Kurort Helgoland Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Ruhe, Hochseeklima, Schafe ;-)
- wunderschöne, einmalige Natur zollfreier Einkauf Erholung pur
- Seeluft, Natur, idyllisches Örtchen, Badedüne, Freizeiteinrichtungen, wunderschöne Insel,...
- Natur Erholung
Nachteile / Kritik
- der Seegang :-((
- im Sommer oft hohes Touristenaufkommen
- starker Wind, lange Reise
- Teuer
Tests und Erfahrungsberichte
-
1000 € für eine Spucktüte
30.05.2006, 01:18 Uhr von
leuchttuermin
Ich sag nur Leuchttürme, Schokolade, fotografieren und Freundschaftsbänder!4Pro:
Ruhe, Hochseeklima, Schafe ;-)
Kontra:
der Seegang :-((
Empfehlung:
Ja
In den Osterferien hatten wir ca. eine Woche Urlaub auf Helgoland geplant. Erst war ich etwas skeptisch – so eine klitzekleine Insel und das eine Woche lang! Aber im Nachhinein erwies sich das nicht als das Problem. Helgoland ist zwar klein, aber da lässt es sich ganz gut leben. Es gibt eine Menge Lädchen, die nicht nur zollfreie Zigaretten, „Tobleronen“, Parfüm und andere Dinge verkaufen, die „kein Mensch nicht braucht“. Auch die Restaurants erwiesen sich als wirklich gut und zahlreich. Und Abwechslung bieten zahlreiche Sehenswürdigkeiten – nicht nur die allseits bekannte „Lange Anna“.
Aber fangen wir doch mal gaaaaaanz vorne an ;-)
Anreise von Münster bis Cuxhaven im Auto. Problemlos, ca. 2 und eine halbe Stunde. Parken in Cuxhaven auch wieder kein Problem, den Parkplatz direkt am Hafen kannten wir ja schon von unserer Reise nach Neuwerk. Der Tagessatz 3,-€ pro Auto scheint mir auch angemessen.
Erstmal Fährkarten holen, also auf zum Hafenbüdchen und 40,- € für ein Hin- und Rückfahrtticket abdrücken. Die „Funny Girl“ sollte es sein, die uns nach Helgoland übersetzen sollte. Der Kahn sah auf den ersten Eindruck durchaus hochseetauglich aus – nicht zu klein, aber auch nicht gerade Kreuzfahrtklasse. Mir schwante auch nichts Schlimmes, immerhin hielt ich mich bis dahin für durchaus seetauglich. Das Wetter war nicht wirklich super, aber es war auch nicht gerade ein Orkan im Anmarsch. Also verschwendete ich keinerlei Gedanken an Seekrankheit.
Fehler! Schlimmer Fehler!!! Immerhin ist Helgoland Deutschland einzige Hochseeinsel!
Aber erstmal Koffer holen und an Bord begeben. Einen gemütlichen Platz ziemlich weit vorne finden und es sich gemütlich machen. Da die Abfahrt erst in ca. 1 Stunde sein sollte, hatten wir noch reichlich Zeit. So ging ich das Schiff erkunden. Zwei Decks mit Sitzplätzen drinnen, kleine Verkaufsstände zur Selbstbedienung. Im Einstiegsbereich reichlich Platz für die Koffer, überdacht und mit vielen Außensitzbänken versehen. Einige Plätze auch direkt draußen, was uns aber noch zu kalt war. Toiletten unten, auch annehmbar. Zurück am Platz beschloss ich, mich erstmal zu stärken. Apfel und mitgebrachtes Käsebrot mussten her sowie etwas Paprika.
Wieder ein schlimmer Fehler…
Noch immer im Hafen ankernd merkten wir bald, dass das Schiff schon leicht in den Wellen schwankte. Normalerweise finde ich das sehr schön und habe damit keine Probleme. Heute kam ich auf die rettende Idee, mir vorsorglich mal eine Tablette gegen Reisekrankheit zu gönnen, die ich vorsorglich mitgenommen hatte.
Endlich mal eine gute Idee!!!
Ein Aufenthalt auf dem luftigen Hinterdeck beruhigte meinen Magen recht schnell. So konnte die Fahrt losgehen – was auch mit recht wenig Schaukelei verbunden war. Wir hatten unseren Platz ganz vorne inzwischen aufgegeben und uns nach hinten zu den Koffern verzogen, da dort ein Plätzchen an der Luft dafür sorgte, dass mir nicht schlecht wurde. Soweit war auch alles in bester Ordnung.
Recht schnell nahm das Schiff Fahrt auf und die Gischt schäumte heftig über die Bordwände. Die letzten „Mutigen“, die im Freien gesessen hatten, verzogen sich. Einige Kinder fanden das Gespritze und Geschaukel ganz klasse und stampften „seemannsmäßig“ über Deck, um sich nass spritzen zu lassen.
Recht schnell kamen wir sehr nah am Leuchtturm „Großer Vogelsand“ vorbei, was mich euphorisch veranlasste, die Kamera zu zücken und Fotos zu machen. Einige Salzwasserböen belohnten mich mit einem feuchten Gruß. Draußen standen recht viele Leute in der Gegend rum, die nicht mehr ganz so gut aussahen. Mir hingegen ging es so gut, dass ich das Schaukeln sogar genoss.
Bald konnte man sogar von Ferne Neuwerk und „meinen“ Leuchtturm erkennen – wo wir ja kaum ein halbes Jahr zuvor ein paar schöne Tage wohnen durften! Auch das war wieder ein Foto Wert.
Zurück an meinem Platz fiel uns eine Dame auf, die sich grünen Gesichts an die Bordwand lehnte. Da es mir ja nun viel besser ging, nahm ich mir ein Herz und bot ihr eins meiner Reisekaugummis an, die ich auch mithatte. Sie nahm dankend an, in der Hoffnung auf Besserung, und verschwand kurz darauf in die inneren Gefilde des Schiffes.
Guten Mutes holte ich noch ein Rosinenbrötchen und ein Stück Apfel als zweites Frühstück hervor.
Der schlimmste Fehler…
…was sich etwa eine halbe Stunde später bemerkbar machte. Der Seegang war inzwischen wirklich so heftig geworden, dass man draußen nicht mehr stehen konnte, ohne nass zu werden. Hohe Wogen klatschten gegen die Scheiben und Wasser kam durch alle möglichen Fugen. Wir hatten die schützenden Inseln hinter uns gelassen und waren „allein auf der Hochsee“ ;-)
Die Dame, der vorhin so „grün“ war, war inzwischen noch grüner mit einer Spucktüte wieder aufgetaucht und hockte jammervoll auf einer der Bänke um sich zu erleichtern.
Mir wurde auch immer flauer.
Ich merkte, dass bald nichts mehr gehen würde und kramte in meinem Rucksack nach den Kautabletten. Diese kauend kramte ich weiter auf der Suche nach etwas, wohinein ich mich erleichtern könnte, da ich weder eine Ahnung hatte, wo die Spucktüte lagen noch hätte ich den Weg dorthin geschafft.
Ich fand einen Gefrierbeutel – was sich als meine Rettung erwies, sodass meine erste „Erleichterung“ nicht quer über die Mitreisenden ging. Die Entsorgung des Beutels im nur ca. 5m entfernten Mülleimer erwies sich bei dem Seegang als echtes Abenteuer! Dieses Kaugummi erleichterte sich übrigens gleich mit in den Beutel, ohne irgendwas gebracht zu haben…
Immer mehr Menschen torkelten „seemannsmäßig“ gegen die Wellenberge über Deck – bevorzugtes Ziel Reling bzw. Mülleimer. Die Anzahl der „Grünen“, mit kleinen blauen Papiertüten rumlaufend oder rumstehend, nahm stetig zu.
Dank des reichhaltigen Frühstücks (sagte ich schon, dass das ein schlimmer Fehler war?!?!) war mir schon bald wieder ziemlich grün. Mein Menne war auch keine wirklich große Hilfe. Der saß zwar neben mir, starrte aber zwanghaft auf den Horizont um seine eigene Übelkeit zu unterdrücken. Ich sehnte mich nach einer Spucktüte oder – noch besser - nach einem Hafen! Ein Blick auf die Uhr offenbarte mir, dass wir eigentlich in ca. 15 Minuten einlaufen müssten.
Die Ernüchterung kam aber in Form eines Menschen, der an der Reling lehnte und sich dahingehend äußerte, dass das Schiff bei dem Wellengang sehr langsam fahre und man mindestens noch mit einer weiteren Stunde Fahrtzeit zu rechnen habe.
Seufz!
Ich versuchte, möglichst still dazusitzen und den Blick auf den Horizont zu werfen. Das erwies sich als phasenweise extrem schwierig, da der Horizont unter dem Schiff oder über dem Schiff verschwand *würg*.
Plötzlich stand ein Mensch neben mir und reichte mir mit mitleidigem Lächeln zwei blaue Beutel! Ich hätte den Mann küssen können! Noch nie war ich so dankbar wegen eines solchen „Geschenks“ – welches ich auch ausgiebig insgesamt noch weitere dreimal nutzte.
Inzwischen hatte ich jede Hoffnung aufgegeben, jemals noch Land zu erreichen – und als jemand sagte, die Insel sei schon ganz nah, warf ich nur einen vorsichtigen Blick in die angedeutete Richtung – und sah nur Wellenberge.
Tatsächlich aber näherten wir uns Helgoland – nach etwa 3 Stunden und 15 Minuten (eine Stunde länger als die durchschnittliche Fahrtzeit). Selbst das ruhige Fahrwasser im Hafen konnte das flaue Gefühl in meinem Magen kaum lindern, veranlasste mich aber zu einem mutigen Toilettengang ins Unterdeck. Dort traf ich Horden von Leidensgenossen, die grünen Gesichts dort Schlange standen oder sich erleichterten.
Nichts wie runter vom Schiff!!!
Gott sei Dank mussten wir nicht auch noch „ausbooten“, sondern der Kahn hielt direkt an der Hafenmole! Halbtot schleppte ich meinen Koffer von Bord und folgte den Menschmassen den Hafenweg entlang.
Ich sah weder nach rechts noch nach links – ich war nur froh, an Land zu sein und freute mich auf mein Hotelzimmer!!!
Das Hotel fanden wir auch recht schnell – hier erwartete uns aber die nächste Ernüchterung. Statt einer netten Begrüßung hieß es nur: „Wie? Heute? Sind sie angemeldet?“
Wegen eines Buchungsfehlers hatte man uns sozusagen „vergessen“ – das Zimmer war noch nicht fertig und wir mussten noch eine Stunde „raus“. Immerhin durften wir wiederkommen!!! Es wurde noch schnell ein freies Zimmer hergerichtet – sogar eines mit Balkon, was wir ursprünglich nicht gebucht hatten.
Unsere Koffer ließen wir einfach im Hotel zurück und schlichen zu einem ersten kleinen Rundgang durch das Unterland. Mein erster Eindruck war „Alkohol, Zigaretten, Toblerone, Fazermint und Parfüm“. Überall Lädchen, die zollfreie Waren anboten! Aber wir entdeckten auch einen Bäcker, einige viel versprechende Restaurants und den Aufzug zum Oberland.
Nachdem so die Stunde vergangen war, schlichen wir zurück zum Hotel und begutachteten unser Zimmer. Das machte einen ganz brauchbaren Eindruck – sogar eine Flasche Sekt stand für uns bereit! Der Ausblick war allerdings sagenhaft: nur ca. 50m weit entfernt das Meer – und dahinter die „Helgoländer Düne“ mit einem süßen rot-weißen Leuchtturm!
Die nächsten 2 Stunden verbrachte ich auf dem Bett liegend. Am späten Nachmittag machten wir einen Spaziergang durchs Oberland bis hin zur „Langen“ Anna“. Freilaufende „Pelzschafe“, die todesmutig ganz nah an der Klippe grasten, waren das Highlight des Tages. Ein extremer Wind fegte dort oben so heftig, dass man manchmal ein paar Schritte in eine Richtung gehen musste, in die man eigentlich gar nicht wollte. Trotzdem erwies sich dieser Spaziergang als absolut lohnenswert: Die sagenhafte Aussicht auf ein wunderschönes blau-grünes Meer, der Leuchtturm im Oberland, die „Lange Anna“ und die „Kamikaze-Schafe“ machten die fiese Hinfahrt sehr schnell wett.
Als wir uns nach dem Spaziergang auf die Suche nach einem Restaurant machten, stellte sich schnell heraus, dass fast überall „geschlossene Gesellschaft“ - Schilder hingen: Es war Sonntag, Konfirmationssonntag! Wenn man nicht gerade selbst zu einer Konfirmationsfeier eingeladen war, hatte man an diesem Tag schlechte Karten, was Essbares zu bekommen! Wir wurden nach langem Suchen allerdings im Oberland fündig, im „Atlantis“, einem äußerlich unscheinbar wirkenden Restaurant mit ansprechender Karte. Der Laden überraschte uns durch sehr freundliche und aufmerksame Bedienung, sehr, sehr gutes Essen auf modernem, ansprechendem Geschirr sowie einer sehr schmackhaften „Vorspeise“, die einfach so als Aufmerksamkeit des Hauses geliefert wurde. Auch die Rechnung kam „nicht einfach so“, sondern wurde in einer kleinen Schatzruhe geliefert, in der außerdem ein hübsches Seidentuch und einige winzige Stückchen Schokolade lagen.
Wir beschlossen, diese Lokalität wieder aufzusuchen, da auch die Preise „normal“ waren. Schließlich wollten wir auch wissen, wie es „Paule“ erging, dem Hummer, der noch im Aquarium im Eingangsbereich darauf wartete, Hummercremsuppe oder ähnliches zu werden.
Noch ein paar Worte zu unserem Hotel: Es war das Hotel Miramar im Unterland. Wir haben für 5 Übernachtungen mit Frühstück pro Personen 139,- € bezahlt, incl. einer Flasche Sekt ;-) und einer Überfahrt zur Düne für jeden von uns. Dazu kommt noch die Kurtaxe, sodass wir auf einen Gesamtpreis für uns beide von ca. 300,- € kamen. Die Betreuung durch die Familie Luckner war sehr persönlich und nett – mit einer Spur Humor gewürzt und sehr fürsorglich. Auch das Frühstück erwies sich als üppig und empfehlenswert – größtenteils büffetartig aufgebaut, wobei die Chefin Brötchen und Aufschnittplatte sowie Tee / Kaffee an die Tische brachte. Im Speiseraum war morgens von 8.00 bis 10.00 Uhr eingedeckt. Und egal, wo man sich hinsetzte – immer kam die Chefin mit einem breiten Grinsen und meinte, sie habe doch eigentlich an einem anderen Tisch für uns gedeckt. Dann wurde mit einem Seufzen und breitem Grinsen schwungvoll eben „umgedeckt“, sodass jeder dort sitzen konnte, wo er mochte. Ein paar Anekdoten zu Stammgästen oder dem Tagesgeschehen waren immer inklusive, ebenso die Recherche im Internet bezüglich eines Flughafens in Cuxhaven… aber dazu später ;-)
So vergingen einige Tage auf Helgoland, die wir damit verbrachten, das Örtchen und die Umgebung zu erkunden. Ein Ausflug mit dem Bötchen zur Düne gehörte ebenso mit dazu wie eine Fahrt im Aufzug (entgeltpflichtig!) ins Oberland, um unsere müden Knie zu schonen (183 Treppenstufen bei der Treppe am Aufzug). Aber über einen Preis von 85 Cent für eine Hin- und Rückfahrt kann man nicht wirklich viel meckern. Für „Vielfahrer“ gibt es auch Zwölfertickets oder ähnliche Rabattangebote.
Auch das „Aquarium“ besuchten wir, eine Art Museum mit lebenden Meeresbewohnern, die in einem größeren und vielen kleinen Aquarien zu bewundern sind. Wer allerdings zur Seekrankheit neigt ;-) sollte hier vorsichtig sein – die Scheiben der Aquarien vermitteln das Gefühl, eine viel zu starke Brille zu tragen – was bei mir wieder ein leichtes „Grün-Gefühl“ hervorrief.
Vor dem Aquarium lag ein Seehund faul in der Sonne – er gehört wohl zu einer der „Attraktionen“ des Museums.
Wenn man aber Seehundfan ist, sollte man sich eher auf die Düne begeben – dort liegen die Viecher einfach so am Strand rum – und man könnte, wenn man wollte (was aber nicht anzuraten ist!) ganz nah rangehen.
Auf die Düne fährt im Halbstundentakt ein kleines Bötchen, die „Witte Kliff“, welches einen für 4,- € (Hin- und Rückfahrt) binnen ca. 10 Minuten sicher übersetzt. Auf der Düne selbst ist nicht wirklich viel – außer Strand, Meer und Leuchtturm finden sich dort ein Campingplatz und ein Flugplatz sowie ein Dünenrestaurant. Dort in der Nähe fanden wir einige Strandkörbe im wunderschönen weißen Sand – und ließen uns ein Stündchen in der warmen Sonne nieder.
Angeblich soll man auf der Düne besonders am Nordstrand Bernstein finden können – wir hatten allerdings kein Glück und die „Bernsteine“, die wir aufsammelten erwiesen sich als „echte Steine“ ;-)
Interessant ist noch eine einsam mitten in den Dünen am Strand stehende Ampel. Zuerst fragt man sich, wozu die denn gut sein soll!? Dann merkt man recht schnell, dass der Flugplatz in der Nähe ist – und man bei roter Ampel den Kopf einziehen sollte wegen evtl. niedrig fliegender Flieger! ;-)
Immer näher kam der Tag der Abreise – und damit mehrten sich meine besorgten Blicke auf die Wettervorhersagen, die an der Hotelpinnwand ausgehängt waren. Als ich für unseren Abreisetag „Windstärke 7 in Böen 8“ entdeckte, spielte mein Magen komplett verrückt und ich beschloss, mir eine Alternative für die Rückreise zu überlegen.
Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten, nach Helgoland zu kommen, wenn man vom „Schwimmen“ mal absieht: Catamaran, Seebäderschiffchen oder Fugzeug.
Nun, Schiffchen hatte ich schon zur Genüge kennen gelernt – nein danke!
Also machte ich mich schlau, wie das denn mit dem Cat sei. Die Damen von der Hotelführung sagten mir aber, der sei auch nicht wirklich besser, denn er habe ganz schön Tempo drauf und würde bei starkem Seegang ganz schön heftig gegen die Wellen krachen. Außerdem müsste ich mir ein neues Ticket besorgen, das, was ich hatte, sei für den Cat nicht gültig.
Bleibt noch die dritte Alternative - fliegen. Die Flugzeuge sind klein (ca. 10 Sitzplätze), teuer und starten zu allem Überfluss nur auf der Düne. Allerdings ist man binnen 20 Minuten in Büsum oder Bremerhaven oder… ich weiß nicht mehr genau. Wenn man – wie ich – nach Cuxhaven will, hat man Pech gehabt, denn ein Flieger dorthin existiert erst ab Juni 2006.
Ich biss aber trotzdem in den sauren Apfel, denn ich wollte keinesfalls wieder auf dieser Fähre das „Grünwerden“ üben!!! Ich besorgte mir ein Rückflugticket für 76,50 € von Helgoland nach Bremerhaven. Dort sollte mich mein Menne abholen, da er mit der Fähre fahren musste. Unser Auto stand ja immerhin in Cuxhaven rum – und da Karfreitag war, kann man sich vorstellen, dass die Bahn oder Busse nicht wirklich üppig von Bremerhaven nach Cuxhaven verkehrten.
Gesagt – getan. Also fliegen!
Karfreitag, Abreisetag. Menne um 15.30 Uhr zur „Atlantis“ bringen, die heute nach Cuxhaven fahren sollte. Er nahm auch gleich mein Köfferchen mit, damit ich im Flieger damit keine Probleme haben würde. Ich machte mich auf den Weg zur Dünenfähre. Im Kartenhäuschen sagte man mir, dass es Tickets für eine einfache Überfahrt gar nicht gäbe – ich musste also wieder 4,- € bezahlen. Aber ich wurde aufgeklärt, dass die Leute, die mit dem Flieger ankämen, kostenlos befördert würden! Auch was – nächstes Mal fliege ich!
10 Minuten Überfahrt, dann auf direktem Weg zum Flughafen – sprich immer geradeaus, einen knappen Kilometer lang. Schon ganz nah am Flughafen steht nochmals eine Ampel – die tatsächlich rot zeigte, als ich mich ihr näherte! Schon hörte man Motorengeräusch und ein recht kleines zweimotoriges rot-weißes Etwas hob rechts von mir ab! Bei diesem Anblick kam dieses Gefühl von „grün“ wieder in mir auf...
Ich ging aber mutig weiter Richtung Flugplatz. Im Gebäude befindet sich ein zollfrei - Verkaufsshop, ein Restaurant und ein Flughafenschalter. An den dort sitzenden Menschen wandte ich mich, da sowohl das Restaurant als auch der Shop geschlossen hatten und keine Menschenseele weit und breit sonst zu sehen war. Auf meine Frage, ob ich mich hier melden müsse für den Flug nach Bremerhaven wurde ich mit einem freundlichen „Frau Walter?“ begrüßt. Der Mann nahm mein Ticket, das ich mir vorher schon bei der Kurverwaltung hatte ausstellen lassen, in Empfang und klärte mich über das weitere Vorgehen auf. Der für 17.30 Uhr vorgesehen Flug würde wahrscheinlich früher starten, das Flugzeug sei gerade nach Büsum unterwegs, würde aber schnell zurückkommen, dann könnten wir schon starten. Ich möge mich solange im Restaurantbereich aufhalten, er würde mich rufen, wenn’s soweit wäre.
Gesagt – getan.
Da saß ich nun mutterseelenallein in diesem leeren Restaurant und wartete…bis irgendwann eine Gestalt um die Ecke schaute und nuschelte: „Jemand für Bremerhaven?“ Ich registrierte, dass ich wohl gemeint sein müsse, raffte meine Sachen zusammen und folgte dem Mann und einem weiteren seebärenähnlichen Menschen in einer Lederjacke aufs Rollfeld. Dort stand auch schon der kleine rot-weiße Flieger. Der Mensch machte die Tür auf, stieg hinten ein und ließ mich auf der Minibank direkt hinter dem Piloten (diese seebärige Gestalt) Platz nehmen. Er selbst stopfte sich eine Art Ohropax in die Ohren und legte sich irgendwie angewinkelt auf sein Bänkchen hinter mir zum Schlafen nieder. Ich machte die Flugzeugtür hinter mir zu, der Pilot setzte sich Kopfhörer auf – und schon ging es los zur Rollbahn!
Ich war offensichtlich der einzige Passagier!!!
Ohrenbetäubender Krach setzte ein, als die beiden Propeller gestartet wurden – und schon rollten wir auf die Startbahn. Ein kräftiges Aufheulen, ein mächtiges Zittern durchlief die Kiste (man stelle sich einen schmalen Kleinwagen mit Ausstattung aus den 60er-Jahren vor!) und schon hoben wir ab! Sagenhaft schnell gewann der Kasten Höhe und man sah von Helgoland nur noch die Küste. 15 Minuten Flug über dem Meer folgten – ich konnte einige Fotos machen von winzigen Schiffen unter uns und einem Leuchtturm in der Wesermündung (Alte Weser). Abgesehen vom Krach verlief der Flug total ruhig. Ich konnte dem Piloten direkt über die Schulter schauen, immerhin saß ich ja auf Tuchfühlung hinter ihm! Als er sich irgendwann einmal umdrehte und seinem „Copiloten“ vermisste, konnte ich nur schreien: „Der schläft“ und nach hinten deuten. Der Seebär nickte nur und flog weiter.
Nach kaum 20 Minuten seit Start kam Bremerhaven in Sicht – ganz schön sehenswert von oben! Noch eine Schleife geflogen, bei der der Horizont auf einmal senkrecht stand – und schon Landeanflug. Direkt an der Zapfsäule hielt der Flieger an und die Piloten kletterten raus, ich hinterher.
Da stand ich nun auf einem menschenleeren Rollfeld und versuchte mich zu orientieren. So eine Art Stewardess kam mit einem Rollwagen, um Gepäck abzuholen – fand aber nichts und ging zurück – ich folgte ihr unauffällig und erreichte die Ankunftszone. Dort ließ ich mich für die nächsten 2 Stunden häuslich nieder, bis mein Menne mich abholen kam. Im Flughafen war echt nichts los. Das Restaurant hatte schon geschlossen und einige der Angestellten dort räumten auf. Um 20.00 wurde der Flughafen geschlossen und ich musste die letzten Minuten draußen warten.
Tja, das war mein Helgoland-Abenteuer.
Ihr fragt euch sicher, ob ich es wiederholen werde?
Ja, werde ich. Aber ganz sicher NICHT mit einem Schiff!!! Den Flug kann ich euch sehr empfehlen, auch wenn es um ein vielfaches teuerer ist als eine Fähre. Aber ein so einmaliges Abenteuer sollte jeder einmal erlebt haben!
Nun werde ich noch versuchen, mein nicht-benutztes Fährticket bei der Reederei einzureichen – mal schauen, ob ich Geld zurückbekomme!
Ach ja – mein Menne fand die Rückfahrt nicht so schlimm wie die Hinfahrt – er darf dann wieder mit der Fähre fahren! ;-) weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Der Leuchtturm auf der Düne von leuchttuermin
am 29.05.2006Todesmutige Schafe! von leuchttuermin
am 29.05.2006Kommentare & Bewertungen
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Hot_Rider, 08.05.2010, 01:25 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Vielen lieben DANK für deine vielen Lesungen bei uns ! Haben uns sehr gefreut ! Liebe Grüße von uns beiden !
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KnolliNicole, 25.04.2010, 16:17 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
sehr interessanter Bericht..gruß Nicole
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Jack100, 30.03.2010, 11:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Danke für das Lesen meines Berichtes. Viele Grüße
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Klein aber fein!
Pro:
wunderschöne, einmalige Natur zollfreier Einkauf Erholung pur
Kontra:
im Sommer oft hohes Touristenaufkommen
Empfehlung:
Ja
Heute lade ich Euch alle zu einem Ausflug auf Deutschlands einzige Hochseeinsel ein. Die Reise geht nach Helgoland!
Fakten, Fakten, Fakten
^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^
Lage: in der Nordsee ca. 70 km vom Festland gelegen
54° 10'57'' Nord
7° 53'01'' Ost
Einwohnerzahl: rd. 1650
Kreis: Pinneberg
Bundesland: Schleswig Holstein
Größe: Hauptinsel ca. 1 km²
Badedüne ca. 0,7 km²
Klima: Hochseeklima d.h. Frühjahr kühl, Sommer nicht zu
heiß, Herbst mild, wenig Winter. Das Eiland ist einer
der sonnenreichsten Orte Deutschlands, begünstigt
durch die Nähe des Golfstroms
Geschichte
^°^°^°^°^°^
vor rund 225 Mill Jahren Entstehung der Insel
1200 v.Chr. 9,2 km nordöstlich von Helgoland soll
Atlantis im Meer versunken sein
1394 - 1402 n.Chr. Helgoland dient als Unterschlupf für den
Seeräuber Klaus Störtbeker und seine
Vitalienbrüder
1711 während einer gewaltigen Sturmflut geht der
große Kreidefelsen "Wittes Kliff" unter
1712 der natürliche Verbindungsdamm zwischen dem
Felsland und der Düne bricht
1714 Helgoland gehört offiziel zu Dänemark
1807 die Engländer erobern Helgoland
1826 Helgoland wird zum Seebad ernannt
1841 August Heinrich Hoffmann v. Fallersleben
dichtet hier das "Lied der Deutschen",
welches heute unsere Nationalhymne ist
10.08.1890 Deutschland tauscht Helgoland bei den
Engländern gegen die Insel Sansibar ein -
Helgoland ist wieder deutsch
1914 - 1918 1. Weltkrieg - die Helgoländer müssen ihre
Insel verlassen
18. + 19.04.1945 Helgoland wird durch englische Luftangriffe
fast völlig zerstört
01.03.1952 Helgoland wird wieder frei- die Bewohner
können wieder auf ihre Insel zurückkehren
1952 Beginn des mühsamen Wiederaufbaus
Helgoland besteht hauptsächlich aus dem Unterland, dem Oberland und der Düne.
Unterland
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Das Unterland ist das erste, das man als Helgolandbesucher kennenlernt. Hier findet man den Hafen mit den Landungsbrücken, die bunten Hummerbuden (wurden früher von den Hummerfischern genutzt,heute befinden sich hier Geschäfte,Restaurants uvm) Außerdem gibts hier Hotels, eine Einkaufsstraße, das Rathaus sowie ein Wohnviertel mit schmalen, gemütlichen Inselgäßchen.
Oberland
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Das Oberland ist ein 61 m hohes, aus dem Meer aufragendes Felsdreieck (1400 m lang, 500 m breit) Hierhin gelangt man mit einem Fahrstuhl (gebührenpflichtig!) oder über eine Treppe > sehr empfehlenswert, schöne Aussicht!! (181 Stufen - ist also zu schaffen!) An der Ostseite des Oberlandes ist das Wohnviertel mit Kirche, Vogelwarte und Leuchtturm. Ein Muß ist meiner Meinung nach der Klippenrundgang. Er führt einmal ums ganze Oberland und dauert ca 1 Std. Dieser Weg ist wirklich traumhaft schön. Er führt vorbei an der "Langen Anna" und den Lummenfelsen (siehe weiter unten) Hier kann man die Aussicht auf die Weiten der Nordsee genießen und sich die frische Luft und die Nase wehen lassen. Ein unvergeßliches Erlebnis!
Düne
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Dies ist die Badeinsel. Sie liegt ca. 1,5 km nordöstlich vom Helgoländer Unterland entfernt. Hier findet man zwei weite, weiße Sandstrände (am Nordstrand:FKK) Zwischen den Landungsbrücken und der Düne verkehrt die Dünenfähre.
Lange Anna
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Das Wahrzeichen von Helgoland, freistehender Felsen an der Nordspitze Helgolands. Allerdings ist der bizarre, rote Steinkoloss leider in akuter Einsturzgefahr!
Lummenfelsen
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Deutschlands einziger Vogelfelsen. In den bizarren Felsformationen nisten tausende von Lummen (Seevögel). Der Lummenfelsen ist die höchste Erhebung der Insel. Ich bin das totale Gegenteil eines Vogelliebhabers. Aber trotzdem fasziniert mich der Lummenfelsen. Es ist toll zu sehen, wie die Vögel in den Steilfelsen hoch über dem Meer sitzen. Sehr beeindruckend!
Gesundheit
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Helgoland hat die jod- und sauerstoffreichste Luft Deutschlands. Dazu kommt, daß Helgoland äußerst pollenarm ist. Selbst auf dem Gipfel der Zugspitze fliegen mehr Staubpartikel durch die Luft als hier. Eine wahre Wohltat für alle Allergiker! Hinzu kommt, daß Helgoland autofrei ist und somit keine Abgase die Luft verpesten. Hier kann man echt durchatmen!
Shoppingparadies
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Die Insel gehört nicht zum Zollkodex der Europäischen Union. Deshalb ist Helgoland ein von Zoll und Mehrwertsteuer befreites Einkaufsparadies. Dies lohnt sich besonders bei Tabakwaren, alkohol. Getränken, Kaffee, Parfüm, Uhren, Butter, Käse, Süßwaren usw. Wichtig! Zollbestimmungen beachten!
Anreise
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Lust für einen Ausflug nach Helgoland bekommen? Hier einige Infos zum Thema Anreise. Da gibt es nämlich unzählig viele Möglichkeiten.
per Schiff
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ab Hörnum / Sylt Bremerhaven
Wittdün / Amrum Bremen-Vegesack
Wyk / Föhr Wilhelmshaven
Husum Wangerooge
Eider-Sperrwerk Spiekeroog
Büsum Langeoog
Hamburg Norderney
Cuxhaven
Preisbeispiele für eine Tagesfahrt:
ab Hamburg Erwachsene 40€ Kinder 20€
ab Cuxhaven Erwachsene 31,50€ Kinder 16,50€
Aufenthalt auf Helgoland: 4 Std
Fahrzeit:
ab Hamburg 5 1/2 Std
ab Cuxhaven 2 Std
per Katamaran
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ab Hamburg oder Cuxhaven (Zustiegmöglichkeit in Wedel)
Preise für eine Tagesfahrt (variiert je nach Klasse und Reisedatum)
ab Hamburg Erwachsene 51,50€ - 90€ Kinder 33€ - 45,50€
ab Cuxhaven Erwachsene 42€ - 65,50€ Kinder 21€ - 33€
Aufenthalt auf Helgoland: 4 Std
Fahrzeit:
ab Hamburg ca 3 Std 40 Min
ab Cuxhaven ca 1 Std 20 Min
per Flugzeug
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ab Sylt Bremerhaven
St. Peter Ording Wilhelmshaven-Mariensiel
Büsum Wangerooge
St. Michaelisdom Emden
Hamburg Juist
Cuxhaven-Nordholz Borkum
die Flugzeit beträgt,je nach Abflugort ca 45 Minuten
Infos zu Preisen habe ich hier leider nicht. Sorry!
Ich selbst war jetzt 5x als Tagesgast auf Helgoland. Bin dabei wie folgt gereist: 1x per Schiff ab Bremerhaven, 2x per Schiff ab Langeoog (1x verbunden mit heftiger Seekrankheit!) und 2x per Katamaran ab Hamburg. In Zukunft würde ich wieder den Katamaran vorziehen. Er ist komfortabler und man eine kürzere Fahrtzeit, was ich persönlich als sehr angenehm empfunden habe. Allerdings sind natürlich auch die Fahrpreise dementsprechend höher. Außerdem finde ich persönlich sehr schade, daß das berühmte Ausbooten beim Katamaran wegfällt, denn das fand ich immer sehr lustig. Aber genau das ist für andere sicherlich gerade ein Vorteil des Katamarans. Geschmackssache!
Schlußwort
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Ich liebe Helgoland! Und das nicht nur wegen des zollfreien Einkaufs! Hier kann man sich wirklich entspannen und für ein paar Stunden die Seele baumeln lassen. Es gibt keine Autos oder Fahrräder und man erlebt eine herrliche, einmalige Natur. Alleine hierfür lohnt sich ein Besuch! Ich persönlich empfehle jedem Besucher den Klippenrundgang und einen Bummel durch die verwinkelten stillen Wohngäßchen abseits der Tourismusströme. Wirklich sehr schön!
Hier gibt´s noch mehr Infos:
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Kurverwaltung Helgoland
Lung Wai 28
27498 Helgoland
Tel.: 04725 / 80850
Internet: www.helgoland.de
So, das wär´s!
So eine kleine Insel und so ein langer Bericht! Aber ich könnte noch stundenlang schreiben, denn ich finde Helgoland einfach spitze!
Danke für´s Durchhalten! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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leuchttuermin, 30.05.2006, 01:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ganz tolle Hintergrundinfos! Kleine Ergänzung zu den Flugpreisen: Ein einfacher Flug von Helgoland nach Bremerhaven hat mich neulich 76,50€ gekostet ;-)
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Zwischen Mittelland und Langer Anna - Ein Besuch auf Helgoland
26.08.2003, 00:52 Uhr von
halcion
Ich bin unter dem selbigen Namen auch schon bei ciao tätig, von daher sollte sich niemand wundern...Pro:
Seeluft, Natur, idyllisches Örtchen, Badedüne, Freizeiteinrichtungen, wunderschöne Insel,...
Kontra:
starker Wind, lange Reise
Empfehlung:
Ja
Da wir wie jedes Jahr auch dieses Jahr einen Tagesausflug machen wollten, wählten wir einfach mal was ganz anderes: Ein Ausflug nach Helgoland. Auch wenn die Reise dorthin recht lang und ermüden war – immerhin mussten wir aus dem Ruhrgebiet mit dem Bus bis an die Nordseeküste, genauer gesagt nach Cuxhaven und von dort aus mit dem Schiff 50 km bis Helgoland – waren wir am Ende des Tages nicht enttäuscht.
Am besten fange ich erst mal mit einigen Infos zu Helgoland, der Badedüne und der Natur der beiden Inseln an...
Helgoland ist eine kleine Insel, die ungefähr 50 Kilometer von der Nordseeküste entfernt liegt. Etwa 1600 Personen wohnen auf der Nordseeinsel, die vollkommen aus Buntsandstein besteht. Die Klippen sind teilweise bis zu 60 Metern hoch und beherbergen unzählige Wasservögel, wie zum Beispiel etliche verschiedene Möwenarten. Zum Schutz dieser, wurde an den Klippen sogar das kleinste Naturschutzgebiet Deutschlands errichtet: Der „Lummenfelsen“, außerdem gibt es auch noch den „Felssockel“, wo ebenfalls sehr viele Seevögel ein friedliches Dasein führen.
Zu der eigentlichen Insel Helgoland gehört noch eine ungefähr 70 Hektar große Badedüne, welche ebenfalls eine herrliche Naturlandschaft bietet. Eben deshalb wurden auch eine kleine Bungalowstadt, eine Zeltstadt und ein Campingplatz geschaffen – natürlich nur für Leute, die in ihrem Urlaub die Natur genießen wollen.
Außerdem befindet sich auf dieser Badedüne ein kleiner Flughafen, so kann die Insel auch mit Flugzeugen erreicht werden. Diese Düne ist ausschließlich den Touristen vorbehalten...
Auf der Badedüne findet man auch den „Friedhof der Namenlosen“, Gräber auf den kleinen Dünen, wo früher die Leichen von Seemännern gestrandeter Schiffe beigesetzt wurden.
Auf Helgoland selbst gibt es nur eine Stadt, die für uns aber eher ein Dorf ist. Unzählige kleine Häuser, Hütten und Buden, die alle in bunten Farben gehalten sind, eignen sich wirklich gut dazu, durch die engen Gassen zu schlendern und in den Läden zollfrei einzukaufen, ohne dass einem dabei die Aussicht auf das Meer vorenthalten wird.
Geht man aus dem Dorf heraus, gelangt man in das „Mittelland“, das etwas höher gelegen ist und einen wunderbaren Ausblick auf das Meer bietet. Von Hüten ist hier auf jeden Fall abzuraten, denn der heftige Wind ist in der Lage, nicht nur diese wegzuwehen.
Wendet man sich nach Südosten, so erblickt man das verhältnismäßig winzige Krankenhaus der Insel, das aber vollkommen ausreicht. Geht man den Weg weiter nach Norden, so gelangt man an den Klippenweg, der die ganze Westseite der Insel entlanggeht.
Kurz vor dem Oberland steht der Helgoländer Leuchtturm, der über 80 m hoch ist und das stärkste Feuer der Deutschen Bucht hat – dennoch ist er nicht besonders ansehnlich.
Geht man den Klippenweg weiter, so gelangt man nach etwa 10 Minuten zum Naturschutzgebiet „Lummenfelsen“ und kann trotz des sehr starken Windes die nistenden Vögel zwischen den verschiedenen Schichten des Sandsteins beobachten.
Nach wenigen weiteren Metern, genießt man die Aussicht auf das Wahrzeichen Helgolands, die „Lange Anna“ – ein riesiger Felsbrocken, der sich von den Klippen gelöst hat und nun seit langer Zeit einige Meter von ihnen entfernt liegt.
Ist man zum Ende des Klippenrandweges gelangt und sich gen Osten wendet, so kommt man zum einzigen Strand Helgolands. Hier kann man sich in die Fluten der Nordsee stürzen, die bei Helgoland so sauber ist, wie sonst nirgendwo.
Folgt man daraufhin der Nordreede, so erreicht man das Meerwasserschwimmbad, das – wie der Name schon sagt – stets durchflutet wird und reines, ca. 23° bis 25° Grad warmes Meerwasser enthält. Neben dem Schwimmbad befindet sich die Nordseehalle, in der alle Großveranstaltungen der Insel stattfinden.
Nur wenige Meter später befindet man sich bereits wieder in dem Örtchen und kann sich in Richtung der Vogelwarte begeben, die die Zug- und Seevögel schützt und außerdem eine Führung entlang der Klippen anbietet.
Hat man diese Runde geschafft, so hat man schon das meiste von Helgoland gesehen und kann sich in eines der vielen Restaurants, in denen hauptsächlich Fisch serviert wird, setzen.
Leider reichte die Zeit, die uns zur Verfügung stand auch nicht zu viel mehr. Man muss schon mindestens zwei bis drei Tage auf Helgoland bleiben, wenn man auch das Schwimmbad, die Nordseehalle, die Vogelwarte und die Badedüne besichtigen will.
Die Geschichte Helgolands ist ebenfalls höchst interessant. Noch bevor die Engländer 1807 die Insel besetzen, herrschen die Dänen ab 1714 auf Helgoland. Erst 1890 wurde die Insel Teil des Deutschen Reiches. Da Helgoland als Seefestung dienen sollte, wurden Kasernen, Batterien und Häfen gebaut. 1935 wird Helgoland von Hitler wieder zur Festung gemacht.
Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde die zerstörte Insel evakuiert. Im Jahre 1947 versuchte die britische Besatzungsmacht, die Insel zu zerstören und zündete 6000 Tonnen Sprengstoff und Munition. Doch der Buntsandsteinfels wurde nicht zerstört, nur seine Form veränderte sich und so entstanden zahlreiche Täler und Hügel und auch das Mittelland, denn die Südspitze der Insel flog auseinander. Anschließend wurde die Insel durch die Royal Airforce weiter bombardiert. Erst am 1. März 1950 wird Helgoland an Deutschland zurückgegeben und der Wiederaufbau begann. Herausragende Gebäude, wie zum Beispiel die St.-Nicolai-Kirche, das Rathaus und auch die Vogelwarte stehen unter Denkmalschutz. Die Helgoländer sind auch bei dem Wiederaufbau dem altfriesischen Baustil treu geblieben, kleine Häuser und enge Straßen und Gassen, die dem starken Wind, der über die gesamte Insel fliegt durch den ausgeklügelten Baustil trotzen.
Mein Fazit ist ziemlich eindeutig:
Helgoland ist nicht nur für Tagesausflüge geeignet. Es gibt viele Häuser, die Zimmer vermieten, ein Hotel und einige Apartments, die gemietet werden können und so gibt es auch etliche Urlauber, die die Nordseeinsel dem Süden vorziehen.
An einem Tag hat man längst nicht alles von der Insel gesehen und deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass eine oder zwei Wochen auf Helgoland nicht langweilig werden. Man kann die zahlreichen Freizeiteinrichtungen besuchen oder auch einfach mal einen Tag am Strand verbringen – entweder auf Helgoland selbst oder auf der Badedüne, die auch ihre interessanten Einrichtungen, wie zum Beispiel „Jonny’s Hill“, ein Kinder-Paradies, einen FKK-Strand, den „Friedhof der Namenlosen“ und lange Badestrände besitzt.
Der Ort auf Helgoland ist sehr idyllisch und lädt zum Bummeln durch die Gassen ein. Überall findet man kleine Läden, in denen man zollfrei einkaufen kann. Leider sind hierbei – logischerweise - Beschränkungen einzuhalten.
Obwohl auf unserem Tagesausflug das Wetter eher bewölkt war und der Wind uns schon sehr zusetzte, war es wirklich schön, mal etwas mehr von Deutschland gesehen zu haben. Wir konnten viele schöne Photos machen und fuhren mit tollen Eindrücken nach Hause, denn der rote Sandsteinfelsen, durchzogen von grünen und grauen Streifen, war wirklich einmalig. Auch die gesunde Seeluft tat uns richtig gut und trieb etwas Farbe auf unsere blassen Gesichter. Und gesund ist sie wirklich, so gut wie keine Pollen, keine Abgase, weil es ausshließlich Elektroautos gibt und stets ein frischer Wind...
Die Schifffahrt war recht angenehm und ließ einen schönen Ausblick auf verschiedene Küsten und Fische, sowie Quallen, die im Meer schwammen, zu.
Die sechsstündige Busfahrt dagegen war recht zermürbend und wir waren alle sehr erschöpft, als wir uns nach 24 Stunden ohne Schlaf endlich wieder in unser eigenes Bett legen konnten. Natürlich fließt das nicht in meine Bewertung mit ein...
Die Insel ist sowohl für Tagesausflügler, als auch für [Dauer-] Urlauber, sowohl für Familien, als auch für Einzelpersonen und Pärchen, sowohl für Senioren, als auch für Junioren empfehlenswert! Mein höchstes Lob für dieses Nordseeparadies und deshalb vergebe ich natürlich fünf Punkte.
Ich bin mir ganz sicher, dass ich noch einmal nach Helgoland fahren werde – vielleicht auch mal für längere Zeit.
Denn: Warum sollte man in den Süden fliegen, wenn auch in Deutschland so schöne Orte zu finden sind?! weiterlesen schließen -
Irias geht auf Reisen ..
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Während meines Sommerurlaubs habe ich mich nur dem selige Nichtstun hingegeben, sondern auch einige Tagesausflüge in meiner norddeutschen Heimat unternommen. Eines meiner Ziele war die Hochseeinsel Helgoland.
Helgoland liegt ca. 50 km vor Nordseeküste. Zu erreichen ist die Insel entweder mit dem Schiff oder auch mit kleinen Sportflugzeugen. Unsere Fahrt mit dem Schiff begann in Büsum. Morgens um 09.30 fährt das Schiff mit dem Namen Atlantis in Richtung Helgoland. Die Preise für die Hin- und Rückfahrt betragen 28 € für Erwachsene, 20 € für Kinder und 22 € für Schwerbehinderte ab 70 %. Die Fahrt nach Helgoland dauert ca. 3 Stunden.
Schon lange bevor man Helgoland erreicht kann man die Umrisse der Insel und die Düne, die als Badeinsel dient, erkennen. Helgoland ist ca. 3 km lang und nur 1 km breit. Die bekannten Sandsteinfelsen, die bereits vom Meer aus weiter Entfernung nicht zu übersehen sind, haben eine Höhe von 60 m. Neben den zahlreichen Urlaubern und Tagsreisenden die die Insel in den Sommermonaten bevölkern, leben ca. 1.500 Einheimische auf Helgoland.
Ist die 3-stündige Fahrt mit dem Schiff zu Ende, legen die Schiffe im Hafenbecken von Helgoland an und die Reisenden werden mit kleinen Booten vom Schiff an Land gebracht. Die Schiffe könnten auch direkt an den Hafenmauern anlegen, aber aus Tradition werden die Reisenden nach wie vor in den so genannten Bördebooten an Land gebracht. Die Mitarbeiter der Boote sind beim Ein- und Aussteigen in die kleinen Boote behilflich und auch ältere Menschen, gehbehinderte oder auch Rollstuhlfahrer brauchen keine Angst zu haben, da die Herren sehr umsichtig und sorgsam mit den Passagieren umgehen.
Im Unterland der Insel findet man als erstes jede Menge kleine Shops und Läden, in denen man zollfrei einkaufen kann. Außer den vielen Geschäften kann man im Unterland auch das Aquarium besuchen, sich das Kurhaus ansehen, einen Blick auf das Seebadgründers J.A. Siemens werfen oder im Erholungspark Nord-Ost spazieren gehen. Um in das Oberland zu kommen, kann man entweder zu Fuß über eine Treppe gehen oder einen Fahrstuhl benutzen. Für die Fahrt mit dem Fahrstuhl sind 0,85 € für Erwachsene und 0,25 € für Schwerbehinderte zu bezahlen. Im Oberland sind neben zahlreichen Restaurants und Lokalen auch jede Menge Shops zu finden, ebenso wie einige Pensionen und Hotels.
Wer allerdings nicht nur zum zollfreien Einkauf nach Helgoland kommt, sondern um sich die Besonderheiten der Insel anzusehen, kann hier einen Rundgang um die ganze Insel beginnen. Vom Oberland aus hat man eine schöne Aussicht über die gesamte Insel, dem Hafen und natürlich die Nordsee. Geht man dem riesigen Funkmast vorbei hat man nach kurzer Zeit eine herrliche Aussicht auf die Buntsteinsandfelsen und dem Wahrzeichen von Helgoland, der langen Anna. In den Felsenwänden von Helgoland brüten mehr als 10.000 Seevögel. Neben Silbermöwen kann man auf Helgoland Basstöpel und auch Eisstürmvögel sehen. Besonders gefallen haben mir die kleinen Trottellummen. Um diese Jahreszeit kann man in den Abendstunden mit ansehen, wie die Trottellummen ihren Nachwuchs von den Felsen ins Meer schubsen, um sie in ein selbstständiges Leben zu schicken.
Die Brutplätze sind inzwischen über die Grenzen des Naturschutzgebietes „Lummenfelsen“ hinausgewachsen. Das Naturschutzgebiet ist mit 1,1 ha das kleinste in Deutschland. Wer die Insel nicht allein erkunden möchte und auch mehr Informationen über die Vogelwelt und auch die Geschichte von Helgoland bekommen möchte, kann sich einer Führung über die Insel anschließen.
Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann die Insel auch mit der kleinen Inselbahn umrunden. Die Rundfahrt dauert ca. 1 Stunde und an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten wird angehalten und eine Führung entlang der Felsküste und der Seevogelkolonie ist im Preis von 6 € enthalten.
Die Preise in den Restaurants und Cafes sind nicht viel höher als auf dem Festland. Hauptsächlich gibt es Fisch zu essen, bei dem man sich sehr sicher sein kann, dass er auch fangfrisch ist. Die meisten Lokale sind so gelegen, dass man eine herrliche Aussicht auf das Meer hat und das bunte Treiben im Hafen und im Unterland beobachten kann. Außer einem Krankenwagen und einem Feuerwehrwagen, die beide mit Elektromotoren ausgestattet sind, gibt es auf Helgoland keine weiteren Autos. Verkehrsmäßig geht dort also sehr ruhig zu.
Bei einem Tagesausflug mit dem Schiff hat man leider nur 3 Stunden Aufenthalt auf Helgoland. Diese Zeit reicht leider nicht aus um die ganze Insel und ihre schönsten Ecken zu erkunden. Um auch das Aquarium zu besuchen oder sich die Biologische Forschungsanstalt anzusehen, braucht man mindestens 2 Tage auf Helgoland.
Wer Urlaub mit viel Unterhaltung und Ablenkung sucht ist auf Helgoland sicher nicht unbedingt am richtigen Ort. Um aber Ruhe zu finden, abzuschalten und einfach nur die herrliche frische Nordseeluft zu genießen ist Helgoland ein ausgezeichneter Ort. Die Landschaft ist wunderschön und das Naturschutzgebiet mit den zahlreichen verschiedenen Vogelarten ist sehenswert.
Dieses Mal war ich leider nur einen Tag auf Helgoland, aber ich habe ganz fest eingeplant dort mal 1 Woche Urlaub zu verbringen. Das einzige was mich auf Helgoland etwas stört, sind die Unmengen der kleinen Geschäfte, in denen zollfrei eingekauft werden kann. Sie stören etwas den „gemütlichen“ Eindruck der Insel. Wenn man allerdings das Hafengebiet verlässt, ist davon nichts mehr zu bemerken und die Schönheit der Insel kann in vollen Zügen genossen werden.
Wer mehr über Helgoland erfahren möchten, oder sich die verfügbaren Zimmer und deren Preise ansehen möchte, kann alles bei www.helgolandreisen.de finden. weiterlesen schließen -
Helgoland Natur pur
13.06.2003, 13:25 Uhr von
bibi22
Hallo, Ich liebe das Kochen und so werden in nächster Zeit einer meiner liebsten Rezepte hier ver...Pro:
Natur Erholung
Kontra:
Teuer
Empfehlung:
Ja
Über Pfingsten waren wir auf Helgoland.
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Schon die Anreise nach Helgoland ist eine kleines Abenteuer.
Von Büsum starteten wir mir der Reederei Rhader mit dem Schiff Lady von Büsum nach Helgoland.
Die Tour ging ungefähr 3 Stunden. Die Überfahrt erlebten wir bei strahlendem Wetter zur Nordseeinsel.
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Hat man Deutschlands einzige Hochseeinsel dann erreicht, heißt es umsteigen.
Kleine Börteboote schipperten uns bis in den Inselhafen.
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Dann steht einer Erkundung des meerumspülten Buntsteinfelsens nichts mehr im Weg.
Zunächst fielen uns die bunten Hummerbuden ins Auge. Wobei es hier aber ein keinen Hummer gab.Die Hummerbuden beinhalteten Kneipen, Shops und Galerien. Diese bunte Zeile am Rande des Hafens gab uns einen besonderen Flair.
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Von hier aus ging es in den kleinen Ort, der das Unterland der Insel beherrscht.
Hier kann man günstig shoppen gehen, denn als Hochseeinsel genießt Helgoland das Privileg des zollfreien Einkaufs.
Obwohl ich fand alles war nicht so billig wie es angepriesen wurde.
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Auf dem Oberland, was man entweder mit einem Fahrstuhl erreichen kann (gegen Gebühr versteht sich) oder mit einer Treppe steht dagegen die Natur im Mittelpunkt.
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Helgoland ist ein Paradies für selten gewordene Seevögel (5 verschiedene Arten gibt es zu bewundern) Stellenweise kam ich mir vor wie im Film "Die Vögel".
Der Rundgang auf dem Klippenweg war ideal, um das einmalige Seeklima und die fantastische Aussicht in vollen Zügen zu genießen.
Von hier oben hat man auch den besten Blick auf die „Lange Anna“.
Der einzelne stehende Felsen ist das Wahrzeichen der Insel.
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Ein Ausflug zur Badedüne vor der Westküste, den wir am zweiten Tag unternahmen, beschließt unseren Besuch auf Helgoland.
Hier kann man nicht nur exzellent Baden gehen (was wir aber nicht machten denn das Wasser hatte so um die 12 Grad) und spazieren gehen, sondern auch die große Seehundkolonie am Strand beobachten.
Wir konnnten uns teilweise so um die 10 Meter ran trauen.
Wir hatten mal gezählt und kamen so auf ca. 30 Tiere.
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Zum Abschluss würde ich sagen.
Ich komme bestimmt noch einmal wieder Helgoland.
Gruss Bianka weiterlesen schließen -
Die etwas andere Insel
23.04.2003, 15:15 Uhr von
Grittilein
Ursprünglich komme ich aus Berlin. Mich hat es wegen dem Studium zunächst nach Hamburg verschlage...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Was gibt es schöneres als einen wunderschönen Ausflug auf eine Insel. Ich habe mich hier für eine Helgoland-Stippvisite entschieden, denn wer weiss, wie lange es diese bemerkenswerte Insel mit ihrer Natur noch gibt. Denn das grosse Wahrzeichen, die "Lange Anna" muß doch sehr unter den Stürmen leiden und in den letzten Jahren ist hier einiges Gestein schon abgebrochen.
Die Anfahrt
Meine Anfahrt begann schon morgens um 7:30 Uhr, denn das Schiff wollte um 09:30 Uhr in Büsum ablegen. Neben Büsum kann man Helgoland aber auch von Hamburg oder einer der nordfriesischen oder ostfriesischen Inseln erreichen. Da wir rechtzeitig beim Schiff ankamen, konnten wir uns auch noch einen schönen Platz auf dem sonnenüberfluteten Deck ergattern. Zu einer Seereise gehört für mich einfach auch frische Seeluft. Manchmal gab es auf hoher See zwar auch eine steife Brise, aber die Sonne schien ja den ganzen Tag über.
Die Abfahrt von Helgoland erfolgte gegen 16:15 Uhr, so daß wir gegen 18:30 Uhr wieder in Büsum einliefen. Bei der Rückfahrt war allerdings erst einmal Geduld angesagt, denn die Passagiere mußten erst wieder auf die Schiffe rübergebracht werden und hier war eine Wartezeit von etwa 30 Minuten einzuplanen.
Die Überfahrt
Von Büsum aus fahren die Ausflugsschiffe etwa 2 Stunden und 15 Minuten zur Insel Helgoland. Während dieser Zeit hat man genügend Zeit das Schiff näher kennenzulernen. Die Reederei biette hier z.B. ein Früstück und auch ein Mittagessen an. Ebenfalls gibt es hier ein Kiosk, wo man auch eine Inselführung für 4 Euro buchen kann, was ich dann auch gemacht habe.
Für Kinder ist die Zet auf dem Schiff manchmal doch etwas langweilig und nach einer Stunde kann es schon vorkommen, daß sie sich etwas langweilen, denn man sieht während der Überfahrt ja nur Wasser. Nur ab und zu sieht man mal einen Fischkutter oder ein Segelschiff.
Kurz vor Helgoland beginnt schliesslich das grosse Abenteuer, denn die Ausflugsschiffe können die Insel nicht direkt ansteuern, sondern etwa 200 Meter vor der Insel müssen die Schiffe vor Anker gehen und die Passagiere werden mit kleineren sogenannten "Börtebooten" übergesetzt. Ich fand es ganz schön komisch und diese kleineren Boote haben ganz schön gewackelt. Diese letzte Überfahrt dauert dann auch noch einmal 15 Minuten.
Zum Glück habe ich Helgoland nicht bei stärkerer Windstärke besucht, denn wer weiss, wie mir die Überfahrt dann ergangen wäre.
Die Insel Helgoland
Wenn man die Insel Helgoland betritt, erkennt man gleich die Unterteilung in die verschiedenen Bereiche Unterland, Oberland und Mittelland. Am interessantesten dürfte auf jeden Fall das Oberland sein und hier habe ich mich auch einer Inselführung angeschlossen, die etwa 100 Minuten lang dauerte, wo man vieles wissenswertes über Helgoland erfährt.
Im Oberland sieht man die einzigartige Steilküste, die seit einigen Jahren auch von Vögeln zur Brutstätte benutzt wird. Diese Brutstätten kann man bis zu 7m näher kommen. Da auf Helgoland die verschiedensten Vögel brüten, kann ich nur empfehlen, die Insel im Juli oder Anfang August zu besuchen, denn ab Mitte August haben die meisten Vögel die Insel bereits wieder verlassen.
Vom Oberland aus hat man zudem einen wunderschönen Ausblick auf die ganze Insel und ich würde es jedem empfehlen, diesen Rundgang über das Oberland mitzumachen. Vom Oberland hat man auch einen guten Blick auf die Badedüne von Helgoland, die nicht zur eigentlichen Insel gehört und die man nur mit einer Fähre erreichen kann. Und auf dieser Badedüne kann man ungestört baden, denn gegenüber anderen Strände ist dieser fast menschenleer.
Im Unterland befinden sich schliesslich hauptsächlich Restaurants, Imbisse und Duty-Free-Shps, wo man zollfrei einkaufen kann.
Der Parkplatz
Um in Büsum zu einem der Schiffsanleger zu gelangen, sollte man sich vorher auf jeden Fall überlegen, mit welchem Schiff man fahren möchte, denn die einzelnen Ausflugsschiffe "Atlantis" und "Lady von Büsum" fahren von unterschiedlichen Hafenbecken ab, aber dies ist zum Glück in Büsum auch sehr gut ausgeschildert.
Ich würde hier den gebührenfreien Parkplatz P4 empfehlen, der etwa genau zwischen den beiden Hafenbecken liegt. Man hat hier zwar einen Fußweg von etwa 30 Minuten zurückzulegen, aber dies ist immer noch besser, als wenn man 3 Euro für einen Parkplatz direkt an der Ablegestelle benutzt.
Der Preis
Für einen Ausflug mit der MS Atlantis muß man in diesem Jahr bereits 28 Euro für eine Hin- und Rückfahrt bezahlen. Gegenüber dem Vorjahrespreis von 46 DM (also etwa 23 Euro) ist dies doch schon eine recht grosse Preissteigerung.
Mein Fazit
Da wir mit dem Wetter überaus viel Glück hatten, war es ein sehr schöner Tag und ich habe mich gefreut, daß ich auch einmal Helgoland kennenlernen durfte. Es ist eine sehr schöne Insel, aber hier wohnen möchte ich dann doch nicht. Besonders im Winter, wenn es hier stürmt, würde es mir hier bestimmt nicht gefallen. Aber für einen Tag ist es einen empfehlenswerter Ausflug, auch wenn mir die 4 Stunden Inselaufenthalt doch etwas zu kurz waren.
Einen kleinen Tipp möchte ich hier aber trotzdem noch loswerden: Da in Büsum bis auf einen Tag immer 2 Schiffe ablegen mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 1800 Passagieren, kann ich allen Interssierten den Montag als Ausflugtermin empfehlen. Denn am Montag fährt nur ein Schiff ab Büsum und sonst ist es auf Helgoland vielleicht etwas zu voll. Uns war teilweise doch etwas zu viel Betrieb auf den wenigen Wanderwegen. weiterlesen schließen -
Die Insel der Kontraste
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Im vergangenen Sommer habe ich das gute Wetter hier im Norden genutzt, um der Insel Helgoland mal wieder einen Besuch abzustatten. Mein letzter Besuch auf Helgoland ist bestimmt schon 20 Jahre her und so war es für mich interessant zu wissen, was sich hier wohl alles geändert hat.
Die Abfahrt
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Unser Schiff fuhr um 9:30 Uhr in Büsum im Hafenbecken 3 ab. So mußten wir uns rechtzeitig auf den Weg machen, um noch einen guten Platz an der frischen Luft zu bekommen. Kurz vor 9 Uhr haben wir uns auch am Schiff eingefunden und ich mußte doch zu meiner Überraschung feststellen, wie teuer ein Helgoland-Besuch inzwischen geworden ist. Stolze 28 Euro wollte man inzwischen haben.
Die Parkplatz-Suche
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Die Abfahrt der Helgoland-Schiffe ist in Büsum sehr gut ausgeschildert, so daß auch ortsfremde sehr schnell zu den Schiffen gelangen können. Wir haben uns für den Parkplatz P4 entschieden, der zudem auch noch gebührenfrei war. Morgens ist dieser Parkplatz auch noch nicht sehr voll, so daß es keine Parkplatzprobleme geben dürfte.
Das Schiff
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Da wir an einem Montag nach Helgoland fuhren, mußten wir uns nicht entscheiden, welches Schiff wir denn nehmen. Denn an anderen Tagen fahren von Büsum aus immer 2 Ausflugsschiffe, die insgesamt Platz für 1.800 Passagiere haben. Wir haben uns deshalb für die "Atlantis" entschieden.
Die "Atlantis" hat Platz für 1.000 Passagiere und jeder, der mitfahren möchte, bekommt bestimmt auch einen Platz. Allerdings mußte ich feststellen, daß bereits um 9 Uhr alle Plätze an der frischen Seeluft fast besetzt waren. Nur mit viel Glück hatte ich noch ein Plätzchen gefunden. Kurz danach trafen auch die ersten Busse ein und das Schiff wurde doch recht voll.
An Bord gibt es auch für den Gaumen einiges zu entdecken. Mittags hatte man z.B. die Auswahl zwischen Schnitzel oder Labskaus (na ja, wer's mag...).
Das Schiff ist mit allem ausgerüstet, was ein Ausflugsschiff auf hoher See braucht. Sogar ein Spuck-Becken habe ich auf der Toilette entdeckt, aber zum Glück brauchte ich dieses nicht.
Die Ankunft
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Nach etwa 2 Stunden und 15 Minuten trafen wir kurz vor Helgoland an und wir wurden auf kleinere "Börteboote" umgesetzt. Dies war eigentlich gar nicht lustig, denn der Seegang war doch recht rauh und ich mußte mich schon etwas festhalten.
Kurz vor 12 Uhr betraten wir dann endlich Hogoländer Boden. Hier hatten wir ca. 4 Stunden Aufenthalt, um die Insel zu erkunden.
Die Insel
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Wenn man als Tourist die Insel betritt, kommt man zunächst auf die Einkaufsmeile von Helgoland. Diese ist im sogenannten Unterland. Diese heißt deshalb so, weil sie nicht so hoch liegt wie das sogenannte Oberland, zu dem man nur über eine Treppe oder einen Aufzug gelangt.
Gegen 13 Uhr trafen wir uns mit anderen Touristen, um an einer Inselführung teilzunehmen. Der Unkostenbeitrag betrug hier 4 Euro und wir haben hier viel über die Geschichte Helgolands gehört und wie der Tausch mit Grobritannien vonstatten ging. Ab am interessantesten waren für uns natürlich der Rundgang durch das Oberland, der etwa 2 Stunden dauerte. Manchmal ging es uns aber doch etwas zu schnell und wir wären lieber an einigen Orten noch etwas länger verweilt.
Auf der Steilküste bekommt man einen guten Überblick über die Insel und ich hätte z.B. nie gedacht, daß Helgoland auch einen Badestrand hat. Man hört fast nur von dem schönen Steilküsten und welch schöner Anblick dies ist.
Nachdem wir den Rundgang beendet hatten, hatten wir noch genügend Zeit das ein oder andere Geschäft zu besuchen und wir fanden hier auch die ein oder andere interessante Postkarte um die daheimgebliebenen von der wunderschönen Insel eine Karte zu schicken.
Die Abfahrt
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Kurz nach 16 Uhr mußten wir uns leider wieder auf den Heimweg machen und wir wurden wieder über die kleinen Boote zu den Schiffen gebracht. Teilweise kam mir die Wartezeit doch etwas lang vor, aber wir erreichten das Schiff doch noch rechtzeitig. In der Hochsaison dürfte Helgoland bestimmt an die 5.000 Tagesgäste haben.
Nach einer ruhigen Heimfahrt erreichten wir gegen 18:30 Uhr den Hafen von Büsum und hatten einen schönen Ausflug hinter uns.
Mein Fazit
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Der Tagesausflug nach Helgoland war zwar sehr schön, aber der Preis hatte es ganz schön in sich. Aber ich würde diesen Ausflug auf jeden Fall wiederholen, denn Helgoland ist schon eine wunderbare Insel und wer weiß, wie lange die "Lange Anna" noch steht. Zwar tut man auf Helgoland alles, damit sie die rauhe Nordsee überlebt, aber ab und zu bröckelt schon etwas ab.
Insgesamt möchte ich sagen, daß Helgoland einfach zu einem richtigen Nordsee-Urlaub einfach dazugehört. Ich würde allerdings davon abraten, bei schlechtem Wetter hinzufahren. Denn bei hohem Seegang gestaltet sich das sogenannte Ausbooten auf Helgoland doch etwas schwierig und auch auf der Hinfahrt nach Helgoland kann man leicht seekrank werden. weiterlesen schließen -
Helgoland im Herbst
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Lange Jahre haben wir keinen Urlaub mehr gemacht und in diesem Jahr sollte es endlich mal wieder soweit sein. Da wir das angenehme mit dem nützlichen verbinden wollten, entschlossen wir uns kurzerhand für Helgoland, denn unser Junior leidet an Bronchitis und das dortige Klima soll hierfür ja bekanntlich super sein.
Die Unterkunft war schnell gefunden. Wir mieteten uns eine kleine Ferienwohnung im Unterland, in unmittelbarer Nähe zum Hafen. Ihr müsst wissen das man Helgoland in die Bereiche Unterland - direkt am Hafen und der Promenade -, Mittelland - hier befindet sich u.a. das Krankenhaus - und Oberland - erreichbar über Treppen oder einen gebührenpflichtigen Fahrstuhl - unterteilt.
Die Anreise hatten wir eigentlich mit der Fähre ab Cuxhaven geplant. Da bereits Herbst ist fahren die großen Seebäderschiffe nicht mehr - man erspart dadurch auch das Ausbooten mit den kleinen Börtebooten - die kleineren Fähren legen direkt im Hafen an. Wegen des Sturmes standen wir jedoch in Cuxhaven am Anleger und warteten vergeblich auf das Schiff. Fiel aus und was jetzt. Kurzerhand - wir hatten die Wohnung ja gebucht und bezahlt - fuhren wir nach Bremerhaven zum Flugplatz und hatten noch Glück 4 Plätze in einer der kleinen Maschinen zu ergattern. Ist jedoch ein teurer Spaß, denn wenn die Überfahrt mit der Fähre ca. 50,-- € gekostet hätte, kostete uns der Flug 216,-- €. Dafür waren wir aber auch nach 30 Minuten auf der Düne, während die Überfahrt mit dem Schiff wohl mind. 3 Stunden gedauert hätte. Im Nachinein war es jedoch besser so, denn die Fähre fuhr die nächsten 3 Tage auch nicht.
Was bietet die Insel. Man kann dort hervorragend spazieren gehen. Ist zwar nicht groß, aber die Kinder finden immer neues zu sehen. Sehenswert auf alle Fälle das berühmte Wahrzeichen "Die Lange Anna". Erschreckend jedoch das sie immer kleiner wird. Soll auch wohl nicht mehr allzuviele Jahre stehen bleiben, wenn nichts passiert. Auch die Steilküsten sind schon imponierend. Zu empfehlen ist auch auf jeden Fall eine Überfahrt auf die naheliegende "Düne". Hier befindet sich nicht nur der Flughafen, sondern auch mehrere Badestrände. Ist zwar im Herbst nicht Badezeit, aber trotzdem schon toll, der weisse Strand und die Brandung. Und dann hatten wir dort auch noch Glück denn auf der Düne sind auch oftmals Seehunde anzutreffen. Ca. 50 Stück lagen dort am Nordstrand und faullenzten. Schon toll, gerade für Kinder.
Ich muss sagen auch wenn Helgoland nicht gerade gross ist - man kann in 2 - 3 Stunden einmal rumgehen - gibt es hier doch einiges zu sehen. Ausserdem kann man prima abschalten. Das rauhe und feuchte Herbstklima ist goldwert für kleine Kinder - aber auch für große -.
Was nicht so toll ist sind die Preise. Man kann zwar zollfrei Zigaretten, Alkohl, Schokolade und Parfum einkaufen, aber davon wird man nicht satt. Genau das ist dort das Problem denn alle Lebensmittel erscheinen mir doch unverschämt teuer. Sicherlich muss alles vom Festland rübergebracht werden, dennoch waren mir die Preiszuschläge zu extrem. Wird im Laufe der Tage doch ganz schön heftig.
Trotz dieses kleinen Wermutstropfen waren wir nicht das letzte mal auf der Insel. Uns und den Kindern hat es prima gefallen. Vielleicht kommen wir auch mal im Sommer, um die Badestrände geniessen zu können. Allerdings ist es dann bestimmt viel voller dort. weiterlesen schließen -
Ein Katzensprung nach Helgoland
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Liebe Yopigemeinde,
Heute schreibe ich mal einen Bericht über eine der Hochseeinseln Deutschlands.
Allgemeines
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Ich schätze mal jeder hat schon mal etwas von Helgoland gehört. Es ist eine sehr sehr kleine Insel in der Nordsee. Die Hauptinsel hat eine Größe von ca. 1 km² und die Badeinsel von ca. 0,7 km². Die Insel ist ca. 70 km vom Festland entfernt und wenn man Bilder der Insel sieht, sieht man immer die roten Buntsandsteinfelsen. Also das Hochland. Es hat eine Höhe von ca. 60m. Natürlich spielt auf Helgoland die Fischerei eine sehr große Rolle. Vor allem werden Hummer gefangen. Helgoland was nicht immer deutsches Land. 1807 eroberten die Engländer Helgoland, aber am 10. August 1890 gehörte die Insel wieder zu Deutschland. Die Insel Helgoland hat es immer sehr schwer mit Kriegen betroffen. Beim ersten Weltkrieg mussten alle Helgoländer die Insel verlassen. Beim zweiten Weltkrieg wurde Helgoland durch die Engländer bombardiert. Dadurch entstanden auf der Insel tiefe Bombentrichter. Das Wahrzeichen der Insel ist "Die lange Anna". Die lange Anna liegt an der nördlichen Spitze Helgolands und ist ein von der Insel abgesprengter Turm aus Buntsandstein. Zu Helgoland gehört noch die kleine Badeinsel. Auf dieser Badeinsel befindet sich ein Flugplatz. Man kann dort nur hinkommen indem man mit einer kleinen Fähre fährt. Allerdings kostet diese Fähre auch wieder ein bisschen Geld. Da zwischen Helgoland und Festland so eine große Entfernung liegt ist Helgoland zollfrei. Aber nur eine bestimmte Menge pro Person:
200 Zigaretten
1 Liter Spirituosen oder 2 Liter Wein
1 Pfund Kaffee
50 ml Parfüm
250 ml Eau de Toilette
sowie sonstige Waren im Wert von DM 350,- mitnehmen.
Da wir letztes Jahr dort waren kann ich nur von DM sprechen.
Das Schiff
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Das Schiff hat den Namen Cat No1 und ist ein High-Speed-Katamaran. Dieser Katamaran pendelt immer zwischen Festland und Helgoland hin und her. Anlegestellen sind:
Norderney, Langeoog, Wangerooge und Hooksiel.
Technische Daten:
Baujahr: 1998/99 in Australien
Länge: 53,60 m
Breite: 12,99 m
Tiefgang: 1,50 m
Geschw.: 44 Knoten / ca. 70 km/h
Passagiere: 432 + Crew
Um eine Geschwindigkeit von 70 km/h zu erreichen werden 12633 PS benötigt. Das Schiff hat keine Schrauben, sondern zwei Turbinen, die das Wasser ansaugen und unter hohem Druck wieder herauspressen.
Die Hinfahrt
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Morgens sind wir (ich und meine Eltern) nach Hooksiel gefahren. Das Schiff hat um 10:30 abgelegt. Wir hatten die Karten schon vorbestellt für einen Preis von DM 75. Im Schiff war alles sehr angenehm. Es gab immer Gruppentische mit 6 oder 4 Sesseln. In der Zeit, wo wir den Hafen verlassen haben, wurde uns ein Sicherheitsvideo gezeigt, wo beschrieben wurde, wie man sich in Notsituationen zu verhalten hat. Durch die Hohe Geschwindigkeit des Schiffes ist man nach ein bisschen mehr als einer Stunde auf Helgoland. Da das Schiff nur einen Tiefgang von 1,50 hat kann es in den Hafen sofort einfahren und man muss nicht "ausgebootet" werden. Durch die kurze Fahrt ist man dann früher auf der Insel als die Passagiere der anderen Schiffe.
Auf der Insel (Tiefland)
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Auf Helgoland schien die Sonne. Schließlich ist Helgoland der Sonnenreichste Platz Norddeutschlands. Wir gingen ganz gemütlich die Einkaufstraßen entlang, um halt einzukaufen. Auf der Hauptstraße gibt es ein Geschäft neben dem anderen und in jedem Geschäft gibt es fast die gleichen Artikel zu genau den gleichen Preisen. Die Spirituosen sind meistens "eine Nummer größer". Oder kurz gesagt die Flaschen sind größer und sie kosten fast so viel wie die kleineren aufm Festland. Und weiter ging es. Am Ende der Straße kommt man zum Aufzug. Allerdings kostet dieser Aufzug wieder Geld. Also haben wir uns entschieden die Treppe zu nehmen um auf Hochland zu kommen.
Auf der Insel (Hochland)
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Als wir oben angekommen sind sah es erst genau so aus wie unten: überall Geschäfte. Doch nachdem wir ein paar Meter gelaufen sind haben wir schon den Helgoländer Leuchtturm und den Funkturm gesehen. Auf dem Hochland ist ein sehr sehr starker Wind, der viele Leute davon abgehalten hat dorthin zu gehen. Der Pfad führte uns zur immer an der Klippe entlang. Mit einem Wunderbaren Blick aufs Meer. Es geht absolut steil herunter. Die roten Felsen werden immer mehr weiß durch die Lummen die ihre Nester in den Felsen gebaut haben. Die weißen Flecken sind Kot der Vögel. Besonders an einem Felsen ist es besonders weiß. Er trägt den Namen Lummenfelsen. Immer wieder geht es nicht nur zum Meer hin tief herunter, sondern auch auf der anderen Seite. Durch die Bombardierung der Engländer im 2. Weltkrieg sind sehr tiefe Gräben erstanden. Wir sind immer weiter gelaufen, bis wir schließlich bis zur langen Anna gekommen sind. Dort haben wir uns ein bisschen ausgeruht. Da einen das Laufen gegen den Wind erschöpft.
Zurück auf dem Tiefland
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Jetzt war allerdings noch Zeit bis das Schiff zurückfuhr. Also sind wir in ein Café gegangen, um etwas zu essen und zu trinken. Natürlich und wie auf allen Inseln ist es sehr teuer. Aber nach dem Essen war immer noch eine Stunde Zeit. Wir haben uns entschieden ins Aquarium von Helgoland zu gehen. Es war sehr sehr klein und es gab auch nicht sehr viel zu sehen außer ein paar großen Stören und Plattfischen. Doch beim Ausgang des Aquariums gab es ein großes Becken mit Seehunden, das war wenigstens etwas. Aber was soll man für einen Eintritt von 50 Pfennig schon erwarten. Eigentlich hatten wir noch vor auf die Badeinsel zu fahren, doch die Zeit reichte nicht mehr ganz aus, da die Fähre zur Badeinsel auch Abfahrtszeiten hatte. Also hieß es langsam zurück zum Schiff welches um 15:30 Uhr ablegen sollte. Wir waren ca. 20 Minuten nach 15:00 dort und das Wetter verschlechterte sich. Pünktlich als unser Schiff abgelegt hatte begann es zu regnen.
Die Rückfahrt
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Durch die Verschlechterung des Wetters wurde die Fahrt etwas unruhiger, aber es war nicht allzu schlimm. Die Rückfahrt war allerdings nicht so interessant wie die Hinfahrt, da die Scheiben voll mit hochspritzendem Wasser und den Regen waren. Es gab viele die auf dem Schiff ihr Mittagessen zu sich nahmen. Die Bedienung auf dem Schiff erfolgte sehr schnell und gut. Das Personal war auch sehr freundlich. Wieder nach einer Stunde war man dann zurück in Hooksiel. Das war mein Tag auf Helgoland.
Mein Fazit
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Meiner Meinung nach ist Helgoland ein sehr schöne Insel und spannendes Reiseziel. Da es die einzige Hochseeinsel Deutschlands ist. Durch das zollfreie Einkaufen hat es noch einen schönen Vorteil. Ich fand es auch sehr gut das auf Helgoland nur Elektroautos fahren dürfen, da der Lärm und die Abgase wegbleiben. Allerdings ist ein Tag zwar sehr schön doch einen ganzen Urlaub möchte ich nicht auf Helgoland verbringen, da die Insel einfach zu klein ist. Es gibt auch nicht viele Aktivitäten auf Helgoland. Ich war selber das zweite mal auf Helgoland und beim ersten mal sind wir mit den normalen Schiffen gefahren. Die brauen ca. 3 Stunden bis nach Helgoland. Und diese Fahrtzeit ist einfach zu lang.
Gruß MKAMW weiterlesen schließen -
Helgoland - Tagestrip mit Schattenseiten
08.10.2002, 21:51 Uhr von
Boersenmaster
Moin Moin Leute ! Außer bei Yopi bin ich auch noch bei ciao (Account: Boersenmaster) und bei d...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Letztes Jahr bin ich von meiner Freundin zum Geburtstag mit einem Tagesausflug nach Helgoland überrascht worden. Von den Landungsbrücken in Hamburg (wir kommen direkt aus Hamburg, in so fern die schnellste Verbindung auf dem Seewege) ging es mit dem Katamaran direkt nach Helgoland.
Die Anreise mit dem Katamaran war zwar ein schönes Erlebnis, aber mit DM 110,- für die 2. Klasse auch nicht ganz billig. Abfahrt war gegen 9.00 Uhr - Ankunft auf Helgoland so ca. um 11.30 Uhr (mit Zwischenstop in Cuxhaven).
Ausserdem habe ich das "Ausbooten" vermisst, das ist das Übersetzen aus den Fährschiffen mit kleineren Motorbooten, da die großen Fährschiffen außerhalb des Hafens auf "Reede" gehen. Das "Ausbooten" ist mir noch durch meine Bundeswehrzeit von 1992 noch in guter Erinnerung (war immer recht lustig...).
Besonders beeindruckend ist der Klippenwanderweg um das Oberland, vorbei an der Langen Anna, dem Wahrzeichen der Insel, und dem Lummenfelsen, dem Brutplatz für tausende von Lummen. Für einen Besuch der Düne (eigenes kleines Inselchen vor Helgoland mit Badestrand und Flughafen) von Helgoland reichte die Zeit leider nicht, da es gegen 17.30 Uhr wieder nach Hause ging.
Unangenehmer Nebeneffekt sind die Massen von Tagestouristen, die um die Mittagszeit die Insel übervölkern.
Obwohl die meissten Touristen wegen des zollfreien Einkaufs nach Helgoland kommen, und damit vielen Insulanern ihre Existenzgrundlage bieten, treten diese oftmals unfreundlich und genervt gegenüber den Touristen auf (aus meiner Zeit als BW-Soldat auf Helgoland ist mir auch bekannt wie hinter dem Rücken über die "Touris" gelästert wird).
Ausgenommen vom zollfreien Einkauf ist Helgoland ziemlich teuer, vom Besuch im Restaurant bis hin zu anderen Mitbringseln.
Helgoland ist, wegen des in Deutschland einzigartigen Hochseeklimas, ideal für ältere Menschen und Familien mit Kleinkindern zur Erholung. Ansonsten ist ein Tagesausflug oder ein Wochenendtrip (allerdings außerhalb der Hochsaison) zu empfehlen, da man in diesem Zeitraum alles anschauen kann. weiterlesen schließen
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