Van Helsing (VHS) Testbericht

Van-helsing-vhs-horrorfilm
ab 13,64
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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004

Erfahrungsbericht von BjoernS

Widersprüchlich? Sicher, aber ...

Pro:

unterhaltsam

Kontra:

nichts neues, alles bekannt

Empfehlung:

Ja

Obwohl der Film „van Helsing“ oft kritisiert worden ist, wollte ich ihn unbedingt sehen. Nachdem die Bewertungen von ziemlich schlecht bis supergut gelaufen sind, wollte ich mir unbedingt eine eigene Meinung bilden. Nun habe ich endlich die Zeit gefunden und möchte euch meine Meinung natürlich nicht vorenthalten ...


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Inhaltliches
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Im Jahre 1887 ist es dem genial-verrückten Wissenschaftler Frankenstein endlich gelungen, sein Monster zu erschaffen. Ort des Geschehens ist das Schloss des Vampirs Dracula. Nach dem Frankenstein’s Monster zum Leben erwacht ist, zeigt Dracula sein wahres Gesicht und tötet den Wissenschaftler. Er hat seine eigenen Pläne mit dem Monster. Doch zu diesem Zeitpunkt wird das Schloss von den aufgebrachten Dorfbewohnern angegriffen, das Monster kann zunächst fliehen und verbrennt dann scheinbar in einer alten Mühle ....

Etwa ein Jahr später kommt van Helsing aus Paris zurück, wo er gerade Mr. Hyde vernichtet hat. Van Helsing löst die Probleme des Vatikans und der nächste Auftrag wartet bereits auf ihn. Er soll Dracula töten, denn der Kampf gegen Dracula (an der Ostfront des vatikanischen Reichs) wird hauptsächlich von der Familie Valerious geführt. Bedauerlicherweise ist diese Familie inzwischen auf 2 Personen dezimiert und wenn es der Familie nicht gelingt, Dracula zu vernichten, werden 9 Generationen dieser, dem Vatikan verbundenen, Familie in die Hölle verdammt.

Zusammen mit dem Ordensbruder Carl macht van Helsing sich auf den Weg nach Transylvanien. Und bereits bei seiner Ankunft im Dorf macht er unliebsame Bekanntschaft mit den Gespielinnen von Dracula. Van Helsing kann den Angriff der Damen abwehren und macht dabei auch gleich die Bekanntschaft von Anna Valerious. Die ist inzwischen die letzte ihrer Familie, denn sie hat ihren Bruder soeben im Kampf gegen einen Werwolf verloren. Van Helsing bietet Anna seine Hilfe an und gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum Schloss von Dracula ....


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Fakten
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Der Film „van Helsing“ ist im Jahre 2004 in den deutschen Kinos erschienen. Drehbuch und Regie stammen von Stephen Sommers, der Soundtrack von Alan Silvestri. Der Film hat eine Länge von 132 Minuten und eine Altersfreigabe von 12 Jahren.

Schauspieler unter anderem:
Hugh Jackman als van Helsing
Kate Beckinsale als Anna Valerious
Richard Roxburgh als Dracula
David Wenham als Carl
Shuler Hensley als Frankenstein\'s Monster


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Meine Meinung
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Erwartet hatte ich eine Mischung aus Vampirfilm und Action. Zumindest letzteres kann ich nun als zutreffend bezeichnen. Klar, es kamen auch Vampire vor, aber trotzdem kann ich diesen Film nicht in die entsprechende Schublade packen. Irgendwie passt der Film in überhaupt keine Schublade, denn es ist ein bisschen Action, ein ganz wenig Horror und eine Menge Persiflage. Der Film möchte modern und lustig rüber kommen, doch irgendwie gelingt das nicht wirklich. Viele Elemente sind bereits bekannt oder erinnern an andere Filme. Beispiele dafür sind z.B.:

(a) Das Labor im Vatikan: sozusagen das bekannte Techniklabor aus James Bond, nur eben ins 19. Jahrhundert verlegt. Irgendwie unpassend, nichts halbes und nichts ganzes.
(b) Die „Kinder“ des Dracula: diese Szenen erscheinen mir auch irgendwie bekannt, wobei ich nicht wirklich sagen kann, woher. Aber zumindest ein Teil Alien ist eindeutig erkennbar.
(c) Sturzszenen von van Helsing: Art der Stunts und Kameraführung sind ebenfalls bekannt – und zwar aus Matrix. Hier wurde so profan abgekupfert, dass es nicht wirklich schön anzusehen ist. Vor allem sind die entsprechenden Szenen viel zu lang, weshalb der gewünschte (inzwischen sogenannte) Matrix-Effekt verwässert wird

Die Liste könnte problemlos fortgesetzt werden. Insgesamt erinnert vieles in diesem Film an Dinge, die man aus anderen Filmen kennt. Ich kann den Eindruck nicht vermeiden, dass der Drehbuchautor unbedingt alle Lieblingselemente aus all seinen Lieblingsfilmen in einen Film pressen wollte und dann zu dieser Story gekommen ist. Dabei wird auch handwerklich gefuscht, denn viele Effekte hätten eine bessere Kameraführung benötigt, so dass der gewünschte Effekt nicht wirklich rüber kommt.

Die Kulissen und Kostüme lassen irgendwie auch zu wünschen übrig. Das Ganze wirkt billig und plakativ. Hinzu kommt noch, dass der gesamte Film in meinen Augen ein wenig zu dunkel ist. Einzig die Musik ist hier anders, denn sie passt sich gut in den Film ein und passt hervorragend zu den Szenen, die sie untermalen soll.

Schauspielerische Leistung ist in diesem Film nicht unbedingt notwendig. Dank umfangreicher Kostüme, schlechter Kameraführung und dunklen Bildern bekommt man die Gesichter der Akteure nur selten zu sehen. Außerdem besteht der Film an vielen Stellen aus Stunts, die aus größerer Entfernung gedreht worden sind. Die Rollen hätte in meinen Augen jeder halbwegs begabte Laienschauspieler rüber bringen können ...

Das ist sicherlich eine Menge Kritik und man könnte jetzt erwarten, dass ich diesem Film nur die schlechtesten Noten geben kann. Komischerweise empfinde ich aber doch ein wenig anders – ich habe mich trotz der vielen Kritik amüsiert. Weniger über die Story als vielmehr über die Art der Umsetzung und die handwerkliche Ausführung. Stellenweise musste ich darüber sogar genüsslich lachen.

Die Story erfordert übrigens keine größeren geistigen Höhenflüge. Man kann ihr ziemlich bedenkenlos folgen ohne groß nach zu denken. Manchmal enthält sie ein paar unlogische Sprünge, aber das kann man verschmerzen. Einzig der Schluss will mir nicht wirklich in den Kopf :-)


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Fazit
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Man kann sich den Film durchaus ansehen – wenn auch sicherlich nicht all zu oft. Betrachtet man ihn einfach als Persiflage und amüsiert sich über die filmerischen Unzulänglichkeiten, dann bietet dieser Film eines auf jeden Fall: Unterhaltung ohne Tiefgang. Einfach einschalten, Kopf abschalten und berieseln lassen. Das kann auch mal ganz schön sein (sollte nur nicht zur Gewohnheit werden). Daher: eine Empfehlung, aber nur eine mittlere Bewertung. Widersprüchlich? Sicher, aber das passt zum Film ...


Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und Kommentieren
Cu easywk

P.S. Gelegenheit? Immer wenn man nicht nachdenken will