The Time Machine Testbericht

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ab 10,75
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von winterspiegel

Die Zeit vergeht wie im Fluge

3
  • Action:  viel
  • Anspruch:  wenig anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  DVD-Version

Pro:

Ausstattung, Computereffekte

Kontra:

Mechanische Effekte (Morlocks)

Empfehlung:

Ja

Dass es kein Zuckerschlecken ist eine Produktion zu leiten, deren Studio-Chef eine lebende Legende der Filmbranche wie Stephen Spielberg ist, der schon mal gern seinen Angestellten auf die Finger schaut, dürfte spätestens nach dieser Arbeit für Simon Wells klargeworden sein.
Hatte der Urenkel von H.G. Wells seine Verantwortung in „Der Prinz von Ägypten“ noch mit anderen geteilt, überantwortete man ihm in diesem Film die ganze Last einer 80 Millionen Dollar Produktion. Krankheit war die offizielle Version, dass er nicht ganz bis zum Ende durchhielt. Hartnäckigen Gerüchten zu Folge war aber die Unzufriedenheit von Spielberg selber, der wohl um den Ruf seines Studios fürchtete, sollte der Streifen eine Bauchlandung hinlegen, der Grund dafür.

Wie auch immer: Gore Verbinski der schon Dreamworks „Mäusejagd“ inszenierte, drehte die fehlenden Szenen um die Sache zu einem Abschluss zu bringen. Doch auch die Ereignisse vom 11. September sollten so mancher – so auch dieser Hollywood–Produktion einen Strich durch die Rechnung machen. Die apokalyptische Vision, in der New York von Mondtrümmern zerstört wurde, musste entschärft werden. Umfangreiche Nachbearbeitungen und Verschiebung des Starttermins war die Folge.
So war es schließlich kein Wunder, dass dem Film von Seiten so mancher Kritiker keine erfolgsversprechende Zukunft prognostiziert wurde, zumal ein Remake eines anderen Klassikers (Planet der Affen) kurz vorher seine hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte.
Vielleicht wäre es aber angebracht und nur fair, dieser Neuauflage eine Chance zu geben (zumindest auf DVD), ohne vorschnell in den allgemeinen negativ–Tenor zu verfallen.



___Filmhandlung___


Alexander Hartdegen (Guy Pearce) ist Professor mit unkonventionellen Lernmethoden und ein Mann mit visionärem Weitblick. Als er und seine Verlobte sich eines Abends treffen, kommt sie bei einem Überfall ums Leben. Alexander gibt sich selbst Schuld an ihrem Tod, und sucht nach einer Lösung diesen Fehler wieder auszubügeln. Hierfür arbeitet er wie besessen an einer Apparatur, die ihm es ermöglicht in die Vergangenheit zu gelangen, um das Ableben seiner zukünftigen Frau zu verhindern. Doch das Schicksal lässt sich nicht so einfach austricksen, muss Alexander frustriert erkennen, der Sensenmann holt sich seine Geliebte einfach immer wieder zurück.

Verzweifelt wagt er einen letzten Versuch, vielleicht liegt die Lösung ja in der Zukunft, die ihm möglicherweise zeigt, wo das Problem seiner Fehlschläge liegt.
Also reist er ins Jahr 2031, in dieser hochtechnisierten Gesellschaft hofft er von einem Hologramm, dass das ganze Wissen der Menschheit gespeichert hat, eine Antwort zu bekommen – vergeblich. So reist er weiter, als plötzlich das Szenario sich ändert und Mondtrümmer auf die Erde regnen. Eine Explosion auf einer Mondstation war der Auslöser dieser Katastrophe, die einen verwüsteten Planeten zurücklässt. Alexander rettet sich in seine Maschine, wird aber gegen sie geschleudert und verliert das Bewusstsein. Als er erwacht findet er sich in einer über 800000 Jahre entfernten Zukunft wieder.

Die Eloy, ein primitives Volk, dass ihre Behausungen an steile Felsklippen gebaut hat nimmt ihn auf. Bei Mara (Samanta Mumba) einer äußerst hübschen Frau und ihrem Sohn kommt er unter. Als er jedoch mehr von dieser Welt erfahren will, stößt er auf eine Mauer des Schweigens.
Des Nachts werden die Einwohner von Alpträumen heimgesucht, auch Alexander hat merkwürdige Visionen. Als der Zeitreisende schließlich seine Maschine wiederfindet, steht er unentschlossen davor. Soll er unverrichteter Dinge in seine Vergangenheit zurückkehren?
Diese Entscheidung wird ihm allerdings abgenommen als unvermittelt panisches Geschrei ertönt. Alexander folgt Mara die Richtung der Schreienden läuft.
Die Eloy werden von unsäglichen Kreaturen angegriffen. Alexander gelingt es gerade noch Maras Sohn in Sicherheit zu bringen, doch Mara selbst wird von den abscheulichen Monstern in die Tiefen gezogen in der sie leben. Alexander ist zu allem entschlossen, diesmal will er sich in sein Schicksal nicht einfach so ergeben...



___Kritik___


Gut 40 Jahre nach der meisterhaften Erstverfilmung werden wir Zeuge eines Remakes, dass wie schon sein Vorläufer dieses für die Leinwand so spannende Thema der Zeitreisen aufgreift.
Die Filmemacher scheinen mit dieser Adaption doch relativ nahe am Original zu liegen, auch wenn es anfänglich nicht so aussieht. Um sich von der ersten Verfilmung deutlicher abgrenzen zu können, schlägt die Storylinie einen etwas anderen Weg ein. Der größte Unterschied dürfte in der Motivation des Zeitreisenden liegen, war es in der Erstverfilmung noch reiner Forschungstrieb, so ist in der aktuellen Verfilmung der Verlust einer geliebten Person die Antriebsfeder für Alexanders Bemühungen der Zeit ein Schnippchen schlagen zu können.
Die signifikanten Merkmale wurden logischerweise aber beibehalten, wobei natürlich hauptsächlich die Zeitmaschine selbst und die fantastischen Reisen gemeint sind die damit unternommen werden.

So ist den auch dieser eigentliche Hauptdarsteller mit viel Liebe zum Detail geplant und schließlich gebaut worden. Das sieht man auch ohne weiteres im Film selber wie ich denke. Zwar noch immer in einem nostalgischen Retro–Look gehalten, kommt dieses Zeitreisegefährt doch erheblich moderner und imposanter daher als noch im Vorgänger.
Auch kann sich der Zuschauer den erstaunlichen Veränderungen der Umgebung in Zeitraffer mittels Computertechnik erfreuen, die wie ich finde erstaunlich gelungen und beeindruckend sind.

Weniger zufrieden war ich mit dem Auftreten der Bösewichte – den Morlocks. Stan Winston mit seinem Effekte–Team schuf die mechanischen Versionen, die aber leider in mancher Einstellung etwas trashig wirken.
Hier wäre es wohl besser gewesen, die Monster nicht so oft und so deutlich ins Bild zu rücken, denn so verpulvern sie nur allzu schnell ihren angsteinflößenden Schrecken. Leider wurden zu allem Überfluss auch noch Computeranimierte Morlocks kreiert, deren digitale Abstammung nur all zu deutlich sichtbar sind.
Ein lobenswerter Einfall ist die hologrammähnliche Projektion, von der Alexander wissenswertes über die Zukunft erfährt und die über ein eigenes Bewusstsein verfügt. Diese Unterhaltungen sind nicht nur für ein paar ganz amüsante Augenblicke der Situationskomik gut, sondern zeigen auch als es in ferner Zukunft abermals zu einem aufeinandertreffen kommt, Anklänge von Nachdenklichkeit - fast schon Wehmut.

Sicher ist Guy Pearce (Memento) nicht unbedingt der Aktion und Abenteuerheld den man sich unbedingt für diese Rolle vorstellt, doch habe ich schon renommiertere Stars über die Leinwand staksen sehen, die ihre Sache nicht mal halb so gut gemacht haben. Auch Samanta Mumba die als Mara wohl ein wenig Exotik mit ins Spiel bringen sollte, erledigt ihre Sache ganz anständig. Eine immer mal gern in solchen Filmen gezeigte, (meist unpassende) Liebesgeschichte wurde hier dankenswerter Weise gar nicht erst in Erwägung gezogen.
Jeremy Irons spielt das Gehirn der Morlocks routiniert, aber immer noch passabel weil zurückhaltend, einzig der zwischen „Borg“ und „Hellraiser“ angesiedelte Look seiner Klamotten und des Make-Up´s war - sagen wir zumindest nicht gerade einfallsreich.

Auch hat mich „The Time Machine“ stellenweise an Spielbergs „I.A.“ erinnert, was wohl an dem Einfluss gelegen haben mag, den der Meister permanent auf diese Produktion ausgeübte. Ehrlich gesagt fand ich diese Zeitreisevariante alles in allem, im Gegensatz zum angesprochenen Film, im Großen und Ganzen gar nicht mal so schlecht.



___Resümee___



Manchmal hat man an ein Filmereignis (wenn auch nur insgeheim) hohe Erwartungen und wird... enttäuscht.
Manchmal passiert es aber auch, dass ein fast schon Niedermachen eines Streifens im Vorfeld dazu führt, nicht all zu große Hoffnungen in ihn zu setzen und wird... überrascht - positiv wohlgemerkt.
Dieser Film ist nicht unbedingt einer jenen die in letzter Zeit verstärkt aufkommen, um uns das Nachdenken in irgendeiner Form geradezu aufzudrängen, sondern um uns für knapp zwei Stunden, aus dem Alltag zu entführen. Ein Stück Popkornkino das uns auf einen ungewöhnlichen Trip mitnimmt und uns fantastische Bilder zeigt, in denen es sich zu schwelgen lohnt.
Wer mehr dahinter erwartet, oder sich nicht vom ohne Zweifel genialen Vorbild freimachen kann, sollte vielleicht doch einen großen Bogen um diese Neuverfilmung machen. Wer es hingegen darauf ankommen lassen will, erlebt mit Sicherheit keine Neuerfindung des Genres, aber womöglich eine ganz interessante und kurzweilige Variante davon.

(c) winterspiegel für Ciao & Yopi

47 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Scigy

    09.03.2005, 09:46 Uhr von Scigy
    Bewertung: sehr hilfreich

    ... bin ich mir nicht sicher, ob ich den wirklich sehen mag. Denn irgendwie hatte das Original doch einen ganz besonderen Charme. Viele Grüße - Scigy

  • ZordanBodiak

    08.03.2005, 17:30 Uhr von ZordanBodiak
    Bewertung: sehr hilfreich

    Und ich dachte I-Aah sei der Freund Winnie Poohs... Aber wenn du meinst, "der" hätte was mit Spielberg zu tun, vertraue ich dir mal :o))

  • anonym

    04.03.2005, 22:48 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    bericht!!! hab als kind mal die zeitmaschine gesehen und hatte monatelang alpträume:-( liebe grüße tammy

  • Tris.

    04.03.2005, 15:01 Uhr von Tris.
    Bewertung: sehr hilfreich

    Echt ein guter Film.