Thema Jahrhundert - Hochwasser Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von dynamozone.de.vu

Meine Dresdner Tage

Pro:

Ein deutschland!

Kontra:

--

Empfehlung:

Nein

^Hallo und erst einmal ein Dank an alle, die sich für die Hochwasseropfer eingesetzt haben. Auch denen, die extra nach Dresden fuhren um hier zu helfen.
Ich war sehr gerührt dies zu sehen. Ich möchte euch nunmal schreiben, wie bei mir diese Tage abliefen. Ihr werdet erkennen, dass ich zwar in Dresden wohne, jedoch verschont blieb. Ein Schock, den man nie vergisst bleibt es aber.
Es war Montag, wieder einmal weckten mich die Stimmen meines Radiosenders Dresden 103.5. Irgendwie wache ich immer zu den Nachrichten auf. Bereits am Sonntag wurde vor starken Regenfällen gewarnt. Auch vor Hochwasser! Aber wer dachte an 9.20m?
Also ging ich zur Schule. Mein Weg zum Bus ist nur etwa 10 Minuten, doch ich lief durch den regen und ich war Pitsch naß. Mein Haargel floß mir in die Augen. dieser Montag war auch der Tag, der für mich am schlimmsten war. An der Schule angekommen, regnete es immer noch, auch auf den Rückweg nach Hause. Doch inzwischen flossen schon kleine Bäche die Casper David Friedrich Straße herunter. Bis in den Großen Garten. Mein Bus fuhr nicht den üblichen Weg, denn auf dem weg runter zum Großen garten, musste er eine Umleitung nehmen, da alle Unterführungen vollgelaufen waren. Bisher merket ich noch nicht fiel. Ich hörte ja auch kein radio.
Doch dann fuhren wir weiter den Weg entlang. Der Bus kam im verkehrschaos nur schwerlich voran. Inzwischen hielt er sich gar nicht mehr an die Haltestellen. Immer wieder liefen Mitfahrer zum Fahrer und er öffnete die Türen. Immerhin stand er ja eh fast die ganze Zeit. Ich fuhr für den ganzen Weg anstatt 15 Minuten 60 Minuten. Der grund war die inzwischen sehr \"nasse\" Fahrbahn. OK, eigentlich spielten wir inzwischen Schiff. Aber auch umgestürzte Bäume, die auf der Straße lagen.
Eine Feuerwehr konnte es natürlich nicht beräumen. Sie kam ja nicht durch, sie hatte auch anderes zu tun.

Ich stieg dann Zwinglistraße aus. lieft 10 Meter bis zu einem dach. Und ich war total naß.

Zu Hause hörte ich die ganze Zeit Radio. Es war schon beängstigent. Ständig wurde davon geredet, es würde ein Verkehrschaos herrschen und es würde noch wieter regnen. Da schaute ich aus meinem Fenster mit Blick auf den Landgraben. Dieser verläuft in einer 2 oder 3 Meter tiefen Kuhle und ist immer sehr leer. Doch nun, war er bis oben hin voll. Als meine Eltern nach Hause kamen, räumten wir sofort die Waschmaschine im Keller auf ein podest, fasl in der Nacht der Graben überläuft. Doch dazu man es nicht. Trotz weiterem Regen, war er leer am nächsten Morgen. Er schien abgelaufen zu sein. In die Elbe!!!

Doch bei mir herrschte nun Verwirrung. Hatte wirklich schon der Oberbürgermeister Roßberg Ausnahmezustand verhängt? Schulausfall? Tilo aus meiner Klasse rufte mich auf dem Handy an. Bei ihm stände das Wasser schon. Er wüste nich wie er herkommen solle und auch nicht ob wirklich Schule sei. Doch dann die Nachricht. Schulausfall. Ich nutze den Tag und fuhr in die Stadt. ich naiver Mensch glaubte echt ich würde mein bestelltes Buch abholen können. Nein, der Shop war schon längst im Wasser verschwunden. Dabei war er gut 500 oder sogar mehr Meter von der Elbe entfernt. Aber es wr ja auch das Weißeritzwasser. Die Elbe schwillte jetzt erst an. Die Teifgaragen wurden geöffnet und füllten sich mit Wasser. Wie ein reißender bach floß das Wasser herunter.

Die gesamte Straße vor dem rundkino und dem UFA Kristallpalast unter Wasser. In der Mitte eine Straßenbahn, leer und alle türen offen.

Der Große Garten lag auf meinem Weg nach Hause. Nachdem ich auf die Elbe schaute von der Carolabrücke und entsetzt sah, wie RTL wieder Zuschauer gewinnen will durch Sensationsmeldungen, ging ich nach Hause.
Nachdenkend. ich fuhr nicht, auch wenn dies schneller wäre. Ich lief. Eine Stunde dauerte es und ich sah wie der Große Garten ein See wurde und auch schon war. Der 2km lange Statdpark stadn im Wasser. Wie eine große Badewanne lief das Wasser über und floß auf die Straße (stübelallee)

Zu Hause hörte ich Radio und Fernsehen. Ich musste Wissen wie es weitergeht. Auf MDR informierten wir uns, wo man Sandsäcke befüllen kann.

Die nächsten Tage waren Tage indem man nie wusste wann das Wasser zurück geht. Es gab die verschiedensten Meldungen über den Stand des Wassers und auch zu der aktuellen Situation.
Doch es waren auch Tage voller Rührung und Hoffnung!

Wie ganz Deutschland zusammenhielt. Endlich ein vereintes Deutschland. Ich hoffe dieser Gedanke verschwindet nicht mehr aus den Köpfen.

Aktuell ist Dresden wieder die alte shöne Stadt voller Kultur und Schönheit. Die Semperoper und auch Der Zwinger, das Schloss und die Galerien haben wieder geöffnet. Empfangen besucher, die leider nach de Flut ausbleiben. Aber die Kommen schon noch wieder! da bin ich mir sicher. Denn Das Dresdenlebt, zeigten viel Anlässe. Die Weihe der Frauenkircheglocken dieses wochenende (mehr als insgesamt über 3 tage 60.000 Besucher) Ebenfalls das Fußball Benefizspiel zwischen Dynamo Dresden und Bayer 04 Leverkusen zeigte das Dresden sich nicht unterkriegen lässt, denn beim Benefizspiel in Riesa zwischen einer Sachsenauswahl und Bayern München kamen nur 6500 Besucher. Zu dem Spiel in Dresden kamen ganze 27.900 Zuschauer.

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