Eishockey Testbericht

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Erfahrungsbericht von WL999

Simply the best.....

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Aloah liebe Yopigemeinde,

heute schreibe ich einen Bericht zu meinem Lieblingsverein dem EHC Freiburg aus der 2. Eishockeyliga, dem ich seit mehr als 16 Jahren die Treue halte. Anlass über diesen zu schreiben hat zwei Beweggründe : einmal die demnächst startende neue Saison und nicht zu letzt die Eishockeyberichte der anderen User hier an Bord.

Neben einem kurzen Einblick in die Historie des Vereins, dem aktuellen Ausblick auf die Saison, werde ich auch einen kleinen Einblick in die unzähligen Erfahrungen mit diesem Verein geben. Diese werden allerdings weniger sachlich, fachlich sein, sondern stark durch die damit verbundenen Emotionen beschrieben werden. Ich hoffe Ihr könnt mir das verzeihen !

Viel Spaß !

***wie kam ich dazu ?

Kann man eigentlich ganz kurz beschreiben : als 15 Jähriger schleppte mich mein Nachbar einfach mal mit zum Eishockey nach Freiburg ( ca. 35 km von meiner Heimat), damals spielte der EHC Freiburg in der zweiten Eishockeybundesliga.. Im übrigen handelt es sich beim ERC Freiburg um den amtierenden Ligapokalsieger... Der ERC war 1984 der letzte Sieger dieses Wettbewerbs, der in diesem Jahr wieder neu entdeckt wurde. Pikant am Rande : das Finale gewann der ERC gegen den SB Rosenheim, deren damaliger Kapitän Hans Zach Nationaltrainer und Coach der Kölner Haie ist. Gegen eben diese Kölner Haie verlor der EHC Freiburg am Freitag sein Pokalspiel äußerst knapp mit 3:4. Ab meinem 16. Lebensjahr war ich dann regelmäßig, sowohl zu Heim-, als auch zu Auswärtsspielen in fast der ganzen Republik zu Gast. Obwohl ich seit 3 Jahren nicht mehr in der Ecke wohne und so auch nur selten zu den Spielen gehen kann, bin ich immer noch treuer Anhänger des Vereins und verfolge die Spiele und das Geschehen aus der Ferne via Internet und der Eishockeynews.

***die Fakten :

Der EHC Freiburg wurde 1984 als Nachfolger des Freiburger ERC gegründet und hat derzeit 690 Mitglieder, die Vereinsfarben sind blau-weiß-rot das Maskottchen ist der Wolf. Telefonisch sind die Wölfe unter 0761/ 897960 oder per FAX 0761/ 8979619 zu erreichen.

*Stadion :
Das Stadion nennt sich Franz-Siegel-Halle und ist in 79110 Freiburg an der Ensisheimerstr. 1 zu finden, was auch die offizielle Anschrift des Vereins ist. Es passen 5800 Zuschauer, davon 1200 Sitz und 4600 Stehplätze, ins Stadion. Aufenthaltsort der klassischen EHC Fans ist die Nordkurve. Das Stadion liegt verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahn und ist problemlos zu erreichen. Es ist zwar nicht mehr ganz „up to date“, reicht aber aus. Mankos wie Nebel auf dem Eis und die Dachkonstruktion aus Holz mit vielen Balken sind zwar nicht gerade förderlich für eine gute Sicht, aber im Vergleich zu Stadien in der DEL ist die Halle wirklich ausreichend.

*Dr. Georg Kouba :
Der langjährige erste Vorsitzende des Vereins und absoluter Chef in Freiburg Dr. Georg Kouba verstarb überraschend in diesem Jahr. Ohne Ihn wäre es in Freiburg nie zu einer Eishockeybundesligamannschaft gekommen, sämtliche Erfolge der Vergangenheit sind zu großen Teilen ihm zu verdanken. In der Öffentlichkeit genoss Herr Kouba nicht immer Bewunderung und Respekt, sondern stand auch sehr häufig in der Kritik der Fans (i.d.R. wegen der Spielerpolitik = „Verhandelt wird nach der Saison“) und der anderen Vereine (wg. der Eindeutschung osteuropäischer Spieler in den 90 er, Anmeldung des EHC in die zweite Schweizer Liga). Dennoch hat der EHC Freiburg mit Ihm einen der wichtigsten Macher verloren. Was nach dieser Ära kommt wird sich ab dieser Saison zeigen....

*kurze Vereinsgeschichte :
85-86 : erstmalige Teilnahme an den Playoffs zur Bundesliga
86-87 : klarer Meister der 2. Liga Süd, leider nicht aufgestiegen
87-88 : Aufstieg in die 1. Eishockesbundesliga (Vorgänger der heutigen DEL)
89-90 : in der Bundesliga lediglich 7 Punkte, Rettung in aller letzter Sekunde
91-92 : Teilnahme an den Meisterschafts Play-Offs
92-93 : Trotz Sieg in der Abstiegsrunde gegen den Erzrivalen aus Schwenningen
Zwangsabstieg am grünen Tisch
93-94 : Neuanfang in der Regionalliga, sofortiger Aufstieg
94-95 : durch Straffung der Ligen, Teilnahme an der sog. 1. Liga und Gewinn der
Meisterschaft
...... : seither Mitglied der 1. Eishockeybundesliga ( = zweite Liga in Deutschland)

weitere Informationen erfahrt Ihr unter www.ehcf.de der offiziellen Homepage des Vereins.

***Ausblick auf die neue Saison :

Nach einer verkorksten Saison 01 / 02 in der man die Teilnahme an den Playoffs verspielt hat und den Tod des Vorsitzenden Dr. Kouba beginnt man in dieser Saison quasi von vorne. Erstmals hatte der Trainer Thomas Dolak sen. Deutliches Mitspracherecht bei den Spielerverkäufen, welches in der Vergangenheit Sache von Kouba war. Die erste Aktion des alten Spielers und Eishockey war den Ausländerplatz des Verteidigers Marian Morava (eine Säule des Freiburger Spiels und Publikumsliebling) an einen weiteren Stürmer zu vergeben. Gleichzeitig verlängerte man den Vertrag mit Georg „Butzi“ Gailer, ebenfalls einem kampfstarken und beliebten Stürmer nicht, was unter den Fans nicht unbedingt auf Gegenliebe stieß. Ziel des EHC Freiburgs ist es in diesem Jahr wieder in die Play – offs zu kommen, was m.E. auch machbar ist ! Gerade der 8. Platz wäre spannend, da man dort aller Voraussicht nach auf einen schwäbischen Rivalen treffen sollte (Bietigheim od. Heilbronn) und wie jeder weiß : Derbys setzen Kräfte frei. Dadurch ist den Freiburgern durchaus ein Platz im Viertelfinale zu zutrauen. Zum Kader :

*Torwart :

Im Tor steht mir Rotislav „Hugo“ Haas, einer der besten Goalies der Liga, der konsequent Fehler der Verteidiger ausmerzt und ein sicherer Rückhalt der Wölfe ist. Sollte er sich verletzen wird er durch Torsten Troxler einem Freiburger Eigengewächs ersetzt, der mit Sicherheit kein Ersatz für Haas darstellt. Daher besteht bei einer Verletzung von Haas, sicherlich Nachrüstungsbedarf. Bleibt Haas von Verletzungen verschont, dann dürfte es auf dieser Position zu keinen Problemen kommen, verletzt er sich, dann wird es eng ! Haas alleine ist Top, das Duo Haas/Troxler insgesamt eher durchschnittlich.

*Abwehr:

Hier stehen mit Franz Frosch und dem Kapitän Bedrich Scerban zwei ganz starke Akteure für die Wölfe auf dem Eis, die zum besten der Liga gehören und absolute Eckpfeiler der Mannschaft sind. Mit Michael Vasicek, U 20 Nationalspieler David Danner und Bastian Steingroß gesellen sich drei vielversprechende junge Verteidiger dazu, die Ihren großen Durchbruch schaffen können. Mit Fadim Vinko vom EV Regensburg konnte ein weiterer solider Abwehrspieler verpflichtet werden, dem Mann eine gute Saison prophezeit. Letzter Abwehrspieler und gleichzeitig letzter Neuzugang der Wölfe ist Vitalij Blank. Dieser ist von den Kassel Huskies aus der DEL mit einer Förderlizenz ausgestattet.

Insgesamt ist die Abwehr eine gute Mischung aus vielversprechenden Talenten und alten Haudegen, die einerseits vor dem Tor für Ruhe sorgen sollten und gleichzeitig im Spiel nach vorne einiges bewegen können. Im Vergleich zum letzten Jahr sollte so der Verlust von Marian Morava und Marek Sebek gut kompensiert sein und auch stabiler stehen.

*Sturm :

Auch hier haben die Wölfe eine gute Mischung aus jung und alt gefunden, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Qualität gewonnen haben sollte. Die Topscorer Peter Mares, Dion Del Monte und Jiri Cihlar tragen weiterhin das Trikot der Wölfe. Als „Ergänzung“ konnte man mit Steve Palmer von den Lions aus Frankfurt, Daniel Del Monte (Bruder von Dion) aus Nauheim und nicht zuletzt Robert Brezina (Topgoalgetter des EHC vor 2 Jahren) aus Heilbronn verpflichten, die allesamt eine deutliche Verstärkung darstellen. Mit Jiri Zurek und Thomas Valasek wanderten zwei weitere gute Stürmer nach Freiburg, die mit den jungen Wilden, wie Peter Boon, Philipp Timm, Björn Bombis (der trotz Angebote aus der DEL in Freiburg blieb), Simon Danner und Wayne Kern die Blöcke 3 und 4 bilden werden. Gerade der Sturm ist deutlich durchschlagkräftiger als in der Vorsaison und sollte die Wölfe in die Play-Offs schießen können. Allerdings gibt es kleinere Probleme, die Sorgen bereiten und für die Wölfe gefährlich werden könnte : a) die Einbürgerung von Daniel Del Monte ist noch nicht erledigt, d.h. er belegt derzeit einen Ausländerplatz und b) Steve Palmer, hat eine Ausstiegsklausel im Vertrag : sollte seine Einbürgerung klappen, dann darf er wieder zurück in die DEL wechseln. Sollte beides eintreten, dann ist der EHC gezwungen nochmals nachzulegen und weitere Spieler verpflichten müssen. Da derzeit 7 Ausländerplätze vergeben sind (Haas, Scerban, Palmer, Dan und Dion Del Monte, Zurek, Cihlar) muß einer der Spieler ständig auf der Tribüne Platz nehmen, was nicht wirklich förderlich ist. Wenn nichts schief geht, ist der Angriff der Wölfe wirklich mehr als gut und sollte für einige Furore sorgen können, so dass der 8. Platz wirklich machbar scheint. Es könnte aber durchaus auch mehr werden !

**Pro : Kompakte, schnelle und technisch starke Mannschaft
**Kontra : Einbürgerungsverfahren Del Monte und Palmer noch offen, Physische Nachteile (Größe) im Konkurrenzvergleich

*Trainer :

Ist Thomas Dolak, der Leos Zajic ablöst. Dolak ein EHC Urgestein, als Spieler eine Institution in Freiburg und als Trainer Meistercoach des EHC im Jahr 1995 ist altbekannt und wird die Mannschaft richtig motivieren können und so auch seinen Teil zum Erfolg beitragen.

*Vorbereitung :

Von schlecht bis sehr gut war alles dabei ! Dem denkbar knappen 3:4 gegen die Haie folgte eine herbe 1:9 Schlappe gegen die alten Rivalen aus Schwenningen. 2 Niederlagen gegen die Mulhouse Scorpions aus Frankreich, stehen Siege gegen Nauheim, Heilbronn, Frankfurt Lions und die Basel Dragons (Schweiz) gegenüber. Insgesamt sieht alles recht vielversprechend aus, so dass die Zielsetzung erfüllt werden sollte.

*Mein Fazit : gute Mischung aus Jung und Alt, Mannschaft wurde sehr gut verstärkt, bekannter und bewährter Trainer = Play- Offs werden die Wölfe in diesem Jahr erreichen !!!

** Probleme des Vereins :

Wie so häufig in Deutschen Landen insbesondere im Eishockey ist der EHC Freiburg auch nicht von Problemen verschont. Insbesondere der Standort mit der geringen Wirtschaftskraft und kaum heimischer Großunternehmen, das fehlen eines potenten (Geld) Privatsponsors macht es für die Wölfe nicht unbedingt einfach. In der Öffentlichkeit und in der Politik spielte der EHC eine eher untergeordnete Rolle. Auch die Konkurrenz mit dem örtlichen SC Freiburg ( lange Zeit 1. Fußballbundesliga, derzeit 2. Liga) um die Zuschauer, macht es nicht einfacher. Generell wird es in Freiburg auch in Zukunft nicht einfach sein, Geldgeber zu finden und eine adäquate Mannschaft auf die Beine zu stellen. In diesem Jahr muß der Erfolg wieder her, damit wieder mehr Zuschauer kommen. Dienlich hierbei ist sicherlich der Abstieg der Fussballer, denn wenn man die Auswahl zwischen Bayern München und den Eisbären Regensburg hat, wird man sich wohl als Gelegenheitsfan eher für den SC als für den EHC entscheiden. Weiterer Pluspunkt ist sicherlich der Aufstieg alter Weggefährten wie Kaufbeuren und Landshut, welcher für weitere Zuschauer sorgen sollte. Durch die Verpflichtung von T. Rother als Stadionsprecher vom regionalen Radiosender FR 1 im letzten Jahr, wurde zudem die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wieder verstärkt. Die Gründung des sog. Wolfsrudels ein loser Zusammenschluß von Menschen, Verein, Fans zur Fan- und Sponsorengewinnung sollte einen weiteren Zuspruch in der Region Freiburg sorgen. Aktionen wie im letzten Jahr als ein komplettes Erstligaspiel von den Fans gekauft wurde („Fans laden ein“) und somit freien Eintritt für alle ermöglichten sind weitere Punkte die ganz klar pro EHC stehen. Jeder hatte die Möglichkeit 50,-- DM zu bezahlen und so Gastgeber der Partie zu werden, insgesamt wurden über 600 Gastgebertickets verkauft, so dass am 16.12. in der Party gegen Riessersee über 5300 Besucher einen neuen „Nachbundesligarekord“ aufstellten.

Ich denke der EHC ist auf dem besten Wege sich wieder aufzurappeln und weiterhin eine feste Größe im Deutschen Eishockey darstellt. Ich hoffe, dass der Tod Dr. Koubas gut verdaut wird und weiterhin vernünftig gerade finanziell gewirtschaftet wird. Fakt ist mit dieser Mannschaft hat der EHC das Zeugs die Play – offs zu erreichen und sich evtl. sogar im Vorderfeld der Tabelle zu etablieren. Gegen Mannschaften wie die topverstärkten Derbygegner aus Bietigheim und Heilbronn wird man zwar nicht wirklich viel ausrichten können, dennoch ist deutlich mehr drin als im letzten Jahr !

Fazit/Empfehlung :

Als Fan gibt es für mich logischerweise hier nur ein Ergebnis : eine eins und eine klare Empfehlung ! Eine Empfehlung für Eishockeyfans sowie so, aber auch eine für Menschen aus dem Freiburger Umkreis, die bisher noch keine Erfahrungen mit dem EHC gemacht haben : hingehen und sich das ganze Mal anschauen !!! Ihr werdet sehen : Eishockey ist ein sehr interessanter und kurzweiliger Sport, die Stimmung ist in der Regel gut... also tut es Euch doch einfach mal an !

Vielen Dank fürs Lesen, bewerten und kommentieren !

Euer Werner

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Hiermit endet der offizielle Teil der Berichterstattung über den EHC Freiburg, der restliche Teil dieses Berichts gibt meine Erfahrungen in meiner langen Fanzeit, bzw. einige Highlights daraus wieder. Lesen ist selbstverständlich willkommen, allerdings werden nur Fans (egal ob Eishockey, Fussball oder einer anderen Mannschaftssportart) diese Emotionen nachvollziehen können......
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Irgendwann ist bekannter Maßen für jeden das erste Mal ;-) ich kann mich noch gut daran erinnern, als mein Nachbar meinte „Hey Werner, komm am Freitag mal mit zum Eishockey..“ Bis dahin hatte ich im Fernsehen, zwar ein paar mal Ausschnitte gesehen, mehr aber auch nicht ! Wir gingen vor die Halle und man hörte sie schon : tausende Fans, unglaubliche Gesänge, riessen Stimmung.... Die Halle wurde verdunkelt, Spot und Wunderkerzen an, es lief mir eiskalt den Rücken runter, als die einzelnen Spielernamen skandiert wurden, die Stimmung und der Jubel nach Toren, echt hammer genial.. von diesem Zeitpunkt an war ich von dieser Droge infiziert... Dummerweise, zog mein Nachbar weg und aus meinem Kaff gab es keine Möglichkeiten als 15 jähriger nach Freiburg zu kommen, so dass eine Livepause von einem Jahr folgte.... In der Saison 86/87 war Freiburg die ganze Saison sehr stark wurde verdient Meister der damaligen zweiten Liga Süd. Im Kader der Wölfe spielten Cracks wie Torwartidol Jiri Crha, in der Abwehr Rick Amann (späterer Nationalsspieler, Kommentator für Premiere), Milan Chalupa und im Sturm Jürgen Rumrich (Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft) und Rick Laycock. In der Aufstiegsrunde zur ersten Liga kam es am zweiten Spieltag zum Duell mit dem Nordmeister, den Preussen Berlin. Deren Präsi hatte vor dem Spiel vollmundig von der „Freiburger Gurkentruppe“ gesprochen... dreimal dürft Ihr raten, mit was die Spieler der Preussen empfangen wurden : mit Gurken, die weiße Eisfläche war mit Gurken übersäht, das Spiel begann mit reichlich Verzögerung und endete 10 :0 (!) für den EHC ! Stimmung bis zum umfallen, einfach der helle Wahn... Leider schaffte es der EHC nicht aufzusteigen, sondern musste ein weiteres Jahr warten. Die Vorrunde hatte Freiburg wieder dominiert und schaffte den Aufstieg ... die Stimmung war unglaublich und die Euphorie rießig, das Stadion war während der Aufstiegsrunde sehr gut besucht, so dass am Ende ein gigantisches Fest gefeiert wurde... Mann war das genial ! Die erste Saison in der Bundesliga verlief durchwachsen, letztendlich schaffte man in der Qualifikationsrunde mit den Zweitligisten aber den Klassenerhalt.
Die darauf folgende Saison war sicherlich eine Katastrophe... in der Vorrunde holte man gerade mal 7 Punkte, die Stimmung war nicht wirklich gut, Enttäuschung machte sich breit, nicht wirklich toll ! Obwohl man mit Miro Frycer einen absoluten allerdings enttäuschten NHL Superstar verpflichtete... Mit dem Start in die Qualifizierungsrunde keimte aber wieder Hoffnung auf, man spielte wieder gut, die Zuschauer kamen zurück, allerdings hatten Landshut und Kaufbeuren bereits einen guten Vorsprung auf den EHC, es kam wie es kommen musste : Landshut hatte den Aufstieg geschafft und Kaufbeuren fehlte lediglich ein Punkt am vorletzten Spieltag, als die beiden gegeneinander spielten, aber Landshut war fair und gewann das Spiel, Freiburg auch, so dass es am letzten Spieltag zum Duell zwischen Kaufbeuren und Freiburg kam....... es gab eine Karawane nach Kaufbeuren mit unzähligen Autos, der Mannschaftsbus wurde quasi eskortiert und das Stadion in Beschlag genommen.... die Kaufbeurer Ordner wurden von uns Freiburgern gut beschäftigt, sie hielten uns im Fanblock, obwohl dieser eigentlich viel zu klein für die ganzen Menschen war ! Das Spiel startete mit Verzögerung, Freiburg hatte auf Verteidiger Denkmal Chalupa verzichtet und dafür den dritten Ausländerplatz an den Kanadier Todd Strueby vergeben. Es kam wie es kommen musste : Kaufbeuren ging schnell mit 2:0 und 3:1 in Führung, so dass alle Dämme brachen... als im zweiten Drittel das 4:1 fiel, war die Stimmung am Boden, es flossen Tränen unglaublich, zwar verkürzte der EHC noch auf 4:2 aber Kaufbeuren stand souverän und hatte selbst hochklassige Torchancen... Nach dem zweiten Drittel, wollten bereits einige nach Hause fahren, aber man beschloss noch mal richtig für Stimmung zu sorgen und wenigstens die Spieler die wirklich alles gaben würdig zu unterstützen ! Kaufbeuren hatte Oberwasser und spielte Minuten lang in Überzahl (z.T. 5:3) aber das entscheidende Tor wollte nicht fallen, als der EHC konterte und das 3:4 erzielte.... Auf einmal keimte Hoffnung auf, Kaufbeuren wurde nervös. Dann kam der große Auftritt des kleinen Damian Adamus, der 18 Monate nicht spielen durfte um nicht ins Ausländerkontigent zu fallen. Er schoß das 4:4 der Fanblock brodelte über, dennoch gab Kaufbeuren nicht auf, es hagelte Strafzeiten für Freiburg, der Verteidiger Sepp Klaus stand immer auf dem Eis und hatte am Schluß sicherlich 45-50 min. Eiszeit... Jiri Smicek lief ständig vor der Fangeraden auf und ab und forderte Unterstützung, die die Mannschaft auch bekam. Kurz vor Ende, Kaufbeuren reichte ja ein Unentschieden, der zweite Auftritt von Adamus, erneut zog er auf Links davon und markierte das 5:4.... Die Halle, bzw. der Freiburger Block kochte über, einfach unglaublich.... Kaufbeuren forcierte nochmals das Tempo als die Schlusssirene aber ein Ende machte... der EHC hatte es geschafft, was anschließend folgte ist schwer zu beschreiben, wir kletterten über die Sitzplätze nach vorne über die Plexiglasscheiben aufs Eis und feierten mit den Spielern ein rießiges Fest, bis wir nach unzähligen Ehrenrunden aus der Halle geworfen wurden ! Für mich persönlich das größte was ich bis dato erlebt hatte.... ich bekomme jetzt beim Schreiben noch Gänsehaut ;-)) In der Saison 90/91 hielt Freiburg gut mit, und besiegte in den Abstiegsspielen die Jungs aus Weisswasser ohne Probleme. Im darauf folgenden Jahr gelang es durch eine geschickte Auslegung der Statuten etliche osteuropäische Spieler als deutschstämmig zu „deklarieren“ und als kontigentfrei für Freiburg spielen zu lassen u.a. handelte es sich hierbei um Spieler wie Pavel Gross (später Mannheim und Capitals), Jacek Plachta (Landshut, Nürnberg, Hamburg), Pavel Gulda ( Landshut, Oberhausen), Pavel Mann (Oberhausen), Eddie Uvira Martin Reichel etc. Mit dieser Mannschaft spielte man sehr stark, so dass man als 6. erstmals die Play offs erreichte. Der Gegner : die „Gurkentruppe“ der Preussen aus Berlin. Berlin als Tabellendritter klarer Favorit, gewann die ersten beiden Spiele souverän, so dass sie bereits im dritten Spiel zu Hause alles klar machen konnten. Was tut man in einer solchen Situation ? Logo man fährt mit ein paar Kumpels ganz spontan die schlappen 800 km nach Berlin ... und siehe da : Freiburg erwischt einen guten Start und siegt souverän mit 4 :0 ! Obwohl die Preussenfans eigentlich eine fette Feier geplant haben... Das vierte Spiel endete allerdings mit einer Niederlage für die Wölfe nach Verlängerung... Torschütze für die Preussen : Miro Ihnacak der Ersatzausländer der Berliner, der sich die ganze Zeit in Freiburg fitt gehalten hatte, bitter aber dennoch eine sehr gute Saison ! Im darauf folgenden Jahr spielte Freiburg in den Niederungen der Liga und musste erneut den Weg in die Play Downs antreten, dummerweise verlor man die erste Runde knapp gegen Landshut, so dass der Absteiger mit dem Derbyrivalen aus Schwenningen ausgemacht werden musste. Die beiden Vereine verbindet aufgrund der regionalen Nähe eine innige Hassliebe, und die Duelle waren immer stimmungstechnisch grandios, dass nun einer der beiden Absteigen musste war extrem bitter. Die Spiele waren hart aber fair, die Stimmung unter den Fans, heftig aber genial... Freiburg gewann das erste Spiel auswärts und auch das Heimspiel und konnte im dritten Spiel in Schwenningen alles klar machen, was auch gelang.... unglaublich als Zemlicka kurz vor Ende zum 2:1 einnetzte und den Sieg sicher stellte. Anschließend folgte dann noch das Spiel gegen den zweiten der Zweiten Liga Weisswasser, welches man ebenfalls für sich entschied und so den Klassenerhalt schaffte.... aber da war noch der DEB, der dem EHC einen Strich durch die Rechnung machte : obwohl Vereine wie Hedos München Schulden in Millionenhöhe drückten, ließ man den EHC absteigen.... Urheberin der Aktion die Beisitzerin, L.Sütterlin aus Schwenningen... dadurch stieg Freiburg ab und Schwenningen blieb erstklassig.... Freiburg musste daher in der 4. Liga in der Regionalliga wieder anfangen, was eine Jetzt erst Recht Stimmung hervor ruf ! Zur Sicherung der Einnahmen wurde das Eis an Fans verkauft, der qm für 100,-- DM (ich hab auch einen !) Aktionen pro EHC gemacht einfach genial ... Ravil Khaidarov der von den Kölner Haien für die Bundesliga verpflichtet wurde, kam trotz des Abstiegs und es war eine dermaßen geniale Saison, Jiri Crha wurde mit 40 oder 41 reaktiviert, Milan Chalupa und Jack Rosenberg, auch um die 40. kamen zurück und sogar der inaktive Rick Laycock, alles Topstars aus den Jahren 86 – 89, waren wieder da ! Es gab geniale Duelle mit Ravensburg und Bietigheim (unter anderem mit A. Kovalev, der dieses Jahr erneut für die Bietigheimer auf dem Eis steht).... Der EHC war klasse und sicherte sich im Rahmen der Ligenreform den Sprung von der Regionalliga direkt in die zweite Liga, wo man direkt Meister der Ligen wurde.... unglaublich, eine heftige Saison, unendlich geile Spiele, rießige Stimmung und eine furioses Finale gegen den Timmendorfer Strand (mit Ex Oberfeind aus Schwenningen Mike Bukowski), dass man zu Hause für sich entschied.... In den folge Jahre erreichte man bis auf die letzte Saison stets die Play Offs, kam zweimal ins Halbfinale, aber Meister wurde man bisher nicht wieder ! Man verlor die Spiele gegen aktuelle DEL Mannschaften wie Essen oder Ingoldstadt aber das wars......

Bis zur Saison 98/99 habe ich so ziemlich alle Heimspiele gesehen und auch unzählige Auswärtsfahrten gemacht... neben den Duellen mit den Schwenningern und Mannheim, waren in der Bundesliga die Duelle mit Krefeld und Düsseldorf auch seitens der Fans sehr angenehm... letztendlich war die Zeit mir dem EHC einfach klasse und genial, ich freue mich auf jeden Fall wenn ich wieder zurück nach Freiburg komme auf das Eishockey ! Die Stimmung und Emotionen einfach klasse ! Genial war auch die Abstiegsrunde in Schwenningen im Jahr nach dem Zwangsabstieg : Etliche Freiburger fuhren nach Schwenningen um die Eisbären Berlin gegen die Schwenninger auf Ihrer Schwanenjagd erfolgreich zu unterstützen.. ich sag nur „Wölfe und Bären...“Und eines was auch ganz wichtig ist : Eishockeyfans sind faire Fans !! Man brüllt zwar seine Mannschaft nach vorne und gegen die Gegner aber nach dem Spiel trinkt man nen Bier zusammen und alles ist ok ! Es gibt sicherlich Ausnahmen, aber bei weitem weniger als beim Fußball .....

Das war´s ich hoffe es war nicht zu nervig, wenn doch, Pech aber ihr wolltet ja unbedingt alles lesen !

*** zum abschließenden Abschluss noch ein paar Grüße :

Wir sind hier ja bei Yopi, daher gelten die ersten Grüße allen Eishockeyfans hier an Board, insbesondere möchte ich hier vor allem folgende User : Edwarz der Nauheimer, Radek21 und Toph21 die beiden Crimmitschauer, Ranger99 und Redwing51 die NHL Freaks und Eisbären Fans, sowie Carmelita2905 die Hannoveranerin.

Weiterhin Danke ich meinem Nachbar Olli, der mich zum Eishockey gebracht hat. Ritchy der „weiße Neger“, Oli, Klaus, Katja, Didier und Marc aus der Schulzeit vom WG in Müllheim, die alte VOBA Freiburg Connection mit Anja, Matthias, Martina, Ralf und Joachim, die Krozinger Jungs mit Jensi, Jochen, Ralf, Erki, Sven und Marco. Sowie die alten Haudegen Guido, Ralf und Dede... alles Leute mit denen ich unglaublich geniale Stunden mit dem EHC erlebt habe.... Stay hard, stay cool EHC rulez …. Weiterer Dank geht an den EHC, seinen Machern, seinen Fans und Sponsoren !!!!

An diejenigen, die es bis hierher geschafft haben : vielen DANK fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren !!!

Lieber Gruß Werner

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