Erfahrungsbericht von dasinnerevombrötchen
Damals...
Pro:
die gute, alte Zeit
Kontra:
...die armen Drachen
Empfehlung:
Nein
Damals, als ich noch groß war, und ihr schon klein, war jeder morgen ein Erlebnis. Mädchen waren damals noch doof (bei genauer Betrachtung bin ich mir nicht so sicher ob sich wirklich ALLES im Leben ändert), die Sonne war ein feines Ding, und immer, wenn ich dran denke, wie damals die Katze im Garten stand und ihre Pfoten von sich streckte um ihre Schwimmhäute auszufahren, dann muß ich ganz leise in mich reinkichern.
Eigentlich war es ja gar nicht so witzig, denn immer wenn es etwas windiger war als die sonst übliche Windstärke 9,2 ist sie auf und davon geflogen. Ich musste mich dann immer ganz dolle beeilen und in die Garage laufen – damals stand da noch ein Schwebe-Luftkissen-300PS-1,217Liter-auf-100-km-Auto drinnen, aber so was wird ja heut gar nicht mehr gebaut – und einen Strick suchen. Nicht für mich, denn damals, vorm Krieg (oder wars danach?), war das Leben noch lebenswert.
Egal, wo war ich? Ach ja, als ich dann den Strick gefunden hatte – es war ein schöner Strick, aus Hanfleinen (damals war man da noch nicht so) – bin ich schnell wieder in den Garten gerannt um die Katze festzubinden. Ich mochte sie ja! Ich glaube damals wurde ich zum Helden.
Das war lustig, mit anzusehen wie sie über unserem riesigen Feld schwebte, ihre Ohren flatternd im Wind, die Nase immer gen Westen. Nur eines mochte sie dann nicht, wenn sie so hoch oben knapp unter den Wolken schwebte – wenn andere Kinder kamen und haben ihre Drachen steigen lassen. Das hat sie immer nervös gemacht, so dass sie ganz laut gebrüllt hat, und die Drachen haben dann ganz viel Angst bekommen und haben sich von den Leinen gerissen und sind im blauen Himmel verschwunden und wurden seit dem nie wieder gesehen.
Seit dem Tag mögen mich die anderen Kinder nicht mehr.
Tja, so war das damals. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie der erste Computer von meinem Vater ausgesehen hatte. Damals hieß so was ja noch nicht Computer, sondern Elektronische-Hilfe-für-Probleme-die-man –ohne-sie-noch-nicht-hatte, kurz ehifüprodimaohsinoniha, das wurde den Menschen aber bald zu blöd. Der war noch sooo groß, ich zeig das mal eben – von hier bis ungefähr da, der war so groß das wir extra ein neues Haus bauen mussten nur um den ehifüprodimaohsinoniha darin unterzubringen. Nur die Bildschirme waren damals viel kleiner. Das war praktisch.
Ja, damals... Ich weiß es noch, als wäre es vielleicht gerade mal 20 Jährchen her, da wurde uns versprochen das in 20 Jährchen niemand mehr arbeiten müsste. Alles würden Roboter für uns machen, und wir müssten uns nur entspannt zurücklegen und uns Fussball im hochauflösenden 3D-Farbfernsehen ansehen. Natürlich wäre es Roboterfussball, aber dafür gäbe es auch endlich nicht mehr diese blöde Abseitsregel.
Damals hab ich sie noch verstanden, diese Abseitsregel. Aber ich hab sie vergessen. Man wird eben nicht jünger.
Aber das wollte ich ja gar nicht erzählen. Ich wollte ja erzählen wie alles mal werden wird, irgendwann, ich klein bin, und ihr schon groß.
Ja, irgendwann wird es so weit kommen das die ehifüprodimaohsinoniha ganz winzig klein sind. So klein, das alles nur noch mit ihrer Hilfe läuft. Ja, ihr werdet dann ein Diplom brauchen, um einen Kaffe zu kochen, oder um einen Film im hochauflösenden Farbfernsehen aufnehmen zu können. Das wird witzig, denn ich wird euch dann immer erzählen wie schön einfach damals noch alles war.
Und eurer Autos, die werden mehr als 1,217 Liter brauchen, und schweben werden sich auch nicht mehr. Wie überhaupt die Katzen auch. Wenn ich mir meine Katzen heute ansehe, dann fällt mir auf das sie gar keine Schwimmhäute mehr haben. Und ihre Ohren würden wohl auch gar nicht mehr im Wind flattern. Das ist eigentlich schade, aber das Leben ist heute nun mal so. Hart aber ungerecht. Und gar nicht mehr so witzig.
Und das einzige, von dem ich dachte das es sich nie, NIE ändern würde, das ist nun auch nicht mehr so wie es früher einmal war.
Mädchen sind gar nicht mehr doof.
Jedenfalls nicht alle.
Aber etwas komisches ist mir gestern Abend dann doch noch passiert. Als ich spazieren war, mit Sir Laugh-A-Lot, das ist ein alter Freund von mir, bei Gelegenheit sollte ich euch einmal von ihm erzählen, es war schon spät und dunkel und überhaupt war ein ganz fürchterliches Gewitter im Gange, da hab ich dort oben, am Himmel, einen verängstigten Drachen gesehen. Er st einfach so ins nirgendwo geflogen. Weg.
Und da musste ich wieder dran denken.
Wie toll doch alles war.
In der guten, alten Zeit.
Glosse: Ciao - von mir!
Eigentlich war es ja gar nicht so witzig, denn immer wenn es etwas windiger war als die sonst übliche Windstärke 9,2 ist sie auf und davon geflogen. Ich musste mich dann immer ganz dolle beeilen und in die Garage laufen – damals stand da noch ein Schwebe-Luftkissen-300PS-1,217Liter-auf-100-km-Auto drinnen, aber so was wird ja heut gar nicht mehr gebaut – und einen Strick suchen. Nicht für mich, denn damals, vorm Krieg (oder wars danach?), war das Leben noch lebenswert.
Egal, wo war ich? Ach ja, als ich dann den Strick gefunden hatte – es war ein schöner Strick, aus Hanfleinen (damals war man da noch nicht so) – bin ich schnell wieder in den Garten gerannt um die Katze festzubinden. Ich mochte sie ja! Ich glaube damals wurde ich zum Helden.
Das war lustig, mit anzusehen wie sie über unserem riesigen Feld schwebte, ihre Ohren flatternd im Wind, die Nase immer gen Westen. Nur eines mochte sie dann nicht, wenn sie so hoch oben knapp unter den Wolken schwebte – wenn andere Kinder kamen und haben ihre Drachen steigen lassen. Das hat sie immer nervös gemacht, so dass sie ganz laut gebrüllt hat, und die Drachen haben dann ganz viel Angst bekommen und haben sich von den Leinen gerissen und sind im blauen Himmel verschwunden und wurden seit dem nie wieder gesehen.
Seit dem Tag mögen mich die anderen Kinder nicht mehr.
Tja, so war das damals. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, wie der erste Computer von meinem Vater ausgesehen hatte. Damals hieß so was ja noch nicht Computer, sondern Elektronische-Hilfe-für-Probleme-die-man –ohne-sie-noch-nicht-hatte, kurz ehifüprodimaohsinoniha, das wurde den Menschen aber bald zu blöd. Der war noch sooo groß, ich zeig das mal eben – von hier bis ungefähr da, der war so groß das wir extra ein neues Haus bauen mussten nur um den ehifüprodimaohsinoniha darin unterzubringen. Nur die Bildschirme waren damals viel kleiner. Das war praktisch.
Ja, damals... Ich weiß es noch, als wäre es vielleicht gerade mal 20 Jährchen her, da wurde uns versprochen das in 20 Jährchen niemand mehr arbeiten müsste. Alles würden Roboter für uns machen, und wir müssten uns nur entspannt zurücklegen und uns Fussball im hochauflösenden 3D-Farbfernsehen ansehen. Natürlich wäre es Roboterfussball, aber dafür gäbe es auch endlich nicht mehr diese blöde Abseitsregel.
Damals hab ich sie noch verstanden, diese Abseitsregel. Aber ich hab sie vergessen. Man wird eben nicht jünger.
Aber das wollte ich ja gar nicht erzählen. Ich wollte ja erzählen wie alles mal werden wird, irgendwann, ich klein bin, und ihr schon groß.
Ja, irgendwann wird es so weit kommen das die ehifüprodimaohsinoniha ganz winzig klein sind. So klein, das alles nur noch mit ihrer Hilfe läuft. Ja, ihr werdet dann ein Diplom brauchen, um einen Kaffe zu kochen, oder um einen Film im hochauflösenden Farbfernsehen aufnehmen zu können. Das wird witzig, denn ich wird euch dann immer erzählen wie schön einfach damals noch alles war.
Und eurer Autos, die werden mehr als 1,217 Liter brauchen, und schweben werden sich auch nicht mehr. Wie überhaupt die Katzen auch. Wenn ich mir meine Katzen heute ansehe, dann fällt mir auf das sie gar keine Schwimmhäute mehr haben. Und ihre Ohren würden wohl auch gar nicht mehr im Wind flattern. Das ist eigentlich schade, aber das Leben ist heute nun mal so. Hart aber ungerecht. Und gar nicht mehr so witzig.
Und das einzige, von dem ich dachte das es sich nie, NIE ändern würde, das ist nun auch nicht mehr so wie es früher einmal war.
Mädchen sind gar nicht mehr doof.
Jedenfalls nicht alle.
Aber etwas komisches ist mir gestern Abend dann doch noch passiert. Als ich spazieren war, mit Sir Laugh-A-Lot, das ist ein alter Freund von mir, bei Gelegenheit sollte ich euch einmal von ihm erzählen, es war schon spät und dunkel und überhaupt war ein ganz fürchterliches Gewitter im Gange, da hab ich dort oben, am Himmel, einen verängstigten Drachen gesehen. Er st einfach so ins nirgendwo geflogen. Weg.
Und da musste ich wieder dran denken.
Wie toll doch alles war.
In der guten, alten Zeit.
Glosse: Ciao - von mir!
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