Schüleraustausch Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Paris, eine wunderschöne Stadt und nebenbei lernt man noch französisch ;)
- man lernt eine Fremdsprache sehr gut, man lernt eine andere Kultur kennen, man wird selbständiger
- alles
- neue Menschen und neue Kultur kennenlernen
Nachteile / Kritik
- Der Aufenthalt damals war zu kurz ;/
- man kann Pech mit der Gastfamilie haben
- nichts
- Stress
Tests und Erfahrungsberichte
-
Die spinnen, die Briten
08.05.2004, 13:19 Uhr von
dieanke
Ich spare für eine Interrail-Reise durch Europa nächsten Sommer nach der Diplomarbeit! Also gebt ...5Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Unser Schüleraustausch in der achten Klasse (leider auch schon wieder 6 Jahre her) war einfach super. Die Engländer kamen zuerst zu uns. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich vorher ein wenig Angst hatte. Wer würde da kommen, hoffentlich verstehen wir uns auch... Aber das legte sich sehr schnell nach einer kurzen Kennenlernphase. Wir verstanden uns zum Glück auf Anhieb recht gut und es war super interessant, voneinander zu lernen.
Wir waren in unserer Partnerstadt in Hereford.
Da die Engländer kaum Deutsch konnten, waren wir gezwungen, nur Englisch zu reden und das ist natürlich zum "vertiefen" der Sprachkenntnisse prima. Allerdings muss man bei so einem Austausch, der von der Heimatschule organisiert wird, unheimlich Glück haben mit der Familie. Ich landete glücklicherweise in einer ausgesprochen lustigen Familie. 3 Tage wohnte ich mit einer ganzen Familie in einem Wohnwagen, weil die Mutter meiner Austauschschülerin mit ihrem Freund ein neues Haus am bauen war. Trotzdem war aber auch dieses Wochenende sehr von Spaß geprägt (vom allmorgendlichen Erdbeerpflücken bis zum abendlichen Essengehen mit einem grottenschlechten Autofahrer hab ich viel gelacht). Die spinnen, die Engländer!!! Die meiste Zeit aber wohnte ich in einem etwas außerhalbliegenden Dorf und hatte ein festes Dach über dem Kopf. Allerdings konnte es auch einmal passieren, dass man morgends die Fensterläden aufmacht und einem ein Fensterputzer fröhlich "Good morning" sagt.
Was für mich an dem gesamten Trip das spannenste war, war der Besuch in der englischen Schule. Ich muss sagen, dass ich mir das völlig anders vorgestellt hatte. Ich rechnete mit einer völlig strengen "Zucht und Ordnung", wie man sich das halt so vorstellt, mit den Schuluniformen. In "Alystone" trugen die Schüler zwar Uniformen und es gab auch Freitag Morgen ein Treffen des gesamten Jahrgangs mit Gebet usw. aber den Unterricht fand ich nicht besonders streng. Die Schüler waren die ganze Zeit beim Schwätzen und gingen über Tische und Bänke. Der Unterricht war zwar anders als in Deutschland (mit Überraschungstests und viel mehr auf auswendig lernen) aber die Lehrer waren es dann doch nicht. Was ich auch ziemlich gut fand war, dass in den oberen Klassen Kochen als Pflichtfach gilt!!!
Insgesamt kann ich sagen, dass ich den Austausch als sehr positiv erlebt habe. Die Engländer sind sehr gastfreundlich gewesen. Wehmutstropfen ist allerdings, dass keiner von uns mehr Kontakt zu seinen Schülern hat. Das find ich echt schade.
Wer die Möglichkeit hat, an einem Schüleraustausch teilzunehmen, der sollte diese auf jeden Fall auch nutzen weiterlesen schließen -
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Frankreichaustausch- c\'est magnifique!!
Pro:
Verbesserung der Sprache /Sprachkenntnisse, können tolle internationale Freundschaften entstehen, kennenlernen einer anderen Kultur, Familie..
Kontra:
man kann einen schlechten Partner erwischen.
Empfehlung:
Ja
Salut tout le monde! Langsam wird man ja echt süchtig neue Berichte zu schreiben, als nächstes ist also der Schüleraustausch nach Frankreich an der Reihe!
Ich besuche z.Z. die 10.Klasse des Gymnasiums und lerne seit der 7. meine 2.Fremdsprache, Französisch. Meine Schule bietet ab der 8.Klasse einen Austausch mit unserer Partnerstadt, Tournon (das liegt ziemlich im Süden Frankreichs) an.
1.Die Entscheidung
2.Vor dem Austausch
3.Der Aufenthalt in Deutschland
4.Sie in Frankreich, ich in Deutschland.Kontakt??
5.Endlich in Frankreich
6.Wieviel kostet denn das?
7.Fazit
1.
Wie ich mich dazu entschieden habe:
Da mir die französische Sprache gut gefällt und ich in der 7.Klasse eine 1 im Zeugnis stehen hatte, wollte ich in der 8.Klasse unbedingt am Austausch teilnehmen, außerdem glaubte ich, dass es einfach was Neues war und ich mir dabei groß vorkommen konnte ;-). Doch als ich meinen Eltern davon erzählte waren die ganz und gar nicht begeistert, sie meinten ich sei dazu noch zu jung, könnte die Sprache noch zu wenig etc. außerdem hatten sie von anderen Leuten gehört, dass die Franzosen aus Tournon sehr unverschämt und anstrengend seien und man lieber nicht am Austausch teilnehmen sollte . Ich war so enttäuscht!!! Nach 2 Wochen quengeln ließen sie sich dann doch erweichen und unterschrieben, als ich 1 Monat später die Anmeldepapiere von meiner Austauschschülerin in der Hand hielt, war ich total glücklich!
2.
Der Kontakt vor dem Austausch:
Unsere Lehrerin forderte uns auf, einen Brief an unsere Austauschschülerinnen zu schreiben,
um schon mal im Voraus einen Kontakt aufzubauen. Ich setzte mich also mit meiner Freundin, die auch am Austausch teilnahm, zusammen und wir brauchten einen ganzen Mittag um einen kleinen Brief auf französisch zu schreiben! Das fing ja schon mal gut an! Wir merkten nämlich das wir die wichtigsten Worte wie z.B. haben zwar wissen, Dinge wie schwimmen gehen aber noch fehlten! Dadurch hatten wir ein bisschen Angst, dass wir uns mit den Franzosen nicht verständigen könnten.
Da wir bis zu dem Tag an dem die Franzosen kamen, noch 14 Tage im Schullandheim waren, konnten wir die Briefe die sie uns zurückgeschickt haben nicht mehr lesen, da wir gleich zur Schule mussten um sie abzuholen.
3.
Die Franzosen in Deutschland:
In diesem Jahr waren die französischen Schüler zuerst dran um nach Deutschland zu kommen.
Ich konnte den Dezember fast nicht mehr erwarten und am Tag, an dem sie dann kamen, an dem wir ja auch erst vom Schullandheim zurückkamen, war es mir ganz schlecht vor Aufregung, weil ich ja eigentlich gar nicht wusste was mich erwartete. Ausgerechnet dann hatten die Franzosen auch noch zwei Stunden Verspätung! Als sie dann endlich da waren erkannte ich Fanny, so heißt meine Austauschschülerin, unter den ca. 50 Franzosen gleich, da ich ja vorher schon ein Bild von ihr gesehen habe. Ich begrüßte sie gleich uns sie stellte sich mir und meinen Eltern vor. Auf dem Weg nach Hause war die Situation etwas angespannt, keiner wusste so richtig was man sagen sollte, aber das hatte bald ein Ende.
Zu Hause zeigte ich ihr das Haus, stellte sie meinen Brüdern vor dann redeten wir noch ein bisschen gingen dann aber bald schlafen, da wir beide sehr müde waren.
Bei ihrem Aufenthalt in Deutschland redeten wir nur Deutsch, weil ich auch erst seit einem Jahr Französisch lernte und sie schon 3 Jahre Deutsch hatte (da sie Deutsch schon seit der in Deutschland 5.Klasse lernte).
In den nächsten 10 Tagen freundete ich mich mit Fanny immer mehr an, meine Eltern änderten ihre Einstellungen und verstanden sich auch gut mit ihr.
Am Ende ihres Aufenthaltes waren alle traurig, aber wir hatten schon ausgemacht das sie im nächsten Jahr wieder kommen wird und außerdem hatte ich ja noch meinen Aufenthalt in Frankreich vor mir.
4.
Der Kontakt zwischen den Aufenthalten:
Wir tauschten in Deutschland Handynummern und E-mailadressen aus, doch irgendwie hatten wir keinen richtigen Kontakt, dass war zwar schade aber jeder hatte zuhause viel zu tun.
5.
Mein Aufenthalt in Frankreich:
Ende April 2002 waren dann die Deutschen an der Reihe nach Frankreich zu gehen.
Wir freuten uns alle riesig! Wir fuhren also Freitags um 7.00Uhr mit dem Bus ab, ca. 12 Stunden Busfahrt lagen vor uns, am Anfang waren wir noch ganz ruhig, doch als wir dann 12 Stunden Fahrt hinter uns hatten, bildeten wir uns bei jedem Haus ein das es das Haus der Familie sei und wir schrieen durcheinander da wir über die Häuser der Franzosen geschockt waren. „Boah da gibt’s ja gar keine Fenster, und die Mauern sind au halb eingebrochen“(sorry für den schwäbischen Dialekt ;-) ), so kreischten wir herum. Als wir dann mit kurzer Verspätung in Frankreich ankamen, wurden wir von den Familien schon sehnsüchtig erwartet. Fanny stellte mir ihre Familie vor, die total nett waren, und wir gingen dann nach Hause. Wobei man sagen muss, dass das Haus zwar von außen etwas schlimm aussieht, es innen aber alles renoviert ist und schön eingerichtet ist.
Die meisten unserer Sorgen waren also umsonst.
Das Wochenende über machten wir Ausflüge mit der Familie wie z.B. nach Lyon ins Museum, wobei sich die Familie wirklich viel Mühe gab und sie sich total süß um mich kümmerten.
Am Montag dann der erste Schock, die Schule! Wir Deutschen sind da echt etwas verwöhnt, die Klassenzimmer sind ungefähr halb so groß wie unsere und die Tische und Stühle sahen alle anders aus und waren auch nicht sonderlich stabil. Auch sonst hatte die Schule nicht viel zu bieten, z.B. wollten wir einmal aufs Klo, als wir dann aber das Klo sahen mussten wir plötzlich doch nicht mehr weil es total widerlich war. In der großen Pause müssen alle Schüler das Gebäude verlassen, was im April nicht schlimm ist, aber da ich das Jahr darauf im Winter da war, war es wirklich seeeehr kalt (nach 2 Tagen hatte ich mir eine Grippe geholt).
Aber zurück zum Jahr 2002. Das Programm in der Schule war leider auch nichts besonderes, entweder wir mussten uns irgendein französisches Geschwätz von Bücherei-Frauen (mir fällt gerade die Bezeichnung für diese Frauen nicht ein ;-) ) anhören oder wir mussten stundenlang wandern bis wir dann an irgendwelchen Ruinen ankamen, was für pubertierende Schüler glaube ich nicht allzu interessant sein dürfte.... Mittwochs machten wir dann einen Tagesausflug mit unseren Partnern nach Marseille, ein bisschen schade war das die Deutschen unter sich waren, so wie auch die Franzosen aber na ja. In Marseille machten wir eine Schiffsfahrt auf eine kleine Insel und danach durften wir dann in Marseille shoppen gehen freu.
Am Freitag durften wir dann zum ersten Mal die französischen Schüler im Unterricht besuchen, was wirklich interessant war, der Unterricht dort läuft nämlich ganz anders ab als bei uns. In Englisch mussten wir dann die ganze Stunde vorlesen und die Franzosen staunten nur so da sie wirklich eine schreckliche Aussprache haben (nicht mal die Lehrerin kann z.B. that aussprechen).
Am Freitag Abend fand dann eine Party in der Schule statt, was echt süß war sie hatten extra eine Band engagiert und sonst auch alles sehr schön hingerichtet. Zwar mussten die Eltern als Aufsichtspersonen dabei bleiben ( bei der Party in Deutschland machten die Franzosen Probleme durch Drogen etc. daher wollten die Lehrer die Party in Frankreich absagen aber weil die Deutschen ja nichts dafür konnten haben sie es dann doch erlaubt und wir haben sie nicht enttäuscht, alle waren anständig ;-) ).
Dann lag das letzte Wochenende in der Familie vor mir, was mich etwas traurig machte weil ich mich in der Familie total wohl fühlte und wir viel Spaß hatten.
Sie gaben sich noch mal sehr Mühe und füllten das ganze Wochenende mit Programm wie z.B. shoppen in der Nachbarstadt.
Am Montag, um 7 Uhr (!!!) war es dann soweit und wir mussten wieder zurück nach Deutschland, es liefen wirklich viele Tränen da sich manche ja vielleicht nie wiedersehen.
Sogar die Mutter von Fanny hatte Tränen in den Augen, was mich echt rührte.
Wieder zu Hause, nach 13 Stunden!, erzählte ich erst mal den anderen Freundinnen meine Erlebnisse und schrieb dann gleich meiner Partnerin.
6.
Die Kosten:
Da es ja ein Austausch ist, hat es für 10 Tage 250 Mark, jetzt 130 Euro gekostet, also wirklich nicht teuer! Und das Geld wirklich wert!
7.
Fazit:
Ich muss wirklich sagen das es eine wirklich positive Sache hat, die meiner Meinung nur gute Seiten hat (außer das man in der Schule viel verpasst da die Lehrer keine Rücksicht darauf nehmen). Ich nehme dieses Schuljahr das dritte Mal am Austausch teil, im April werde ich wieder nach Frankreich fahren, freue mich schon riesig darauf da inzwischen eine echte Freundschaft zwischen mir und Fanny besteht.
Außerdem hat es meiner Sprache ungelogen viel gebracht, ich kann locker Sätze bilden und hab in Französisch eine 1 (einzigstes Fach L), ich hoffe das klingt jetzt nicht eingebildet aber es ist halt so. In Frankreich habe ich sogar an meinem letzten Aufenthalt auf französisch gedacht!!
Also ich kann es wirklich jedem empfehlen es auszuprobieren.
So ich habe versucht mich kurz zu fassen, denn wenn ich alles erzählt hätte würde ich noch Stunden schreiben und es würde dann glaube ich keiner mehr lesen.
Also ich hoffe es hat dir gefallen, freue mich über neue Kommentare!!
Viele Grüße Dani1988 weiterlesen schließen -
...Sprachurlaub mal anders......
Pro:
alles
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
^^^^^^^^ Die Organisation ^^^^^^^^
Vor einigen Wochen überlegte ich mir, eine Sprachreise nach Frankreich zu unternehmen, um meine Sprachkenntnisse ein wenig aufzubessern. Da meine Heimatstadt Buchholz, eine Partnerschaft mit der französischen Kleinstadt Canteleu aufgebaut hat, sah ich diese Verbindung als geeignetes Mittel, um eine Familie in Canteleu zu suchen.
Canteleu ist eine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern in der Normandie und liegt direkt an der Seine. Besser ist vielen vielleicht Rouen bekannt, natürlich durch die hervorragenden Malereien von Claude Monet und der berühmten Kathedrale. Rouen und Canteleu sind fast schon zusammengewachsen.
Meine Mutter, die ein Mitglied in dem Partnerschaftsverein Buchholz – Canteleu ist, bat ich den Vorsitzenden zu fragen, ob er in Canteleu anfragen könnte, ob es eine Familie gäbe, die bereit wäre mich für 2 Wochen in den Frühjahrsferien aufzunehmen. Da der Partnerschaftsverein gerne Projekte im Jugendbereich unterstützt, erhielt ich umgehend die E-Mail eines Lehrers des Gymnasiums von Rouen.
Ich schrieb mein Anliegen in einigen Sätzen auf und fügte einen detaillierten Lebenslauf bei. Auch auf französischer Seite war man über mein Interesse und Engagement sehr erfreut und teilte mir mit, dass man in den Klassen nach einer geeigneten Gastfamilie suchen würde.
Tatsächlich fand sich knapp einen Monat später eine Familie in Canteleu, die mich sofort per E-Mail anschrieb. Ich war sehr froh, als ich hörte, dass die Tochter der Familie sich in meinem Alter befand, also auch 16 Jahre ist. Zu Gleichaltrigen findet man schneller Kontakt und durch gemeinsame Gesprächsthemen und Freizeitaktivitäten kann man schnell aufeinander zugehen. Ich schrieb ihnen, wann ich genau ankommen würde. So blieben wir schon im Vorwege in ständigem E-Mail Kontakt.
Ich besorgte mir die Bahntickets, da ich von Rouen nach Buchholz mit dem Zug zurückfahren wollte. Die Zugstrecke war: Rouen-Paris, Paris-Köln, Köln-Bremen und Bremen-Buchholz. Die Rückfahrt dauerte 9 Stunden und war sehr anstrengend. Mit dem Flugzeug wäre es sicherlich schneller und bequemer gewesen, aber sicherlich auch ein paar Euro teurer. Ich habe für die einfache Fahrt insgesamt EUR 113,-- bezahlt.
Da meine Eltern zur gleichen Zeit Urlaub in Frankreich machten, unternahm ich die Anreise per Auto.
^^^^^^^^ Die Aufnahme ^^^^^^^^
Ich war natürlich verdammt neugierig auf die Personen, bei denen ich nun für die nächsten 2 Wochen untergebracht war. Canteleu war mir von einer vorigen Reise schon bekannt, aber ich hatte keine Ahnung in welchem Stadtteil sich der Wohnsitz meiner Familie befand. Da ich anfangs noch nicht wusste, wie die einzelnen Familienmitglieder aussehen würden und in welcher Umgebung sie lebten, war ich ein wenig skeptisch und malte mir dann die verrücktesten Sachen aus.
Nach 10 Stunden Autofahrt erreichten wir dann auch unser Ziel und fanden auch schnell das Hochhaus, in dem die 4 köpfige Familie eine sehr kleine Wohnung hat. Umso mehr war ich erfreut, dass die Familie tatsächlich jemanden aufnehmen wollte und meinetwegen auch einige räumlichen Unannehmlichkeiten in Kauf nahm.
Ich wurde bei meiner Ankunft sehr herzlich Empfangen und bekam gleich eine französische Torte, eine Art Quiche aufgetischt, die mir ausgezeichnet schmeckte. So hatte ich allen Grund mich auf die folgenden 13 Tage freuen zu können.
Die ersten Tage, in denen ich mich versuchte zu integrieren, waren sehr schwer. Ich war noch ein wenig schüchtern und hatte Angst etwa falsches zu sagen. Dies war jedoch nur die ersten Tage der Fall. Es ist auch etwas anstrengend den ganzen Tag nur französisch zu hören und man geht abends völlig erschöpft ins Bett. Ich hatte besonderes Glück, dass Emilie, die Tochter der Familie, hervorragende Deutschkenntnisse hat und mir hin und wieder weiterhalf. Meine Familie hatte sehr viel Verständnis und konnte es sehr gut akzeptieren, wenn mein Kopf an manchen Tagen vollkommen dicht war.
^^^^^^^^ Der Tagesablauf ^^^^^^^^
Da die Franzosen erst eine Woche später Schulferien hatten, ging ich also noch eine Woche mit meiner Korrespondentin in das Gymnasium in Rouen. Der Unterricht dort war immer nur sehr kurz, da die Lehrer während der letzten Schulwoche streikten und daher eher durch Abwesenheit glänzten. Während der Pause, die immer 1.30 Std. dauerte fuhren wir nach Hause und aßen etwas, bevor es wieder zurück zur Schule ging. Es wäre auch möglich gewesen direkt in der Schule zu essen, aber meine Gastmutter arbeitet im Hause und servierte und immer ein leckerstes Mittagessen.
Den Nachmittag verbrachte ich größtenteils im Wohnzimmer und unterhielt mich mit der Familie. Dies war anfangs wie schon geschrieben noch sehr schwer, da die Familie noch sehr schnell sprach. Mit der Zeit, konnte ich jedoch immer besser verstehen und wagte mich auch an späte Fernseh-Filme auf französisch heran. Falls ich dann etwas nicht verstand, fragte ich einfach bei der Familie nach.
In der zweiten Woche, in der die Franzosen nun auch Ferien hatten, machten wir ziemlich viele interessante Ausflüge. So gingen wir z.B. auf einen Flohmarkt oder besuchten die Oma, die in der Nähe der Küste wohnte. Dies war alles sehr aufregend, da ich mich nicht nur mit neuen Gegebenheiten, sondern auch mit vielen schnell sprechenden Personen auseinandersetzen musste. Doch mit Hilfe meiner Familie klappte das alles sehr gut.
Das tollste Erlebnis, war für mich ein Picknick am Strand von Honfleur, einem wunderschönen Fischerdorf direkt an der Küste. Bei milden 25°C und einem kalten Seewind machten wir den Strand und das Dorf unsicher.
Leider vergingen die zwei Wochen wie im Fluge.
Am Tag vor meiner Abreise ging ich noch in das Rathaus von Canteleu, um mich dort von den Leuten, die auch entscheidend an der Organisation mitgewirkt hatten, zu verabschieden und ihnen mitzuteilen, dass ich keinerlei Probleme während meines Aufenthaltes hatte. An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank an die Mitarbeiter des Partnerschaftsvereins Buchholz - Canteleu und den Lehrern des Gymnasiums, ohne die meine Reise nicht möglich gewesen wäre.
Der Abschied von meiner Familie fiel mir sehr schwer und wir versprachen uns in Email Kontakt zu bleiben und uns gegenseitig zu besuchen.
Eine kleines Malheur passierte mir gleich zu Anbeginn meiner Abreise. Leider hatte ich nicht berücksichtigt, dass meine Rückfahrt auf einen Feiertag fallen würde und auch die Fahrpläne in Frankreich dementsprechend anders verliefen. Ich war ca. 1 Stunde zu früh am Bahnhof von Rouen . Da der Zug entsprechend spät in Paris eintraf und ich dort den Bahnhof wechseln musste, habe ich mir hier ein Taxi genommen, um rechtzeitig den Thalys nach Deutschland zu bekommen.
Die Heimfahrt mit dem Thalys und dem Intercity dauerte zwar lange, jedoch kam ich nach neun Stunden Fahrtzeit, müde aber glücklich wieder in der Heimat zu sein, am Buchholzer Bahnhof an.
^^^^^^^^^^^^ Fazit ^^^^^^^^^^
Nachdem meine Reise so reibungslos klappte und ich zudem noch mein Französisch erheblich aufbessern konnte, kann ich nur jedem einen Sprachurlaub empfehlen. Ich habe auch weiterhin einen sehr regen Kontakt zu meiner Familie. Sie haben mir noch einige nette Erinnerungsfotos geschickt.
Zu unserem Städtepartnerschaftsverein kann ich nur noch schreiben, dass ich es erstaunlich finde, mit welcher Begeisterung die deutschen und französischen Mitglieder des Vereins versucht haben, in Windeseile eine passende Familie für mich zu suchen.
Es ist natürlich hervorragend, wenn man durch einen Verein die Möglichkeit hat, n im gegenseitigen Austausch nicht nur seine Sprache aufzubessern, sondern eine andere Kultur kennen zulernen. Wir haben in den letzten Jahren auch schon öfters Besuch aus Canteleu gehabt und die ganzen Aktivitäten werden natürlich ehrenamtlich verrichtet.
Sicherlich bringt diese Art von Sprachreise einen sprachlich größeren Erfolg, als die üblichen organisierten Sprachreisen, da ich hier ausschließlich mit Franzosen Kontakt hatte. Da das Ganze auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit aufgebaut ist und somit alles unentgeltlich ist, habe ich der Tochter der Familie natürlich auch einen Aufenthalt in unserer Familie angeboten. Ich vergebe dieser Reise und dem System klare 5 Sterne.
Euer sprachreisender danvoh (c) fuer ciao und yopi weiterlesen schließen -
Paris, Paris - Schüleraustausch
Pro:
Paris, eine wunderschöne Stadt und nebenbei lernt man noch französisch ;)
Kontra:
Der Aufenthalt damals war zu kurz ;/
Empfehlung:
Nein
>>>>>PARIS<<<<<
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~ ~ ~ ~ ~ ~ Einleitung ~ ~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Durch die Teilnahme an einem Schüleraustausch von meiner alten Schule habe ich Paris kennen gelernt. Unsere Partnerschule lag ca. 20 Minuten mit der Metro von Paris entfernt, in Bobigny. Damals nach dem Schüleraustausch musste ich ein Referat über Paris halten, das ich beim aufräumen hier mal gefunden habe =:)
Da ich selbst total begeistert bin von Paris, wollte ich euch die Stadt mal ein bisschen vorstellen….
~ ~ ~ ~ Paris ~ ~ ~ ~
Paris, die Hauptstadt von Frankreich und auch die größte Stadt des Landes. Die Stadt liegt an der Seine und im Zentrum des Pariser Beckens; umgeben von großen Wäldern, die den Einwohnern zur Erholung dienen.
Die höchste natürliche Erhebung innerhalb der Stadtgrenzen ist der Hügel "Butte Montmartre" (129m), auch bekannt als "Das Künstlerviertel".
Paris' Einwohnerzahl beträgt 2,15 Millionen Menschen.
Paris besitzt den zweitgrößten Binnenhafen Europas und über drei nationale Flughäfen (z.b. Charles-de-Gaulle). In der Stadt wird als verkehrliches Mittel neben den Autos auch die U-Bahn (Métro) benutzt, deren Netz über 200km lang ist. Daran angeschlossen sind die Schnellbahnen, die Paris mit den Vororten verbinden. In Paris gibt es viele lohnende Sehenswürdigkeiten wie:
~ ~ ~ ~ L' Arc de Triomphe ~ ~ ~ ~
L' Arc de Triomphe, auch als "der Triumphbogen" bekannt. Er liegt inmitten des "Place Charles de Gaulle", an der Spitze der "Champs-Elysées" – die Einkaufsmeile Paris. Am "Place Charles de Gaulle" laufen zwölf Alleen im Sternformat zusammen.
Napoleon veranlasste 1806 den Bau des 50m hohen und 45m breiten Bauwerkes. Er wurde von Jean-Francois-Thérèse Chalgrin entworfen, allerdings erst nach dem Tod 1835 von Jean-Armand Raymond fertiggestellt.
Heute ist der Arc de Triomphe Frankreichs Ehrendenkmal. Hier liegt das Grab des Unbekannten Soldaten; immer mit frischen Blumen geschmückt.
~ ~ ~ ~ Le Louvre ~ ~ ~ ~
Der Louvre ist ein Kunstmuseum in Paris. Untergebracht ist der Louvre in einem Palast, in dem bis 1682 französische Könige residierten. Das Gebäude liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Königsburg aus dem 13. Jahrhundert. Mit dem Bau des Louvre wurde 1546 begonnen. Mitte des 19. Jahrhunderts war ein großer Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von über 19 Hektar entstanden.
Bei seiner Eröffnung als Museum 1793 wurde der Louvre unter die Verwaltung einer Kommission unter Vorsitz des Malers Jacques-Louis David bestellt. Seit 1848 ist er Staatseigentum.
Im Louvre befindet sich eine wertvolle Sammlung von italienischen Gemälden der Renaissance. Sogar Napoleon lagerte die in Europa erbeuteten Kunstschätze im Louvre. Nach seiner Niederlage mussten jedoch viele dieser Werke den Herkunftsländern zurückgegeben werden.
Zu den größten Schätzen des Louvre gehören zwei der berühmtesten Skulpturen der antiken Welt, die "Nike" von Samothrake (um 190 v. Chr.) und die "Venus de Milo" (130/120 v. Chr.). Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde "Mona Lisa" (um 1504) ist ebenso in seinem Besitz. Während der beiden Weltkriege wurden diese Kunstschätze an geheimen Städten außerhalb von Paris gelagert und dadurch vor Zerstörung bewahrt.
Die Sammlungen des Museums sind in sieben Verwaltungsabteilungen aufgeteilt:
- Die Sektion für ägyptische Altertümer wurde 1826 eingerichtet, um jene Kunstwerke zu untersuchen und auszustellen, die während Napoleons Feldzug in Ägypten nach Frankreich gebracht worden waren.
- Die Abteilung für orientalische Altertümer ist für ihre Sammlungen islamischer Kunst bekannt.
- Weitere Sektionen beherbergen griechische, römische und etruskische Altertümer, sowie Zeichnungen und Drucke
~ ~ ~ ~ Notre Dame ~ ~ ~ ~
Notre Dame ist eine Kathedrale. Ins Deutsche übersetzt bedeutet "Notre Dame": Unsere liebe Frau. Sie liegt auf der "Ile de la Cité" im Herzen von Paris. Es ist eine typisch französische gotische Kathedrale.
Wahrscheinlich existierte dort schon früher eine Kirche, wo heute die "Notre Dame" steht. Der Bischof Maurice de Sully hatte 1160 mit dem Bau der Kathedrale begonnen und im Jahre 1225 war sie mit der Ausnahme eines Turmes fertig gestellt.
Im erhabenen, 35m hohen Innenraum sind der Großteil des mittelalterlichen Glases, sowie die ursprünglichen Ausstattungsgegenstände verloren gegangen. Dennoch ist er für seine Proportionen und seine wuchtige Eleganz berühmt.
Während der Revolution wurde die Kirche geplündert und von Viollet-le-Duc (französischer Architekt und Autor kunsttheoretischer Schriften) im 19. Jahrhundert grundlegend restauriert.
~ ~ ~ ~ La Tour Eiffel ~ ~ ~ ~
Der Eiffelturm ist ein gusseiserner Turm, der das Wahrzeichen von Paris ist. Er wurde von dem französischen Ingenieur Alexandre Gustave Eiffel für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1889 aus über 6000 Tonnen Eisen errichtet und war mit seinen 300 Höhe lange das höchste Bauwerk der Welt.
Der untere Bereich besteht aus vier riesigen gewölbten Streben, die auf gemauerten Pfeilern stehen und sich nach oben zu einem einigen Turmschaft verjüngen. Er besitzt drei Aussichtsplattformen in verschiedener Höhe und ist über Treppen oder einen Aufzug zugänglich.
In der Nähe der Turmspitze sind eine meteorologische Station, eine Funkstation und eine Fernsehübertragungsantenne untergebracht.
Sehr sehenswert ist dort auch die "Wohnung" von Alexandre Gustave Eiffel, die sich auf der obersten Plattform befindet.
~ ~ ~ ~ La Seine ~ ~ ~ ~
Die Seine ist der Fluss im Norden von Frankreich. Sie entspringt auf dem Plateau von Langres in der Nähe von Dijon und fließt nach Nordwesten über Troyes, Fontainebleau, Paris und Rouen in den Ärmelkanal.
Die Seine ist 776km lang und umfasst als Einzugsgebiet mehr als 77.700qm. Ihre Nebenflüsse an der Nordseite sind Aube, Marme und Oise und auf der Südseite Yvonne und Eure. Sie ist durch Kanäle mit Schelde, Maas, Rhein, Saône und Loire verbunden. Die Seine hat mehrere Inseln, von denen besonders die in Paris bebaut sind. Die Kathredale "Notre Dame" befindet sich auf einer der Inseln; L' Ile de la Cité. 27 Brücken überqueren den Fluss in seinem Verlauf durch Paris.
Besonders sehenswert ist eine Bootsfahrt auf der Seine zu machen. Es gibt dort viele "Touristenschiffe", die dies anbieten. Die Preise weiß ich jetzt leider nicht davon… ;/
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ Die Gastfamilie ~ ~ ~ ~ ~
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Durch meine französisch Lehrerin bekam ich eine sehr nette Brieffreundin vermittelt, bei der ich halt auch während des Austausches wohnen sollte. Wir haben uns etwa ein halbes Jahr vor der Fahrt nach Frankreich kennen gelernt und hatten regen Briefkontakt. Dann war es endlich soweit: Die Gruppe war zusammen gestellt. Eine Gruppe von etwa 25 Jugendlichen, von der siebten bis zur 10. Klasse, die alle gerne einmal an einem Austausch teilnehmen wollten... (in der Zwischenzeit wurden sie auch schon vermittelt, kannten ihre Partner z.T. aber noch garnicht so richtig)
Nach einer sechsstündigen Busfahrt waren wir endlich in Bobigny angekommen. Dort wurden wir herzlichst von den Lehrern und unseren Brieffreunden begrüßt. Nach einem kurzen Willkommensgruß und einer Führung durch die Schule, durften wir zu unseren Freunden nach Hause...
Die Gastfamilie war sehr nett (ich bin zweimal dort gewesen und habe seit vier Jahren jetzt immer noch Kontakt mit meiner französischen Freundin).
Während unseres einwöchigen Aufenthalts in Bobigny mussten wir zweimal morgens am Unterricht teilnehmen. Wobei es mehr ein "reinschnuppern" war, wie der Unterricht dort so abläuft.
An den anderen Tagen sind wir Deutschen nach Paris rein gefahren und haben dort halt die Stadt besichtigt.
Nachmittags waren z.T. auch Ausflüge nach Paris vorgesehen oder aber wir hatten auch ein paar freie Nachmittage, wo wir mit unseren Partner etwas unternehmen konnten, wie zum Beispiel einen Einkaufsbummel, den ich mit meiner Freundin gemacht habe...
Zum Abschied am letzten Abend haben unsere französischen Freunde ein Fest für uns veranstaltet, so eine Art Abschiedsparty halt. Diese fand in einem Raum in der Schule statt. Unsere Partner hatten ein Buffet zusammen gestellt aus Salaten und Brot etc.. An diesem Abend wurde viel gelacht, getanzt und auf dem Basketballplatz der Schule Basketball gespielt...
Alles in allem finde ich, dass diese Woche sehr abwechslungsreich zum Alltag war ;) Es ist lohnenswert soetwas mal zu machen. Man lernt neue Freunde kennen, etwas von der Kultur dieses Landes (wohlbemerkt, in meiner Gastfamilie wurde "deutsche" Küche gekocht, so Nudeln, Kartoffeln...) kennen und natürlich die Sprache, auch wenn eine Woche sehr kurz dafür ist. Aber man bekommt schon mal so ein Sprachgefühl für diese Sprache...
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ ~ Schlusssatz ~ ~ ~ ~ ~ ~
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Wer unbedingt mal ein paar Tage, so übers Wochenende, verreisen will, den sollte es schon nach Paris ziehen. Diese Stadt finde ich zum träumen…
Natürlich gibt es noch mehr Sehenswürdigkeiten, die sich auch lohnen, aber dies ist nur eine Auswahl denen, die mir am meisten gefallen.
Schade finde ich es auch, dass ich jetzt durch einen Schulwechsel auf ein Berufskolleg nicht mehr an dem Schüleraustausch teilnehmen, aber diese Stadt werde ich auf jeden Fall noch mal besuchen, sei es halt nur für ein Wochenende.
Vorsicht aber, Paris ist sehr teuer, nicht nur die Hotels, sondern auch die Geschäfte und Restaurants (Anmerkung: Es gibt auch McDonalds, auf der Champs-Elysées und Nähe der Notre Dame, z.b. *fg*)…. weiterlesen schließen -
Sexualkunde auf Französisch....
Pro:
s. Text
Kontra:
Wenn man Pech mit dem Austauschschüler hat...
Empfehlung:
Nein
Unsere Schule veranstaltet jedes Jahr einen Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Frankreich, an dem Schüler, die Französisch angewählt haben, teilnehmen können. Und dies schon seit 26 Jahren!
Unsere Partnerschule ist das Collège Pablo Neruda in Brétigny sur Orge, das ist ein kleiner Vorort von Paris.
Auch ich beschloss, hieran teilzunehmen um meine Sprachkenntnisse mal praktisch anwenden zu können.
VORBEREITUNG Teil I
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Zunächst mussten wir ein Blatt ausfüllen mit unseren Hobbies und so, damit die Lehrer uns einen passenden Schüler zuordnen konnten.
Wenige Wochen später bekamen die Meisten von uns Post von den Franzosen, was meist ganz lustig war, weil man teilweise raten musste, was dies und das bedeutet!
Wir SOLLTEN uns möglichst viel schreiben… wie gesagt: sollten. Entweder lag es an uns oder auch an den Franzosen. Viele bekamen jedenfalls nur ein oder zwei Briefe.
Zunächst sollten die Franzosen uns besuchen und zwar im Dezember, pünktlich zur Weihnachtszeit. Franzosen kennen z.B. kein Nikolaus und keinen Weihnachtsmarkt, von daher war die Zeit also gut gewählt.
Einige Tage vor der Ankunft fand noch mal ein Info-Treffen statt, wo uns alles gesagt wurde…
Dann sollten die Franzosen kommen!
ANKUNFT DER FRANZOSEN[/]
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Ganz aufgeregt standen wir mit unseren Eltern gegen 17h am Schulhof und warteten. Als der Bus schliesslich kam, gab es erst mal ein durcheinander, weil die Franzosen ihr Gepäck aus dem Bus holen wollten und zwei Lehrer verzweifelt versuchten, die Partner zusammenzuführen ;)
Meine Austauschpartnerin hieß übrigens Elodie… Ich wusste nicht so recht, was ich mit ihr auf dem Weg nach Hause reden sollte, so dass meine Mum sich etwas mit ihren Rest-Französischkenntnissen versuchte.
Zuhause angekommen, liess ich sie erst mal zuhause anrufen, dann zeigte ich ihr unser Haus und es gab etwas zu essen. So langsam lernten wir uns auch näher kennen.
Kleine Geschenke hatte sie übrigens auch mitgebracht. Für mich ein Parfum. Ich fand’s nicht so toll, mir gefiel der Duft nicht so, aber egal!
Am nächsten Morgen war Schule angesagt. Kaum waren wir dort angekommen, stürmte Elodie auch schon zu ihren Freunden und wir Deutschen waren wieder unter uns.
Am Nachmittag gingen wir mit unseren Austauschpartnern in die Stadt, zum Weihnachtsmarkt. Die Franzosen waren ganz angetan!
Die Verständigung klappte recht gut: ich sprach französisch und sie deutsch, wobei man schon merkte, dass sie Schwierigkeiten hatte, sich zu verständigen und es manchmal auf Englisch versuchen wollte.
Viele meiner Freunde sprachen mit ihren Austauschpartnern englisch, aber das war ja nicht Sinn und Zweck der Sache!
Ich will jetzt nicht jeden Tag beschreiben, kurz gesagt: mal mussten die Franzosen mit in die Schule und hatten ihren eigenen Unterricht (natürlich auf Deutsch) und mal hatten sie Ausflüge z.B. nach Münster oder Köln. Langweilig wurde es nie, aber irgendwann wollte ich dann auch mal wieder Zeit für mich haben!
Am Tag vor der Abreise – die Franzosen blieben übrigens neun Tage – fand eine Abschiedsfete statt. Hierzu musste jeder etwas zu essen mitbringen und dann wurde getanzt… Der DJ war nicht so doll, aber die Franzosen schienen begeistert!
Am nächsten Morgen hieß es dann: küsschen rechts, küsschen links, küsschen rechts und „Au revoir!“
Die neun Tage waren doch ganz schön anstrengend…
VORBEREITUNG Teil II
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Etwa ein halbes Jahr später, also im Mai, sollte es dann nach Brétigny gehen. Hierzu gingen wir erst einmal Geschenke für unsere Austauschpartner und deren Eltern bzw. Geschwister kaufen.
Der Briefwechsel sollte auch weitergehen… er hielt sich jedoch in Grenzen, weil die meisten von uns einfach nicht wussten, was sie schreiben sollten und das Deutsch der Franzosen nicht verstanden.
ANKUNFT IN BRÉTIGNY
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Gegen fünf Uhr kamen wir vor dem Collège an und waren total aufgeregt!
Elodie holte mich mit ihrem Vater ab und ich verstand sogar das meiste, was er sagte! :)
Das Haus war klein und süss, typisch Vorstadt halt ;) Aber es war schon anders als bei uns, viel kleiner.
Mein Zimmer war auch sehr spärlich eingerichtet: Zimmer, Schrank, Tisch… aber mehr brauchte ich ja auch nicht.
Dann gab es Abendessen und die erste Begegnung mit der Mutter. Übrigens kochte ihr Vater! (Mein Vater tut’s nie ;))
Elodie hatte noch eine zehn Jahre ältere Schwester, die aber nie zuhause war und mit der ich so auch nie gesprochen habe.
Am nächsten Tag gab es für die Deutschen und die Franzosen französisches Frühstück in der Kantine des Collège: Croissants mit Marmelade und Tee oder Kaffee; danach hatten wir Unterricht.
Hattet ihr schon mal Biologieunterricht auf Französisch?! Das Beste war ja das Thema: Sexualkunde!! Total lustig, weil die Lehrerin so komisch drauf war. Jaja…
Ein negativer Punkt war die Ausländerfeindlichkeit bzw. der Deutschenhass der Franzosen auf dem Collège! Während der Pausen wurden wir beschimpft und zwar auf das Übelste... Zudem haben sie sich über uns lustig gemacht und fragt mich nicht, warum! Naja, ein Collège ähnelt hier der Gesamtschule. Ich will ja nichts gegen Gesamtschüler sagen... aber ihr könnt euch wohl denken, was ich gerade schreiben wollte.
Das Wochenende verbrachten wir in den Familien. An einem Tag sind wir zu viert, also mit ner Freundin und deren Austauschpartnerin nach Disneyland gefahren und am anderen Tag nach Paris. Abends trafen wir uns oft auf der Strasse; die Franzosen spielten Badminton oder Fussball und wir standen meist herum und haben geredet bzw. gelästert ;)
Zu erwähnen wäre noch der Besuch in Versailles (beeindruckend!), der 3D-Film in der Géode, von dem ich NICHTS verstanden hab, eine Promenade en bateau mouche, also eine Bootsfahrt auf der Seine sowie die Fête d’adieu! Diese war übrigens nicht so doll, weil der DJ zu 90% Musik gespielt hat, die wir Deutschen nicht kannten!
Die Meisten von uns waren froh, als es hieß: Au revoir!
NACHBEREIUNG
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Ihr denkt doch nicht wirklich, dass es das war?! Nein, es muss ja noch einen Lerneffekt geben… was Pädagogisches: eine Nachbereitung! *g*
Diese sah folgendermaßen aus: zum einen mussten wir ein „Carnet de voyage“ anfertigen, also so ein Büchlein, was wir ausfüllen mussten. Was wir uns erwartet hatten, etwas über unsere Familie, wie man zur Bank geht in Frankreich, wie die Einkaufspreise sind und all so ein Unfug ;) „Was heißt Schokoladencroissant auf Französisch?“ Solche Fragen halt.
Zum zweiten mussten wir eine kleine Ausstellung mit Plakaten in unserem Französischraum machen. Hierzu wurden wir vorher in kleinen Gruppen nach Themen eingeteilt. Z.B. Collège, Versailles, Pablo Neruda etc. Benotet wurde dies jedoch nicht, da ja nicht alle aus meinem Kurs mitgefahren sind!
FAZIT
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Gute Frage…
Ich habe Einiges dazugelernt, was die Sprache betrifft und ich habe gemerkt, dass ich mich zusehends besser mit Elodies Eltern unterhalten konnte! Die Kommunikation zwischen ihr und mir ließ eher zu wünschen übrig; wir lagen halt nicht auf derselben Wellenlänge. Man muss sehr viel Glück mit seinem Partner haben! Zwei Freundinnen von mir haben heute noch ein wenig Kontakt zu ihren ehemaligen Austauschpartnern, was ich echt toll finde! Ich hätte auch gerne noch Kontakt zu meiner, aber das passte einfach nicht, weil sie zu anders war.
Ich war auch etwas enttäuscht von ihr, da ich mir mit ihr sehr viel Mühe gemacht habe als sie in Deutschland war und mich viel um sie gekümmert habe. Als ich dagegen in Frankreich war, hat sie mich oft links liegen lassen, was ich nicht gut fand.
Wenn man es will, so kann man dazulernen! Doch dazu muss man die Sprache sprechen und nicht englisch… ich habe teilweise sogar auf Französisch geträumt und gedacht!
Entgegen vielen Vorurteilen war auch das Essen völlig okay und ich musste nie etwas essen, was ich nicht mochte!
Es war interessant, das etwas andere Leben kennenzulernen. Elodies Eltern waren den ganzen Tag nicht da und gingen bereits gegen halb neun ins Bett weil sie morgens früh aufstehen mussten. Das war für mich anfangs ungewohnt.
Auch das Leben ist doch etwas einfacher….
Ich kann so einen Austausch nur empfehlen weil man
a) die Sprache auch praktisch anwenden lernt
b) vielleicht seine Liebe zur Sprache entdeckt?!
c) seine Sprachkenntnisse verbessert
d) sine etwas andere Lebensweise kennenlernt
e) ebenso ein anderes Land
f) und eventuell neue Freunde gewinnt!
Man muss es nur wollen!
Auch wenn ich nicht so eine tolle Austauschpartnerin hatte, so hat es mir doch im Großen und Ganzen gefallen, weil man doch viel unternimmt, viel Neues sieht und ich es einfach mochte, mit „echten“ Franzosen zu sprechen, wo ich auf mein Französisch angewiesen war.
PS: Wieviel ich bezahlt habe, weiss ich nicht mehr genau... 200-300DM dürften es etwa gewesen sein, weil wir ja in Gastfamilien wohnten und so nur die Busfahrt und die Ausflüge bezahlt werden mussten!
Noch einen schönen Feiertag und einen lieben Dank für’s lesen, bewerten und kommentieren,
RINI2oo3 weiterlesen schließen -
Le temps était bien, très bien!
Pro:
viel Spaß, lernt viel, Sprache
Kontra:
nichts eingefallen
Empfehlung:
Nein
Ich komme gerade wieder vom Austausch(na gut es ist schon 2 Wochen her) und war knapp 2 Wochen in Dijon. Der Hauptstadt der Bourgogne. Ich kann zu dieser Zeit nur sagen: Es war besser als erwartet.
Dieser Austausch wurde von meiner Schule “organisiert“, d.h. wir wurden gefragt ob wir Lust haben, bekamen dann die Adressen der Familien und haben mit den Lehrern die Termine abgesprochen. Sonst hatte die Schule damit nichts zu tun. Diesmal nicht, da dies ein freiwilliger Austausch war. Ich habe aber auch schon an einem verpflichtenden Austausch teilgenommen, dort werden die Lehrer deutlich mehr involviert und sind auch mit nach Frankreich, ebenfalls Dijon, gefahren.
Bei diesem Austausch kam mein Austauschpartner im Februar für 2 Wochen nach Trier, ging dort mit mir in die Schule und nachmittags haben wir etwas unternommen oder er hat sich mit den Austauschpartnern anderer Klassenkameraden getroffen. Zu der Zeit hatten noch zwei Mitschüler Franzosen da.
Was haben wir gemacht?
Wir waren einmal abends im Kino, am Wochenende abends in der Stadt etwas trinken, beim Bowling und haben einen Ausflug nach Luxembourg Stadt gemacht, mit anschließendem Kinobesuch in Französich. Am Abschlussabend waren dann alle bei mir und wir haben gemeinsam Raclette gegessen. Alles n allem war es eine tolle Zeit, auch wenn es anstrengend war, die ganze Zeit etwas zu unternehmen.
Als ich jetzt bei ihm war, haben wir ähnliche Sachen unternommen. Allerdings hatten die Franzosen gegenüber uns Deutschen einen Vorteil, nämlich uns am Nachmittag nicht beschäftigen zu müssen. Dort geht die Schule nämlich bis 17 oder 18 Uhr am Nachmittag. Leider mussten wir dort auch die Schule besuchen, was ziemlich anstrengend ist, wenn man den im Gegensatz doch sehr kurzen Unterricht in Deutschland gewöhnt ist.
Gastfamilie
Gelebt habe ich die 2 Wochen in der Familie meines Austauschpartners. Das ist anfangs recht komisch, da man ja bei jemandem lebt, den man gar nicht bzw. nur sehr wenig kennt. Aber ich muss sagen, dass ich im Gegensatz zu meinem ersten Austausch sehr viel Glück gehabt habe. Die Familie war sehr interessiert an den deutschen Gewohnheiten, wollten viel über meine Familie wissen nd zeigten Interesse für die deutsche Sprache. Denn jeder in dieser Familie konnte etwas Deutsch, so dass zwischendurch einfach mal Vokabeln raten veranstaltet wurde.
Auch das Essen war in Ordnung, ich hatte ein eigenes Zimmer und abends habe ich mit der Familie fernsehen geschaut. Auch mit den Geschwistern, Eltern und Verwandten kam ich sehr gut klar.
Kosten
Gekostet hat mich der Austausch nicht sehr viel, man musste nur die Fahrt in die andere Stadt bezahlen und für 2 Wochen jemanden bei sich daheim aufnehmen. Ausserdem ist es üblich der Gastfamilie ein Geschenk mitzubringen. man trägt auch die Kosten für die Unternehmungen in der Heimatstadt, im Gegenzug bezahlen die Franzosen auch die Kosten in Frankreich.
Fazit
Ich kann einen Austausch nur immer wieder empfehlen. Ich habe mittlerweile 2 mitgemacht und habe jedes Mal mein Französich verbessern können und viele Erfahrungen gesammelt,. Man lernt eine andere Kultur kennen, die Sprache und eben die Gewohnheiten im Alltag die einem als Tourist niemals begegnen. Ich finde das sehr interessant.
Ich würde jedoch immer nur in ein Land fahren, dessen Sprache ich auch kenne, denn sonst verliert man schnell den Spaß, der natürlich auch im Vordergrund steht.
Ich werde bei weiteren Angeboten auf jeden Fall noch einmal mitfahren. Deswegen gibt es auch volle 5 Sterne und eine Empfehlung!
Liebe Grüsse und danke schön für’s Lesen
Kathrin weiterlesen schließen -
Austausch mit der französischen Partnerstadt Tourlaville
22.04.2003, 18:59 Uhr von
Juliane18
Salut!Ich bin Juliane und ich spiele Theater aus Leidenschaft. Außerdem interessiere ich mich für...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Austausch mit der französischen Partnerstadt Tourlaville
Die Planung
Unsere Stadt hat mehrere Partnerstädte. Eine davon ist Tourlaville in Frankreich.
Ich habe im Sommer 2002 einen Austausch mitgemacht, der nicht von der Schule sondern von der Stadt aus organisiert wurde
Es sah so aus das erst die Deutschen für 10Tage nach Frankreich fahren und danach kamen die Franzosen 10Tage zu uns.
Mitmachen konnten Jugendliche von 15-17Jahren. Französischkenntnisse waren nicht erforderlich.
Da Französisch schon immer mein Lieblingsfach war, habe ich mich dazu entschlossen den Austausch mitzumachen. Aufmerksam auf ihn, wurde ich durch die Zeitung.
Und warum nicht, in einer französischen Familie zu leben und wohnen ist sicherlich ganz anders als mit Mama und Papa Campingurlaub am Atlantik.
Also nichts wie los!
Die Ankunft
Wir sind 15 Stunden mit dem Bus gefahren bis wir endlich in der Normandie ankamen. Die Fahrt war ganz schön anstrengend.
Als wir früh am morgen in Tourlaville ankamen hat es stark geregnet und wir mussten, nachdem wir unsere Sachen in eine Unterkunft gebracht hatten, eine Art „Stadtrally“ machen.
Dabei kann einem echt die Lust vergehen.
Später wurden wir im Rathaus begrüßt und unseren Gastfamilien zugeteilt.
Meine Familie
Meine Gastfamilie sowie meine Austauschschülerin waren sehr nett. Obwohl nur meine Austauschschülerin deutsch sprach, habe ich mich mit allen verstanden.
Zuerst war die Kommunikation etwas schwer, aber es wurde von Tag zu Tag besser.
Am ersten Tag in der Familie kam ich mir sehr verloren vor, denn es ist schon ein komisches Gefühl bei Leuten zu wohnen, die man vorher noch nie gesehen hat und die nicht einmal deine Sprache verstehen.
Wie schon gesagt wurde es aber von Tag zu Tag besser und selbst heute habe ich noch Kontakt mit der Familie.
Das Programm
Nun es gab zwei Arten von Programmen. Die eine war das Programm mit der Familie und das Andere mit der gesamten Gruppe, welches von den Betreuern organisiert wurden.
Nun das Programm der Betreuer war echt schlecht. Zwar war die Organisation in Ordnung, nur die Aktionen, die sie sich ausgesucht hatten, waren sehr langweilig. Entweder saßen wir im Bus oder lagen am Strand. Ich liege gerne am Strand nur eben nicht gerne den ganzen Tag. Natürlich haben wir auch ein Planetarium und ein Fischmuseum besichtig doch dafür muß ich nicht nach Frankreich fahren.
Ich zum Beispiel wäre gerne mal durch den Eurotunnel gefahren, denn Tourlaville liegt nur ca. 15km vom Tunnel entfährt.
Das Programm mit der Familie war aber gut. Wir waren im französischen Kino und haben öfters Bekannte und Verwandte besucht. Ich habe mir gewünscht einen Abend mit meiner corres (Austauschschülerin) ins Kino zu gehen, denn ich wollte unbedingt einen Film auf französisch sehen.
Sowieso habe ich relativ oft fern gesehen, nicht weil mir so langweilig war, sondern weil ich gucken wollte wie viel ich verstehe. Leider habe ich fast nichts verstanden (die Leute haben einfach zu schnell gesprochen)
Der Abschied
Nach 10 Tagen sind meine Corres und ich dann zu mir gefahren.
Zum Abschied habe ich von meiner Gastfamilie viele Geschenke bekommen.
Insgesamt war der Aufenthalt in Frankreich sehr schön!
Die 10 Tage in meiner Stadt sind auch schnell rumgegangen. Das Programm war zwar wieder schlecht, aber meine Corres hat sich in meiner Familie wohlgefühlt. Sie hatte auch Glück, da meine Mutter auch französisch spricht.
Ein Tag sind wir in die Autostadt nach Wolfsburg gefahren, weil sich meine Austauschschülerin sehr für deutsche Autos interessiert.
Als sie dann wieder nach Frankreich zurück musste, haben wir bitterlich geweint.
Heute haben wir noch Briefkontakt und sobald es möglich ist, fahre ich auch wieder nach Tourlaville, aber dieses Mal privat.
Ich würde jedem so einen Austausch empfehlen, denn man lernt nicht nur die Sprache sondern auch was fürs Leben.
Nachdem ich die Schule beendet habe, möchte ich auf jeden Fall nach Frankreich. weiterlesen schließen -
Warum hatte ich damit nur so ein Pech ? :-(
04.04.2003, 19:53 Uhr von
IchLiebeMarco
Hab endlich mein Profil erneuert, nicht allzu lang, aber es sagt doch einiges aus :)Pro:
man lernt etwas übers anderen Land
Kontra:
Sympathie , Verständigungsprobleme
Empfehlung:
Nein
Vor 5 1/2 Jahren fand an meiner Schule ein Choraustausch statt . Dieses mal würden der französische und der lettische Chor für eine Woche bei uns bleiben .
Nun gut , ich war zu dieser Zeit nicht mehr im Chor , trotzdem bot ich mich an aus Unterbringungsschwierigkeiten einen Schüler bzw. eine Schülerin bei mir aufzunehmen . Die Letten waren schon alle vergeben , so bekam ich eine Choristin aus Frankreich .
Ich war schon Wochen vorher aufgeregt und war gespannt wie das alles sein würde und überlegte , ob sie nett ist , ob wir Spaß zusammen haben werden , ob sie gut Deutsch kann usw.
Leider began das ganze nicht ohne Schwierigkeiten , ständig wurde umgeplant und nun bekam ich eine ganz andere Austauschschülerin . Da ich von beiden nur den Namen und das Alter wusste und beide gleich alt waren , war es mir letztendlich egal , dass ich eine andere bekam .
Der Tag ihrer Ankunft war da und während der Chorlehrer aus Frankreich die Namen seiner Choristen aufrief nannte meine Musiklehrerin die ihrer Schüler . Sie lief uns eher gleichgültig , aber doch mit einem kleinen Lächeln entgegen . Schon auf der Fahrt gab es Verständigungsprobleme . Ich hatte wenigstens gehofft , dass sie Englisch kann , aber sie konnte auch kein Deutsch und Französisch konnte ich nicht . Ich verstehe es heute noch nicht , wie jemand ins Ausland zu einer Familie gehen kann ohne ein Wort der Sprache oder Englisch zu können .
Na ja , wir mussten die Woche nun hinter uns bringen . Aber es wurde nicht immer leicht mit ihr . An ihre Gewohnheiten konnte ich mich auch schwer gewöhnen . Die ersten 2 - 3 Tage verweigerte sie jegliches Essen . Gut , sie war auch relativ schlank , aber deswegen muss man doch was essen ?! Wir mussten erst einmal herausfinden , was sie gern isst , aber sie lehnte alles ab .
Ich hatte für diese Woche mein Zimmer geräumt und wollte im Gästezimmer schlafen , aber das konnte ich nicht . Na ja da kann ich sie schon verstehen , so ganz allein bei einer fremden Familie . Jedenfalls hat sie es geschafft auszudrücken , dass sie Angst hat vor dem schwarzen Mann . Hm , naja ok :-)
In der Zeit musste ich leider auch zur Schule , aber es war nicht so streng für mich . Ich wurde dort oft von Mädchen aus den oberen Klassen angesprochen , meine Austauschschülerin , Julie , muss schon mindestens einmal davor hier gewesen sein . Wenn sie mich traf verhielt sie sich mir gegenüber immer abweisend oder lies mich stehen . Das ärgerte mich und machte mich traurig , weil ich mir das ganze anders erhofft und vorgestellt hatte . Aber ich musste da durch , auch wenn ich sehr enttäuscht war .
Das mit dem essen klappte nur so halb , sie as zwar , aber wenn dann hatte sie nachts , so gegen 12 , Hunger und das meist auf Baguette oder sie wollte erst kurz vor 12 Uhr Mittag ( bei uns gibt es immer um 12 Mittagessen ) frühstücken . Wir ( wenn ich wir sage meine ich damit auch meine Eltern ) haben ihr sehr viel Süßigkeiten und andere Dinge gekauft , die man zwischendurch essen kann , weil einen Tag hat die Gruppe einen Ausflug unternommen .
Na ja sie hat alles mitgenommen und als wir sie absetzten fing sie an alles zu verteilen . Wenn wir einen Treffpunkt ausmachten , wann wir sie wo abholen sollten und wir dann pünktlich da waren , war sie meist nicht da oder wollte nicht .
Ich konnte ja nicht jeden Tag mit ihr nur zu Haus verbringen , also bot ich ihr die unterschiedlichsten Dinge der Unterhaltung in der Umgebung an , auch Dinge , wofür man nicht unbedingt Deutsch oder allgemein Verständig brauchte , aber sie sagte immer nur "nein" . Was sollte ich machen ? Sie zwingen ? Ging alles nicht , aber die Woche verging .
Beim Abschied war ich auch irgendwie traurig . Die ganze Zeit hatte ich mit 2 Freundinnen Kontakt , die auch jeweils einen Schüler hatte , die beiden hatten viel mehr Glück . Die konnten mit ihren etwas unternehmen . Die standen bis zum Schluss bei ihren Gastfamilien , meine habe ich zu der Zeit gar nicht mehr gesehen .... :-(
Na ja ich hab auf jeden Fall versucht ihr die Zeit so angenehm wie nur möglich zu gestalten , hab ihr vieles Angebot , ihr noch zum Abschied ein Geschenk gemacht und auch wenn sie Nachts essen wollte , hat sie es bekommen . Aber war wohl doch ein Fehlgriff . Ich möchte damit keineswegs jemanden den Mut nehmen , sondern lediglich meine Erfahrungen damit schildern .
Ich denke es gibt immer schwarze Schafe darunter und ich hab leider eins erwischt . Ich würde allerdings keinen Austausch mehr eingehen , wenn ich nicht vorher mindestens mit der Person Briefkontakt hatte , ich denke , dass das eigentlich das ursprüngliche Problem war . Von ihrem Land und ihrer Sprache habe ich dagegen nicht sehr viel lernen können :-( Für sie war es sicher auch schwer , aber sie hätte sich mir gegenüber nicht so abweisend verhalten sollen . Trotzdem wünsche ich allen alles Gute , die vorhaben einen Austausch mitzumachen :-)
Veröffentlicht bei www.ciao.com und www.yopi.de weiterlesen schließen -
Voulez-vous coucher...
17.02.2003, 20:14 Uhr von
Mandinka
Huhu zusammen grüß euch alle mal ganz lieb, aber besonders diejenigen, die immer so fleißig meine...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Salut mes amis. Heute ist es Zeit für ein weiteren Bericht aus meiner Schulzeit. Wer dem täglichen Schulstress entkommen will hat nicht viele Chancen. Eine Möglichkeit den Streß wenigstens für ein paar Tage oder Wochen hinter sich zu lassen ist der Schüleraustausch.
Natürlich war ich eine der ersten die sich für den jährlichen Austausch mit dem Gymnasium aus St. Berthevin angemeldet hatte. Französisch war schon immer eins meiner Lieblingsfächer und tatsächlich war es auch eins der wenigen Fächer in denen ich recht gut war.
Die Zeit bis zum Austausch schien nicht zu vergehen noch immer waren es mehrere Monate bis die Exkursion stattfinden sollte. Ungeduldig wartete ich auf den Tag der Abfahrt, bis er tatsächlich eintrat. Wir fuhren an einem Samstagabend gegen 18 Uhr an der Bushaltestelle unseres Gymnasiums ab.
Die Party konnte beginnen. Bevor wir uns jedoch zu den Gastfamilien gesellen konnten hatten wir erst eine ziemlich ätzende Busfahrt vor uns. Über Straßbourg weiter nach Paris, wo wir sage und schreibe eine halbe Stunde Aufenthalt hatten, weiter nach St. Berthevin. Wir waren ca. 20 Stunden unterwegs.
In St. Berthevin wurden wir dann von dem Direktor des Gymnasiums freundlich empfangen und unseren Gastfamilien zugeteilt. Der Aufenthalt sollte nämlich nicht nur Spaß machen, nein, natürlich hatten wir auch vor französisch zu lernen *g*. Im sozialen Alltag mit den Familien blühte unser Französisch wahrlich auf.
Die ganzen zwei Wochen waren voll mit Programm. Morgens stand in der Regel der Schulbesuch auf der Liste. Mittags wurden dann unterschiedliche Aktivitäten wie die Besichtigung verschiedener Museen und Sehenswürdigkeiten, wie wir es von schulischen Veranstaltungen nunmal gewohnt sind.
Pro & Contra Schüleraustausch
Für den Schüleraustausch spricht sicherlich die Vertiefung der bis dato erlernten Sprachkenntnisse, sowie eine Verfeinerung der Aussprache. Auch wenn der Schüleraustausch zum größten Teil aus sehr viel Spaß besteht muss man sich doch auf französisch unterhalten. Nach einigen Tagen der Eingewöhnung fällt es einem dann schon sichtlich leichter grammatikalisch richtige Sätze zu bilden ohne groß darüber nach zu denken.
Weiterhin lernt man fern der Heimat eine neue Kultur kennen, auch wenn Frankreich mit zu Europa gehört ist es dennoch eine andere Kultur wie die Deutsche. Die Gemütlichkeit der älteren Franzosen, das Temperament des Familienvaters, die Ess- und Trinkgewohnheiten der Menschen dort und vieles mehr.
Ein Nachteil der den Schüleraustausch unerträglich werden lassen kann ist eine „komische“ Gastfamilie. Auch bei unserem Schüleraustausch ist es einigen Teilnehmern passiert, dass sie bei ungewöhnlichen Familien untergebracht wurden. Einer der betreffenden Personen berichtete er würde zum Trinken immer nur Hahnenwasser bekommen, bei der Familie eines anderen Mädchens wurde gerade das Haus renoviert, einschließlich Bad, so mußten sie schon früh morgens draußen an der Gartendusche sich waschen. Also allerlei kurioses, dass den Schüleraustausch nicht unbedingt unterhaltsamer macht.
Durch einen Schüleraustausch kann man jede Menge interessante und neue Bekanntschaften schließen. Nette Franzosen und nette Französinnen *zwinker*. Bekannte aus der eigenen Schule stellen sich plötzlich als gar nicht so doof heraus u.s.w.
Fazit
Ein Schüleraustausch läßt sich auf alle Fälle empfehlen. Schulische Erkenntnisse können praktisch umgesetzt werden. Theorie läßt sich spielerisch mit Praxis verbinden.
Weiterhin gibt speziell in Frankreich viele interessante Gebäude und Museen besichtigen und eine neue Kultur, neue Menschen bereichern das Leben. In diesem Sinne nur zu empfehlen.
Danke für die Aufmerksamkeit. weiterlesen schließen -
Die vier schönsten Monate meines Lebens!
02.07.2002, 22:48 Uhr von
Wunderblume
Hab keine Zeit mehr, Berichte zu schreiben, hab jetzt ein Medizinstudium begonnen.Pro:
man lernt eine Fremdsprache sehr gut, man lernt eine andere Kultur kennen, man wird selbständiger
Kontra:
man kann Pech mit der Gastfamilie haben
Empfehlung:
Nein
Als ich meinen Klassenkameraden erzählte, dass ich für drei Monate nach Südafrika gehen würde, wurde ich als erstes gefragt, ob die da auch ein richtiges Haus haben. Ja, das haben sie und ich habe dort die schönsten Monate meines Lebens verbracht, weshalb ich auch noch um einen Monat verlängert habe.
Ich schreibe hier also nicht über einen Schüleraustausch im Allgemeinen, sondern über meinen, der mit Südafrika stattfand.
Ich bin nicht mit einer Organisation gefahren, sondern der Austausch wurde mir eher zufällig privat vermittelt. Ein Kollege meines Erdkundelehrers war früher Leiter der Deutschen Schule in Kapstadt und organisiert seit dem Schüleraustausche mit der Kapregion. Da jemand abgesprungen war, fragte unser Erdkundelehrer im März, ob nicht einer von uns fahren wolle und ich sagte ganz spontan zu. Ich rief ihn noch am gleichen Tag an, doch der Platz war schon weg. Aber er war so freundlich, mir eine andere Gastfamilie zu besorgen. Schnell traten wir ihn Emailkontakt und ich lernte meine Gastschwester schon mal ein wenig kennen. Erst viel später erzählte sie mir, dass sie mich eigentlich gar nicht gewollt hatte, sondern dass ihre Deutschlehrerin sie quasi gezwungen bzw. ihre Eltern überredet hatte. Anfang Juli ging es dann endlich los. Ich hatte bis dahin gar nicht richtig realisiert, dass ich wirklich fahren würde, dass tat ich erst, als ich ganz alleine im Flieger sass. Auf dem etwa 12stündigen Flug nach Kapstadt langweilte ich mich etwas, malte mir aber schon mal aus, was und wer mich erwarten würde. Ich hatte bis dahin noch nicht einmal ein Foto meiner Gastfamilie gesehen und erst am Vorabend meines Abflugs mit meiner Gastmutter telefoniert. Beim Landeanflug auf Kapstadt begann ich langsam nervös zu werden, was aber vollkommen unnötig war, denn vom ersten Moment an fühlte ich mich in meiner Gastfamilie sehr geborgen. Mein Gastvater ist Professor an der Universität in Stellenbosch, wo wir auch gewohnt haben (siehe auch mein Bericht über diesen Ort), die Mutter Musiklehrerin. Dann hatte ich noch 4 Gastgeschwister: der älteste (18) ging in Kapstadt aufs Internat, wo er ein extra Schuljahr machte, um einen Cambridgeabschluss zu machen, meine Austauschpartnerin (17), mit der zusammen ich auf eine englischsprachige Mädchenschule ging, der kleine Bruder (15), der auf eine englisch/afrikaanssprachige Jungenschule geht und die mit 13 Jahren jüngste, die noch auf die englischsprachige Grundschule ging.
Schule:
Die Grundschule dauert 7 Jahre, danach folgt die High School mit 5 Schuljahren. Da Südafrika 11 Amtssprachen hat (Englisch, Afrikaans (so ähnlich wie Holländisch) und 9 afrikanische Sprachen), gibt es Schulen mit einer oder mehreren dieser Sprachen als Unterrichtssprachen. Es gibt immer noch viele traditionelle Jungen- oder Mädchenschulen, aber die gemischten Schulen sind immer mehr auf dem Vormarsch. Auch wenn für alle Kinder eine Schulpflicht besteht können nicht alle eine Schule besuchen, da es nicht genug Schulen gibt und Schulgeld bezahlt werden muss. In Stellenbosch gibt es z.B.
1 englischsprachige Mädchenschule, 1 afrikaanssprachige Mädchenschule, 1 afrikaans/englischsprachige Jungenschule, 2 afrikaanssprachige gemischte Schulen, 1 englischsprachige Grundschule und 3 afrikaanssprachige Grundschulen. Da die High Schools so etwas wie Gesamtschulen sind, ist das Niveau nicht besonders hoch. Außer in Englisch habe ich nichts gelernt, aber deswegen macht man ja eigentlich keinen Austausch. Ich bin dort auch die ganze Zeit zur Schule gegangen und habe mich über die Disziplin gewundert. In Südafrika muss eine Schuluniform getragen werden, was mich aber nicht so sehr gestört hat. Im Winter bestand sie aus einem blauen Rock, weißer Bluse, blauer Krawatte, Pulli und Blazer sowie schwarzen Strumpfhosen und Schuhen, im Sommer war es nur ein einfaches blaues Kleid, weiße Socken und schwarze Socken und schwarze Schuhe, wobei Pullover und Blazer drüber getragen werden durften. Was mich daran störte war, dass die Winteruniform nicht immer warm genug war und ich manchmal jämmerlich gefroren habe. Es gab außerdem strenge Regeln zur Frisur und Schmuck. Während des Unterrichts war es meistens sehr still, allerdings fand auch nur in wenigen Fächern ein Klassengespräch statt. Jeder Schüler hat nur 6 bis 7 Fächer, der Unterricht dauerte immer von 8 bis 14Uhr. Englisch und Afrikaans sind Pflichtfächer, alles andere kann man frei wählen. So gab es nicht wenige, die statt Mathe Hauswirtschaft genommen haben. Weniger beliebte Fächer wie Deutsch, Latein, Französisch oder technisches Zeichnen waren Kooperationskurse mit der Jungenschule. Zweimal im Jahr werden Examen geschrieben, im Juli und im November. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, im November teilnehmen zu dürfen und habe gar nicht so schlecht abgeschnitten. Es ging in vielen Fächern eigentlich nur darum, auswendig gelernten Stoff niederzuschreiben, nur in Deutsch, Englisch und Physik ging es um Verständnis. Als wohltuend empfand ich es, dass gute Schüler sehr angesehen waren, auf schlechtere im Allgemeinen aber nicht herab gesehen wurde.
Besonders ungewöhnlich fand ich, wie an einige Themen herangegangen wurde. In Bio wurde beispielsweise das Thema Sexualkunde durchgenommen. Da es sich um eine christliche Schule handelte und die Lehrerin selbst nicht verheiratet war, sagte sie häufiger, dass sie uns das alles nur aus zweiter Hand berichten könne. Bezeichnend ist auch, dass das Thema im Biobuch mit dem Kapitel Liebe und Ehe begann.
Jeden Morgen mussten wir und klassenweise auf dem Schulhof in Reihen aufstellen und absolut still sein. Nach einem gemeinsamen Morgengebet wurden dann mehr oder weniger wichtige Ankündigungen gemacht, z.B. wann das Basketballtraining stattfindet oder welche Ausflüge geplant sind. Montags und freitags mussten wir uns dazu sogar in der Turnhalle versammeln. Der 12.Jahrgang durfte auf Stühlen sitzen, der Rest musste streng angeordnet auf dem Boden hocken. Es war immer eine andere Klasse dafür verantwortlich, die Versammlung zu leiten. Es wurde immer gebetet, gesungen, eine lehrreiche Geschichte vorgelesen oder ähnliches. Ganz am Schluss rief die Direktorin immer die Schülerinnen auf, die etwas besonderes geleistet hatten, in der Schule oder beim Sport.
Sehr wichtig sind die Prefects. So gut wie jeder wollte Prefect werden, es wurde viele Tränen vergossen, als die Nominierten bekannt gegeben wurden und noch mehr, als schliesslich feststand, wer gewählt worden war. Die Prefects haben viele verschiedene Aufgaben: sie kümmern sich um die Angelegenheiten der Schüler, verwalten gefundene Dinge, organisieren Sportfeste, etc. Noch wichtiger allerdings war das Headgirl, das bei den Versammlungen neben der Direktorin sitzen musste und wirklich viele Aufgaben hatte.
Freizeit:
Sport und Musik spielten eine sehr wichtige Rolle in meiner Gastfamilie. Dem Alter nach spielten die Kinder Klarinette, Klavier, Trompete und Violine. Dann übten sie auch noch alle den südafrikanischen Nationalsport aus: Hockey. Die beiden älteren waren beide im U18 Nationalteam und hatten während meiner Anwesenheit auch mehrere Spiele zu bestreiten. Dann waren sie alle noch in den entsprechenden Schulteams und den Mannschaften der Provinz. Das bedeutete, dass im Winter eigentlich jedes Wochenende mindestens einer ein Spiel hatte. Im Sommer trat dann Tennis an die Stelle des Hockeys.
Da meine Gastfamilie sehr religiös ist, waren wir jeden Sonntag mindestens einmal in der Kirche, und auch sonst spielte der Glauben eine große Rolle. Vor dem Essen wurde immer gebetet, aber auch manchmal, wenn Besuch kam. Die Kinder gingen alle jeden Freitag zur Jugendgruppe der Kirche. Ich selber bin nicht religiös, bin aber immer mit in die Kirche gegangen und hatte auch kein Problem mit der Religiosität, da sie mich damit in Ruhe gelassen haben. An einige Dinge musste ich mich erst gewöhnen, z.B. dass es bei der jüngsten Tochter großes Erstaunen hervorrief, dass das Hausmädchen ein Kind bekam, ohne verheiratet zu sein. Einige der Mädchen aus der Clique hatten einen Freund, von dem sie sich aber erst küssen ließen, wenn sie schon einige Monate zusammen waren, und mehr lief da auch nicht, da bin ich mir ziemlich sicher. Lustig fand ich es immer, wenn eines der Mädels anfing, über ihre Hochzeit zu sprechen und schon alles geplant hatte. Und dass sie am Vorabend ihrer Hochzeit niemandem mehr in die Augen gucken könne, da alle ja wüssten, was sie am nächsten Abend machen würde usw.
Das findet man in Deutschland natürlich auch noch, aber für wen das jetzt ungewohnt klingt, der sollte einfach offen auf die Südafrikaner zugehen. Die Mädchen waren zwar in vielerlei Hinsicht ganz anders als ich, aber trotzdem hatten wir viel Spass zusammen, da wir offen und interessiert aufeinander zugegangen sind. Wir haben uns häufig am Wochenende getroffen, haben gemeinsam gegessen, Videos geguckt, gelacht, getanzt und einfach nur eine schöne Zeit gehabt. An meinem Geburtstag hat meine Gastschwester eine Überraschungsparty organisiert, die zwar ganz anders war als deutsche Feten, mir aber außerordentlich gut gefallen hat.
Natürlich gab es auch das andere Extrem: an der Schule waren genug Mädchen, die sich jedes Wochenende betrunken haben und auch mit ihren Freunden geschlafen haben. Wenn man nach Südafrika fährt, sollte man sich zum Einen bewusst sein, dass der Kulturunterschied immens groß sein kann, insbesondere wenn man in eine farbige oder schwarze Familie kommt, zum Anderen aber auch, dass er vielleicht nur minimal ist.
Kriminalität:
Jetzt komme ich zu der etwas problematischeren Seite: der hohen Kriminalität im Land. Südafrika ist das Land mit der höchsten Aidsrate und auch mit der größten Zahl an vergewaltigten Schülerinnen. Man sollte sich in dieser Hinsicht wirklich nach den Anweisungen der Gastfamilie richten, denn die lebt schon länger mit dem Problem und kennt sich bestens damit aus. Es gibt da natürlich auch regional noch große Unterschiede, in Stellenbosch konnte ich mich z.B. tagsüber frei bewegen, in einigen Gegenden Kapstadts hingegen sollten Austauschschülerinnen besser nie alleine vor die Tür gehen. Aber eine verantwortungsbewusste Organisation wird sich vermutlich darum bemühen, nur Gastfamilien in relativ sicheren Gegenden zu wählen.
Fazit:
Ich wollte mal etwas anderes machen und es hat sich für mich wirklich gelohnt. Noch heute kann ich mich an viele der Gespräche erinnern, die ich mit meiner Gastmutter über die englische Sprache geführt habe oder mit meinem Gastvater über die wirtschaftliche und politische Situation Südafrikas. Oder ich denke an meinen jüngeren Gastbruder, der seine anfängliche Scheu schnell überwandt und häufig in mein Zimmer kam, um sich mit mir zu unterhalten oder um Hilfe mit dem Computer zu fragen. Oder das Hausmädchen, die nur sehr wenig Englisch sprach und die ich zuerst überhaupt nicht verstand, mit der ich mich am Schluss aber auch häufig unterhielt. Oder die Musikabende mit der ganzen Familie... Ich habe viele wertvolle Stunden erlebt, die mein Leben bereichern. Ich denke mit Liebe an die ganze Familie zurück. Der Austausch hat mich stark gemacht. Ich bin ganz alleine 15000km weit gereist und war vier Monate von zuhause weg. Ich habe eine völlig andere Kultur kennen und achten gelernt.
Natürlich weiss ich, dass ich wahnsinniges Glück hatte, in diese Familie zu kommen, aber da ich die Südafrikaner im Allgemeinen als sehr gastfreundlich erlebt habe, denke ich, dass es noch zahlreiche solcher Familien gibt, die bereitwillig einen Gast aufnehmen. weiterlesen schließen
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