Erfahrungsbericht von Duffy_2000
Wer viel misst, misst viel Mist
Pro:
Nur für die Auftraggeber der Umfragen
Kontra:
für den Rest
Empfehlung:
Nein
Hallo liebe Leser,
findet Ihr Umfrageergebnisse auch immer so interessant ?
Wie viel Aufschlussreicheres, Unerwartetes und Unsinniges doch immer zu Tage befördert wird !
Kleines Beispiel gefällig ?
Bitteschön:
Was ist für Arbeitnehmer das Wichtigste in ihrem Job ?
Na, klingelts irgendwo ?
Hier die Antwort:
Das gute Verhältnis zu den Kollegen.
Erstaunlich ??
Zumindest sagen das fast zwei Drittel der Teilnehmer einer aktuellen Umfrage. Auf Platz zwei und drei der Wichtigkeitsskala folgen „Abwechslungsreiche Tätigkeit“ (65,5 Prozent) und „Eigenverantwortliche Tätigkeit“ (63,7 Prozent).
Das Kriterium „Gehalt“ liegt abgeschlagen auf dem zehnten Platz, nur für 28,5 Prozent hat das Gehalt oberste Priorität.
Erstaunlich !!
Ich würde auf diese Umfrage kein Wort verschwenden, wenn nicht immer wieder ähnliche Ergebnisse präsentiert würden. Die Häufigkeit macht sie aber nicht besser. Ich halte diese Ergebnisse für dummes Zeug. Ich will zwar nicht behaupten, dass die Umfrageteilnehmer bei ihren Antworten regelmäßig lügen, also bewusst die Unwahrheit sagen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass viele ihre Antworten völlig unreflektiert ohne tieferes Nachdenken abgeben.
Es gibt einen sehr zuverlässigen Weg, um zu ermitteln, was der Bevölkerung am Arbeitsplatz wirklich am wichtigsten ist, was die motivierenden Faktoren sind. Man braucht nur alles arbeitslosen Familienväter zu fragen. Ich garantiere Euch, dass das Ergebnis völlig anders ausfallen würde, als das, was man üblicherweise zu lesen bekommt.
Das Geld als Triebfeder würde an der Stelle stehen, wo es seinen wahren Platz hat: ganz oben. Die „weichen“ Faktoren wie gutes Verhältnis zu den Kollegen, Vorgesetzten und Nachgeordneten würden nach unten rutschen.
Ist ja auch ganz klar: Wer Hunger hat, der will zunächst einmal satt werden, danach denkt er vielleicht daran, es sich gemütlich zu machen.
Mit anderen Worten: Die Einstellung, dass das gute Verhältnis zu den Kollegen sowie eine abwechslungsreiche und eigenverantwortliche Tätigkeit das Wichtigste im Job sind, muss man sich erstmal leisten können.
Ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren, aber ich glaube kaum, dass unserere Vorfahren der Steinzeit mit der Keule auf die Jagd gegangen sind, weil das Gemeinschaftserlebnis so schön war oder um sich selbst zu verwirklichen. Eher glaube ich, dass sie deshalb ihre Behausung verlassen haben, um ein großes, fettes Stück Fleisch nach Hause zu schleppen. In dieser Hinsicht hat sich bis heute nicht viel geändert, scheint mir.
Natürlich sind die sogenannten weichen Faktoren wichtig, keine Frage.
Natürlich macht die Arbeit mehr Freude, wenn man sich im Kollegenkreis gut versteht, oder zumindest nicht bekriegt.
Natürlich ist es angenehmer, wenn die Arbeit abwechsluzngsreich ist.
Natürlich freut man sich über Lob und Anerkennung.
Alles das ist richtig und wichtig. Aber so richtig und wichtig dies ist, es ist einfach nicht das Entscheidende.
Wem es, unabhängig von seiner materiellen Versorgung, auf das Gemeinschaftsgefühl ankommt, der tritt einem Verein von Gleichgesinnten bei, wem es auf Selbstverwirklichung ankommt, der wird Maler oder Ultramarathonläufer.
Aber weder für den, der Arbeit sucht, noch für den, der in einem Arbeitsverhältnis steht, sind diese Dinge entscheidend.
Entscheidend ist das Geld, das Gehalt, der Lohn, das Honorar !!!
So dies musste ich einfach mal los werden. Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Als Anmerkung, weshalb ich diese „Glosse“ geschrieben habe
Obige Umfrage wurde von unserem Unternehmen, also meinem Arbeitgeber in Auftrag gegeben. Und dieses wunderschöne, Arbeitgeber freundliche Ergebnis wurde den Betriebsangehörigen voller Stolz präsentiert. Das darf doch wohl nicht wahr sein, dachte ich mir und machte selbst eine kleine „repräsentative“ Umfrage unter meinen Kollegen. Und siehe da....verkehrte Welt, oder was ?
Ich habe mir dann erlaubt, obige Glosse meinem obersten Personalgremium zukommen zu lassen, auf Antwort warte ich noch heute ;-)
Mich würde jetzt wirklich interessieren, wie denkt Ihr darüber ? Ich würde mich über viele Kommentare freuen, danke.
Ein leicht angesäuerter Duffy im September 2002
findet Ihr Umfrageergebnisse auch immer so interessant ?
Wie viel Aufschlussreicheres, Unerwartetes und Unsinniges doch immer zu Tage befördert wird !
Kleines Beispiel gefällig ?
Bitteschön:
Was ist für Arbeitnehmer das Wichtigste in ihrem Job ?
Na, klingelts irgendwo ?
Hier die Antwort:
Das gute Verhältnis zu den Kollegen.
Erstaunlich ??
Zumindest sagen das fast zwei Drittel der Teilnehmer einer aktuellen Umfrage. Auf Platz zwei und drei der Wichtigkeitsskala folgen „Abwechslungsreiche Tätigkeit“ (65,5 Prozent) und „Eigenverantwortliche Tätigkeit“ (63,7 Prozent).
Das Kriterium „Gehalt“ liegt abgeschlagen auf dem zehnten Platz, nur für 28,5 Prozent hat das Gehalt oberste Priorität.
Erstaunlich !!
Ich würde auf diese Umfrage kein Wort verschwenden, wenn nicht immer wieder ähnliche Ergebnisse präsentiert würden. Die Häufigkeit macht sie aber nicht besser. Ich halte diese Ergebnisse für dummes Zeug. Ich will zwar nicht behaupten, dass die Umfrageteilnehmer bei ihren Antworten regelmäßig lügen, also bewusst die Unwahrheit sagen. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass viele ihre Antworten völlig unreflektiert ohne tieferes Nachdenken abgeben.
Es gibt einen sehr zuverlässigen Weg, um zu ermitteln, was der Bevölkerung am Arbeitsplatz wirklich am wichtigsten ist, was die motivierenden Faktoren sind. Man braucht nur alles arbeitslosen Familienväter zu fragen. Ich garantiere Euch, dass das Ergebnis völlig anders ausfallen würde, als das, was man üblicherweise zu lesen bekommt.
Das Geld als Triebfeder würde an der Stelle stehen, wo es seinen wahren Platz hat: ganz oben. Die „weichen“ Faktoren wie gutes Verhältnis zu den Kollegen, Vorgesetzten und Nachgeordneten würden nach unten rutschen.
Ist ja auch ganz klar: Wer Hunger hat, der will zunächst einmal satt werden, danach denkt er vielleicht daran, es sich gemütlich zu machen.
Mit anderen Worten: Die Einstellung, dass das gute Verhältnis zu den Kollegen sowie eine abwechslungsreiche und eigenverantwortliche Tätigkeit das Wichtigste im Job sind, muss man sich erstmal leisten können.
Ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren, aber ich glaube kaum, dass unserere Vorfahren der Steinzeit mit der Keule auf die Jagd gegangen sind, weil das Gemeinschaftserlebnis so schön war oder um sich selbst zu verwirklichen. Eher glaube ich, dass sie deshalb ihre Behausung verlassen haben, um ein großes, fettes Stück Fleisch nach Hause zu schleppen. In dieser Hinsicht hat sich bis heute nicht viel geändert, scheint mir.
Natürlich sind die sogenannten weichen Faktoren wichtig, keine Frage.
Natürlich macht die Arbeit mehr Freude, wenn man sich im Kollegenkreis gut versteht, oder zumindest nicht bekriegt.
Natürlich ist es angenehmer, wenn die Arbeit abwechsluzngsreich ist.
Natürlich freut man sich über Lob und Anerkennung.
Alles das ist richtig und wichtig. Aber so richtig und wichtig dies ist, es ist einfach nicht das Entscheidende.
Wem es, unabhängig von seiner materiellen Versorgung, auf das Gemeinschaftsgefühl ankommt, der tritt einem Verein von Gleichgesinnten bei, wem es auf Selbstverwirklichung ankommt, der wird Maler oder Ultramarathonläufer.
Aber weder für den, der Arbeit sucht, noch für den, der in einem Arbeitsverhältnis steht, sind diese Dinge entscheidend.
Entscheidend ist das Geld, das Gehalt, der Lohn, das Honorar !!!
So dies musste ich einfach mal los werden. Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Als Anmerkung, weshalb ich diese „Glosse“ geschrieben habe
Obige Umfrage wurde von unserem Unternehmen, also meinem Arbeitgeber in Auftrag gegeben. Und dieses wunderschöne, Arbeitgeber freundliche Ergebnis wurde den Betriebsangehörigen voller Stolz präsentiert. Das darf doch wohl nicht wahr sein, dachte ich mir und machte selbst eine kleine „repräsentative“ Umfrage unter meinen Kollegen. Und siehe da....verkehrte Welt, oder was ?
Ich habe mir dann erlaubt, obige Glosse meinem obersten Personalgremium zukommen zu lassen, auf Antwort warte ich noch heute ;-)
Mich würde jetzt wirklich interessieren, wie denkt Ihr darüber ? Ich würde mich über viele Kommentare freuen, danke.
Ein leicht angesäuerter Duffy im September 2002
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