Kurzgeschichten Testbericht

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Erfahrungsbericht von Amokforever

Ist die Realität nur eine Flucht aus dem Traum?

Pro:

Amokforever

Kontra:

Meine Produkte sprechen nicht und lassen sich auch nicht anlabern!

Empfehlung:

Ja

...Träume, die zumeist nächtliche Flucht aus unserer Realität genießt in unserer organisierten Gesellschaft leider nur ein bedeutungsloses Schattendasein. Zu vage sind häufig die Erinnerungen an den letzen Traum und zu chaotisch die Zusammenhänge. Dabei überbrücken gerade die Träume unsere anerzogenen Vorstellungen von Raum und Zeit in Nullkommanichts. Wir können dort Tote wieder auferstehen lassen, in den Weltraum fliegen, Held sein, dreimal hintereinander einen Sechser im Lotto haben, ohne einen Schein dafür abzugeben und selbst nach einem Sprung von der Golden Gate Bridge können wir unverletzt im Wasser landen.
....nur steuern können wir das Ganze leider nicht!

Aber wie deuten wir nun unseren nächtlichen Amoklauf unseres Kleinhirnes, schließlich könnten unsere Träume schnell Realität werden, sofern wir es nur bewältigen könnten ein Leben lang rund um die Uhr zu schlafen. Während selbsternannte Traumpsychologen noch von der Entschlüsselung des Träumens träumen, indem Sie versuchen Ihn wie einen Gencode zu knacken, zeige ich Ihnen schonungslos die tiefverzweigten Abgründe des Träumens an Hand zweier Gedichte aus meinem Traumhandbuch:


Ich schaute fern und nickte ein
Und träumte ein Fernseher zu sein
Ich strahlte meine Bilder aus
Und fühlte mich ganz wie zu Haus

Doch auf einmal, ich wollte es kaum glauben
Begann sich vor mir eine Gestalt empor zu schrauben
Ich dachte noch ich muss hier raus
Sonst knipst der mich tatsächlich aus

Doch plötzlich, was war denn bloß geschehen
Musst` ich als Mensch jetzt wieder auferstehen?
Ach nein, das war ja alles nur geträumt
Allerdings den Spielfilm hatt` ich jetzt versäumt

Doch beruhigte mich, als ich erkannte
Das mein Fernseher noch brannte!


Dieses so banal anmutende Gedicht verdeutlicht einen typischen Traum des klassischen Couchschläfers. Der Träumer ist vorzugsweise Single, oder aber die Ehefrau hat durch geschicktes Taktieren die Schlafzimmerhoheit für sich gewonnen. Wie dem auch sei, der Traum beinhaltet den latenten Wunsch es allen zeigen zu wollen. Zusätzlich zu diesem Selbstbestätigungsdefizit gesellt sich ein perfekt vollzogener Rollentausch zwischen Gütern (in diesem Fall der Fernseher) und Menschen. Die Entfremdung des Individuums zu seinen erworbenen Gütern manifestiert sich hier in einer dramatischen ja geradezu beängstigenden Szene dieser übergroßen Gestalt.

Der Traum wirkt hier wie eine Therapie, denn wie soll sonst in unserem Zeitalter der Massenproduktion und Konsumflut der Respekt vor unseren Konsumgütern gewahrt werden, wenn Schutzbestimmungen wie Dosenpfand und gesetzliche Gewährleistungspflicht immer weniger Beachtung beim Menschen finden. Die Sensibilisierung unser in der Realität so leblos erscheinenden Güterwelt sucht sich ihr Ventil in unseren Träumen. Geplagt und missachtet in einer gnadenlosen Wegwerfgesellschaft ist es ein Hilfeschrei unserer schutzlosen Produkte dieser skrupellosen „Gütertrennung“ Einhalt zu gebieten! Der Fernseher ist hierbei ein Musterbeispiel an Missachtung des Menschen, denn man darf nicht tagtäglich Ausknipsen, was einen doch stundenlang relativ radioaktivfrei angestrahlt hat.

Das zweite Gedicht, zeigt noch anschaulicher und gnadenloser unsere gefürchtetste Variante des Träumens auf, den Albtraum, aber lesen Sie erst mal selbst:


Müde bin ich, geh zur Ruh`
Schließ rasch noch meine Äuglein zu
Fang an zu Träumen fest und munter
Die Traumwelt wird allmählich bunter

Doch auf einmal, was ist denn das?
Ein böser Albtraum, oh wie ich das hass`!

Ich kämpfe nun mit Spinnen und Stieren
Und danach mit noch viel schrecklicheren Tieren

Und wie das in so Träumen meist ist
Musst Du am Ende krepieren, trotz aller Kampfeslist

Als ich noch bete, dass der Traum bald zu Ende
Kommt ein Mann auf mich zu, igitt ohne Augen und Hände

Er spricht dann zu mir was mich ein wenig verwirrt
Das ist kein Albtraum, Du hast dich geirrt!
So kommt zum Frust nun auch die Panik
Wär ich ein Schiff, wär ich die Titanic

Und nach unendlichen Stunden
Und vielen geflüchteten Runden
Und unzähligen Wunden
Von Ihm und vielen Kampfhunden

...werd ich doch wach und wieder putzmunter?
Die Realität wird rosig und noch viel bunter??
Was war geschehen???
Der Mann hatte gelogen, der blöde Hund der!!!!


Das fatale an diesem Beispiel ist, dass der Mann mit der leichten Behinderung lügt. Statistisch gesehen wird im Traum sogar häufiger gelogen als in der Realität, welches aber auch damit zusammenhängt, dass im Traum selbst für schwerste Vergehen quasi keine Strafverfolgung zu befürchten ist.

Sollten Sie selber mal in einer ähnlichen Situation sein und Ihr Gegenüber nicht nur gruselig Aussehen, sondern auch noch den Kopf unter dem Arm tragen, dann checken Sie erst mal ab ob Halloween ist, oder Sie sich auf einer Zauberveranstaltung befinden. Sollte dieses nicht der Fall sein, kalkulieren Sie lieber sicherheitshalber ein, dass Ihr Gegenüber die Wahrheit sagt und er eine reale Figur ist.

Gutgemeinter Tipp hier, schlagen Sie Ihm ein Schnippchen, indem Sie ihrem Freddy-Krüger-Verschnitt auch in der Realität zeigen, dass Sie ihren Körper besser demontieren können als er und nehmen Sie ihre Beine in die Hand!

Sollten Sie nach einiger Zeit panikartigen Davonlaufens merken, dass Sie nicht von der Stelle kommen, dann werden Sie nicht so kopflos wie ihr Verfolger, denn dann handelt es sich zu 80% um einen miesen Streich ihres Kleinhirns und Sie wachen gleich schweißgebadet in ihrem Bett auf. Sollte die Mumie Sie allerdings einholen und anfangen zu sezieren, dann besteht die Möglichkeit, dass ihre Untrainiertheit Sie recht bald das Leben kosten wird....

22 Bewertungen, 11 Kommentare

  • crissy13

    18.01.2007, 10:19 Uhr von crissy13
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich, Gruß crissy13

  • smart1210

    20.06.2006, 18:49 Uhr von smart1210
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh Lg Bea

  • Brita2905

    28.05.2006, 17:57 Uhr von Brita2905
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wow... was für feine Gedichte aber auch, und ich weiß, wo ich noch viel mehr finden kann... Aber ich hab eigentlich viel zu wenig Zeit, und ich sitz auch nun ganz unplanmäßig hier, am fremden PC und blockier die Telefonleitung: gut, dass keiner petzt... ;o

  • topfmops

    23.05.2006, 14:07 Uhr von topfmops
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eine kleine Leserunde ohne die dummen Sprüche.

  • anonym

    14.05.2006, 18:36 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ;o)))) *gg*

  • marina71

    11.05.2006, 17:17 Uhr von marina71
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön, dich auch hier anzutreffen!!! LG

  • Cloe66

    11.05.2006, 16:36 Uhr von Cloe66
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH.. LG..Claudia

  • babysly2000

    11.05.2006, 15:13 Uhr von babysly2000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Sly

  • morla

    11.05.2006, 14:41 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

  • Sowan

    11.05.2006, 14:40 Uhr von Sowan
    Bewertung: sehr hilfreich

    Grins, habe sehr geschmunzelt über Deinen Artikel und empfehle das Erlernen luziden Träumens, macht vieles einfacher ;-) lieber Gruß Sowan

  • Estha

    11.05.2006, 14:31 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht --- sh --- :-) ... lg susi