Road to Perdition (VHS) Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von Klops
EIFERSUCHT, VERRAT UND DAS LIEBE GELD
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
1.Einleitung
Vor einigen Tagen war ich endlich mal wieder im Kino und den Film, den ich angeschaut habe möchte ich zum Thema meines Berichtes machen, nämlich „Road to Perdition“, der mit Tom Hanks, Paul Newman und Jude Law mit 3 Stars aufwartet. Ob mich der Film überzeugen konnte, erfahrt ihr in meinem Bericht.
2.Story
Anfang der 30er Jahre, die Blütezeit von Mafiaboss Al Capone, Michael Sullivan lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen Peter und Michael Jr. In einem schönen Haus und führt auch ansonsten ein angenehmes Leben, was er dem örtlichen Mafiaboss John Rooney zu verdanken hat, für den Michael, der ein Waisenkind war/ist, Aufträge, wie z.B. Geldeintreibungen oder auch Morde, erledigt. John Rooney ist für Michael wie ein Vater, was seinen richtigen Sohn Connor Rooney eifersüchtig und hasserfüllt macht.
Ein Gesprächsauftrag mit einem Mitglied der „ehrenwerten Familie“ geht schief und Connor erschießt den Mafiosi. Zu allem Überfluss beobachtet Michael Jr., der sich im Auto versteckt hatte das ganze auch noch, und muss mit ansehen wie sein Vater 2 Leibwächter erschießt. Jetzt weiß Michael Jr. Von der Tätigkeit seines Vaters. Connors Eifersucht wird immer größer und er versucht jetzt Michael aus dem Weg zu räumen. Als er denkt Michael wäre tot geht Connor zu Michaels Familie und erschießt Peter und Michaels Frau. Michael Jr. bleibt nur verschont, weil er zufällig nicht zu Hause ist.
Als John Rooney davon erfährt, versucht er Michael mit Geld wieder auf seine Seite zu ziehen. Michael will aber Rache an Connor und fährt mit Michael Jr. nach Chicago um dort Mr. Nitti um Hilfe zu bitten. Allerdings steht Connor Rooney schon unter Nittis Schutz und Michael wird der Killer Harlen Maguire auf die Fersen geschickt. Michael und sein Sohn wollen nach Perdition, zu Michaels Schwester flüchten, aber trotz ihrer Notsituation will Michael immer noch seine Rache...
3.Meine Meinung
Nachdem ich das erste Mal von der Story gehört hatte, dachte ich an einen typischen Mafia- bzw. Gangsterfilm, aber „Road to Perdition“ hebt noch einen anderen Aspekt hervor, nämlich die Vater-Sohn Beziehung zwischen Michael Sullivan und seinem Sohn Michael Jr. Michael Jr. fühlt sich gegenüber seinem Bruder Peter benachteiligt, kann dies aber erst ziemlich spät zum Ausdruck bringen. Der Vater und sein Sohn kommen sich immer näher und man hat langsam das Gefühl ein richtiges Vater-Sohn Verhältnis vor sich zu haben und ich hatte den Eindruck, diese Kühle verschwindet langsam mit der sich die beiden bisher gegenüber standen. Das andere Vater-Sohn Verhältnis, das behandelt wird, ist das zwischen John Rooney und seinem Sohn Connor, nur das hier nicht mal der Bruder, sondern ein nicht leiblicher Sohn, Michael Sullivan, mehr geliebt wird als Connor, was Connors Eifersucht begründet. Eine Szene, die diese Eifersucht sehr gut zum Ausdruck bringt, ist die, als John Rooney auf einer Trauerfeier Klavier spielt und sich nicht etwa Connor, sondern Michael dazu setzt und mit John ein Stück spielt. Connor überspielt dies mit einem Grinsen und als Peter, Michaels Sohn, ihn fragt warum er immer lacht, beantwortet Connor dies mit den Worten: „Es ist einfach alles zum totlachen!“. Hier merkt man neben Connors Mimik und Gestik am extremsten Connors Hass und Neid auf Michael. Allerdings findet hier keine Annäherung statt, denn das Verhältnis zwischen John und Connor ist schon zu zerrüttet und irreparabel, als das noch etwas zu retten wäre. Durch diese Suche nach Gründen, warum denn die Beziehungen zwischen Vater und Sohn (in beiden Fällen) nicht ideal ist, wird dem Film etwas Tiefgang verliehen, was ich sehr gut fand, denn hätte Regisseur Sam Mendes einfach einen tumben Actionfilm gedreht wäre sicherlich viel Flair verloren gegangen.
Aber natürlich wird auch einiges von dem Mafia-Flair der 30er Jahre rübergebracht, denn ohne diese Darstellung würde ja etwas fehlen. Alles baute auf Geld und auf Gegenleistungen auf. Wer seine Schulden nicht bezahlte, wurde nach einigen Aufforderungen umgebracht und man merkt besonders in der Szene, als Michael Geld von einem Club-Besitzer holen will, wie groß die Angst vor der Mafia ist. Als Michael später Geld von einer Bank klaut, das dem Syndikat gehört, hat das natürlich auch einen Hintergrund und zwar den, dass er Rooney dem Schutz von den obersten Mafiabossen, wie Al Capone oder Mr. Nitti entzieht, denn Geld war damals alles und es kann niemandem gefallen haben, dass einer von Rooneys Leuten das Geld der Mafia stiehlt. Dabei will Michael John gar nichts Böses, er will nur an Connor ran und da John seinen eigenen Sohn nicht verraten will, muss Michael auch ihn demontieren, denn ohne John ist Connor gar nichts mehr wert.
Die Actionszenen halten sich sehr in Grenzen und wilde Schießereien gibt es auch nicht, was dem Aufbau des Filmes auch nur geschadet hätte. Die einzigen etwas größeren Actionszenen sind eigentlich die, als Harlen Maguire versucht Michael in einem Hotel mit einer Schrotflinte umzubringen und als das Mafiamitglied und seine beiden Bewacher getötet werden. Sonst gibt es zwar auch viele Tote, aber werden die eher aus dem Dunklen, aus dem Hintergrund oder einfach aus naher Distanz in den Kopf erschossen. Man darf hier also keine Wild-West Ballereien erwarten. Auch wurde sich mit extremen Bluteffekten zurückgehalten, was wohl aber auch daran lag den Film „ab 16“ in die Kinos zu bringen. Wenn überhaupt werden Tote auch nicht sehr lange gezeigt, was aus meiner Sicht auch unnötig und unpassend wäre.
Sehr lobenswert fand ich auch den recht extremen Detailreichtum mit den vielen alten Fassaden und den alten Einrichtungen sowie Tapeten. Man fühlte sich richtig zurückversetzt, was durch die schönen Oldtimer noch verstärkt wurde. Sehr schön fand ich auch ein kleines Schnell-Restaurant, in dem Michael seine erste Begegnung mit Harlen Maguire hat. Es war einfach schön gestaltet und sah ziemlich echt aus. Der ganze Film setzt auf eine eher dunkle und beklemmende Atmosphäre, was dem Film sehr zugute kommt.
Zwischenzeitlich wird der Film auch noch etwas aufgelockert, was man z.B. an Michael Jr. ersten Fahrversuchen erkennt. Hier bleibt es anfangs wirklich bei „Versuchen“, was recht witzig wirkt, allerdings muss man bedenken, dass er ja auch erst 12 Jahre alt ist. Sehr komisch fand ich auch den etwas tuntig wirkenden Buchhalter von John Rooney, der mit seiner Art doch für einen kleinen Lacher gut war. Natürlich ist auch noch eine Prise schwarzer Humor vorhanden, was in so einem Film ja auch nicht fehlen darf. Als Beispiel für eine kleine Auflockerung des Filmes möchte ich einen kleinen Dialog nennen, der in einer kleinen Bar nach einem Banküberfall zwischen Michael und seinem Sohn stattfindet:
Michael Jr.: „Ich möchte meinen Anteil!“
Michael: „Wie viel?“
Michael Jr.: “200 Dollar!”
Michael: „Ok”
Michael Jr.: “Hätte ich mehr herausholen können?“
Michael: „Das wirst du wohl nie erfahren!“
Der Dialog hört sich so wahrscheinlich nicht witzig an, aber im Kino kam er wirklich gut rüber.
So, nun komme ich also zu den Schauspielern:
Als erstes wäre da Tom Hanks in der Rolle des Auftragskillers Michael Sullivan zu nennen. Ich musste mich anfangs schon sehr an Hanks Image und auch Aussehen gewöhnen. In „Road to Perdition“ hat er einen kleinen Schnurrbart, der am Anfang wirklich etwas komisch und nicht zu ihm passend wirkt. Sehr merkwürdig war es auch, Tom Hanks als bösen Buben zu sehen, der später nur noch auf seine Rache aus ist. Vollends schafft er es zwar nicht den bösen Killer rüberzubringen, aber man muss ihn schon loben, denn den Spagat zwischen dem lieben Familienvater und dem bösen Killer schafft er schon sehr gut und da stört auch die Nicht-Vollendung der „Bosheit“ nicht mehr. Auf jeden Fall hat Sam Mendes bei dieser Besetzung eine gute Wahl getroffen.
Michaels Sohn Michael Jr. wird von Tyler Hoechlin verkörpert und dieser schafft es wirklich den 12 jährigen Sohn des Auftragskillers überzeugend darzustellen. Man nimmt ihm seine Rolle einfach ab. Hoechlin betreibt zu keiner Zeit Overacting und seine Rolle wirkt nicht künstlich. Es gibt also doch noch hoffnungsvolle Schauspielertalente. Sehr beeindruckend fand ich eine Szene am Ende, als Michael Jr. es einfach nicht schafft mit der Pistole abzudrücken, obwohl es so wichtig wäre, aber ich glaube kein Kind hätte das geschafft.
Paul Newman stellt in diesem Film den Mafiaboss John Rooney dar. Nach außen hin zeigt er den lieben alten Mann, während er in Mafiakreisen viel Macht besitzt und über Leben und Tot entscheidet. Auch er muss sich von mehreren Seiten zeigen, was ihm sehr gut gelingt.
Ein großes Lob geht von mir auch an Jude Law, der Harlen Maguire wirklich sehr, sehr gut spielt. Man glaubt ihm wirklich, dass es ihm Spaß bringt zu morden und dass es ihm auch noch Spaß macht seine Opfer zu fotografieren, wenn sie sterbend am Boden liegen. Er stellt den wirklich Bösen dar, was ihm sehr gut gelingt. Schon sein ganzes Äußeres sieht irgendwie ziemlich gemein aus, alleine wenn man seine Zähne betrachtet. Durch eine Verletzung, die ihm Michael zufügt, wird sein Aussehen noch gemeiner. Ganz am Anfang seiner Rolle wirkt Maguire noch recht nett, aber er wird immer böser und gemeiner. Jude Law bringt diese Rolle wirklich exzellent herüber.
Noch eine kurze Anmerkung zum Titel des Filmes:
Perdition ist zwar auch der Name des Ortes, wo Michaels Schwester wohnt, aber heißt auch so viel wie „Verdammnis“. Der Titel stellt also eine Doppeldeutigkeit dar, die bei einem eingedeutschten Titel verloren gegangen wäre, was auf jeden Fall schade gewesen wäre.
4.Fazit
Regisseur Sam Mendes hat hier einen Film erschaffen, der oberflächlich betrachtet als reiner Mafia-Film wirkt. Der Film behandelt zwar auch einige Merkmale des Syndikats, aber ebenso im Vordergrund steht die Vater-Sohn Beziehung zwischen Michael Sullivan und Michael Jr. sowie zwischen John Rooney und seinem Sohn Connor. Dieser Tiefgang gepaart mit den tollen Schauspielern ergibt einen wirklich sehenswerten Film, der mir 5 Sterne und eine Empfehlung wert ist.
Danke für das Lesen meines Berichtes. Über Kommentare und Gästebucheinträge freue ich mich immer.
Ciao, euer Stefan (Klops).
Vor einigen Tagen war ich endlich mal wieder im Kino und den Film, den ich angeschaut habe möchte ich zum Thema meines Berichtes machen, nämlich „Road to Perdition“, der mit Tom Hanks, Paul Newman und Jude Law mit 3 Stars aufwartet. Ob mich der Film überzeugen konnte, erfahrt ihr in meinem Bericht.
2.Story
Anfang der 30er Jahre, die Blütezeit von Mafiaboss Al Capone, Michael Sullivan lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen Peter und Michael Jr. In einem schönen Haus und führt auch ansonsten ein angenehmes Leben, was er dem örtlichen Mafiaboss John Rooney zu verdanken hat, für den Michael, der ein Waisenkind war/ist, Aufträge, wie z.B. Geldeintreibungen oder auch Morde, erledigt. John Rooney ist für Michael wie ein Vater, was seinen richtigen Sohn Connor Rooney eifersüchtig und hasserfüllt macht.
Ein Gesprächsauftrag mit einem Mitglied der „ehrenwerten Familie“ geht schief und Connor erschießt den Mafiosi. Zu allem Überfluss beobachtet Michael Jr., der sich im Auto versteckt hatte das ganze auch noch, und muss mit ansehen wie sein Vater 2 Leibwächter erschießt. Jetzt weiß Michael Jr. Von der Tätigkeit seines Vaters. Connors Eifersucht wird immer größer und er versucht jetzt Michael aus dem Weg zu räumen. Als er denkt Michael wäre tot geht Connor zu Michaels Familie und erschießt Peter und Michaels Frau. Michael Jr. bleibt nur verschont, weil er zufällig nicht zu Hause ist.
Als John Rooney davon erfährt, versucht er Michael mit Geld wieder auf seine Seite zu ziehen. Michael will aber Rache an Connor und fährt mit Michael Jr. nach Chicago um dort Mr. Nitti um Hilfe zu bitten. Allerdings steht Connor Rooney schon unter Nittis Schutz und Michael wird der Killer Harlen Maguire auf die Fersen geschickt. Michael und sein Sohn wollen nach Perdition, zu Michaels Schwester flüchten, aber trotz ihrer Notsituation will Michael immer noch seine Rache...
3.Meine Meinung
Nachdem ich das erste Mal von der Story gehört hatte, dachte ich an einen typischen Mafia- bzw. Gangsterfilm, aber „Road to Perdition“ hebt noch einen anderen Aspekt hervor, nämlich die Vater-Sohn Beziehung zwischen Michael Sullivan und seinem Sohn Michael Jr. Michael Jr. fühlt sich gegenüber seinem Bruder Peter benachteiligt, kann dies aber erst ziemlich spät zum Ausdruck bringen. Der Vater und sein Sohn kommen sich immer näher und man hat langsam das Gefühl ein richtiges Vater-Sohn Verhältnis vor sich zu haben und ich hatte den Eindruck, diese Kühle verschwindet langsam mit der sich die beiden bisher gegenüber standen. Das andere Vater-Sohn Verhältnis, das behandelt wird, ist das zwischen John Rooney und seinem Sohn Connor, nur das hier nicht mal der Bruder, sondern ein nicht leiblicher Sohn, Michael Sullivan, mehr geliebt wird als Connor, was Connors Eifersucht begründet. Eine Szene, die diese Eifersucht sehr gut zum Ausdruck bringt, ist die, als John Rooney auf einer Trauerfeier Klavier spielt und sich nicht etwa Connor, sondern Michael dazu setzt und mit John ein Stück spielt. Connor überspielt dies mit einem Grinsen und als Peter, Michaels Sohn, ihn fragt warum er immer lacht, beantwortet Connor dies mit den Worten: „Es ist einfach alles zum totlachen!“. Hier merkt man neben Connors Mimik und Gestik am extremsten Connors Hass und Neid auf Michael. Allerdings findet hier keine Annäherung statt, denn das Verhältnis zwischen John und Connor ist schon zu zerrüttet und irreparabel, als das noch etwas zu retten wäre. Durch diese Suche nach Gründen, warum denn die Beziehungen zwischen Vater und Sohn (in beiden Fällen) nicht ideal ist, wird dem Film etwas Tiefgang verliehen, was ich sehr gut fand, denn hätte Regisseur Sam Mendes einfach einen tumben Actionfilm gedreht wäre sicherlich viel Flair verloren gegangen.
Aber natürlich wird auch einiges von dem Mafia-Flair der 30er Jahre rübergebracht, denn ohne diese Darstellung würde ja etwas fehlen. Alles baute auf Geld und auf Gegenleistungen auf. Wer seine Schulden nicht bezahlte, wurde nach einigen Aufforderungen umgebracht und man merkt besonders in der Szene, als Michael Geld von einem Club-Besitzer holen will, wie groß die Angst vor der Mafia ist. Als Michael später Geld von einer Bank klaut, das dem Syndikat gehört, hat das natürlich auch einen Hintergrund und zwar den, dass er Rooney dem Schutz von den obersten Mafiabossen, wie Al Capone oder Mr. Nitti entzieht, denn Geld war damals alles und es kann niemandem gefallen haben, dass einer von Rooneys Leuten das Geld der Mafia stiehlt. Dabei will Michael John gar nichts Böses, er will nur an Connor ran und da John seinen eigenen Sohn nicht verraten will, muss Michael auch ihn demontieren, denn ohne John ist Connor gar nichts mehr wert.
Die Actionszenen halten sich sehr in Grenzen und wilde Schießereien gibt es auch nicht, was dem Aufbau des Filmes auch nur geschadet hätte. Die einzigen etwas größeren Actionszenen sind eigentlich die, als Harlen Maguire versucht Michael in einem Hotel mit einer Schrotflinte umzubringen und als das Mafiamitglied und seine beiden Bewacher getötet werden. Sonst gibt es zwar auch viele Tote, aber werden die eher aus dem Dunklen, aus dem Hintergrund oder einfach aus naher Distanz in den Kopf erschossen. Man darf hier also keine Wild-West Ballereien erwarten. Auch wurde sich mit extremen Bluteffekten zurückgehalten, was wohl aber auch daran lag den Film „ab 16“ in die Kinos zu bringen. Wenn überhaupt werden Tote auch nicht sehr lange gezeigt, was aus meiner Sicht auch unnötig und unpassend wäre.
Sehr lobenswert fand ich auch den recht extremen Detailreichtum mit den vielen alten Fassaden und den alten Einrichtungen sowie Tapeten. Man fühlte sich richtig zurückversetzt, was durch die schönen Oldtimer noch verstärkt wurde. Sehr schön fand ich auch ein kleines Schnell-Restaurant, in dem Michael seine erste Begegnung mit Harlen Maguire hat. Es war einfach schön gestaltet und sah ziemlich echt aus. Der ganze Film setzt auf eine eher dunkle und beklemmende Atmosphäre, was dem Film sehr zugute kommt.
Zwischenzeitlich wird der Film auch noch etwas aufgelockert, was man z.B. an Michael Jr. ersten Fahrversuchen erkennt. Hier bleibt es anfangs wirklich bei „Versuchen“, was recht witzig wirkt, allerdings muss man bedenken, dass er ja auch erst 12 Jahre alt ist. Sehr komisch fand ich auch den etwas tuntig wirkenden Buchhalter von John Rooney, der mit seiner Art doch für einen kleinen Lacher gut war. Natürlich ist auch noch eine Prise schwarzer Humor vorhanden, was in so einem Film ja auch nicht fehlen darf. Als Beispiel für eine kleine Auflockerung des Filmes möchte ich einen kleinen Dialog nennen, der in einer kleinen Bar nach einem Banküberfall zwischen Michael und seinem Sohn stattfindet:
Michael Jr.: „Ich möchte meinen Anteil!“
Michael: „Wie viel?“
Michael Jr.: “200 Dollar!”
Michael: „Ok”
Michael Jr.: “Hätte ich mehr herausholen können?“
Michael: „Das wirst du wohl nie erfahren!“
Der Dialog hört sich so wahrscheinlich nicht witzig an, aber im Kino kam er wirklich gut rüber.
So, nun komme ich also zu den Schauspielern:
Als erstes wäre da Tom Hanks in der Rolle des Auftragskillers Michael Sullivan zu nennen. Ich musste mich anfangs schon sehr an Hanks Image und auch Aussehen gewöhnen. In „Road to Perdition“ hat er einen kleinen Schnurrbart, der am Anfang wirklich etwas komisch und nicht zu ihm passend wirkt. Sehr merkwürdig war es auch, Tom Hanks als bösen Buben zu sehen, der später nur noch auf seine Rache aus ist. Vollends schafft er es zwar nicht den bösen Killer rüberzubringen, aber man muss ihn schon loben, denn den Spagat zwischen dem lieben Familienvater und dem bösen Killer schafft er schon sehr gut und da stört auch die Nicht-Vollendung der „Bosheit“ nicht mehr. Auf jeden Fall hat Sam Mendes bei dieser Besetzung eine gute Wahl getroffen.
Michaels Sohn Michael Jr. wird von Tyler Hoechlin verkörpert und dieser schafft es wirklich den 12 jährigen Sohn des Auftragskillers überzeugend darzustellen. Man nimmt ihm seine Rolle einfach ab. Hoechlin betreibt zu keiner Zeit Overacting und seine Rolle wirkt nicht künstlich. Es gibt also doch noch hoffnungsvolle Schauspielertalente. Sehr beeindruckend fand ich eine Szene am Ende, als Michael Jr. es einfach nicht schafft mit der Pistole abzudrücken, obwohl es so wichtig wäre, aber ich glaube kein Kind hätte das geschafft.
Paul Newman stellt in diesem Film den Mafiaboss John Rooney dar. Nach außen hin zeigt er den lieben alten Mann, während er in Mafiakreisen viel Macht besitzt und über Leben und Tot entscheidet. Auch er muss sich von mehreren Seiten zeigen, was ihm sehr gut gelingt.
Ein großes Lob geht von mir auch an Jude Law, der Harlen Maguire wirklich sehr, sehr gut spielt. Man glaubt ihm wirklich, dass es ihm Spaß bringt zu morden und dass es ihm auch noch Spaß macht seine Opfer zu fotografieren, wenn sie sterbend am Boden liegen. Er stellt den wirklich Bösen dar, was ihm sehr gut gelingt. Schon sein ganzes Äußeres sieht irgendwie ziemlich gemein aus, alleine wenn man seine Zähne betrachtet. Durch eine Verletzung, die ihm Michael zufügt, wird sein Aussehen noch gemeiner. Ganz am Anfang seiner Rolle wirkt Maguire noch recht nett, aber er wird immer böser und gemeiner. Jude Law bringt diese Rolle wirklich exzellent herüber.
Noch eine kurze Anmerkung zum Titel des Filmes:
Perdition ist zwar auch der Name des Ortes, wo Michaels Schwester wohnt, aber heißt auch so viel wie „Verdammnis“. Der Titel stellt also eine Doppeldeutigkeit dar, die bei einem eingedeutschten Titel verloren gegangen wäre, was auf jeden Fall schade gewesen wäre.
4.Fazit
Regisseur Sam Mendes hat hier einen Film erschaffen, der oberflächlich betrachtet als reiner Mafia-Film wirkt. Der Film behandelt zwar auch einige Merkmale des Syndikats, aber ebenso im Vordergrund steht die Vater-Sohn Beziehung zwischen Michael Sullivan und Michael Jr. sowie zwischen John Rooney und seinem Sohn Connor. Dieser Tiefgang gepaart mit den tollen Schauspielern ergibt einen wirklich sehenswerten Film, der mir 5 Sterne und eine Empfehlung wert ist.
Danke für das Lesen meines Berichtes. Über Kommentare und Gästebucheinträge freue ich mich immer.
Ciao, euer Stefan (Klops).
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