VW Golf I Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Fahreigenschaften:
- Fahrkomfort:
- Qualität & Verarbeitung:
- Ausstattung:
- Platzangebot:
- Zuverlässigkeit:
- Anschaffungskosten:
- Haltungskosten:
Erfahrungsbericht von DerMolf
Molf-Golf – Alte Liebe rostet nicht! :-)
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
oder: Mein Leben mit VW - Teil III
Mein guter alter Golf I
Er war ein 83er Baujahr, 51 kw/70 PS, diamantsilber-metallic und mit zwei Türen und LX-Ausstattung kam er schon ziemlich GTI-like daher. LX-Ausstattung bedeutete in dem Fall echte Türbezüge mit Stoff bezogen und mit Seitentaschen versehen statt schwarze nackte Türpappen. Desweiteren Tacho mit Digitaluhr und Drehzahlmesser statt gar nix digitales und Uhr da wo bei mir der Drehzahlmesser saß.
Äußerliche Merkmale eines nicht ganz normalen 1ers waren der Doppelscheinwerfergrill mit Chromumrandung, die schmalen schwarz-silbernen Zierleisten und die GTI-Spoilerlippe. Rost war weder im Motor- noch im Kofferraum und auch nicht an den Domen zu finden. Ein bisschen was blühte an der Beifahrertür und am Heckblech, das war aber auch schon alles.
Mein silberner 1er war ein echter Glücksgriff. Davor hatte ich schon einen in Marsrot, aber der ist nicht sooo erwähnenswert wie dieser hier. Der Silberne war mein Baby, mein Kind. Ich habe ihn im Januar 2000 im Internet entdeckt, bin mit einer Kollegin hingefahren, hab ihn probegefahren und ihn direkt mitgenommen.
Eigentlich hatte der Verkäufer ihn mit 1.300,-- DM zum Verkauf angeboten, nach ein paar Telefonaten hatte ich ihn allerdings so weit, dass ich den Wagen für 1.000,-- DM bekommen könnte. Die Erstzulassung vom 28.03.83, also das beinahe biblische Alter passte irgendwie nicht zu dem was der Tachometer anzeigte, nämlich 110.000 km. Ein Blick in den Fahrzeugbrief (zwei Vorbesitzer, davon ein Rentner der ihn 13 Jahre hatte) und ein paar Blicke mehr auf, unter und in das Auto an sich überzeugten mich vom Gegenteil.
Nach einer ca. 15-minütigen Fahrt auf der ich den armen Studenten der sich das Auto nicht mehr leisten konnte auf 900,-- DM gedrückt hatte, war alles klar. Der von mir bereits mitgebrachte Kaufvertrag wurde unterschrieben, 900,-- DM, zwei Schlüssel und ein KFZ-Brief wechselten den Besitzer.
Die schönste Zeit in meinem Leben als Autofahrer sollte beginnen! ;-) Aufgrund der erhaltungswürdigen Basis und aus dem Grund, dass ich verrückt genug bin, einen Haufen Geld in ein 17 Jahre altes Auto zu stecken, fing die Umbauerei an. Als erstes bekamen die bereits vom roten 1er vorhandenen schwarzen Blinker und Rückleuchten ihren neuen Platz. Dann bekam der Gebrauchtteilehändler meines Vertrauens Besuch und ein paar Scheinchen für ein Lederlenkrad. Alles natürlich für kleines Geld, als gerade ausgelernter Bürokaufmann der schon diverse andere Autos und Zäune kaputt gemacht hat sieht es geldmäßig nämlich nicht so pralle aus.
Als erste größere Investition sind die Alu-Felgen zu nennen, zwei Monate später getoppt vom Komplettfahrwerk, das den mittlerweile richtig schicken Molf-Golf 60 mm näher an den Boden der Tatsachen bringen sollte. Das war auch locker drin, die Garage in die ich vorher problemlos eingefahren bin, konnte ich ohne fremde Hilfe nach dem Einbau nicht mehr verlassen. Der leichteste, also ich ;-) in den Wagen, an jeden Radkasten einen Kumpel, und schön Zentimeter für Zentimeter zurückrollen lassen, bis der Wagen rückwärts auf der Einfahrt war und der Auspuff keinen Grund mehr hatte über den Boden zu kratzen.
Das teuerste an meinem Schätzchen war allerdings die Musikanlage die ungefähr ein halbes Jahr nach dem Fahrwerk einzog. Für mein fertig zugeschnittenes Alu-Riffelblech musste die Rückbank weichen, und das Loch in dem hinteren Blech war prädestiniert für einen 38cm-Subwoofer. Kombiniert mit einer großen Endstufe, einem Paar Kickbässe, einem Alpine-Radio mit dazugehörigem Wechsler und einer Mittel-Hochtoneinheit fühlte ich mich wohl und geborgen in meinem Schätzchen.
In den zweieinhalb Jahren musste er an den Schwellern ein bisschen geschweißt werden, damit der TÜV uns nicht wieder trennt, ein paar poröse Unterdruckschläuche mussten getauscht werden (Pfennigsartikel), hin und wieder musste ich die Zündung neu einstellen und ein Waschwasserbehälter der gerissen ist wurde durch einen neuen ersetzt. 68.000 km haben wir zusammen auf Deutschlands schönen Straßen verbracht und enttäuscht hat er mich nie.
Bis auf die bereits oben erwähnten Kleinigkeiten hat er immer tapfer durchgehalten und die Unterhaltung wenigstens werkstattmäßig im kleinen Rahmen gehalten. Jeder der sich heute noch so ein Auto zulegen will, aus welchen Gründen auch immer, sollte sich im klaren sein dass trotz nachträglich eingebautem KAT schon für einen 1,5 l Motor 315,98 Euro an Steuern drauf gehen und versicherungstechnisch sieht’s auch bitter aus. Typklasse 19 in der Haftpflicht hieß für mich bei einem Satz von 70 % immerhin noch 52,10 Euro jeden Monat.
Bei \'sparsamer\' Fahrweise bin ich mit ca. 8,5 Litern Normalsprit auf 100 km ausgekommen, wenn es mich allerdings gepackt hatte nahm er sich auch schon mal 11 Liter. Aber wenn das hier in Deutschland nicht so teuer wäre und ich Geld genug hätte, ich würde keinen Gedanken dran verschwenden. Mein 1er war jeden Tropfen Sprit wert den er sich gezogen hat.
Wem Kosten egal sind und wer Spaß an urigen alten Autos hat, dem sei der Golf I wärmstens empfohlen. Ich hätte ihn gerne noch bis in alle Ewigkeit weitergefahren, aber die jährliche Laufleistung und mein gewachsenens Bedürfnis nach Komfort haben mich überredet, ihn gegen einen Golf IV TDI zu tauschen.
180,-- Euro hab ich noch bekommen, die Anlage natürlich rausgenommen, und der Wagen wird jetzt von einem treuen Golf I Fan weiterhin her in der Nähe bewegt. Ich freu mich jedes Mal wenn ich ihm auf der Straße begegne oder von Bekannten höre dass sie meinen alten Golf gesehen haben. Das soll’s von mir mal wieder gewesen sein, ich danke euch für’s Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Mit wehleidigen Grüßen, euer Molf
Mein guter alter Golf I
Er war ein 83er Baujahr, 51 kw/70 PS, diamantsilber-metallic und mit zwei Türen und LX-Ausstattung kam er schon ziemlich GTI-like daher. LX-Ausstattung bedeutete in dem Fall echte Türbezüge mit Stoff bezogen und mit Seitentaschen versehen statt schwarze nackte Türpappen. Desweiteren Tacho mit Digitaluhr und Drehzahlmesser statt gar nix digitales und Uhr da wo bei mir der Drehzahlmesser saß.
Äußerliche Merkmale eines nicht ganz normalen 1ers waren der Doppelscheinwerfergrill mit Chromumrandung, die schmalen schwarz-silbernen Zierleisten und die GTI-Spoilerlippe. Rost war weder im Motor- noch im Kofferraum und auch nicht an den Domen zu finden. Ein bisschen was blühte an der Beifahrertür und am Heckblech, das war aber auch schon alles.
Mein silberner 1er war ein echter Glücksgriff. Davor hatte ich schon einen in Marsrot, aber der ist nicht sooo erwähnenswert wie dieser hier. Der Silberne war mein Baby, mein Kind. Ich habe ihn im Januar 2000 im Internet entdeckt, bin mit einer Kollegin hingefahren, hab ihn probegefahren und ihn direkt mitgenommen.
Eigentlich hatte der Verkäufer ihn mit 1.300,-- DM zum Verkauf angeboten, nach ein paar Telefonaten hatte ich ihn allerdings so weit, dass ich den Wagen für 1.000,-- DM bekommen könnte. Die Erstzulassung vom 28.03.83, also das beinahe biblische Alter passte irgendwie nicht zu dem was der Tachometer anzeigte, nämlich 110.000 km. Ein Blick in den Fahrzeugbrief (zwei Vorbesitzer, davon ein Rentner der ihn 13 Jahre hatte) und ein paar Blicke mehr auf, unter und in das Auto an sich überzeugten mich vom Gegenteil.
Nach einer ca. 15-minütigen Fahrt auf der ich den armen Studenten der sich das Auto nicht mehr leisten konnte auf 900,-- DM gedrückt hatte, war alles klar. Der von mir bereits mitgebrachte Kaufvertrag wurde unterschrieben, 900,-- DM, zwei Schlüssel und ein KFZ-Brief wechselten den Besitzer.
Die schönste Zeit in meinem Leben als Autofahrer sollte beginnen! ;-) Aufgrund der erhaltungswürdigen Basis und aus dem Grund, dass ich verrückt genug bin, einen Haufen Geld in ein 17 Jahre altes Auto zu stecken, fing die Umbauerei an. Als erstes bekamen die bereits vom roten 1er vorhandenen schwarzen Blinker und Rückleuchten ihren neuen Platz. Dann bekam der Gebrauchtteilehändler meines Vertrauens Besuch und ein paar Scheinchen für ein Lederlenkrad. Alles natürlich für kleines Geld, als gerade ausgelernter Bürokaufmann der schon diverse andere Autos und Zäune kaputt gemacht hat sieht es geldmäßig nämlich nicht so pralle aus.
Als erste größere Investition sind die Alu-Felgen zu nennen, zwei Monate später getoppt vom Komplettfahrwerk, das den mittlerweile richtig schicken Molf-Golf 60 mm näher an den Boden der Tatsachen bringen sollte. Das war auch locker drin, die Garage in die ich vorher problemlos eingefahren bin, konnte ich ohne fremde Hilfe nach dem Einbau nicht mehr verlassen. Der leichteste, also ich ;-) in den Wagen, an jeden Radkasten einen Kumpel, und schön Zentimeter für Zentimeter zurückrollen lassen, bis der Wagen rückwärts auf der Einfahrt war und der Auspuff keinen Grund mehr hatte über den Boden zu kratzen.
Das teuerste an meinem Schätzchen war allerdings die Musikanlage die ungefähr ein halbes Jahr nach dem Fahrwerk einzog. Für mein fertig zugeschnittenes Alu-Riffelblech musste die Rückbank weichen, und das Loch in dem hinteren Blech war prädestiniert für einen 38cm-Subwoofer. Kombiniert mit einer großen Endstufe, einem Paar Kickbässe, einem Alpine-Radio mit dazugehörigem Wechsler und einer Mittel-Hochtoneinheit fühlte ich mich wohl und geborgen in meinem Schätzchen.
In den zweieinhalb Jahren musste er an den Schwellern ein bisschen geschweißt werden, damit der TÜV uns nicht wieder trennt, ein paar poröse Unterdruckschläuche mussten getauscht werden (Pfennigsartikel), hin und wieder musste ich die Zündung neu einstellen und ein Waschwasserbehälter der gerissen ist wurde durch einen neuen ersetzt. 68.000 km haben wir zusammen auf Deutschlands schönen Straßen verbracht und enttäuscht hat er mich nie.
Bis auf die bereits oben erwähnten Kleinigkeiten hat er immer tapfer durchgehalten und die Unterhaltung wenigstens werkstattmäßig im kleinen Rahmen gehalten. Jeder der sich heute noch so ein Auto zulegen will, aus welchen Gründen auch immer, sollte sich im klaren sein dass trotz nachträglich eingebautem KAT schon für einen 1,5 l Motor 315,98 Euro an Steuern drauf gehen und versicherungstechnisch sieht’s auch bitter aus. Typklasse 19 in der Haftpflicht hieß für mich bei einem Satz von 70 % immerhin noch 52,10 Euro jeden Monat.
Bei \'sparsamer\' Fahrweise bin ich mit ca. 8,5 Litern Normalsprit auf 100 km ausgekommen, wenn es mich allerdings gepackt hatte nahm er sich auch schon mal 11 Liter. Aber wenn das hier in Deutschland nicht so teuer wäre und ich Geld genug hätte, ich würde keinen Gedanken dran verschwenden. Mein 1er war jeden Tropfen Sprit wert den er sich gezogen hat.
Wem Kosten egal sind und wer Spaß an urigen alten Autos hat, dem sei der Golf I wärmstens empfohlen. Ich hätte ihn gerne noch bis in alle Ewigkeit weitergefahren, aber die jährliche Laufleistung und mein gewachsenens Bedürfnis nach Komfort haben mich überredet, ihn gegen einen Golf IV TDI zu tauschen.
180,-- Euro hab ich noch bekommen, die Anlage natürlich rausgenommen, und der Wagen wird jetzt von einem treuen Golf I Fan weiterhin her in der Nähe bewegt. Ich freu mich jedes Mal wenn ich ihm auf der Straße begegne oder von Bekannten höre dass sie meinen alten Golf gesehen haben. Das soll’s von mir mal wieder gewesen sein, ich danke euch für’s Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Mit wehleidigen Grüßen, euer Molf
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