Was guckst du?! Testbericht

Ganz egal ob Euer Heimatland Polen, die Türkei, Indien, Italien oder die Vereinigten Arabische Emirate sind - ihr bleibt nicht verschont.

Denn ein neuer Star am Comedian-Himmel, Kaya Yanar, müht sich jeden Freitag von 21.15-21.45 Uhr auf Sat1 jegliche Fremd-Mentalität fein zu sezieren. Ein übertriebenes Ausweiden bleibt jedoch elegant aus.

Und es scheint, dass der 1973 in Frankfurt geborene Türken-Araber-Mischling einem wahren Kultstatus entgegenstrebt. Bemerkenswert, denn bis vor kurzem war Yanar nur in Insider-Kreisen ein Begriff.

Nach einem Phonetik,- Amerikanistik- und Philosophiestudium spürte er seine wahre Berufung und begann, an seiner Komödianten-Laufbahn zu arbeiten. Schon 1998 war er soweit. Im Berliner © 16.03.01 P.Nibel Chameleon-Varieté stellte er einige seiner Szenen vor und gewann anschliessend den Preis für den besten Nachwuchs-Comedian.

Nach zahlreichen Solo-Programmen ergriff er das richtige Angebot und startete am 26. Januar diesen Jahres mit seiner eigenen Show "Was guckst Du?!".

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Jeder Stand-Up-Comedian würde nur mit Schweißperlen auf der Stirn so ein Programm im Fernsehen präsentieren. Denn die Themen sind gerade heutzutage heisser denn je. Heikel oder nicht - Kaya versteht es, gelassen die (für uns) wundersamen Mentalitäten und unverständlichen Macken seiner fernöstlichen Landsleute zu perseflieren.

Und so manches mal bleibt dem deutschen Was-guckst-Du-Zuschauer das Lachen im Halse stecken. Denn, oh Graus, auch die Deutschen werden respektlos in wunderbar komischen Reportagen und Sketchen hineingerissen.

Und doch wird der getroffene Deutsche, Araber oder Türke ein Nachsehen haben, verlegen grinsen und sagen: "Also, nächsten Freitag guck ich wieder!" Kaum ein anderer Komödiant seines Kalibers kann sich schützend auf seine vielzähligen Nationalitäten deutsch, türkisch, arabisch zurückziehen.

Und eben das birgt für den Sat 1-Shooting-Star einen großen Vorteil. Wer kann schon so tief aus den eigenen Erfahrungen schöpfen?

Wo Stefan & Erkan eher einem Abbild gleich durch die Szene schleichen, spürt man bei Kaya Yanar eine durchdringende Ehrlichkeit und Beständigkeit. Er meint es doch nur gut mit uns...

guckend P.Nibel