Mieses Karma (Taschenbuch) / David Safier Testbericht

Ich gebe ja zu, dass ich mich manchen Büchern sozusagen verweigere – vor allem wenn sie gar zu hochgelobt werden. So habe ich als einziger in meinem Bekanntenkreis nicht ein einziges Harry- Potter Buch gelesen. Dasselbe Schicksal hätte wohl David Safirs „Miese Karma“ ereilt, wenn ich das nicht zu Weihnachten geschenkt bekommen hätte, da meine Freunde der Ansicht waren, das mir dieses Buch gefallen muss, da der Humor Safirs schließlich genau auf meiner Wellenlänge läge...

Womit sie ja eigentlich nicht so falsch liegen. Also habe ich das Büchlein nun doch gelesen –der Klappentext bestätigt doch tatsächlich die Meinung meiner Freunde.

Klappentext
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Wiedergeburt gefällig? Nichts hat sich Moderatorin Kim Lange mehr gewünscht als den deutschen Fernsehpreis. Nun hält sie ihn triumphierend in den Händen. Schade eigentlich, dass sie noch am selben Abend von den Trümmern einer russischen Raumstation erschlagen wird.
Im Jenseits erfährt Kim, dass sie in ihrem Leben sehr viel mieses Karma gesammelt hat. Die Rechnung folgt prompt. Kim findet sich in einem Erdloch wieder, mit sechs Beinen, Fühlern und einem wirklich dicken Po: Sie ist eine Ameise! Aber Kim hat wenig Lust, fortan Kuchenkrümel durch die Gegend zu schleppen. Außerdem kann sie nicht zulassen, dass ihr Mann sich mit einer Neuen tröstet. Was tun? Es gibt nur einen Ausweg: Gutes Karma muss her, damit es auf der Reinkarnationsleiter wieder aufwärts geht!

Das klingt nicht übel. Außerdem ist da noch der

Autor
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Nach seinem Abitur absolvierte Safier zunächst eine Ausbildung zum Journalisten. Redaktionelle Erfahrung sammelte er im Hörfunk und im Fernsehen, unter anderem bei Radio Bremen. Seit 1996 arbeitet Safier als Drehbuchautor.
Aus seiner Feder stammen die Dialog-Drehbücher zu Nikola (1997–1999), Himmel und Erde (1998), Die Camper (1998–1999), Die Schule am See (1999) und Mein Leben und ich (2000/2001), er ist Chefautor von Zwei Engel für Amor (2006). (Quelle: wikipedia.de)

Die Serie “Mein Leben und ich” war die Lieblingsserie meiner Tochter und auch ich habe diese des öfteren mit Vergnügen geschaut. Also kann das Buch so schlecht nicht sein...

Inhalt / meine Meinung
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Bücher mit soviel Vorschusslorbeeren („Mieses Karma“ wird überall hoch und runter gelobt) haben es bei mir schwer, vermutlich weil die Erwartungshaltung zu groß ist. So hatte ich bei „Mieses Karma“ Schwierigkeiten, den Einstieg zu finden, der Klamauk schien sogar mir einfach übertrieben. Sobald ich mich aber von der Suche nach Tiefgang gelöst hatte und mich einfach vom Lesen „treiben“ ließ, machte das Buch wirklich Spaß. Klar ist es eher literarisches Fast Food, aber es lässt sich flüssig in einem Rutsch lesen und unterhaltsam ist es allemal.
Und es lebt von zahlreichen spritzig- witzigen Ideen, wie aus dem Klappentext schon hervorgeht. Die Wiedergeburt als Ameise, Meerschweinchen, Regenwurm, Hund usw., das Sammeln von gutem Karma, um auf der Reinkarnationsleiter weiter nach oben zu klettern, Buddha als „Reinkarnationshelfer“ – einfach köstlich. Am gelungensten in meinen Augen sind aber die ständigen Begegnungen mit dem schon mehrere hundert Male „reinkarnierten“ Casanova, der immer wieder in Fußnoten seine (natürlich oft amouröse) Sicht der Dinge schildert.
Kim Langes Wandlung von der egoistischen, rücksichtslosen Moderatorin zur uneigennützigen, liebenden Mutter wird sehr kurzweilig beschrieben, Langeweile kommt beim Lesen nie auf.

Fazit: man muss den Humor Safirs mögen, damit man des Buch mag; allzu viel Tiefgang darf man nicht suchen, dann wird man auch Spaß am „Miesen Karma“ haben.
4 Sterne (den einen Stern ziehe ich wegen des doch ziemlich bemühten Endes ab) und eine Empfehlung für alle, die schnelle und unbeschwerte Unterhaltung für zwischendurch suchen!

Ehe es Proteste gibt, zum Schluss noch die technischen Informationen zum Buch.

Produktdaten
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- Taschenbuch, 288 Seiten
- Rororo-Verlag (2. Mai 2008)
- ISBN-10: 3499244551
- ISBN-13: 978-3499244551
- Größe: 18,8 x 11,6 x 2 cm

Danke fürs Lesen!
mars