Arbeitsamt Testbericht

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Erfahrungsbericht von zuchtperle

Sachbearbeitung im Arbeitsamt

Pro:

kann in Einzelfällen doch weiterhelfen

Kontra:

sehr verworrene Wirtschaft, ohne System

Empfehlung:

Ja

Hallo!

Es wird mal wieder Zeit, dass ich mich zur Tastertur schwinge und schreibe. Was schreibe ich?

Ich bin, wie ihr wisst, Mutter von 4 Kindern. Jetzt im Juni läuft der Erziehungsurlaub für meinen jüngsten Sohn aus und ich muss endlich mal an Karriere und Job denken.

Vor einer Woche hatte ich einen Termin im \"JOB-CENTER\", den ich leider nicht wahr nehmen konnte. Daraufhin wurde mir eine Kurzung der Gelder angedroht, obwohl ich Tagelang versucht habe anzurufen, um abzusagen. Letztendlich schrieb ich ein FAX, was bis gestern nicht gelesen wurde, da die Zentrale Poststelle überladen ist.



2.AUFFORDERUNG

In der Aufforderung stand ich solle doch bitte zum nächsten Termin erscheinen, da mir sonst glatte 10% wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft abgezogen würden.
Mein Mann begleitete mich. Wir nahmen Fax-Journal und \"Einladung\" - ich würde es eher Vorladung nennen - mit, um einen Beleg zu haben.
Ich sollte mich im Zimmer ..... bei Sachbearbeiter(in) ..... , um ..... Uhr melden. Da ich einen sehr frühen Termin hatte und wieder niemand ans Telefon ging kamen wir natürlich zu spät, wodurch ich mir, von einem der netten Menschen, gleich eine Rüge einfing. Was sollte ich machen, ich kann doch meine Kinder nicht alle mitnehmen.

Der/die erste Sachbearbeiter(in) nahm mir die Einladung ab und forderte mich nicht einmal auf ins Zimmer zu kommen. Plötzlich rief jemand meinen Namen und ich ging hinterher.

Sachbearbeiter(in) Nr. I hat einfach eine Anmeldung gemacht, obwohl das schon geschehen war, so dass ich gleich zweimal anwesend war. Er/sie ließ mich im Gang sitzen und ein zweiter hatte nicht viel zu tun und rief mich. ABSOLUT VERWIRREND!!!

Es stellte sich heraus, das ich erst noch einmal zu Nr. I musste, meine Einladung abholen. Nr. II war sehr entgegenkommend.
Man fragte mich weshalb ich zum ersten Termin nicht erschienen bin und nahm meine mitgebrachten Schriftstücke (Beweise) entgegen. Zum Glück hatte alles seine Richtigkeit, denn was wären denn 90% vom Existenzminimum - nicht mehr viel wie mir scheint.



GRUND DES TERMIN I

Man wollte lediglich ein Profil erstellen, wonach man mich an Arbeitgeber hätte vermitteln können. Es war eine Sache von 5 Minuten. Ich gab weitere Auskünfte über die Unterbringung der Kinder, Vorstellungen für einen Beruf und, und, und ....
Sachbearbeiter(in) II notierte es in meine digitale Akte und machte eine Bemerkung.



BEMERKUNG - TIP

Es gebe eine Möglichkeit schnell einen UMSCHULUNGSPLATZ zu bekommen. Man muss sich einen Betrieb, eine Firma, irgendeinen Arbeitgeber suchen, der bereit ist auszubilden und der dazu auch berechtigt ist. Allerdings gibt es da keine Vermittlung vom \"ARBEITSAMT\" / \"JOB-AGENTUR\", man muss sich selbst darum bemühen.
Das sollte jedoch ein Leichtes sein, da jeder Arbeitgeber in einem Fall wie diesem, die Möglichkeit hat sich das vom ARBEITSAMT finanzieren zu lassen. Eine solche Umschulung nennt man \"BETRIEBLICHE EINZELUMSCHULUNG\".
Umschüler mit Kindern haben sogar ein Anrecht auf eine Betreuungskostenübernahme in Höhe von etwa 130 € pro Kind und Monat.
Wenn das schon gut klingt, wie klingt das erst, wenn es heisst, dass eine normale Ausbildung im Schnitt 3 Jahre und eine derartige Umschulung nur ein Drittel dieser Zeit in Anspruch nimmt.
Meist ist es sogar der Fall, dass gerade Auszubildende solch einer Massnahme eher übernommen werden als Erstauszubildende. Dies Bestätigte mir der/die freundliche Sachbearbeiter(in), die sich gegen eine Kürzung des Hartz IV ausgesprochen hat.



FAZIT

Nicht jeder hat Grund sich zu beschweren, über Arbeitsweisen oder Arbeitsmoral der Beschäftigten des Arbeitsamtes, und ich schon gar nicht, obwohl ...

Auch ich habe schon andere Erfahrungen machen müssen, doch Ruhe bewahren und ein freundliches Lächeln helfen meist das Eis zu brechen. Es gibt halt überall solche und solche, und ich hatte eben Glück, dass ich einen sehr netten und entgegenkommenden Menschen in so einer Position getroffen habe.

Noch ein Tip von mir:
Immer fragen bis der Arzt kommt, je mehr Interesse man zeigt, um so freundlicher und nützlicher verläuft ein Gespräch. Das gilt überall!
Hätte ich nicht immer neue Fragen gestellt würde ich euch nicht diesen Tip mit der Umschulung geben können. Diesen kennen leider nur sehr wenige, was ich eigentlich sehr schade finde, denn das würde das Problem mit der Zahl der Arbeitssuchenden wenigstens ein wenig verringern.



So nun ist Schluss, mehr habe ich nicht zu berichten!

Ich danke für Lesungen, Bewertungen und Kommentare!



Liebe Grüße

Nicolé

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Cosmopolitin

    11.09.2005, 18:55 Uhr von Cosmopolitin
    Bewertung: sehr hilfreich

    .... sehr schön gefunden, den Bericht!