Matrix Revolutions (VHS) Testbericht

Obwohl mir viele von Matrix Revolutions, dem dritten und (vorerst?) letzten Teil der Matrix-Trillogie abgeraten hatten, wollte ich ihn doch unbedingt sehen um auch einen Abschluß zu finden. Nebenbei erwartete ich einfach nur ähnlich tolle Special Effekte wie in den beiden ersten Teilen - und das reichte mir (für diesen Film).
So habe ich ihn mir am Wochenende angesehen und möchte Dir nun davon berichten ...



=ALLGEMEINES===

Matrix (Teil1) war schlicht weg genial. Idee, Handlung, Action, Effecte und Schauspieler machten den Film zu einem Knüller, den wohl fast jeder kannte/kennt.
Dann folgte Matrix Reloaded (Teil2) - viele, die mit ähnlich hohen Erwartungen in diesen Film gingen (inklusive mir) wurden wohl enttäuscht ... daher hielt sich der Andrang für den dritten Teil Revolutions zumindest in meinem Bekanntenkreis sehr in Grenzen.

Meine Freundin musste sich den Film wohl oder übel ansehen ... na gut, ich habe sie eingeladen ;-) ... so ging sie mit eher zurückhaltenden bis schlechten Erwartung, und ich mit Erwartung an reinen Special-Effekten ins Kino. Die 5 EUR (pro Karte) durch eine kleine Gutschrift fand ich auf Grund der Überlänge des Filmes von 130 Minuten für akzeptabel und so erwarteten wir bei einer Flasche Wieselburger den letzten Teil der Matrix, die Auflösung, das Ende ... wie wohl so viele andere!



=STORY===

Unbedingt muss man vorher zumindest Teil1 gesehen haben um überhaupt etwas mitzubekommen. Der zweite Teil ist natürlich auch sehr von Vorteil (da er mit Teil3 einen einheitlich gedrehten Block darstellt), doch meiner Meinung ist dieser Teil nicht so wichtig wie der erste (wo die Matrix mehr oder weniger erklärt wird)
Ohne jede Rückblende oder kurze Einführung in das bereits Geschehen wird man nach einer gewohnten Einstiegs-Sequenz von grünen Buchstabenanimationen in den Film geworfen. Matrix-Unbedarfte blicken so wohl den gesamten Film hindurch nicht wirklich dahinter.

Neo (Keanu Reeves) befindet sich in einer Art Zwischenwelt (zwischen der realen, maschinen-kontrollierten Welt bzw. Zion, dem letzten Zufluchtsort der befreiten Menschen sowie der Matrix, der von den Maschinen erzeugten Traumwelt der Menschen, die eigentlich nur als Energiequelle für die Maschinen als Sklaven dienen ... puh - gar nicht so einfach die Matrix in einem Satz zu erklären).
Neo, der Auserwählte sitzt also an diesem Nirgendwo fest, und der Trainman zeigt keine Anstalten ihn aus diesem Gefängnis zu entlassen. Nach einem abermals rätselhaften Treffen mit dem Orakel machen sich Trinity (Carrie-Anne Moss), Morpheus (Laurence Fishburne) und der Beschützer des Orakels auf um Neo zu befreien.

Während dessen bereiten sich die Menschen in Zion auf die letzte grosse Schlacht zwischen Mensch und Maschine vor, da die übergrossen Bohrer der Maschinen nur mehr wenige Stunden brauchen, bis sie und die gefürchteten Wächter durchbrechen um alles Leben in Zion zu zerstören.

Der Film wird aufgesplittet in zwei Abläufe ... in den scheinbar aussichtslosen Kampf in Zion und natürlich in den Auserwählten Neo den sein Gefühl nach oben in die Maschinenwelt treibt (in der er natürlich auch verwundbar ist).

Eine weitere wichtige Rolle spielt das Programm Agent Smith (Hugo Weaving), der sich wie ein Virus weiter und weiter vervielfältigt mit dem Ziel nicht nur die Menschen, sondern auch die Maschinen zu vernichten ...

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, nur noch soviel dass mir persönlich der Schluß (wenn auch erwartet) überhaupt nicht zugesagt hat!



=EINDRUCK===

Natürlich wird man wieder mit einigen Effekten belohnt und viel Kugelhagel belohnt. Neu und durchaus einen Blick wert sind die roboterähnlichen Kampfmaschinen in Zion, die durch die Soldaten gesteuert werden.
Auch kann der Film mit einigen guten Zeitraffer-Aufnahmen trumpfen, die wir schon von Teil1 gewohnt sind, doch der Kick von einem Teil1 blieb in Summe aus. Leider hatte ich mir auch von den Specialeffekten mehr erwartet - einfach nur viel mehr Wächter sind zwar zahlenmässig eine Steigerung, aber sonst nichts.
Die riessigen Maschinenbohrer oder der Schwenk in die düstere aber irgendwie interessant wirkende Maschinenwelt sind ansonsten eigentlich die wenigen Neuheiten, die Teil3 zu bieten hat. Einer der wohl schönsten Effekte ist die Sichtweise von Neo, die er in der Maschinenwelt hat.

Morpheus hat das mysteriöse und geheimnisvolle von Teil1 verloren und wird in Teil3 als der Träumer hingestellt, der an Wunder glaubt und noch dazu gefühlvoll wirkt (nichts mehr mit cooler Sonnenbrille und langem Ledermantel).
Auch Neo und Trinity spielen so vor sich hin im Laufe des Filmes ohne besondere Highlights.
Agent Smith ist immer noch eine meiner Lieblingsfiguren in der Matrix ... das gewohnte ... Willkommen zurück - Mr. Anderson ... fehlt natürlich auch diesmal nicht in seinen Dialogen.
Dem Endfight zwischen ihm und Neo wurde an Übertreibung zu Teil2 noch mal eine gehörige Portion draufgesetzt, doch konnte auch nicht mehr wirklich viel neues bieten.

Die Liebesromanze von Neo und Trinity findet in diesem Teil ein klares Ende, was ich persönlich vom Ende des Filmes nicht wirklich behaupten kann ... so zusagen - alles ist möglich!



=ZUSAMMENFASSUNG===

In Summe bleibt leider ein meiner Meinung nach schwächster Teil3 über. Teil1 ist in Summe der genialste, Teil2 bietet wohl einige Draufgaben an Effekten, und Teil3 ist leider wie Erwarten kein krönender Abschluß der Trillogie.
Matrix Fans werden ihn sich sicher ansehen ... eine Empfehlung kann ich nur für echte Fans abgeben.
Den Leuten, denen Teil2 schon nicht gefallen hat, sollten sich den Film schenken und im Fernsehen abwarten, alle anderen möchte ich raten mit eher niedrigen Erwartungen (sowohl von Handlung als auch von Effekten) in den Film zu gehen - dann erhalten sie wahrscheinlich auch das, was sie erwarten.


Dank fürs Lesen ... in Erinnerung an einen genialen ersten Teil - the matrix

grüsse ... heute schon geMOFFt?