Kurzgeschichten Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Ein hartes Auswärtsspiel
18.11.2002, 13:12 Uhr von
Backe013
Hmmmmmm....tja..... eigentlich finde ich es immer blöde sich selber zu beschreiben. Meiner Mei...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Fußball! Der Sport, dem meistens die Männer hinterher eifern. Auch ich gehöre zu der Meute, welche sich in zweiwöchigen Abständen in das nächstgelegene Stadion begeben um der Kunst des Ballspielens zuzujubeln.
Eines schönen Tages entschloss ich mich mit ein paar Kumpels auch einmal ein Auswärtsspiel meines Vereins anzuschauen. Der relativ günstige Preis von 5,- DM für die Fahrt mit einem der Fanbussen überzeugte uns dann auch sofort. Gesagt, getan. Unserem Trip stand nichts mehr im Wege.
An einem frühen Samstag Morgen im Dezember war es dann soweit. Eine Karawane von 8-10 Bussen stand vor dem Stadion bereit. Ein unangenehm kalter Wind zog uns um die Ohren. Das eisigste Wochenende des Jahres wurde bereits in den täglichen Nachrichten verkündet. Na prima, dachten wir uns. Wenigstens wussten wir, dass es in den Bussen angenehmer sein würde. Mit einer 30minütigen Verspätung fuhren wir dann auch endlich ab.
Insgesamt war es wohl eher ein feucht fröhlicher Ausflug für die meisten. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass der Bus in regelmäßigen Abständen zu einer Rast verdonnert wurde, in welcher die muntere Gesellschaft ihre "Pipi-Pause" zu verrichten hatte. Diese Unterbrechungen waren natürlich bereits im Vorfeld eingeplant und so erreichten wir rechtzeitig unseren Bestimmungsort im hohen Norden des Landes. Man muss dazu sagen, dass wir wirklich sehr früh, etwa 1 1/2 Stunden vor Spielbeginn das Stadion erreichten, obwohl der Fahrer unseres Vehikels eher einen gemächlichen Tag erwischt hatte und mit 80 km/h über die Autobahn schlich.
Ein alkoholfreier Glühtrunk gab uns leider nicht die Wärme, die wir uns erhofft hatten. Eine mehr als steife Brise mussten wir hier zur Kenntnis nehmen. Das Stadion war nicht überdacht, somit waren wir von den eiskalten Böen ungeschützt. Minus 4 Grad wurden glaube ich gemessen, wobei das natürlich nicht die gefühlte Temperatur war. Es war schweinekalt.
Durchgefrorene 2 Stunden später dackelten wir zu unserem Bus zurück. Eine unglückliche Niederlage und ein nicht gerade erwärmendes Spiel trugen ihr übriges bei. Jetzt hieß es nur noch so schnell wie möglich nach Hause. Zu unserem Unglück war das nicht so einfach. Wie wir per Radio erfuhren, wurde die Route, die geplant war, wegen einer Brückensprengung gesperrt. Echt klasse! Das heißt also, dass ein großer Teil über die Landstraße gefahren werden muss. Im übrigen hat es noch stark angefangen zu schneien (es war das schneereichste Wochenende des ganzen Jahres) und es hörte nicht mehr auf. Die Landstraße war schon dick bedeckt. Unsere Schleichnase von Fahrer musste scheinbar aus Sibirien stammen. Anders ist es nicht zu erklären, dass er auf einem unübersichtlichen Anstieg 4 Autos auf einmal überholte. Auch ansonsten fuhr er weitaus schneller als auf der Autobahn. Anscheinend schien es ihn auch nicht zu beunruhigen als wir einen im Graben liegenden Wagen passierten. Mit etwas Verspätung erreichten wir dann unsere Heimat und konnte endlich nach einem ereignisreichen Tag mal wieder durchatmen.
ENDE *grins*
Ich hoffe, dass euch mein Bericht ein wenig Freude bereitet hat. Viel Spaß weiterhin beim Schreiben, Lesen und Bewerten. Euer Backe weiterlesen schließen -
Vergangenes
17.11.2002, 14:46 Uhr von
Hawkeye*
Guten Tag die Damen und Herren, Hauptsächlich werde ich über Filme, DVDs, Bücher und meine Erl...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Waren sie schon einmal verliebt ?
Ich meine jetzt nicht alberne Schwärmereien oder Flirts.
So richtig verliebt, das Sie dachten, Sie hätten die Frau fürs Leben gefunden ?
Nun ja ich hatte „die Richtige“ gefunden, doch lag es nicht in meiner Macht sie zu halten.
Der einzige Trost, der mir bleibt, ist der das da doch ein Sinn hinter stecken muß, Gott schenkt einem nicht einen Engel, um einem diesen dann ohne Grund wieder zu entreißen.
Es fing alles Ende letzten März an, vielleicht war es auch schon April.
Es war einer dieser typischen Freitag Abende in meinem Leben, ich saß wie gewöhnlich in meinem Zimmer am Computer, schaute nebenher Fernsehen, während es draußen mal wieder wie aus Eimern schüttete.
Es durfte so um 23 Uhr gewesen sein, als ich plötzlich eine Chat Message bekam.
„HI ! magst du chatten ?“
OK wieso nicht, das war schließlich das Highlight meines Lebens, zu hoffen das ich per Zufall in den unendlichen Weiten des Internets jemand nettes kennenlerne, der mich aus all dem Mist und den Depressionen befreit.
Gut ich war auf diese Weise schon oft enttäuscht worden, aber man kann ja nie Wissen.
Es entwickelte sich ein witziges Gespräch, und nach einer Zeit fragte ich ob wir das Gespräch nicht am Telefon weiter führen wollten.
Zum einen da ich irgendwo zu müde war, um noch weiter auf dem Stuhl zu sitzen, aber hauptsächlich weil ich jetzt neugierig geworden war.
Der gute Eindruck aus dem Chat wurde durchs Telefonat bestätigt, Tanjas Stimme hatte was, OK sie erinnerte mich auch an jemand anderen, aber das war in dem Fall von Vorteil.
Blöd wie ich bin bildete ich mir natürlich gleich was drauf ein, ein langes gutes Gespräch, wir hatten uns blendend verstanden, da dachte ich mir das könnte doch was werden.
Die nächsten Tage chattetten wir weiter, und ich bekam meine typischen Anfälle von Eifersucht, wenn sie von ihren Ausflügen in die örtliche Diskothek sprach.
Nichts desto trotz beschlossen wir uns zu Treffen, sie wollte immer schon einmal nach Aachen, wegen der schönen Innenstadt hatte sie gesagt, also nichts wie hin.
Ich kam in den Bahnhof rein, und da stand sie, neben den Passbildautomaten, in ihrer Zitronengelben Hose, und dem rosafarbenen, mit Rosen versehenen Top.
Die langen braunen Haare offen getragen, und zwei Wunderschöne Augen, die mich neugierig mustern unter den Brillengläsern.
Man versucht ein Gespräch auf zu bauen, und das fällt auch gar nicht mal so schwer, ein paar Neckereien und es läuft.
Wir steigen in den Zug ein, und sie erzählt von ihren letzten Party Erlebnissen, während ich überlege, was ich von ihr halte.
Sie gefällt mir, ja doch, sie hat Charme und zieht einen in ihren Bann, ihr Äußeres hat es mir jetzt nach genauerer Betrachtung auch angetan.
Nach einer Weile setzt sie sich zu mir rüber, legt ihren Kopf auf meine Schultern.
„Wow“ das ist absolutes Neuland für mich, ich nehme sie vorsichtig in den Arm, streichele ihr seidiges, wohlduftendes Haar und rieche weiter daran.
Ihr Duft verschlägt mir fast die Sprache.
Ich wünschte, diese Zugfahrt würde nie enden, und wir würden für immer so weiter fahren.
Aber dann kommen wir doch in Aachen an, wie gesagt ich wäre zwar lieber weiter gefahren aber OK, es sollte schließlich doch noch ein wunderschöner Tag werden, mit einer ebenso schönen Heimfahrt, den wir beide wohl nie vergessen werden.
Wieder bei ihr am Bahnhof angekommen, rufen wir Ihren Vater an, damit der uns abholt.
„Hm geht keiner dran“ meint sie, OK vielleicht liegt es auch am Handy, also Versuchen wir’s von einem Münztelefon.
Auch da na da.
Gut dann müssen wir wohl oder übel laufen, unterwegs versuchen wir es zwar noch ein paarmal, aber es ist immer das dasselbe, keiner geht dran.
Sie meint das könne nur Ihre Oma sein, die würde immer so lange telefonieren.
Na toll dann laufen wir halt die lange Strecke durch den Wald.
Und wissen sie was ?
Das war die beste Entscheidung die wir bis dato gefällt hatten, denn so konnten wir uns weiter annähern.
Sie nahm meine Hand und wir spazierten durch die Dunklen Wälder und Felder.
Als wir dann nach gut 1 Stunde bei ihr ankamen, ( vielleicht war’s auch länger, aber bei schönen Sachen vergeht die Zeit ja so schnell ) erfuhren wir von ihren Eltern, die in dem kleinen gemütlichen Wohnzimmer lagen, in dem wir in Zukunft auch noch viel Zeit verbringen sollten, kuschelnd auf dem Sofa oder zu Abend essend, das daß Telefon wohl tot sei.
Gut zu wissen, jetzt waren wir ja schließlich schon da, und zogen uns um, denn ich hatte ein Paar DVD ´s mitgebracht, die wir uns unten im Gästezimmer anschauen wollten.
Auf der ausgezogenen Bettcouch, kuschelte ich mich dann von hinten an sie heran.
Und so verbrachten wir unseren ersten Tag und unsere erste Nacht miteinander.
Leider mußte ich am nächsten Tag schon wieder fahren, da ich mich mit einer Freundin aus Eckernförde verabredet hatte, um bei Ihr einen Tag zu verbringen.
Und so schön es bei der Freundin auch war, um so mehr dachte ich an Tanja.
Auf der Heimfahrt rief sie mich schließlich an, ob ich nicht am nächsten Tag zu ihr komme wolle, sie würde eine Party geben, ich war mir zunächst unsicher, sicher ich wollte sie wieder sehen, aber am liebsten eigentlich alleine.
Auf anraten einer anderen Freundin von mir, fuhr ich schließlich zu ihr.
Nach den ersten Schwierigkeiten, nämlich dem Busfahrer klar zu machen, wo ich denn hinwolle, kam ich gerade noch an der richtigen Haltestelle, den „Stop – Knopf“ drückend bei ihr an.
Da erwartete Sie mich, und sah Atemberaubend aus.
Wir gingen gleich zu Ihr, sie meinte, sie wüßte nicht, ob noch jemand anderes zur Party kommen würde, wahrscheinlich aber eher nicht.
„Yes“
In ihrem Zimmer angekommen, verdunkelte sie es und legte eine CD ein, sie zog sich bis auf Ihre Unterwäsche aus, und ich tat es ihr gleich.
So lagen wir nebeneinander, und mein Herz pochte wie wild, schlug mir bis zum Hals.
Ich war schrecklich nervös, unerfahren und durcheinander.
Ich fing an sie zu Küssen, sie sagte etwas zu mir, und dann schliefen wir mit einander.
Stunden später ... nein na gut so lange hat es auch nicht gedauert , zogen wir uns wieder an, und beschlossen, das wir für den Abend noch etwas zu knabbern bräuchten, also setzten wir uns aufs Fahrrad und fuhren los.
Vorher machten wir noch einen Abstecher zur Eisdiele, wo wir beide uns glücklich anstrahlten und das passierte verarbeiteten.
Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, das daß vielleicht der bis heute schönste Tag in meinem Leben war, auch wenn andere Ereignisse in unserer Beziehung dem kaum nachstanden.
Bemerkung: Eigentlich wollte ich den Text zu Ende schreiben, also bis zum Ende unserer Beziehung, aber jetzt, nachdem alles vergangen ist, werde ich es nicht mehr tun.
Ich vermisse sie, dieses hoppelnde Herz.
Aber ich ertrage es nicht mehr, mit ihr zu reden.
Sie hat mich oft genug verletzt. weiterlesen schließen -
Von der kleinen Biene,die so gerne einmal reiten wollte
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Fröhlich summend flog die kleine Biene über die Waldwiese,ein Meer voller bunter Blumen.
Quer über die Wiese führte ein schmaler Wanderpfad.Dort sah die kleine Biene nun ein Mädchen auf einem prächtigen Schimmel entlang reiten.
Die langen,braunen Haare des Mädchens und die weiße Mähne des Pferdes wehten um die Wette.Das Gesicht des Mädchens zeigte ein strahlendes Lächeln.
"Oh",dachte das Bienchen verzückt,"das muss aber schön sein,von einem solch herrlichen Pferd durch die Landschaft getragen zu werden.Das möchte ich auch einmal tun.Ich möchte auch reiten."
Schnell flog sie zu der Reiterin herüber.Doch als diese die kleine Imme neben sich bemerkte,bekaam sie ein wütendes Funkeln in den Augen und sie bemerkte schnippisch:"Ach,hau doch ab,du blödes Vieh!" Und gleichzeitig schlug sie nach der kleinen Biene.
Die Biene war ganz erschrocken.Das Mädchen wollte ihr wehtun!Nein,da musste sie sich doch wehren!Also so ließ die kleine Biene nun wirklich nicht mit sich umspringen.
Und *pieks* - da hatte sie dem Mädchen auch schon in die Hand gestochen.
O nein,jetzt traten dem Mädchen die Tränen in die Augen.Nun hatte das Bienchen dem Mädchen auch wehgetan,aber das hatte diese ja auch gar nicht anders verdient,oder?
Schnell flog die kleine Biene davon.Aber reiten wollte sie noch immer.
Also flog sie in sicherem Abstand hinter der Reiterin her und schon bald wusste sie,wo sich der Heimatstall des schönen Schimmels befand.
Zufrieden sauste die kleine Biene mit schwirrenden Flügeln zurück zu ihrem Bienenkorb.Gleich morgen früh würde sie losfliegen,um das Pferd zu besuchen.Dann war das garstige Mädchen bestimmt noch nicht am Stall.
Doch als sie den anderen Bienen von ihrem Plan erzählte,von ihrem großen Wunsch,auch einmal zu reiten,wurde sie nur ausgelacht und verspottet:"Es ist Aufgabe der Fliegen,Pferde zu umlagern,nicht die der Bienen." "Du hast doch gar keine Haare,die wie die des Mädchens im Wind flattern können!" "Kümmere dich lieber um deine eigene Arbeit.Der Imker braucht unseren feinen Bienenhonig,um ihn den Leuten verkaufen zu können."
Doch die kleine Biene ließ sich nicht von ihrem Traum abbringen:Sie wollte und sie würde reiten!
Am nächsten Morgen machte sie sich sofort auf den Weg zum Pferdestall.
Als sie dort ankam,stand das weiße Pferd bereits friedlich grasend auf der Wiese,die an seinen Stall angrenzte.
Rasch flog die Biene hinüber.Durch ihr Summen war der Schimmel bereits
aufmerksam auf die Biene geworden.Er warf einen kurzen Blick auf seinen Besuch und brummte:"Och nein,was willst du denn schon wieder?" "Du kennst mich?" "Ja,oder bist du nicht das freche Vieh,das gestern die Sylvia,meine Reiterin,gestochen hat?" "Naja,das stimmt schon",gab die kleine Biene kleinlaut zu,"aber wir Bienen stechen nun einmal zu,wenn man nach uns schlägt oder auch,wenn man nur versucht,uns durch Handbewegungen zu verscheuchen.Das reizt uns und dann stechen wir einfach zu." "Ach so,na denn",meinte der Schimmel,"und was willst du jetzt hier bei mir?" "Ich,ich,äh ich,ich möchte auch einmal auf
dir reiten." "Wie bitte,was willst du?" Der große Schimmel war sehr erstaunt.
Und das kleine Bienchen wiederholte seinen Wunsch:"Ich möchte auch einmal reiten.Bitte,erlaube es mir!" "Und du wirst mich auch nicht stechen?" "Nein,nein,ganz bestimmt nicht!"versicherte die kleine Biene eifrig. "Hm,wenn ich es dir auch verbiete,du kannst ja auch so ganz einfach auf meinen Rücken fliegen." Das kleine Bienchen war ganz entrüstet:"Na hör mal,so unhöflich bin ich aber nicht." "Schon gut,schon gut",meinte das Pferd beschwichtigend,"also meinetwegen,nimm ruhig Platz."
Glücklich setzte sich das Bienchen dicht hinter die Mähne des Schimmels
"Wir müssen aber auf meiner Wiese bleiben." Aber das machte dem kleinen Bienchen natürlich gar nichts aus.Sie war doch so glücklich,endlich reiten zu können!
Da setzte sich der Schimmel auch schon in Bewegung und er wurde schneller und schneller,bis er schließlich kreuz und quer über die große Wiese galoppierte.
Oh nein,wie schnell so ein Pferd doch sein kann!Die arme kleine Biene wurde hin und her geschüttelt,bis ihr schließlich ganz schwindelig wurde.Und was hatte sie für eine Angst,herunterzufallen!Ihr war doch so schrecklich schlecht.Da konnte sie sich bestimmt nicht in der Luft halten,sondern würde hinab ins Gras fallen.Ob es wohl sehr weh tun würde oder ob das Gras sie weich landen ließe?Aber wenn der Schimmel nicht bemerken würde,dass er seinen Passagier verloren hatte und das arme kleine Bienchen schließlich noch zertrampeln würde?Nein,sie wollte nicht von seinen schweren Hufen zerdrückt werden!
"Stop!Aufhören!Halt an!Ich will hier runter!Jetzt halt doch endlich an!"
Der Schimmel wurde immer langsamer,bevor er dann endgültig zum Stehen
kam:"Nanu,kleines Bienchen,du wolltest doch so gern reiten." "Nein,weißt du,das Reiten ist wohl doch nichts für uns Bienen.Ohjeh,bei mir dreht sich jetzt noch alles und du glaubst gar nicht,wie übel mir ist!Da fliege ich doch lieber selbst,als mich von dir umhertragen zu lassen.Aber trotzdem vielen Dank,dass ich es wenigstens einmal versuchen durfte."
Schnell verabschiedete sich das kleine Bienchen vom Pferd und flog schnell zu der Blumenwiese,wo sie dem schönen Schimmel das erste Mal begegnet war.
Fortan flog die kleine Biene zwar ständig zwischen ihrem Korb und der
Blumenwiese hin und her;schließlich brauchte der Imker ihren Honig und den ihrer Artgenossen;aber um ein Pferd machte sie stets einen großen Bogen,wenn ihr denn nun einmal eins begegnete.
Denn jedes Mal,wenn sie eines sah,musste sie an ihren eigenen Reitversuch denken,und dabei wurde ihr immer wieder schlecht.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-22 23:30:34 mit dem Titel Der Brief
Der zusammengefaltete Zettel lag vorne auf dem Weg,musste jemandem aus der Tasche gefallen sein.
Ich bückte mich und hob ihn auf.
War es nur ein Einkaufszettel oder ein wichtiges Papier?Vielleicht war irgendwo eine Adresse vermerkt.
Handgeschrieben,ordentlich,mit verschnörkelter Schrift.
Die Tinte war vom Regen verwischt,aber Moment:es war ein herrlich strahlender Sonnentag,waren es Tränen gewesen?
Der Brief schien so privat,aber so liebevoll,so warmherzig,schien voller Gefühle zu stecken.
Ich setzte mich auf die nächste Bank und begann zu lesen.
"Liebste...
Warum bist du nur gegangen?Warum hat er dich mir genommen?
Du warst alles,und mit dir ist alles von mir gewichen.
Das Leben scheint nicht mehr lebenswert,allein die Sonne schafft es nicht,mich zu erwärmen.Wenn es regnet,die Tropfen perlen an mir ab.
Wenn ich mir beim Kartoffelschälen in die Finger schneide,es tut mir nicht weh.
Alles,was ich noch spüre,ist,wie sehr du mir fehlst!
Für wen soll ich denn jetzt kochen?Wem soll ich denn jetzt das Frühstück ans Bett bringen?
Wer steht an der Tür und begrüßt mich,wenn ich von der Arbeit heimkehre?
Wie soll ich unserer Kleinen denn später das Skat spielen beibringen,wenn wir doch nur zu zweit sind?
Wenn ich die kleine Maus anschaue,sieht sie mich mit deinen Augen an.
Es gibt Tage,da hasse ich sie dafür,dass sie mich immer an dich denken
lässt.Manchmal weine ich bei ihrem Anblick.
Dann steht sie vor mir:"Papi,warum weinst du denn?"
Weil ich meine Süßen so sehr liebe.
Es gibt Momente,da fragt sie:"Wann kommt Mama denn endlich wieder?"
In diesen Augenblicken hasse ich dich dafür,dass du mit ihm mitgegangen bist.
Ich dachte,er sei so gütig.Hat er dir denn keine Wahl gelassen?
Du wirst uns schließlich nicht so leichtfertig aufgegeben haben!Du wirst doch gewusst haben,wie sehr du uns fehlen wirst!
Es sind nicht nur die Gefühle,es ist auch der Alltag,in dem wir dich so sehr missen!
Ich kann doch gar nicht Kartoffel schälen!Ich weiß nicht,wie die Waschmaschine funktioniert.Ich habe nicht genug Fantasie,um mir Abend für Abend eine neue Gute-Nacht-Geschichte für unsere Kleine auszudenken;selbst zum Vorlesen bin ich zu blöd. "Mami verliest sich aber nicht so oft wie du,Papi!"
Und wenn aus der Kleinen eine Große wird?An wen soll sie sich wenden,wenn sie sich das erste Mal verliebt,wenn sie zum ersten Mal ihre Periode bekommt?
Ich weiß doch nicht,was das für eine Frau bedeutet!
Warum musstest du nur gehen?
Ich wünsche mir dich so sehr zurück.
Jedes Mal,wenn es klingelt,eile ich zur Wohnungstür,luge durch den Türspion und bin mir sicher,dass du endlich wieder heimkehrst,und jedes Mal dieselbe Enttäuschung!
Ich weiß,dass mein Verlangen nie erfüllt werden wird,aber es ist so ein
unbändiges Gefühl.
Ich liebe dich so sehr und du ahnst gar nicht,wie sehr es mir fehlt,über deine überall verstreuten Sachen zu stolpern,auch wenn mich deine Unordnung immer so sehr aufgeregt hat.
Manchmal meine ich Schatten zu sehen und denke,du sitzt dort im Schaukelstuhl und liest,aber wenn ich mich dann umdrehe,ist da niemand und der Schatten nur die Staubschicht,die sich über deine Bücher gelegt hat.
Du meine Güte,was tust du denn jetzt nur ohne diese ganzen Schinken?
Ich schaue nun abends nicht mehr fern,ich kucke mir unsere Fotoalben an und habe dein Bild dabei schon den ganzen Tag vor Augen.
Ich habe dir ein Foto von unserer kleinen Familie in die Hand gedrückt,ich hoffe,das ist okay für dich und du bist nicht böse,dass ich dir keines der Bücher mitgegeben habe?
Ich gehe jetzt abends auch viel früher ins Bett,ich schlafe sowieso sehr viel,denn wenn ich von dir träume,dann ist es wie früher,als du noch bei uns warst.
Und wenn dann plötzlich die kleine Maus vor mir steht und mich weckt und ich dann in deine Augen sehe,dann bin ich fast glücklich.
Ich verspreche dir zu tun,was in meiner Macht steht,damit aus unserem Mäuschen auch einmal eine so tolle Frau wie ihre Mutter wird,und meine Liebste,ich weiß,dass es nie eine Frau geben wird,die dich verdrängen könnte.
Du bist mein Leben,auch wenn du nicht mehr bei mir bist.
Ich weiß,du kannst nicht zurück,aber irgendwann,da werde ich zu dir kommen und es wird wie früher sein und dann für ewig!
Ich liebe dich!"
Ich kehre zurück zu dem Fleck,an dem ich den Brief aufgehoben habe.
Er war niemandem aus der Tasche gefallen,er ist bloß vom Grab geweht worden.
Als ich ihn an den Grabstein anlehne,fängt der Himmel an zu weinen und als ich in die Wolken schaue,bin ich mir sicher,dass sie mitgelesen hat.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-27 02:58:07 mit dem Titel Eine wahre Geschichte - man nannte sie auch "Liebeserklärung"
Nach dem Abendbrot hatte sie sich an den PC gesetzt;just hatte sie ihn
heruntergefahren.
Der Blick auf die Wanduhr verriet ihr:halb vier morgens.
Sie hatte sieben Stunden vor dem Bildschirm zugebracht?!
Sie hatte gechattet,mit ihm;die ganze Zeit.
Und jedes Mal,wenn es hieß "o-oh",hatte sie sich gefreut,wie ein Kleinkind,das die "Teletubbies" schaut,ebenso wie ihr Herz immer
dann einen Hüpfer gemacht hatte,wenn sein nick am unteren Bildschirmrand aufblinkte.
Sie hatte einen langen Tag gehabt,war eigentlich todmüde gewesen;nur noch ein kurzer Blick:wer hat gemailt,wer ist online?
Aber wie hätte sie denn ins Bett gehen sollen,wenn er online war?
Rückblick
Sie hatte den Internetanschluss gerade erst erhalten und eine Freundin hatte ihr diesen Chat empfohlen und ihr seine Funktionsweise
erklärt.
Seitdem verbrachte sie Tage und Nächte dort,unterhielt sich mit Menschen von überall!
Sie fand es spannend,all diese Leute kennenzulernen,die zum Teil nicht mehr gemeinsam hatten,als dass sie dort im selben Chat verkehrten.
Besonders aufregend wurde es,als sie einen jungen Mann kennenlernte,der nur drei Orte weiter wohnte.
Schnell schien klar:das ist die große Liebe!
Doch ebenso rasch stellte sich heraus;sein Leben bestand nur aus Lügen,ebenso wie die Liebe nur gespielt war.
Doch dann kam er!
Er,der sie an beiden Händen nahm,und sie aus dem tiefen Loch,indem sie festsaß,wieder an die Oberfläche zog und festhielt,dass sie nicht wieder niederstürzen konnte.
Er,der sich vor sie stellte,um ihren Gegnern zuerst entgegentreten zu können!
Er,der sich hinter sie stellte,damit man ihr kein Messer in den Rücken rammen konnte!
Er,der neben ihr ging,um an ihrer Seite zukämpfen!
Sie wusste,sie liebt ihn,und doch war er nur ein großer Bruder.
Denn wie hätte sie in ihrer Situation;die Scherben ihrer Beziehung vor ihren Füßen,keinen Boden mehr unter den Füßen;denn noch an die wahre Liebe glauben können?
Sie glaubte nicht mehr an die bedingungslose Liebe zwischen Mann und Frau,die einfach so da ist,und kurz bevor er ihr das Gegenteil beweisen konnte,wandte sie sich ab und entschied sich für den dritten Mann.
Er bedeutete ihr nicht wirklich viel,aber so konnte er ihr wenigstens auch nicht wehtun.
Diese Liason ging ebenfalls wieder zu Ende.
Es wäre seine Chance gewesen.
Es war seine Chance.Aber sie hat sie ihm genommen.
Ihre Odyssee war schon fast vorbei;da ließ sie sich wieder auf ein Abenteuer ein.Es war nur eine Nacht.Die teuerste ihres Lebens.
Denn so verlor sie ihn,und er war das Kostbarste,was sie hatte.
Nein,er und sie waren noch gar nicht zusammengewesen,aber ihre Herzen waren trotzdem unzertrennbar verbunden gewesen.
Sie hatte nun zur Axt gegriffen und dieses Band durchgehackt.
Warum?
Sie weiß es bis heute nicht...
Einige Zeit verstrich,die Wunden verheilten.
Sie redeten wieder unbefangen miteinander,sie konnten aneinander alles
anvertrauen,aber über ihre Gefühle füreinander,da redeten sie nie mehr.
Sie hatte ihr Herz inzwischen ein weiteres Mal neuverbunden,aber sie wusste:es gibt eine Kraft,stärker als sie,die sie an ihn gekettet hat.
Die alten Gefühle keimten wieder in ihr auf und als sie anfingen,Wurzeln zu schlagen,griff sie erneut zum Beil und schlug die
Bande zwischen dem anderen und ihr durch.
Aber was ist mit ihm?
Er lässt die Blumen in ihrem Herzen blühen,aber ist er auch bereit,gemeinsam mit ihr einen Rosengarten zu bewirtschaften?
Sie kennt ihn nun schon so lange,weiß sovieles über ihn,aber ob er einen grünen Daumen hat,das kann sie nicht sagen.
Sie fragt ihn nicht danach.
Zu groß die Angst,wieder enttäuscht und verletzt zu werden.
Sie will ihn nicht noch einmal verlieren.
Und wenn die Liebe dann scheitert,ist dann die Freundschaft nicht auch am Ende?
Außerdem:Er wohnt nicht nur drei Städte weiter,sondern zwischen ihnen liegen zwei ganze Bundesländer!Wie kann eine Liebe da überhaupt funktionieren?
Zudem,sie hat ihn ja noch nicht einmal irgendwann persönlich getroffen;sie fühlt,dass er ES ist,aber haben ihre Emotionen sie
nicht schon so oft getrogen?
Und sie hat so viele Fehler gemacht,wie zum Beispiel damals,als sie zu ihm meinte,vielleicht würden sie sich im realen Leben doch gar nicht mögen?
Nun muss er schließlich Angst vor einem Treffen haben;Angst,dass sie enttäuscht von ihm sein könnte.
Aber sie ist doch viel zu sehr geblendet von ihm,als dass sie fähig wäre,auch nur den kleinsten Schatten zu entdecken!
Sie wünscht sich nichts so sehr,als von ihm diese Chance zu bekommen,die sie ihm damals mit ihrem One-Night-Stand genommen hat.
Aber wie kann sie nur auf eine neue Chance hoffen,nachdem sie soviel falsch gemacht hat?
Sie traut sich auch nicht,ihrem Wunsch nach einer weiteren Chance;und diese Chance würde sie nutzen!;Ausdruck zu verleihen.
Manchmal ist es eben auch mit ihrerSchlagfertigkeit nicht weit her.
Denn wenn es wie mit einer Sternschnuppe ist:spricht man seinen Wunsch
öffentlich aus,wird er nie erfüllt?
Und sie weiß:Er muss von den Sternen gesandtworden sein!
So,sie hat inzwischen mit ihrem besten Freund telefoniert.
Der hat ihr Mut gemacht:auch wenn er ihr um ein Vielfaches an Körperkraft überlegen ist;so kann sie sich doch trotzdem getrost trauen,ihm offen entgegenzutreten.
Aber weil sie manchmal eben auch ein bisschen schüchtern ist und es nicht wagt,sich ihm direkt mitzuteilen,und auch nicht so
recht weiß,wie sie sich am besten ausdrücken soll,entscheidet sie sich eine kleine Geschichte über ihn und sich zu schreiben und diese online zu stellen.
Denn hat im Internet nicht auch alles begonnen?
Und sie hofft,dass die nächste Welle ihn direkt zu ihrem Beitrag surfen lässt,auf dass er erkennt,dass sie es wirklich ernst meint,wenn sie sagt:"Lieb dich!",und dass es nicht bloß eine reine Floskel ist,denn auch wenn sie dabei grinst:sie kann es nun einmal nicht besser!
Vorschau
Tja,leider muss die Geschichte offen enden;denn den Ausgang,den bestimmt er! ;-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-23 23:25:09 mit dem Titel Reflektionen
Sie saß auf der breiten Fensterbank in der Küche,an den Fensterrahmen angelehnt.
Der Kakao in ihrer Hand dampfte noch,sie schaute hinaus in das diesige
Herbstwetter.
Ihre Wohnung lag im 6.Stock,höher wohnte in dieser kleinen Stadt niemand,und so schien ihr die Welt zu Füßen zu liegen.
Sie hätte gerne einen Spaziergang unternommen,aber bei dem Sturm und dem Regen?
Und so hockte sie am Küchenfenster und ließ die jüngste Vergangenheit Revue passieren.
Sicher,er und sie hatten eine tolle Zeit,aber Spaß ist nicht alles,was
zählt.Klar,sie liebten sich,aber wo waren ihre Freunde geblieben?
Wann hatte sie zuletzt alleine mit Bekannten was unternommen,wann hatte sie das letzte Mal ausgiebig mit ihrer besten Freundin gequatscht?
Sie schaute nach unten auf die Straße.Einige ganz Mutige hatten sich doch noch hinausgewagt und kämpften nun mit ihren Regenschirmen.
Diese Menschen waren der Beweis:es gab nicht nur ihn und sie auf der Welt!
Sie musste lachen,als der Schirm einer alten Frau,der mindestens dreimal so groß war wie seine Besitzerin,ihr aus den Händen glitt,obschon sie den Griff mit beiden Händen fest umklammert gehalten hatte,und vor ihrem Fenster vorbeiflog.
Manche Dinge kann man einfach nicht bei sich behalten.
Aber ihre Freunde,die musste sie doch behalten.
Er und sie konnten sich doch nicht aus allem ausschließen.
Sie braucht Kommunikation,mit vielen Menschen,nicht nur mit einem.
Natürlich,er hat sie beschützt und umsorgt,ihr konnte nichts passieren,aber wer sich die ganze Zeit in größtmöglicher Sicherheit befindet,glaubt schließlich wirklich in Gefahr zu sein.
Es war der goldene Käfig,das Gold war schön,aber das Eingesperrtsein wiegte schwerer.
Sie ist wie ein Schmetterling;sie muss fliegen,um die Süße des Lebens auskosten zu können.
Sie weiß noch nicht,ob sie ein Tag- oder ein Nachtfalter ist.Sie mag die Abwechslung.
Die Situation war festgefahren.
Sie war von ihren Eltern zur Eigenständigkeit erzogen worden,und doch fühlte sie sich nun fremdbestimmt.
Sie möchte ihr Leben gerne einmal mit jemandem teilen,aber sie will nicht ein Leben mit ihm leben.
Ergänzung,ohne abhängig voneinander zu sein.
Ihr Leben soll aus vielen Aspekten bestehen,sich nicht nur um das eine Thema,den einen Menschen,drehen.Sie will auch nicht der einzige Lebensinhalt eines anderen sein.
Denn das Leben ist endlich,und wenn sie für ihn das Leben ist,was ist,wenn die Liebe endet?
Das Leben geht doch trotzdem weiter.
Was schert es das eigene Dasein,wer noch da ist?
Ihr Leben gehört doch ihr,sie ist von ihrem Leben abhängig;wenn ihr Herz aussetzt ist es vorbei.
Aber er atmet doch nicht mit ihrer Lunge!
Er ist nie von ihrer Seite gewichen,aber manche Wege sind so schmal,dass man sie alleine beschreiten muss.
Natürlich,es war nicht so,dass immer die Sonne geschienen hätte,dass es keine Probleme gab,aber wenn es regnete,er spannte immer einen Schirm über sie aus.
Bis sie merkte,dass sie auch einmal wieder im Regen tanzen wollte.
Und so geht sie auch jetzt nach den draußen,ohne Jacke;sie will ja nicht lange draußen bleiben,nur wieder wissen,wie es sich anfühlt;ohne Schirm,der doch gleich wegfliegen würde und sie will nass werden,und sie findet es toll.
Denn sie weiß,dass der Regen aufhören wird,dass die Sonne wieder hervorkommen wird,dass die Tropfen auf ihrer Haut trocknen,auch ohne dass sie etwas dazu tun muss.
Ist das nicht einfach nur der natürliche Lauf der Dinge?
Die Zeit ist unterteilt in Vergangenheit,Gegenwart und Zukunft.
Das alles,es war damals ihre Gegenwart,jetzt ist es die Vergangenheit,heute lebt sie in der Zukunft.
Niemand kann sich vor der Tatsache verschließen,dass es plötzlich Dinge nicht mehr gibt,die in der Vergangenheit dagewesen sind und dass die Gegenwart nun auch auf einmal vorbeigegangen ist.
Die Zeit bleibt nicht stehen.Das Geschehen somit auch nicht,denn wir sind alle abhängig von der Zeit.
Er und sie,du und ich,wir alle.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-16 20:29:46 mit dem Titel Die Nacht des blauen Wunders
Die Nacht des blauen Wunders
Martin, mein bester Freund, hatte zu einer kleinen Party bei sich daheim geladen.
Die Gästeliste bestand hauptsächlich aus seinen Arbeitskollegen, die sich zu einer Clique zusammengefunden hatten, die auch einen Großteil ihrer Freizeit miteinander verbrachten.
Es waren nicht viele Frauen anwesend und die, die da waren, drängten ihre Freunde nachts um zwei, doch alsbald nach Hause zu gehen.
So kam es, dass ich um drei Uhr die einzige Frau zwischen den sechs noch übriggebliebenen Männern war.
Ich hatte zuvor schon die meiste Zeit mit Alex und Dominik verbracht, die ich übrigens bis dahin noch gar nicht gekannt hatte, die sich meiner aber gerne angenommen hatten. (Kein Wunder, betrug das Männer-Frauen-Verhältnis an diesem Abend doch 20:4, und ich war das einzige weibliche Wesen ohne männliche Begleitung.)
Sie hatten mir beigebracht, original russischen selbstgebrannten Wodka auf Ex wegzukippen und Tequila "richtig" zu trinken, von wegen Salz und Zitrone.
Wodka kannte ich bis dahin nur als Mischung mit Lemon oder O-Saft, Tequila hatte ich noch nie getrunken, Alex und Dominik wahren verglichen mit mir zartem Blütenblatt wahre Bäume von Männern, kurzum: ich hätte es besser wissen müssen.
Aber nein; ich habe auch noch ein Wetttrinken mit den beiden veranstaltet.
Wodka, Tequila, Bacardi und Rum (trinke ich eigentlich beides auch nur
gemischt)... - alles pur und nacheinander weg.
Es ging mir gut, es ging mir wirklich gut.
Bis Martin mich plötzlich hochzog: "Komm, tanz ne Runde mit mir!"
Ich stand auf und plötzlich drehte sich die Welt.
Ich stolperte nach draußen und versah die Rosen von Martins Mutter erst einmal mit einem hochprozentigen Dünger.
Dann ein zweites Mal, und weil aller guten Dinge drei sind, bekamen die Dahlien auch noch etwas ab.
Da lag ich dann mehr tot als lebendig im Vorgarten und wollte nur noch schlafen, als Alex plötzlich neben mir hockte und seine Hand vor meinem Gesicht ausstreckte.
Als ich wieder einigermaßen klar sehen konnte, sah ich, dass eine kleine blaue Pille darin lag (ich meine zumindest, sie sei blau gewesen): "Hier, nimm das!
Dann geht's dir gleich besser. Ist gut gegen die Kopfschmerzen." Ich schaute ihn fragend an. In meinem Kopf rauschte es, ich hörte kaum mehr, was er sagte, aber ich hörte, dass die Worte "Aspirin" und "noch besser" fielen.
Und da griff ich zu.
Im Nu war ich wieder hellwach und nüchtern. Erst, als wir wieder zu den anderen gingen, und Dominik mir plötzlich zuraunte: "Willkommen in der Wunderwelt des LSD!", da wusste ich Bescheid.
Und als hätte er mich daraufhin konditioniert, war, kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, alles bunt.
Vor meinen Augen kringelten sich Linien, schlugen Blitze ein, bauten sich Quadrate zu Pyramiden auf.
Es war, als hätte man mich direkt in eines dieser Op-Art-Bilder aus den 60ern hineinkatapultiert.
Es war bunt, es war schillernd, es war geil.
Zumindest für eine gewisse Zeit.
Plötzlich war es wieder anders.
Ich war das Bild, und in der Ferne sah ich die anderen, die mein Gemälde betrachten zu schienen.
Ich wollte aus dem Rahmen hinausklettern, zu den anderen, aber die Farben blieben immer direkt vor mir und bildeten so eine grelle Trennlinie.
Auf einmal fühlte ich mich so schrecklich alleine und *wusch*, saß ich, hatte ich grade doch noch wie eine Irre getanzt, heulend in der Ecke und zitterte am ganzen Körper.
Scheiße, war das plötzlich kalt!
Ich hörte Martin aus der Ferne schreien: "Scheiße, was habt ihr ihr gegeben?" und spürte, wie er mir ein Glas an die Lippen setzte: "Süße, trink das! Du bist doch schon total ausgetrocknet."
Ich hatte keinen Durst, aber noch weniger hatte ich Kraft, mich ihm widersetzen zu können.
Im nächsten Moment hatte er um seine Arme um mich gelegt und rieb mir über meine Arme und Schultern. "Mensch Mädchen, du klapperst ja schon mit den Zähnen!"
Er hob mich auf, trug mich ins Bad und ließ heißes Wasser in die Wanne.
Schon saß ich im warmen Schaumbad.
Wie ich aus meinen Klamotten gekommen bin? Keine Ahnung. Ich vermute, er hat sie mir ausgezogen. Aber ich erinnere mich nicht daran. Vielleicht habe ich das auch selbst erledigt.
Martin beugte sich zu mir hinunter und im gleichen Augenblick war ich davon überzeugt, dass er meinen Kopf nun solange unter Wasser drückte, bis ich ertrunken sein würde.
Ich fing an zu schreien, das er weggehen solle. Er meinte aber, er könne mich nicht alleine lassen, nicht in diesem Zustand.
"Süße, du musst doch keine Angst vor mir haben; das weißt du doch!"
Ich wusste gar nichts mehr. Ich blieb unruhig.
Und im Nu hatte er sein Shirt über den Kopf gezogen, die Hose heruntergestreift und saß hinter mir, die Arme fest um mich gelegt und redete mir sanft zu: "Komm Kleines, entspann dich! Ganz ruhig! Schließ die Augen; du vertraust mir doch, oder?"
Plötzlich war er wieder mein bester Freund und seine Stimme hatte ihren alten beruhigenden Klang.
Ich lehnte meinen Kopf zurück an seine Schulter und ich glaube, wir saßen bestimmt zwei Stunden dort zusammen, ohne auch nur ein Wort miteinander zu wechseln.
Mag sein, dass ich auch eingeschlafen bin.
Am nächsten Morgen wachte ich neben ihm in seinem Bett auf. Wir waren beide immer noch splitterfasernackt.
Ich erinnerte mich, dass wir in der Nacht noch ziemlich wilden Sex miteinander gehabt hatten, aber alles war so schwammig. In meinem Kopf hämmerte es immer noch.
Martin war bereits wach und als er bemerkte, dass auch ich nicht länger am Schlafen war, richtete er sich auf, stütze sich auf den Armen ab, kuckte mich an und meinte mit einem breiten Grinsen: "Oh Mann, das war mal wieder ne aufregende Nacht, was?"
Ich hätte kotzen können... weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Tratschonkelchen, 06.09.2008, 01:50 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr hilfreich! Liebe Grüsse aus der Schweiz, Raphael
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Frauen und Handwerken ... Erfahrungsbericht der komischen Art
16.11.2002, 17:46 Uhr von
Rioja
Also ... ich jetzt über mich ... ;-)) ... ist ja nicht so ganz einfach. Beruflich schreibe ich .....Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Im Frühjahr passiert immer etwas unglaubliches mit mir: Ich werde geistig und körperlich mobiler. Die geistige Erfrischung kommt der Kreativität zugute, und um die körperlichen Eskapaden etwas im Gleichgewicht zu halten, fasste ich den Entschluss, mich als Heimwerker zu betätigen. Ich wollte etwas selbst bauen.
Bei der Recherche nach einem geeigneten Objekt meines Tatendranges fiel mein Blick auf die Selbstbauanleitung eines Schuhputz-Schrankes. Nicht, dass ich Schuhputzen als solches zu meinen Lieblingshobbies zähle, aber ich dachte ernsthaft darüber nach, wo meine schwarze Polierbürste wohl abgeblieben sei?!
Die Bauanleitung versprach Abhilfe: Die Accessoires (mir war gar nicht bewusst, dass man diesen Begriff im Zusammenhang mit Schuhputzzeug überhaupt benutzt), wie Lappen, Bürsten, Cremes und ähnliches lassen sich wunderbar in dem Schrank verstauen. Super, und die Schuhe passen auch noch rein? Ich las weiter: Nein, sie passen nicht. Na ja, macht ja nichts, aber ein solches Schränkchen ist im Handel in der Form nicht erhältlich. Das Argument zog bei mir.
Zum Bauen benötigte ich erst einmal Domino-Dreischicht-Platten mit einer schön gewachsenen Oberfläche, die ich dann mit einem Bosch-Exzenterschleifer fein und glatt überarbeiten kann. Ah .... ja! So ein Gerät habe ich nicht, und nun? Geht nicht auch feines Schmirgelpapier? Egal, später. Ich las weiter. Holzdübel brauche ich auch noch. Kein Problem, vom letzten Ikea-Selbstbausatz eines Phonoschrankes habe ich noch etliche über. Die Bohrlöcher für die Dübel soll ich mit einer Dübel-Bohrschablone exakt positionieren und dann die Dübel mit UHU express verleimen. Nichts einfacher als das! Ich notierte alles auf einem Zettel und fuhr frohen Herzens in den Baumarkt.
Um nicht gleich vom Personal als Anfänger geoutet zu werden, machte ich ein wichtiges Gesicht und suchte erst mal die Abteilung von Bosch auf. Einen Exzenterschleifer fand ich so auf Anhieb nicht gerade, aber ein Regal weiter hielt ich einen Black & Decker KC 1882 CK in der Hand und fand ihn äußert interessant. Auf der Verpackung las ich, dass dieses Gerät 2,3 kg wiegt und über zwei Getriebestufen verfügt. Wow ... damit kann man sogar schalten. Er verfügt über eine Bohrfutterspannweite von 0,5 bis 10 mm und einer Akku Schnelladung mit Ladeschlussanzeige. Ich legte das Gerät auf seinen Platz zurück und widmete meine Aufmerksamkeit den Akkuschraubern. Die erschienen mir erheblich leichter und praktischer im Gebrauch. Eine kurze Anleitung zur Benutzung und Beachtung las ich aufmerksam durch: Das Anziehmoment eines Akkuschraubers sagt etwas über die Leistung des Akkuschraubers aus. Je höher sie ist, desto härter darf das Material sein bzw. desto dicker darf die Schraube sein. Kein unerhebliches Kaufkriterium, wie mir schien, aber ich brauchte ja gar keine Schrauben. Holzdübel waren angesagt. Ach ja, Leim.
Ich zog weiter durch die Heimwerkerabteilung, fand alles mögliche, aber keinen Leim. Mist. Ich befürchtete schon, etwas hilflos zu wirken, als ich beschloss, den Akkuschrauber zu kaufen und doch Schrauben zu verwenden. Man ja nie wissen, wofür das mal gut ist. Nun fehlten noch die Bretter. Wie hießen die Dinger noch gleich? Egal, ich stapfte in die Holzabteilung und bewunderte das Überangebot. Schön gewachsene Naturholzbretter wollte ich haben, und geschliffen müssen sie auch schon sein, weil ich keinen Exzenterschleifer mehr kaufen wollte. Beim Schleifen mit Schleifpapier hatte ich schon üble Erfahrungen mit aufgeratschten Fingergelenken gemacht, und so kam diese billigere Variante für mich auch nicht in Frage. Ich fand wunderbar glatte Kieferplatten. Als ich eine anhob, stellte ich fest, dass sie nicht von unerheblichem Gewicht waren. Und da ich meine Schuhbürsten nicht in Fort-Nox verbarrikadieren wollte, wählte ich furnierte Platten, die auch eine super glatte Oberfläche hatten, aber eben nicht über ein schönes Wachstum verfügten. Auch egal. Man muss bereit sein, Abstriche zu machen, wenn die Kreativität ans Tageslicht drängt.
So, was fehlte noch? Akkuschrauber, Bohrer, Bretter in verschiedenen Längen hatte ich nun. Da ich mir nicht mehr ganz sicher war, wie lang die Bretter sein müssen, kam mir zu Bewusstsein, dass eine Säge wohl unverzichtbar sei. Da gab es Schlitzsägen, Absetzsägen, Feinsägen und eine Sägelade. Wäre ein Stuhl vor dem Regal gewesen, ich hätte mich gesetzt! Ich wollte doch einfach nur sägen. Ein Brett durchsägen. Warum musste immer alles so kompliziert sein?
Dann fand ich das Traumstück: Einen Fuchsschwanz! Was für ein alberner Name, aber die ersetzt locker die Schlitz- und Absetzsäge und mit der Universalzahnung ist sie für feinere Arbeiten geeignet. Schnell packte ich sie zu den anderen Utensilien und steuerte die Kasse an.
Zuhause angekommen, packte ich meine Reichtümer auf der Terrasse aus und bewunderte immer noch meinen Tatendrang. Der Rest ist ziemlich schnell erzählt, denn das Unternehmen Schuhputz-Schrank wurde zu den Akten gelegt. Da ich seinerzeit über keine geeignete Werkbank verfügte, musste der Campingtisch herhalten. Zunächst erwies sich diese Lösung als hervorragend, aber nachdem ich bei dem Zuschnitt der Bretter bereits eine nicht unerhebliche Längsriefe mit dem Fuchsschwanz in die Kunststoffoberfläche gesägt hatte, brach der Tisch bei dem Versuch, das eine Brett mit dem anderen zu verschrauben zusammen. Da ich einen neuen Tisch benötigte, mussten meine Schuhputzbürsten weiterhin heimatlos in irgendeinem Karton ihr Dasein fristen. Das war mir völlig egal.
Wer jetzt denkt, dass Frauen lieber nicht heimwerken sollten, der sollte sich mal die folgenden Tipps zu Gemüte führen! Ist die Gattin gerade mal nicht anwesend, um den Staubsauger unter das zu bohrende Loch in der Wand zu halten, dann kleben Sie doch einfach eine Kaffeefiltertüte unter die Bohrstelle. Wunderbar geeignet, um dem Vorwurf des verdreckten Fußbodens auszuweichen. Oder hauen Sie sich auch ständig mit dem Hammer auf den Finger, weil der Nagel so kurz ist? Nehmen Sie einfach eine Haarklammer zu Hilfe, klemmen den Nagel dazwischen. Das funktioniert! Wollen Sie etwas streichen und die Farbe vom letzten Mal ist klumpig und alt? Sie wollen aber für die kleine Stelle keine Neue kaufen? Kein Problem. Klauen Sie Ihrer Frau eine Nylonstrumpfhose und quetschen Sie die Farbreste dadurch. Die Restfarbe ist wie neu. Und Nylonstrumpfhosen sind billiger als Farbtöpfe. Soviel zum Thema Frauen und Heimwerken! Edith Handelsmann
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-15 23:52:33 mit dem Titel Damenoberbekleidung - Erfahrungsbericht hautnah!
Es gibt viele Möglichkeiten, um sich als Frau von Zeit zu Zeit etwas Gutes zu gönnen. Die einen legen sich auf eine Liege und lassen sich
Schönheitsverwöhnen, die anderen baden ihre Füße in wohltuenden Essenzen und wieder andere sitzen stundenlang beim Friseur und lesen
Klatschzeitschriften. Ich dagegen dachte neulich mal darüber nach, meinen Kleiderschrank mit einem schönen neuen Stück aufzufrischen. Hatte ich
doch in Erfahrung gebracht, dass in diesem Jahr Hemdblusenkleider wieder modern sind. Eine nette Alternative zu den gängigen bauchnabelfreien Tops,
die nun wirklich nicht für jedes Alter geeignet sind. In Gedanken schwelgte ich in der Illusion, mit einem schwarzen Hemdblusenkleid kleine
Figurproblemchen tadellos kaschieren zu können. Gedacht, gesagt, getan. Mit frischem Elan und einer mit gutem Geschmack reichlich gesegneten
Freundin an meiner Seite betrat ich das Geschäft. Mein Blick glitt suchend über die Kleiderständer, bleib angewidert an den Hosen mit überweitem
Schlag und Blümchenapplikationen hängen und hing bewundernd an einer übergroßen Barbiepuppe. Sie trug ein Hemdblusenkleid. Das war also nicht
nur ein Gerücht, es war wirklich wahr: Sie waren "in". Ich schlenderte durch den Laden, meine Freundin probierte inzwischen diverse Sommerklamotten
an, und suchte nach Kleidern. Nichts zu sehen, überall nur bonbonfarbene T-Shirts, Hosen und reichlich Flitterzeug. Eine Verkäuferin konnte ich auch
nicht sehen. Ich schlich weiter durch die Regale, traf auf noch eine Schaufensterpuppe im selben Kleid, konnte die aber schlecht fragen, woher sie das
hatte. Hinter der Kasse entdeckte ich dann doch eine Verkaufsberaterin, die unter dem Tresen hockend die Papiertüten sortierte. Sie konnte mir helfen
und kurze Zeit später hielt ich ein Hemdblusenkleid zweifelnd vor meine Figur. Das es sich hierbei um ein Stück in der Größe L handelte, muss ich ja
wohl nicht extra betonen? Mutigen Schrittes betrat ich eine Kabine und hörte nebenan meine Freundin, die immer noch in Begeisterung schwelgend die
neue Sommerkollektion anprobierte. "Ich glaube, das passt mir nicht!" Noch war ich im Mantel, stand aber immerhin schon vor dem Spiegel. "Zieh es
mal an, du bist unmöglich", tönte es aus der Nachbarkabine. Sie probierte weiter und ich pellte mich aus den dicken Wintersachen. Mantel und Schal
ließ ich salopp auf die Erde fallen, meinen Rock versuchte ich noch auf den Haken zu hängen, wo schon meine Tasche ihren Platz fand. Für meinen
Pullover gab es hingegen keinen mehr und die Schuhe schob ich dezent zu meiner Freundin rüber. "Das ist immer ein Mist in diesen blöden
Umkleidekabinen," schimpfte ich vor mich hin "und es ist nicht immer von Vorteil, wenn man größer als 1,60 m ist!" Ich guckte geradewegs in die Augen
eines Mannes, der gegenüber im Regal nach etwas suchte. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich einen BH trug, der seit etlicher Zeit in die Kategorie
"hätte schon längst entsorgt werden müssen" fiel. Die Schwingtür der Kabine konnte nicht verbergen, dass ich mich gerade restlos blamiert hatte.
Irgendwie hatte ich schon wieder genug von dieser Exkursion. Aber da ich jetzt ja schon mal dabei bin, dachte ich, dann kann ich den Fummel ja auch
mal anprobieren. Die Ärmel passten schon mal. Stolz beflügelte mich. Im Schulterbereich wurde es dann schon etwas knapper, aber mein Ehrgeiz ließ
sich jetzt kaum noch bremsen. Hier ein wenig gezupft, dort ein wenig gezwängt, ich war drin. Nun nur noch zuknöpfen. Ja ... das war es dann.
Zornesröte stieg mir ins Gesicht, der Schweiß suchte sich den Weg durch meine Haare auf die Stirn ... ich beschloss, einen Brief an die
Verantwortlichen der Damenoberbekleidungsindustrie zu verfassen. Bis knapp über den Bauchnabel bekam ich das Kleid zugeknöpft, dann kam ich in
den gefährlich Bereich in Brustnähe. Mal ehrlich, meine Damen ... und natürlich auch meine Herren, kennen Sie viele Frauen, die über eine Oberweite
unterhalb der Schallgrenze von 75 cm verfügen, wenn sie älter als 13 sind? Ich kann kaum verbergen, dass ich nicht dazu gehöre, schon von Haus aus
nicht. Zwischen der Knopfleiste auf der einen und den Knopflöchern auf der anderen Seite klaffte eine Kluft von bestimmt 15 cm. Die konnte ich, selbst
wenn ich die Luft bis zum bedenklichen Bereich einsog, nicht überbrücken. Völlig deprimiert und in einem desolaten äußeren Gesamterscheinungsbild
gab ich diese Situation meiner Freundin bekannt. "Komm doch mal raus und lass mal sehen!" Die hat wohl nicht alle Tassen im Schrank, dachte ich bei
mir und steigerte mich wütend in die Worte, die mir auf den Lippen lagen: "Ich bin zu jung für die Faltenrockabteilung!" Sollte sich in dieser Runde noch
jemand von dieser Einkaufssituation angesprochen fühlen, ich bin gern bereit, eine Unterschriftenliste rumgehen zu lassen, um den Modemachern mal
gehörig die Meinung zu sagen. Denn ich bin wirklich nicht bereit, mich einer Brustverkleinerung hinzugeben, nur weil Weiblichkeit vielleicht gerade nicht
modern ist. Und dennoch wünsche ich mir ein Hemdblusenkleid, in schwarz. Wer bei einem Stadtbummel mal eines entdecken sollte, der möge mir
bitte Bescheid geben. Danke. "
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-14 15:10:42 mit dem Titel ... und Gartenzwerge können doch sprechen!
Made in England
Ich gebe es ja zu: Ich bin - verzeihen Sie mir die rüde Sprache - eine botanische Wildsau. Meine Kenntnisse über diverse Baumarten kommen erst dann zum Vorschein, wenn Obst daran hängt, welches ich einwandfrei erkennen kann. Anderes Laub- und Nadelholz wird mir immer ein großes Geheimnis bleiben. Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, einen Kleingarten in einer Kolonie mein Eigen nennen zu dürfen. Das mag nun auf Unverständnis stoßen, aber einer der wesentlichen Beweggründe zum Pachtverhältnis war die Aussicht, in einem bequemen Gartenstuhl meinem Hang zum Entspannen zu frönen. Das eine höhere Macht allerdings vor die Ernte die Arbeit gesetzt hat, verdrängte ich erfolgreich. Tatendurstig machte ich mich auf, meinen Garten, der mehr als zwei Jahre Brach lag, zu inspizieren. Einen kleinen Spaten, eine Harke und reissfeste Haushaltshandschuhe hatte ich dabei. Erst einmal hatte ich enorme Schwierigkeiten anhand des Planes, der in praktische Rechtecke aufgeteilt war, meine Scholle zu finden. Sah alles gleich aus. Vorne Rasen, in der Mitte ein Baum, rechts und links Gemüse - oder so etwas ähnliches - hinten ein Haus mit Veranda. Verzweiflung keimte auf und wieder einmal keiner da, den man fragen konnte. Dann sah ich ihn: Vorne kein Rasen, mehr so Wiese, rechts und links Büsche, in der Mitte ein Baum und hinten kein Haus mit Veranda, sondern eine Hütte, die irgendwie schief aussah. Die Tür quietschte unangenehm beim Öffnen und hing in den Angeln. Wir richten das später, dachte ich. Ich ließ meine Blicke schweifen und fühlte Stolz und Begeisterung. Direkt vor der Hütte würde mein neuer käuflich erworbener Stuhl mit Federkern und Doppelpolsterung stehen. Ich sah es förmlich vor mir. Was ich auch noch vor mir sah, war dummer weise der Absatz im Pachtvertrag, der aussagte, daß alle Gärten in einem gepflegten Zustand sein müßten. Was "gepflegt" bedeuten kann, stellte ich bei einem kurzen Blick über Nachbars Zaun fest. Hier bedauerte ich zutiefst, daß meine Mitbürger offensichtlich alles Spießer sind und eine andere Lebensauffassung haben als ich. Schade eigentlich, denn mein Goldstück sah so herrlich einladend romantisch aus. Schnell holte ich die restlichen Utensilien aus dem Auto: Ein Buch "Wie werde ich ein guter Gärtner", eine Heckenschere, die Gießkanne, eine Schaufel und meinen geliebten Stuhl. In dem machte ich es mir erst einmal bequem und studierte meinen Fotoband auf der Suche nach dem Gestrüpp, welches direkt am Zaun wucherte. Das Buch legte ich nach einer halben Stunde erschöpft neben mich und stellte fest, daß Gartenarbeit unangenehm anstrengend sein kann. Bis dahin hatte ich noch keinen Handschlag getan. Die Sonne stand hoch am Himmel, der Baum spendete tröstenden Schatten und ich machte ein kleines Nickerchen. "My dear, what a mess?!" Hups, wer da? Was ist durcheinander? Vor allem, wer redet mich mit "Meine Liebe" an? Ich sah niemanden. "I´m here." Wo? Völlig verwirrt schaute ich in die Runde, sah aber nichts. Oder doch? War da nicht etwas Rotes im Gebüsch? Schwerfällig erhob ich mich aus meinem Stuhl, tastete
das Rote ab, fühlte etwas Kaltes und hob es auf. Mein Gott, ein Gartenzwerg! Hier möchte ich gern einmal anmerken, daß Gartenzwerge auf meiner Liste der Abartigkeiten des deutschen Gutes auf einem der höheren Ränge angesiedelt sind. Und dieser hier war besonders häßlich. Rote Mütze, dicke Knubbelnase, runder Bauch und als Gipfel der Geschmacklosigkeit hatte das kleine Monster einen karierten Schottenrock an. Ich war sprachlos. Langsam drehte ich den Wicht um und konnte auf der Unterseite einen Stempel "Made in England" erkennen. Auch das noch: Ein Snob in meinem Garten!! Angewidert trug ich das gärtnerische Kulturgut mit spitzen Fingern in Richtung Mülltonne. "I´m not rubbish." Wie, er wäre kein Müll? Darüber habe ich ja wohl zu entscheiden und nicht so ein kleines Hutzelmännchen. Außerdem, wie kommt er dazu, mit mir zu sprechen? Ich mache doch nicht mit jedem Konversation, und schon gar nicht mit Zwergen! Kurz entschlossen hob ich den Deckel der Tonne an und ließ ihn langsam und genüßlich auf den Boden des Inneren sinken. Schnell Deckel zu, erledigt. Zurück auf meinem Stuhl versuchte ich Schlaf zu finden. Aus der Traum, ich kriegte kein Auge mehr zu, denn der Wicht ließ eine Tirade englischer Schimpfwörter los, die ich hier lieber nicht wiederholen möchte. Bevor eine ernst zu nehmende deutsch-englische Konfliktsituation entstehen konnte, holte ich ihn wieder aus dem Müll hervor und plazierte ihn an Nachbars Gartenzaun. Er grinste zufrieden. Ich ermahnte ihn kurz, mich zufrieden zu lassen und machte mich an meine Arbeit. Während ich einiges Grünzeug aus dem Boden rupfte, darüber nach sinnierte, ob es sich dabei um Unkraut handele, trällerte der kleine Kerl eine fröhliche Weise. Zwischendurch machte er kleine Pausen, plauderte ein wenig und erzählte mir von den schottischen Highlands. Da käme nämlich seine Verwandtschaft her und er wäre einmal auf Besuch dagewesen. Aha. Als ich dabei war die größeren Büsche herauszureißen, hatte ich schon das eine oder andere Wort mit ihm gewechselt und konnte nicht umhin, über seine Witze zu lachen. Es wurde ein sehr kurzweiliger Nachmittag. Als der Abend dämmerte, klappte ich meinen Stuhl zusammen, harkte das vermeintliche Unkraut auf einen Haufen, betrachtete mein Werk, verabschiedete mich von meinem neu gewonnenen Freund, freute mich über meine zahlreicher werdenden Englischkenntnisse und fuhr nach Hause. Dort angekommen, berichtete ich meinem Mann von dem wunderschönen Tag im Garten und war etwas verwirrt, als er sich Zettel und Stift nahm und eine Anzeige für den kommenden Samstag in der Zeitung formulierte. Da er von vornherein prophezeit hatte, daß mein gärtnerischer Ausflug eh nur von kurzer Dauer sein würde, und ich jetzt offensichtlich auch noch am Überschnappen wäre, hielte er es für angebracht, mich aus der Natur herauszuholen. Wie humorlos! Und meinen schönen Stuhl hole ich nächsten Sonntag ab und sage meinem kleinen Freund "Good Bye!"
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-27 22:25:09 mit dem Titel Eine Mail, die Herrn Posses Leben beeinflusst - Kurzgeschichte (Humor)
"Geliebter ... ich vermisse dich so sehr! Nachts liege ich in meinem Bett und verzehre mich vor Sehnsucht nach dir. Tagsüber träume ich ... von dir. Kann dich einfach nicht vergessen. Bitte, melde dich ... ich kann so nicht leben! Kuss ... deine Zuckerschnute."
Georg Posse saß wie erstarrt vor dem Monitor. Was hatte er getan? Nichts hatte er getan, er hatte lediglich seine E-Mails auf seinen Rechner geladen und zwischen diverser Werbepost die Nachricht einer Zuckerschnute gefunden. Georg kannte keine Zuckerschnute. Soviel war schon mal klar.
Während er in der Küche stand, um sich einen Kaffee für sein angeschlagenes Nervenkostüm zu kochen, versuchte er sich darauf zu konzentrieren, seit wann er nicht mehr "Geliebter" von irgendwem war, geschweige denn, von einer Zuckerschnute. Das muss Ende der 80er Jahre gewesen sein. Hatte Hannelore nicht auch immer Geliebter gesagt? So ein Mist, dass sein Gedächtnis auf dem absteigenden Ast war. Oder sagte sie immer "Schatz"? Herr Posse rieb sich die Stirn. Oder hatte er mal irgendwann eine Frau mit "Zuckerschnute" angesprochen ... nein, zu Hannelore hatte er immer "Schatz" gesagt.
Er schlurfte zurück zum Schreibtisch und starrte wieder auf die Mail. Absender der Mail: Zuckerschnute@aol.com. Das musste ja so kommen, kein Indiz auf einen Namen, eine Herkunft oder gar auf ein Geschlecht des Schreibenden. Schlagartig wurde Georg bewusst, dass es sich bei dem Absender ja auch um einen Mann handeln konnte. Er sackte in sich zusammen, schluckte trocken, schlug sich mit der Hand vor die Stirn und schimpfte sich selber einen Idioten! Die Mail war ja gar nicht für ihn! Er kannte keine Männer, die sich selber Zuckerschnute nannten. Wie albern. Georg Posses Rückrat nahm wieder Haltung an. Nur Frauen schreiben so sentimentales Zeug wie: Sich vor Sehnsucht verzehren und ... Moment mal: Was sollte das bedeuten, sie könne nicht mehr ohne ihn - ohne Georg Posse - leben?
Sein Blick wanderte von einer Ecke des Monitors in die andere. Da stand tatsächlich seine E-Mail-Adresse als Empfänger. Er blickte schnell nach rechts in die Ecke, zackig zurück in die linke ... als hoffte er, durch diesen Trick alles auszulöschen. Da stand G.Posse@aol.com. Wie blöd!
Ihm wurde mulmig in der Magengegend. Nervös fingerte er in der Schreibtischschublade nach einer zerdrückten Schachtel Zigaretten. Wie lange hatte er nicht geraucht? Mehr als ein Jahr mochte das jetzt schon her sein. Schnell schob er sich die Zigarette zwischen die Lippen, suchte nach Feuer und als sie glimmte, zog er hastig daran. Als er hustete, verfluchte er innerlich das liederliche Weibsbild, dass ihm - Georg Posse - den wohlverdienten Feierabend so sehr versaute. Jawohl, genau das dachte er: Versaute. Irgendwie war er jetzt sauer.
Sich ganz in diesem Gefühl ergebend führte er den Mauszeiger auf dem Monitor in Richtung "löschen" ... ließ seinen Zeigefinger über der Taste schweben ... und ....! Herr Posse legte die Hand neben seine Maus und betrachtete das kleine Eingabegerät angewidert. Zuckerschnute brauchte seine Hilfe, das wurde ihm jetzt klar. Sie/er oder es wollte nicht ohne ihn leben. Er verstand zwar nicht, warum nicht, weil soooo aufregend war er nun wahrhaftig nicht, aber Zuckerschnute musste ja schließlich wissen, wem sie/er/es die Mail geschickt hatte.
Sein Körper gewann an Spannkraft, er streckte seine magere Brust dem Monitor entgegen, als hätte er einen Feind vor sich und wollte durch diese zaghafte Drohgebärde Eindruck schinden ... und. Mit einem Seufzen sank er in seinem Stuhl zurück.
Sollte er antworten? Sollte er Zuckerschnute einfach vergessen und die Mail löschen ... von seinem Computer einfach entfernen? Eine Festplatte kann nicht denken, aber er - Georg Posse - würde immer an dieses Ereignis denken müssen. Viel Aufregung hatte er wahrhaftig nicht in seinem Leben. Umso schwerer zu verstehen, wie es gerade dieser Nachricht gelungen sein mochte, sich auf seinen Computer zu verirren.
Er klickte das Feld "Antworten" an, übertrug in das Adressfeld Zuckerschnute@aol.com und wusste nicht weiter. Was schreibt man einer weiblichen Zuckerschnute, die man nicht kennt und von der man eigentlich nicht erwarten sollte, dass sie sich vor Sehnsucht nach Georg Posse verzehrte? Oder von ihm träumte? Er wusste es nicht. Aber viel schlimmer, was schreibt man einer männlichen - immerhin bestand ja ein kleines Restrisiko, dass es sich hier um einen Mann handeln konnte - Zuckerschnute? Ein Mann, der nicht ohne Herrn Posse leben wollte? Georg schenkte sich einen Weinbrand ein. Er krönte die Schreibtischplatte vor sich mit einem ordentlichen Schluck braunen Alkohols, seine Nerven waren zum Reißen gespannt. Seit wann hatte er keinen Alkohol mehr getrunken? Egal, das musste jetzt sein! Prost Georg - Prost Zuckerschnute. Und noch einen! Prost Georg - Prost Zuckerschnute. Und noch einen! Jawohl, den Abend hat er oder sie ihm - Herrn Posse - gründlich versaut. Er stierte auf den Bildschirm. Der Cursor blinkte in Warteposition. Also noch einen Weinbrand und noch eine Zigarette. Der Cursor blinkte noch immer. Georg war sauer. Richtig sauer. Zuckerschnute hatte ihn verführt. Regelrecht verführt. Er soff und qualmte! Er, der grundsolide Finanzbeamte. Seit wann hatte er nicht mehr ... aber lassen wir das jetzt lieber. Georg Posse jedenfalls saß noch, soweit ich informiert bin, die ganze Nacht vor dem Computer. Er klickte mehrmals "Datei schließen" seines Mailprogramms an, trat in tiefe Zwiegespräche mit der "löschen"-Taste, leerte die Flasche Weinbrand, suchte nach der zehnten gerauchten Zigarette nach einem Aschenbecher und allgemein nach einem Ausweg aus der vertrackten Situation. Sein Kopf sackte, als der Morgen langsam dämmerte, auf die Tastatur und löste damit unfreiwillig das Problem. Sein Computer ergab sich in einem Ausnahmefehler und als Georg Posse nach einer bequemeren Schlafposition suchte, machte er einen Neustart. Als er am helllichten Tag verkatert, hustend und mit Nackenschmerzen erwachte, stellte er fest, dass sein Monitor nichts mehr anzeigte. Kein zuckender Cursor, keine Mail. Wie er Zuckerschnuten hasste!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-18 00:28:47 mit dem Titel Reisezeit - "nur so - just for fun"
Reisefieber
Vollbepackt mit diversen Reisekatalogen, immer schön nach dem Motto: Wir bieten mehr für Ihr Geld!, betrete ich ein Reisebüro. Einmal im Jahr packt mich das Reisefieber; das Pauschalreisefieber.
Ich sinke auf einen unbequemen Stuhl vor dem Schreibtisch und warte, bis die jugendliche Mitarbeiterin dieses gastlichen Hauses den Hörer des Telefons entnervt aufknallt und sich in der gleichen Sekunde mir freundlich lächelnd zuwendet. Sie ist ein Profi.
"Sie wünschen?" richtet sie eine unprofessionelle Frage an mich. Doch kein Profi.
Verreisen will ich, zum Brötchen kaufen bin ich wohl kaum hierher gekommen! Meine Achtung ihr gegenüber sinkt merklich. Die Antwort fällt daher gleichermaßen professionell aus: "Verreisen". Pause. Um das Gespräch etwas aufzulockern, zerre ich an meinen mitgebrachten Katalogen herum und schlage den erstbesten auf. Mit dem Zeigefinger fahre ich über die Seite und bleibe bei meinem ersten Traumziel hängen.
"Ist das hier wohl noch frei?" wünsche ich zu wissen. Sie wühlt in ihrer Schublade und fördert das Gegenstück zu meinem Katalog daraus hervor. Schlägt die Seite auf, runzelt ihre Stirn und wendet sich dem auf ihrem Schreibtisch plazierten Computer zu. "Da wollen wir mal nachsehen!" Glücklich darüber, daß nun etwas passiert, lehne ich mich entspannt auf dem Stuhl zurück und setze einen interessierten Blick auf. Sie fragt mich, wann ich fliegen möchte und wieviel Personen wir sind. In zwei Wochen und zu viert. Aha.
"Nein, das Hotel ist leider schon ausgebucht und zudem sind im Flugzeug keine Plätze mehr frei." So ein Mist! Mich tröstet der Umstand, daß wir daheim etliche Kataloge gewälzt haben und in der Lage sind, uns als flexible Menschen zu bezeichnen.
Die Reisebürokauffrau fragt mich, welche Ansprüche wir denn an unser Ziel hätten? Warum will sie denn das nun wissen und außerdem, was geht sie das an? Ich will mal nicht pampig werden, richte mich auf dem Stuhl auf und antworte: "Sonne, Strand, gutes Wetter und nette Leute."
Schon wieder dieses Aha-Gesicht bei ihr. Die Frau ist echt anstrengend! Langsam wird es mir zu bunt und ich helfe ihr etwas auf die Sprünge. Hieve den gesamten Stapel mitgebrachter Kataloge auf den Schreibtisch und schlage die mit kleinen Zetteln versehenen Seiten auf. Das sollte sie nun eine Zeit beschäftigen und von ihrer Fragerei abhalten. Erstaunen flackert durch ihr Gesicht. Wieder kramt sie in der Schublade und holt die Kataloggegenstücke heraus. Haben meine etwa ansteckende Krankheiten oder warum verweigert sie diese zur Zusammenarbeit?
Mein Blick ruht kritisch auf der Person. Sie arbeitet an ihrem Computer und läßt sich durch mich keineswegs irritieren. Doch ein Profi! Die Zeit zieht sich in die Länge, mir wird etwas langweilig und ich betrachte die Menschenschlange, die sich hinter meinem Stuhl aufgereiht hat.
"Hier," ruft die Fachkraft aus "hier ist noch etwas frei." Sie hat wieder meine vollste Konzentration. "Mallorca. Der Flug und auch ein Hotel ist noch zu haben." Sie nennt mir den Namen und hektisch beginne ich in meinen Katalogen zu blättern, um das Objekt in Augenschein nehmen zu können. Mmmh, so schnell kann ich das jetzt nicht entscheiden und frage an, was sie denn sonst noch so anzubieten hätte. Ihr Blick wirkt etwas mißmutig und hinter mir höre ich ganz deutlich ungeduldiges Geräuspere.
Aber sie hämmert weiter auf der unschuldigen Computertastatur herum. "Würde Ihnen Griechenland denn auch zusagen?" Mir ja, aber ob das daß richtige für Kinder in dieser Jahreszeit ist? "Kinder fahren auch mit?" Meine Geduld schleicht sich langsam von dannen und ich erinnere sie daran, daß ich das bereits eingangs erwähnte: Wir sind zu viert. Dann eben nicht Griechenland. Wir einigen uns darauf, daß wir auf Mallorca bleiben. Ist für die Kinder auch viel besser, weil es dort nämlich Würstchenbuden gibt und es auch nicht so heiß wird. Jetzt verstehen wir uns wieder. Der Flug ist schnell reserviert, nur das passende Hotel findet sich nicht auf die Schnelle. Aber auch dieses Hindernis meistern wir nach einer halben Stunde gemeinsam. Wir haben es gefunden:
Das Paradies für den deutschen Pauschaltouristen, inclusive allem, was mein Herz höher schlagen läßt. Die Angestellte entspannt ihre verzerrten Gesichtszüge, die Menschenmassen hinter mir atmen erleichtert auf und ich träume von Sonne, Sand und Meer. Schönen Urlaub!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-27 22:31:02 mit dem Titel Herzklopfen ;-))
Der Wecker schrillt unvernünftig dicht an meinem linken Ohr. Wieder ein neuer Tag, der dazu einlädt, nette Dinge zu erleben - oder auch nicht. Ich räkele mich etwas, reibe die verschlafenen Augen wach, schwinge mich aus dem Bett und trete den Weg ins Bad an.
Später sitze ich einigermaßen frisch am Frühstückstisch, blättere die Zeitung durch und schiebe mir nebenbei einen Toast in den Mund. Der Wetterbericht lässt meine Laune steigen: Sonne, 18 Grad, weit und breit keine Wolke in Sicht. Das lässt sich hören ... und heute ist Frühlingsanfang.
Verträumt krame ich in der Medikamentenkiste und nehme mit dem Rest kalten Kaffee die Tropfen und Tabletten ein, die ich täglich benötige, um mich bei Gesundheit zu halten. Höchste Zeit, das Haus zu verlassen.
Beschwingt stürze ich die Treppen hinunter und begrüße draußen vor der Tür den Tag mit einem Lächeln. Um neun habe ich einen Termin bei meinem Arzt. Das Wartezimmer ist unerwartet voll um diese Zeit. Ich werde aufgerufen, sitze im Behandlungszimmer, der Arzt betritt den Raum und ich kriege Herzklopfen. Warum das?
Frühlingsanfang, schießt es mir durch den Kopf - Verlieben und Herzklopfen!
Verstehe ich jetzt nicht, denn den Arzt kenne ich schon seit meiner Kindheit und außerdem ist der Doktor mindestens 70, einen Kopf kleiner als ich und naja, etwas dicklich in der Mitte. So gar nicht mein Typ. Spielen jetzt die Hormone verrückt? Der Arzt legt die Manschette zum Blutdruckmessen um meinen linken Arm, pumpt heftig, horcht und schüttelt den Kopf: 160 zu 110. Donnerwetter, das ist ein dolles Stück, wo ich doch immer zu niedriger Kreislauftätigkeit neige. Der Puls gibt Aufschluss darüber, dass ich anstatt im Stuhl zu sitzen, mindestens einen flotten Dauerlauf hinter mir haben sollte.
Auf die Frage, ob in letzter Zeit irgendetwas Aufregendes passiert ist, kann ich selbst nach angestrengter Nachdenkerei keine positive Antwort liefern.
Zur täglichen Medikamentengabe gesellt sich ein weiteres Präparat hinzu, zumindest bis auf weiteres. Ich verlasse die Praxis und steuere das nächste Cafe in der Stadt an. Leicht nervös lasse ich mich auf einen Stuhl am Tisch in der Ecke fallen, betrachte geschäftig die Karte und bestelle beim Kellner einen Cappuccino.
Beim Anblick des Hinterteils des Italieners fängt mein Herz wieder an zu springen. Langsam wird´s lästig, aber hier lohnt es sich wenigstens!
Völlig vertieft in die Karte bedanke ich mich artig mit rotem Kopf für den Cappuccino, der jetzt auf meinem Tisch steht. Bloß nicht wieder hinterher gucken! Nur nicht unnötig aufregen! Vielleicht hätte ich mir besser ein Wasser bestellt, Kaffee macht nur noch nervöser. Ein blonder, mittelalter Mann fragt mich, ob an meinem Tisch noch ein Platz frei ist. Na klar, antworte ich salopp, um gleich im Anschluss daran mit einer leicht erhöhten Herztätigkeit gestraft zu werden. Junge, was ist das bloß - ich stehe doch gar nicht auf blond!
Irgendetwas stimmt hier nicht. Schnell leere ich die Tasse, bezahle und verlasse das Cafe, jedoch nicht, ohne dem Kellner noch schnell einen heißen Blick zu schicken. Draußen angekommen, atme ich tief ein, verspüre aber keine Linderung. Ganz im Gegenteil, ich hyperventiliere. Gleich falle ich um, ich merk´s ganz deutlich. Begleitet von Ohrensausen und schwarzen Punkten vor den Augen wanke ich auf eine Bank.
Darauf sitzt bereits eine ältere Dame und ich habe einige Mühe, ihr nicht direkt vor die Füße zu fallen. Ich plumpse unelegant auf die Sitzstatt, greife mir ans Herz und lasse einem tiefen Stöhner freien Lauf. Die Dame missversteht die Situation, schickt mir ein breites Lächeln, tätschelt mein Knie und meint, dass sie das Gefühl gut kennt. Ach, denke ich, hat sie auch Kreislaufbeschwerden dieser Art? Ja, jung müsse man noch sein, lässt sie mich vernehmen, dann ist es so schön, wenn man frisch verliebt ist. Besonders am Frühlingsanfang, und dann noch an einem so schönen, wie diesen.
Erschreckt gucke ich sie an und frage mich, ob irgendwo in meinem Gesicht ein Hinweis darauf zu entdecken ist, dass dieser Fall hier vorliegt. Nein, ich bin nicht verliebt! Und schon gar nicht in meinen Arzt, in den italienischen Kellner oder in den blonden Unbekannten. Was, fragt sie zurück, in so viele? Ich sehe mich genötigt, ihr Aufklärung zukommen zu lassen. Das dass erst seit heute so ist, und ich nicht weiß, woher das kommt. Schade, sagt sie, ich hätte so verliebt ausgesehen mit den leicht erröteten Wangen und dem nervösen Zucken meiner Halsschlagader. Nun, da die Sache geklärt ist, fragt sie mich, ob es mir gut geht, oder ob sie ein Taxi für mich rufen soll. Ich ziehe das Taxi in Erwägung und binnen 5 Minuten ist es da. Dankbar verabschiede ich mich und werde nach Hause gefahren. Dem Taxifahrer wage ich nicht, in die Augen zu sehen. Möglicherweise zieht das wieder eine Attacke nach sich. Der Tag war schon aufregend genug und noch mehr potentielle Liebhaber verkrafte ich nicht.
Langsam steige ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch, mache mir einen kalten Umschlag und lege mich aufs Sofa. Weit und breit kein männliches Wesen in Sicht, selbst Hans Meiser habe ich wieder ausgeschaltet, und doch pocht es in meiner Brust wie wild. Verstört mache ich mich wieder auf den Weg zu meiner Medikamentenkiste, suche ein Beruhigungsmittel und entdecke ein kleines Fläschchen, welches obenauf liegt. Kreislauftropfen, steht da drauf. Wenn es da steht, wird es wohl auch drin sein, und mir fällt ein, daß ich heute Morgen davon ca. 30 Stück verkonsumiert habe. Die Flasche sieht dem Vitaminpräparat aber auch verdammt ähnlich und mir schwant langsam, warum ich mit heftigsten Verliebtheitssymtomen zu kämpfen hatte. Die Dinger habe ich mal verschrieben bekommen, als mein Blutdruck im Keller war, zwecks Aufpäppelung. In der Beschreibung steht, das eine Überdosierung - die hier zweifelsohne vorliegt - zu überhöhten Herzschlägen animiert. Ich bin erleichtert: Nur überhöhte Herzschläge und keine Vielmännerei.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-03 23:20:57 mit dem Titel Der Termin oder
Über nichts kann ich mich mehr aufregen, als über einen vor der Nase weggeschnappten Parkplatz, wenn ich es eilig habe. Ich hatte einen Zahnarzttermin und war eh schon spät dran. Ich sollte der erste Patient am Nachmittag sein und hatte selbst auf diesem Termin bestanden.
Zum Glück sah ich einen freien Parkplatz vor der Praxis und fuhr mit meinem Wagen an der Lücke vorbei, um rückwärts einzuparken. Den Blinker hatte ich bereits nach rechts betätigt. Die nachfolgenden Fahrzeuge fuhren umständlich um mich herum, so dass ich noch einen Moment wartete. Aus diesem Fluss löste sich plötzlich ein schweres Motorrad und fuhr direkt in die freie Lücke ein.
Das Blut stieg mir vor Zorn ins Gesicht und wütend riss ich meine Wagentür auf, sprang aus dem Auto und lief auf den Motorradfahrer zu.
Der hatte bereits seinen Helm abgenommen und ein kahlgeschorener Schädel blinkte mir entgegen. Der Typ war mindestens einen Kopf größer als ich und seine breite Stiernase war mit einem silbernen Ring gepierct.
Ich musste mich schwer beherrschen, um ihm nicht "Du Arschloch" ins Gesicht zu brüllen, bekundete ihm jedoch mit wütend bebender Stimme, dass mir der freie Platz zustehe und ich seinen Abgang erwarte. Doch der Typ grinste mir nur breit ins Gesicht und zeigte mir seinen Mittelfinger, um mir zu vermitteln, was er von meinem Ansinnen halte. Er drehte sich um und stakste davon.
Wütend schrie ich ihm hinterher: "Du Penner, ich weiß mir schon zu helfen."
Er drehte sich nicht einmal um und verschwand hinter einer Häuserecke. Innerlich kochte ich, und man kann sagen, im Affekt zog ich mein kleines Klappmesser aus der Tasche und zerstach am Motorrad dieses Typen beide Reifen. Befriedigt setzte ich mich zurück in mein Auto und fand eine Parklücke, etwa fünfzig Meter weiter.
Als ich die Praxisräume betrat, war ich einige Minuten zu spät. Beim Versuch einer Entschuldigung winkte die Sprechstundenhilfe lächelnd ab. Ich könne gleich im Behandlungsraum Platz nehmen. Während sie mich auf dem Stuhl vorbereitete, erzählte sie mir, dass sich eh alles etwas verzögert habe, weil irgendeine hysterische Kuh die Reifen des Motorrads von Dr. Brinkmanns Vertretung zerstochen habe.
In diesem Moment trat der breitnasige Kahlkopf mit einem weißen Kittel in den Behandlungsraum. Er nahm den Bohrer und mit einem breiten Grinsen flüsterte er mir fies zu:
"Na, dann wollen wir mal."
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-16 22:26:43 mit dem Titel Am Anfang war der Furz ... und noch einmal ;-))
Ich weiß, ein heikles Thema und ein Thema mit viel Sprengstoff. Aber dennoch kann ich nicht verhehlen, dass es von mir mit einer gewissen Spannung zur Kenntnis genommen wird. Woher kommt der Furz, was veranlasst ihn, sich immer dann zu melden, wenn es so gar nicht passt und warum brauchen wir ihn, den Furz???
Fragen über Fragen, die beantwortet werden wollen. Zumindest ich möchte das wissen. Alltäglich, gewöhnlich, natürlich und überhaupt sind seine Hauptattribute. Unangenehm, stinkig und völlig überflüssig ist unsere Auffassung von ihm. Wir können ihn aber nicht wegzaubern ... er ist, was er ist ... und er wird nie ein anderer sein.
Schon in der Antike kämpfte man gegen die unangenehmen Begleiterscheinungen des Furzes an. Erfolglos. Wir haben uns weiterentwickelt, aber der Furz blieb, was er war: Überflüssig. Oder vielleicht doch nicht so überflüssig? Ich habe recherchiert. Denn ich will ja nicht, dass irgendjemand ahnungslos durchs Leben stapft und sich am Ende fragt, warum er immer gefurzt hat ohne zu wissen, warum.
Die Fakten sind klar: Genuss ist des Rätsels Lösung. Übergenuss, um es mal ganz genau zu formulieren. Wir essen zuviel, wir rauchen zuviel, wir trinken zuviel. Klasse. Hat die Gesellschaft in der Urzeit ähnliche Laster gehabt? Hm ... wohl kaum, aber gefurzt haben sie auch schon. Vielleicht lagen ja die Urviecher zu schwer im Magen, wer kann das schon beurteilen? Nix mit Cholesterinkontrolle und so. Wie viele Kalorien haben denn 100 g Säbelzahntiger? Und wie viel Fett fiel auf die Menge? Keine Ahnung. War der Magen der Urzeitmenschen ähnlich konzipiert wie der unsrige? Haben sie auch damals schon mit viel Margarine oder Öl gekocht und gebraten? Eher unwahrscheinlich. Und Rohkost feingeraspelt gab es auch nicht als Gegenmittel, von Bullrich Salz mal ganz zu schweigen.
Aber gefurzt haben sie auch schon. Wissenschaftliche Studien geben da leider eher wenig Auskunft, aber ich bin mir sicher, sie haben es getan!!!!!
Die frohe Botschaft ist ja, dass pupsen gesund ist! Gase, die sich entwickelt haben, kommen so wenigstens raus und stauen nicht unangenehm. Da gibt es ja auch eine Typisierung von Pupsern:
Der gewöhnliche Furz: Kommt in der Natur am häufigsten vor. Der Furz ist an sich recht geruchsarm, aber dennoch peinlich, wenn er in einer Gruppe von Menschen auftritt, die einen noch nicht kennen. Er ist nicht lautlos.
Der gehustete Furz: Gruppendynamisch äußerst wertvoll. Die Person, die ihn fahren lässt, versteckt ihn hinter einem gekonnten künstlichen Huster. Blöd ist nur, wenn der Furz länger währt als der Huster, das ist megapeinlich.
Der verkniffene Furz: Tztztztzt ... am Gesichtsausdruck des Furzbesitzers lässt sich seine Last und Pein zweifelsohne ablesen. Auch sieht es nicht sehr schick aus, wenn die Hinterbacken in einer engen Jeans unmöglich zusammengekniffen werden. Auf den Verkniffenen sollte man in der Öffentlichkeit trotz seiner Lautlosigkeit und seiner Geruchsarmut verzichten, denn er bereitet nichts als Pein.
Der windige Furz: Der kommt meist spontan und ohne Ansage. Er rast zumeist recht geräuschvoll und leicht riechend durch die Gegend und dem Besitzer bleibt keine Chance, ihn zu unterdrücken. Dennoch ist er ziemlich sympathisch, denn er kommt so spontan und naiv, dass er in der Beliebtheitsskala einen der höheren Plätze errungen hat.
Der Zerreißer: Er hat das ganze Potential eines guten Furzes. Er ist laut, geruchsintensiv und zieht alle Aufmerksamkeit spontan auf sich. In Gesellschaft eher unbeliebt, aber nicht verhasst. Außer von dem, der ihn lässt ... also freien Lauf lässt. Der wird sich immer an die peinliche Situation erinnern.
Da frage ich mich, wie das mit dem Furzen in der Öffentlichkeit so gehalten wird. Ich kenne einen Spruch und den lasse ich auch meine Kinder bereits wissen, wenn ich gekocht habe: Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es euch nicht geschmecket? Dieses sozial äußerst wertvolle Zitat stammt übrigens aus dem Mittelalter. Aber das ist ja mehr so familienintern und mit keiner großen Problematik behaftet.
Jetzt soll man einmal darüber nachdenken, dass jeder Mensch mit einem Liter Pups am Tag belastet ist. Unglaublich, aber wahr ... ich habe wissenschaftlich recherchiert. Insgesamt 400 Bakterien sorgen für unsere mehr oder weniger peinlichen Ausbrüche pro Tag. Auch wenn sie für unser Nahrungsrecycling zuständig sind, könnten sie sich doch wirklich etwas dezenter an die Arbeit machen. Tun sie aber nicht. Und warum nicht? Weil wir das Falsche essen! Wir sind selber schuld!
Geruchsfördernd sind Nahrungsmittel wie Hartkäse, Fisch, Spargel und Kaffee. Das hätte ich jetzt eher weniger vermutet. Aber was ich bereits wusste, ist, dass Knoblauch, Zwiebel und Kohl eher förderlich sind. Isst man hingegen Spinat, Petersilie und Heidelbeeren hat man gute Chancen geruchlos davon zu kommen. Schalldämpfer für die Geräusche konnte ich trotz intensiver Suche nicht ausfindig machen, Sie sollten also weiterhin hustend die Hürde meistern.
Ich fand am Ende übrigens noch eine Statistik: 8 Fürze pro Tag sind unbedenklich, hingegen sind 20 schon eher geeignet, um mal einen Arzt aufzusuchen. Männer und Frauen furzen auch gleichviel, wobei es Männer weniger peinlich ist. Können die vielleicht besser und länger husten als wir Frauen?
Edith Handelsmann
4.9.2002
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-05 23:37:45 mit dem Titel Jungs sind doof ...
... eine Aussage, die schon im jüngsten Kindergartenalter von weiblichen Geschlechtsgenossinnen hinreichend genutzt wird. Das geht dann etwa bis zum 11. Lebensjahr so weiter, um dann plötzlich in Liebeskummerattacken zu enden. Aber darüber möchte ich eigentlich gar nicht resümieren, vielmehr interessiert mich die Entwicklung der Aussage "Jungs sind doof". Denn eigentlich ändert sich daran nichts, bis ins hohe Rentenalter hinein. Aus Jungs werden Männer und trotzdem finden wir Mädels bzw. Frauen sie immer noch doof. Nicht immer, aber immer öfter ... wenn ich mich mal dieses Slogans bedienen darf.
Männer! Ein Wort, begleitet durch einen unschuldigen Blick aus weiblichen Augen, sagt doch schon fast alles. Ich meine, wir brauchen Männer, manchmal zumindest. Kinder zeugen, Fußball hassen lernen, Fussel am Mund kriegen und für die Rentenversicherung sorgen, dafür sind sie wahrhaftig notwendig. Sind wir mal ehrlich: Zu was sonst noch? Meine Herren, hauen Sie mich jetzt bitte nicht, verlassen Sie bitte auch nicht den Saal, man sagte mir nur, ich solle mal wieder bissige Texte schreiben und nun bin ich gerade dabei, einen davon vorzulesen. Ich meine das ja auch nicht persönlich, wirklich nicht. Denn im Grunde meines Herzens liebe ich Männer, nur ... ich muss lange kramen, um dieses Gefühl wieder hervorzuholen.
Fast alle Männer schlafen auf dem Sofa vor dem Fernseher ein. Tatsache! Ich kenne genug Männer, die das leidenschaftlich lieben, um diese Aussage treffen zu können. Es dauert nicht einmal lange, bis diese visuelle Schlaftablette wirkt. Meine Damen, platzieren Sie Ihren Gatten mit Kissen und Polyacryldecke auf dem Sofa, schalten Sie ein x-beliebiges Programm ein und warten Sie auf erhofften Erfolg. Er tritt garantiert nach 30 Minuten Maximum ein. Ihr Gatte schnarcht selig und Sie können tun und lassen, was immer Sie wollen - fernsehen fällt natürlich aus.
Bitten Sie ihn in arbeitsreichen Engpässen, mit dem Hund Gassi zu gehen oder mit ihren gemeinsamen Kindern das Kino zu besuchen. Zum einen, weiß er plötzlich gar nicht mehr, dass ein Vierbeiner die Wohnung mit ihm teilt und zum anderen hat er, wenn die Rede auf die Kinder kommt, noch dringend etwas am Auto zu tun. Er reißt Ihnen den Staubsauger aus der Hand, verschwindet in der Garage und Sie müssen sich am kommenden Tag auf die Suche nach dem Gerät machen, weil er es selbstredend nicht wieder an den angestammten Platz gestellt hat. Warum tut er so was? Ich sag es ja: Jungs sind doof - ganz egal, wie alt sie sind.
Haben Sie schon einmal gemeinsam mit Ihrem Gatten eine Wohnung renoviert? Er liebt Baumärkte, das erwähnte ich bereits einmal an anderer Stelle, aber dennoch ist er nicht in der Lage, das zu besorgen, was Sie wirklich benötigen. Allerlei Spielzeug schleppt er an, aber nicht die Tapete, die Sie ihm detailgetreu beschrieben haben. Fahren Sie lieber selber hin und kaufen alles ein; dann klappt es wenigstens. Der Angetraute glänzt bei diesen Gelegenheiten sowieso eher durch Abwesenheit, als das er auf der Leiter tapezierend Wunder vollbringt, denn vergesslich sind die "Herren der Schöpfung" zudem auch noch. Jede Gelegenheit wird genutzt, um sich aus dem Staub zu machen.
Auch ist es nicht gerade von Erfolg gekrönt, dem Allerliebsten noch etwas beizubringen. Ich meine, er muss ja nicht auf "Sitz" "Platz" und "Aus" hören, denn das tut in der Regel schon der Hund recht erfolgreich, aber wie sieht es aus mit den alltäglichen Utensilien, die er permanent überall verstreut? Ewig meckert er über minderjährige Hausgenossen rum, oft auch recht lautstark, aber darf man seine Erziehungsmethoden untergraben und einwerfen, wie es sich mit ihm persönlich verhält? Mit vollen Aschenbechern, die am Computer rumdümpeln, mit Motorradzeitschriften am Klo oder leeren Bierflaschen, die seinen allabendlichen Weg begleiten? Darf man als Frau da mal ehrlich sein und ihn mal so richtig zusammen stauchen? Ich weiß es nicht. Jungs sind halt doof!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-05 23:42:56 mit dem Titel Nüchterne Betrachtung
- kein Massenposting ... ich habe nur meine Kurzgeschichten wieder gefunden ;-)) ...
Die Liebe ist ein seltsames Spiel - dabei kommt es noch nicht einmal auf den Blickwinkel an. Männer und Frauen - von Haus aus schon recht verschieden, besonders im Denken und Fühlen - sind sich hier ausnahmslos einmal einig: Liebe ist komisch.
Herzflattern bei den ersten Symptomen leichter Verliebtheit bis hin zu kalten Füssen, die man nach Jahren des Einerleis zuweilen bekommt, wenn der Partner auf der Bildfläche erscheint. Dabei fällt mir auf, dass immer der körperliche Aspekt im Vordergrund steht, oder warum sind das Herz und die Füße gerade bei der Erwähnung aktuell gewesen? Schmetterlinge im Bauch ... auch die Tierwelt bleibt nicht verschont, wenn es darum geht, Verliebtheit in Worte zu fassen. Ist aber auch schwer!
Fragen Sie mal Ihre Teenager-Tochter, warum sie gerade in den pickligen Jüngling, der 10 cm kleiner ist als ihr Baby und Hosen trägt, die in der Kniegegend schlottern, verliebt ist. "Der ist cool!" Klar, ich dumme Kuh, wie konnte ich das nur übersehen? Für mich erschließen sich da so prompt keinerlei Reize, aber ich muss mich ja auch nicht mit ihm blamieren.
Mich wundert sowieso immer ein wenig, warum so viele Prachtexemplare von Menschen so oft ihren Weg allein gehen müssen. Hierbei spreche ich auf Heiratsannoncen an: Seriöser Herr - Ende 50 - wohlhabend - selbstständig - durchaus vorzeigbar - sucht nette "Sie". Oder: Sie - Mitte 50 - aber jünger aussehend - sucht nach einer Enttäuschung einen charaktervollen Herrn, der Spaß am Leben hat. Ist ja nichts gegen einzuwenden, einzig stört mich die Tatsache, dass alle immer wunderbar aussehen, genug Geld haben, um sich ein flottes Leben zu leisten oder aber von der Gegenseite die Nase voll haben sollten, weil sie mehrfach getäuscht wurden. Warum wollen die - auf Teufel komm raus - wieder einen Partner? Warum wollen Frauen immer ausgebeulte Unterhosen und stinkende Socken waschen? Statt dessen könnten sie wöchentlich zum Friseur gehen, sich schick einkleiden oder auf Ischia der Sonne huldigen - oder den Italienern, die dort massenweise rumlaufen.
Ein Mysterium!
Männer könnten doch prima jeden Abend Skat spielen, im Fernsehen gucken, was sie wollen, Biertrinken bis zum Abwinken oder zum Minigolf gehen anstatt sich mit einer säuerlichen Frau rumzuquälen, die bestimmt schon zum 1000. Mal fragt, warum er wieder zu spät zum Essen heimkommt. Macht das alles Sinn oder können sie sich keine Putzfrau leisten?
Ich glaube nicht, dass das alles mit Liebe zu tun hat. Diese ständigen Kleinkriege, die am Esstisch oder an der Zahnpastatube wüten. Gehetzte Frauen, die zwischen Kindergebrüll, Bratpfanne und Palmoliv ihr Dasein fristen. Männer, die froh sind, dass sie arbeiten gehen dürfen, um nicht permanent auf die heimische Brut zu treffen und abends in ihrer Stammkneipe hocken, um Gleichgesinnten ihr Leid zu klagen. Frauen, die sich im Dauerwellenzeitalter noch Lockenwickler reindrehen, weil sie keine Zeit haben, zum Friseur zu gehen und sich anhören müssen, dass Frau Meier von nebenan irgendwie frischer aussieht. Männer, die Überstunden schieben, ihre Geliebte währenddessen beglücken, um wenigstens ein klitzekleines Gefühl von "Gebrauchtsein" zu bekommen. Frauen, die den tagtäglichen Einkauf als das absolute Highlight ihres Tages empfinden und vor Verabredungen verkünden: Da muss ich erst meinen Mann fragen.
Sagen Sie mal ehrlich: Das kann es doch nicht sein!
Die Liebe ist ein seltsames Spiel ... sie bekommt zu wenig, er erwartet zuviel! Und dennoch soll es sie geben: Die perfekten Paare. Paare, die sich innig und heiß lieben, auch noch nach Jahrzehnten. Da ich jetzt gerade keine repräsentative Umfrage zur Hand habe und von Statistiken allgemein nichts halte, müssen Sie jetzt herhalten!
Alle anwesenden vollständigen Paare bitte einmal aufstehen ... keine Scheu, Herrschaften, hier wird nichts veröffentlicht, was Sie nicht wollen!
Die Glücklichen bleiben bitte stehen, die Unglücklichen dürfen sich wieder setzen und noch etwas zu trinken bestellen!
Alle anwesenden unvollständigen Paare - also praktisch die Hälfte eines Paares - bitte auch einmal aufstehen! Wieder das gleiche Spiel: Glücklich bleibt stehen und unglücklich darf sich wieder setzen!
Bitte einmal alle Singles aufstehen! Seid ihr glücklich? Wenn ja, stehen bleiben, wenn nein, bitte setzen!
Überwältigende Ereignisse spielen sich vor meinen Augen ab. Es gibt sie also doch: Glückliche Menschen! Wir alle sollten uns öfters treffen, denn in Gegenwart glücklich liebender Menschen geht einem doch das Herz auf und man fühlt sich gleich viel wohler!
Ich danke für Ihre Mitwirkung!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-05 23:32:48 mit dem Titel Ein ganz normaler Tag - Teil 1 -
Mein Kopf brummt nicht schlecht, als ich aufwache. Wo - zum Teufel - ist der Wecker, der wie ein Irrer bimmelt? Schlafblind taste ich den Nachttisch ab. Greife dabei an das falsche Objekt, dass zunächst mit einem leisen "Plopp", dann mit einem splitzen "Klirr" auf dem Fußboden landet. Schwer und langsam öffnen sich meine Augenlider. Wo ist der Wecker??? Meine Ohren sind nicht in der Lage, herauszufinden, von wo das schrille Gebimmel kommt und mein Kopf antwortet auf Tatsache mit einem heftigen Schmerz. Ich hab ihn, er liegt unter dem Kissen des Nachbarbettes. So, jetzt noch schnell nachsehen, was runtergefallen ist: Mir wird schlecht, meine Magensäure entwickelt Spitzenwerte. Auf dem blauen Teppich unter mir zeichnet sich eine große dunkle Pfütze ab und darin verteilt recken sich mir kleine Glassplitter und ein perfekt erhaltener Glasboden entgegen. Was habe ich bloß am letzten Fernsehabend getrunken? Ich rechne zusammen: Kopfschmerzen plus Übelkeit plus dunkler Fleck - vielleicht roter Fleck? - das macht = zuviel Rotwein.
Rotwein? ... Oh nein! ... zack, raus aus dem Bett - wo sind die Latschen? - shit, auch egal, Tür auf ... davor liegt ein schwarzer Hund ... er bzw. sie guckt mich ratlos an und verschwindet mit eingezogenem Schwanz auf dem Sofa ... ich stürze in die Küche .... und?!?!? Was wollte ich denn in der Küche? Ich meine, es ist immer ein wenig seltsam, wenn Menschen mit sich selber reden, aber hier entfährt mir ein lautes: "Mist ... der Tag kann ja heiter werden!"
Als ich kurze Zeit später unter der Dusche stehe, fällt mir wieder ein, warum ich in die Küche gegangen bin: ich wollte einen Lappen holen und den Rotweinfleck entfernen. Später, denke ich, jetzt passt mir das nicht. Bin sowieso viel zu sehr damit beschäftigt, die richtige Wassertemperatur für meine Entspannungsdusche zu finden. Endlich. Ungefähr zwei Minuten stehe ich unter der Brause, habe die Augen geschlossen, um den Schmerz im Kopf zu verbannen und lasse das Wasser auf meine Haut prasseln, als es eiskalt wird. Mein Schrei ist so laut, dass die Hühner des Nachbarn aufgeregt los gackern. Hoffentlich ist keins tot umgefallen, Hühner sind doch so schreckhaft ... und ich habe dann nicht nur Eier im Kühlschrank, sondern muss auch noch ein Suppenhuhn käuflich erwerben.
Bibbernd stehe ich immer noch in der Dusche und weiß nicht so recht, was ich jetzt tun soll. Pah, denke ich leicht gereizt, dann eben heute nicht warm duschen, morgen ist auch noch ein Tag. Wo ist bloß wieder mein Handtuch? Es liegt doch immer direkt vor der Dusche. Da ich allein zu Hause bin, will es mir einfach nicht gelingen, prompt einen Schuldigen zu finden. Also raus, zum Handtuchhalter patschen, abtrocknen.
Der Blick in den Spiegel hilft auch nicht dabei, die Laune etwas aufzubessern. Mich starrt ein Wesen an, dass ich eigentlich nicht kennen lernen möchte und dem ich dringend anraten würde, eine Kosmetikerin aufzusuchen. Verleugnen zwecklos, ich muss mich mit der Kreatur auseinandersetzen. Tagescreme auf das Gesicht, Deo unter die Achseln, ein wenig Feuchtigkeitslotion an die trockenen Beine und Haare bürsten. Herrje, das ziept aber ganz schön. Kein Wunder, ich kam ja auch nicht dazu, mir die Haare zu waschen. Und die Konstellation Haarspray von gestern und Wasser von heute gibt immer ein wenig Anlass zur Besorgnis. Ich rupfe also mit der Bürste einzelne Haarbüschel heraus, korrigiere den Sitz des in die Luft gerichteten Ponys und suche das Schlafzimmer zwecks Einkleidung auf.
Mein lieber Hund liegt wieder vor der Tür und verlangt nun die Streicheleinheiten, die sie dazu veranlässt, die Schlafzimmertür freizugeben. Nicht, dass wir uns hier missverstehen, ich liebe meine Hunde wirklich, aber kann sie denn nicht sehen, dass mir zum einen recht kühl ist und ich zum anderen gerade jetzt irgendwie nicht die Muße habe, mich einer zielsicheren Gesicht-Ableck-hab dich auch lieb-Aktion zu stellen? Ich tätschele den Hals meines Lieblings und schubse sie mit dem rechten Knie sanft in die Ecke, damit ich an ihr vorbei ins Zimmer schlüpfen kann. Wieder guckt sie mich komisch an und trottet mit eingezogenem Schwanz auf ihr Sofa.
Auf dem Weg zum Schrank entfährt mir ein weiterer Schrei. Kein Freund von massiven Schimpfworten zu sein, fällt mitunter ziemlich schwer und so brülle ich nun unkontrolliert: "Scheiße!". Mit dem rechten Fuß stehe ich in dem Splitterhaufen und auf dem linken Fuß allein kann ich nur unsicher stehen, also lasse ich mich plump auf das Bett fallen. Ich könnte heulen. Ehrlich. Zu dem dunklen Fleck auf dem Teppich gesellen sich hellrote Blutflecke und gäben unter anderen Umständen sicherlich eine hübsche Farbkombination ab. Ich schnappe mir mein weißes Schlaf-T-Shirt und wickele es um den verletzten Fuß. Man gut, dass der Besen vom letzten Mückenmassaker noch neben dem Schrank steht. Auf diesen stütze ich mich ab und humpele an meinem Hund, der sich sofort wieder auf´s Sofa begibt, vorbei in die Küche. Auf der Suche nach einer Pinzette finde ich nur den Zeckenentferner. Auch egal, aber etwas umständlich in der Handhabung. Nachdem ich die Splitter alle herausgezogen habe - das lässt sich prima feststellen, indem man mit der Hand leicht über das Einsatzgebiet streicht. Wenn es wehtut, dann muss man weiterzupfen, wenn es nicht wehtut, sollte man ein Pflaster suchen. Genau, und das ist in unserem Haushalt nicht so einfach, weil bei uns eine Pflasterfetichistin wohnt. Ich finde keines. Hätte mich auch gewundert. Also nehme ich die von der letzten Verstauchung übrig gebliebene Mullbinde und wickele sie mir um den Fuß. Tesafilm muss das Pflaster beim Fixieren der Binde ersetzen. Aber auf Schönheit kommt es an diesem Tag nicht an.
Wo ich schon mal in der Küche bin, bereite ich in dem Kocher mein Teewasser vor. Mein Hund liegt immer noch auf dem Sofa und vergeudet keinen Blick an mich. Zurück im Schlafzimmer ziehe ich Jeans und Sweatshirt an, eine ungewohnte Kleidung für mich, aber für den Tag genau das richtige.
Frühstück und Zeitungslesen bringe ich ohne weitere Zwischenfälle hinter mich. Aber langsam sollte ich mich um meine Frisur kümmern. Und ... irgendetwas wollte ich noch im Schlafzimmer erledigen, kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Egal, später fällt es mir bestimmt wieder ein. Im Bad, wieder vor dem Spiegel, kann ich keine optische Verbesserung im Gesicht feststellen. Make-up, Rouge und Wimperntusche vollbringen immer wahre Wunder, und zum ersten Mal an diesem Tag habe ich das Gefühl, etwas gutes für mich getan zu haben. Noch einmal bürste ich mir das Haar, das mehr einer zerrupften Perücke gleicht, als einer Frisur. Da ich immer bestens mit dem Lockenfön klarkomme, teile ich unter großer Anstrengung eine Strähne meines Haares ab, um die Lockenbürste zum Einsatz zu bringen. Langsam drehe ich die Haare auf und schalte den Fön an. Jeder Frau, die ähnliches wie ich mitgemacht hat an diesem Tag, müsste jetzt eigentlich der kalte Angstschweiß auf der Stirn stehen.
Richtig! Ich kriege die Bürste nicht wieder heraus. Vorsichtig versuche ich Haar für Haar herauszuziehen, das ziept widerlich und ist von Misserfolg gekrönt. Tränen kullern mir aus den Augen und zieren die Wangen mit dünnen verschmierten Ralleystreifen. Verzweifelt sinke ich auf den Klodeckel und sehe einen übervollen Wäschekorb direkt vor meiner Nase. Genau der hat mir noch gefehlt und ich empfinde einen Weltschmerz, der ungebremst aus mir heraus bricht. Beide Hunde liegen nun in der geöffneten Tür und gucken mich interessiert an. Mit Klopapier trockne ich die Tränenflut, stehe auf und wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser.
Was ich dann tat, erfahren Sie im zweiten Teil.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-10-05 23:33:22 mit dem Titel Ein ganz normaler Tag - Teil 2 -
Ich verscheuche die Hunde aus dem Türrahmen - mache ich eigentlich sonst nicht, also Hunde verscheuchen - aber dennoch brauche ich keine Zuschauer bei meiner Bürstennummer und meiner persönlichen Niederlage. Langsam und gesenkten Hauptes trotte ich gen Telefon ins Wohnzimmer. Mein Schreibtischstuhl knarrt unter mir, als ich mich darauf fallen lasse. Warum allein soll ich das schwer haben an einem solchen Tag? Die Telefonnummer der Friseurin meines Vertrauens finde ich schnell und als sie abhebt, lasse ich nur kurz vernehmen, dass ich mich arger Bedrängnis befinde und ihre Hilfe mehr als nötig habe. Ist klar, sie hat natürlich keine Zeit, zu mir zu kommen. Also muss ich zu ihr. Ich könnte schon wieder heulen. Ich meine, wer fährt schon gern in einem Auto ohne abgedunkelte Scheiben umher, wenn er eine Rundbürste auf der linken Haupthälfte trägt? Hier tippe ich ganz pauschal mal auf: Niemand!
Aber erst einmal muss ich, bevor ich mich auf den peinlichen Ausflug begebe, die Hunde füttern. Sie fressen recht schnell und ich lasse sie vor die Tür, ohne aus dieser auch nur einen Schritt hinauszutreten. Wäre ja noch schöner, wenn meine Nachbarin mich in diesem desolaten Zustand zu sehen bekäme. Hunde wieder rein und dann noch einmal ab ins Bad: Wieder Make-up, Rouge und Wimperntusche. Eigentlich sehe ich jetzt recht gut aus, wenn nur die doofe Bürste nicht wäre! Ehe ich mich auf den Weg mache, trinke ich trotz der frühen Tageszeit - wir haben es jetzt erst kurz vor Mittag - ein Glas Rotwein zur Beruhigung und bevor ich ins Auto steige, sehe ich mich nach rechts um, dann nach links, wieder nach rechts .... und dann ... schnell ins Fahrzeug. Geschafft, niemand ist meiner angesichtig geworden. Ich schöpfe Hoffnung.
Nach wenigen Minuten stehe ich auf dem Parkplatz vor dem Friseurladen. Ein großes, nicht zu unterschätzendes Problem wirft sich mir jetzt auf: Wie komme ich über die zweispurige Fahrbahn zum Laden rüber, ohne das mich jemand sieht. Regenschirm zur Tarnung wäre albern, weil die Sonne scheint. Einen Hut habe ich nicht bei mir, weil ich daran dummerweise nicht gedacht habe. Also halte ich mir meine große schwarze Tasche an die linke Stirnseite und renne, was das Zeug hält. Atemlos stehe ich vor dem Empfang beim Friseur. "Sie wünschen?" fragt mich ein Fräulein, das ich nicht kenne. Langsam lasse ich meine Tasche sinken und sie versteht. Hach, Frauen sind wirklich ganz klasse und so schnell von Begriff. "Zu wem möchten Sie?" .... ich will nur noch meine Ela sehen und sonst niemanden! Minuten später sitze ich bei Ela auf dem Stuhl. Sie lacht. Das irritiert mich ein wenig, weil ich dachte, Frauen sind untereinander solidarisch. Ich gucke säuerlich, sie hört auf zu lachen. "Wir haben ein Problem." Stellt sie sachkundig fest. Naja, denke ich, eigentlich habe ich mehr ein Problem. Lange Rede, kurzer Sinn, nach meinem Treffen mit Ela bin ich wieder Trägerin einer flotten Kurzhaarfrisur, kann allerdings nicht behaupten, dass mich das gerade glücklich stimmt. Ich fahre nach Hause.
Es ist nun kurz nach vierzehn Uhr und ich verspüre Hunger, als ich wieder in meiner Küche stehe und überlege, was ich noch zu erledigen habe .... irgend etwas war da noch ..... Auf der Suche nach einer unkomplizierten Zwischenmahlzeit treffe ich auf Baguettes aus dem Tiefkühlfach. Das ist genau das, wonach ich gesucht habe. Also Ofen anstellen, Baguettes auspacken, auf das Blech legen und .... tschüs ....! Meine Gedanken schweifen zu dem übervollen Wäschekorb vom Morgen. Also stopfe ich die schmutzige Wäsche in die Wäschemaschine und bemerke, dass ich kein Waschpulver mehr habe. Ich hasse diese Welt, ehrlich! Aber dann fällt mir schlagartig ein, dass früher mit Kernseife gewaschen wurde. Und genau so ein Stück Kernseife habe ich noch irgendwo rumliegen. Nachdem ich sie gefunden habe, schabe ich mit einem Messer kleine Raspel Kernseife ab und fülle sie in das Waschmittelfach. 40 Grad einstellen, fertig.
In der Zwischenzeit ist das Baguette fertig, es riecht himmlisch nach überbackenem Käse. Selbstredend verbrenne ich mir die Finger, als ich versuche, ohne Hilfsmittel mein Mittagessen auf den Teller zu befördern. Während ich die Finger unter den kalten Wasserstrahl halte, habe ich Muße, über alles noch einmal nachzudenken. Fragen, wie "womit habe ich das verdient?" und "was habe ich verbrochen?" - eben so das übliche, wenn alles schief geht, schwirren mir durch den Kopf. Den einzigen Trost bietet mir im Moment das Baguette. Nachdem meine Finger trocken sind und auch nicht mehr so brennen, setze ich mich und genieße mein Essen.
Das Telefon klingelt. Hin- und h weiterlesen schließen -
Die Tochter meines Feindes
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wie schön war doch die Zeit der Unwissenheit! Es gab nur sie und mich. Die Welt war vergessen. Vollkommen.
Sie lächelte so sanft, und diese Augen… kann es denn was Schöneres geben?
„Ich kenne dich nicht,“, so sagte sie, „aber ich weiß, dass ich zu dir gehöre.“
Doch sie wusste nichts. Genau wie ich. Und so kam es, dass ich begann sie zu lieben. Ich selbst war es, der begonnen hatte mich zu quälen. Denn am nächsten Morgen, nach einer Nacht voller Magie, musste ich feststellen, dass ich geboren war um sie zu hassen.
Doch wieso nur? Wieso konnten wir nicht zwei Namenlose bleiben, die sich in ihrer Unwissenheit liebten? Wieso nur war das Verlangen da, sie kennen zu lernen?
Nein, sie besser kennen zu lernen! Denn ich wusste bereits alles, was ich wissen musste um sie zu lieben, nach einem Blick in ihre Augen. Ich kann mich noch so gut erinnern.
Es war eine sternenklare Vollmondnacht. Die schönste Nacht, die man sich vorstellen konnte. Sie saß dort am See, an meinem Platz. Ihre Finger waren leicht ins Wasser getaucht und sie blickte zum Mond. Mit den langen, blonden Haaren und dem schlichten, weißen Kleid hielt ich sie erst für einen Engel. So schön war sie! Nur ein Engel konnte so schön sein! Vielleicht hatte ich mich da bereits in meiner Unwissenheit in sie verliebt.
Oh, wieso habe ich sie nicht gleich nach ihrem Namen gefragt? Es hätte verhindern können, das der Morgen nach der Nacht mein gebrochenes Herz sehen musste. Wieso nur war es mir in dem Moment egal gewesen, wer sie war… hauptsache sie war da.
Also setzte ich mich zu ihr, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Sie blickte mich an. Mit ihren glänzend hellblauen Augen blickte sie mich an. Kein Wort entwich ihrem Mund. Aber das war egal, denn ihr Blick sagte alles. Ihre Augen redeten zu mir. Sie sagten: „Ich habe auf dich gewartet.“.
So saßen wir da, die ganze Nacht, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Denn Worte waren so unwichtig… so gleichgültig geworden. Wir schauten uns in die Augen, dass war alles, was wichtig war.
Dann, irgendwann, nahm sie meine Hand und legte sie in ihre. Es war so schön ihre Hand zu fühlen. Zu diesem Zeitpunkt liebte ich sie bereits, dass weiß ich genau. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass es ein Leben nach dieser Nacht geben würde, ein Leben ohne sie.
Doch mit dem Sonnenaufgang kam das Ende für die Nacht. Die Nacht, die ich damit verbracht hatte, ihr in die Augen zu sehen. Und keine Sekunde dieser Nacht war verschwendet. Denn ich hatte zum ersten und letzten Mal wirklich gelebt.
Es gibt viele Leute, die behaupten, man kann nur wirklich leben, wenn man etwas riskiert, etwas wahnsinniges oder verrücktes tut. Doch das ist nicht wahr. Denn ich habe in ihren Augen wahrhaftig gelebt. Wieso könnte ich mich sonst an jeden Moment dieser Nacht so gut erinnern? Ja, ich habe in der Nacht nicht nur zu lieben gelernt, nein, ich lernte auch zu leben.
Als der Morgen kam öffneten sich ihre zartrosa Lippen um zu sprechen. Den Klang ihrer Stimme werde ich niemals vergessen. „Ich weiß nicht wer du bist, aber ich weiß, dass ich zu dir gehöre.“ Wie recht hatte sie doch! Wenn zwei Menschen sich verstehen, ohne auch nur ein Wort zu sprechen, wenn ein einziger Blick des Anderen sie so intensiv fühlen lässt, hatten sie dann nicht das Recht, zusammen zu gehören?
Anscheinend nicht.
Nach ihren Worten stand sie auf und schüttelte ihr Kleid, um es vom Staub zu befreien. Ich erhob mich ebenfalls, um ihr weiter in die Augen sehen zu können.
„Ich werde auf dich warten. Hier. Jede Nacht.“, sagte sie noch und lächelte zum ersten Mal. Was für ein bezauberndes Lächeln! Dann drehte sie sich um und ging.
„Dein Name?“, rief ich ihr hinterher. Oh, warum musste ich bloß ihren Namen wissen? Es war doch alles so perfekt gewesen. Ich liebte sie. Sie hatte mich verzaubert. Mit ihren Augen hatte sie mich verzaubert. Wie wichtig war da schon ein Name?
Viel zu wichtig.
„Shonei Igóe.“, rief sie mir noch zu und fing an zu laufen. Wahrscheinlich lief sie nach Hause.
Shonei Igóe, diesen Namen kannte ich. Meine Eltern hatten mich gelehrt ihn zu hassen, ihn zu verachten. Wieso hatten sie mir nur ihren Namen genannt, den Namen der Tochter meines Feindes? Wieso hatten sie mir nicht gesagt, wie wunderschön sie war? Und wieso hatten sie niemals von ihrer reinen Seele gesprochen? Denn das sie eine hatte wusste ich. Ich habe es in ihren Augen gesehen.
Ich weiß wieso. Sie hatten Angst, ich würde keinen Grund finden sie zu hassen. Denn dann würde ich den Krieg zwischen unseren Familien beenden. Einfach so, weil ich keinen Sinn darin sehen würde.
Doch der Krieg musste berechtigt sein, dachte ich damals. Meine Eltern würden doch niemals nur der Tradition wegen einen Krieg führen. Einen Krieg, von dem keiner mehr wusste, wieso er eigentlich geführt wurde.
Falsch gedacht.
Doch das weiß ich erst heute. Leider. Hätte ich es damals gewusst, hätte ich damals auf mein Herz gehört… ich könnte heute glücklich sein. Doch ich hatte Leuten vertraut, allein, weil ich es gewohnt war ihnen zu vertrauen. Weil alle sagten, ich müsste ihnen vertrauen. Ich vertraute Leuten, die dachten, sie wüssten, was das Beste für mich wäre. Doch sie kannten mich genau so wenig, wie ich sie kannte. Ich hatte mein Leben blind in die Arme dieser Leute gelegt. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht wollte ich einfach nur, dass sie mich verstehen. Und sie hätte niemals verstanden, dass ich die Tochter meines Feindes liebte. Deshalb bin ich nie mehr zum See gegangen. Nie wieder.
Selbstgeschrieben im Jahre 1999
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-25 17:41:12 mit dem Titel Gefallener Krieger
Alle hielten sie großen Abstand, als er durch die Gassen schlich. Niemand wollte sich näheren, jedem stand die Angst ins Gesicht geschrieben. Doch ihm war dies völlig gleich, denn es war immer so gewesen.
Sein Ziel klar vor Augen ging er schneller durch die düstre Gasse in dieser finsteren Zeit. Ihn musste er vernichten, erst dann konnte er zufrieden sein. Und dennoch war er ein Teil von ihm.
Sein Gesicht in dunkle Tücher gehüllt sah er freudig dem Stadtende entgegen. Bald würde er da sein. Die mit schwarzen Flecken übersäte Hand griff nach dem Schwert, die sonst gelben Augen leuchteten weißlich. Der Nebel vom nahen Wald kam ihm entgegen um ihn als Freund zu begrüßen, draußen, fernab jeglichen Lebens war er nun zu Haus. Doch ruhen konnte er dort noch nicht, erst musste er die finden, die ihn mit diesem Leben gestraft hatten.
„Hier bin ich, Gefallener, doch wieso solltest du das schaffen, was andere vor dir schon so oft versucht hatten?“ Dieses Gesicht erkannte er genau, es war einer von denen, die er suchte.
Ruhig ging er auf ihn zu, während der Beschwörer einen mächtigen Feuerball auf ihn sandte. Doch er konnte ausweichen, und das Feuer ließ sich in einem der kleinen Häuser hinab und breitete sich von dort in Windeseile über der gesamten Siedlung aus. Kinder schrieen, Frauen kreischten; heißes Licht durchbrach die Finsternis ohne sie wirklich zu durchleuchten. Aber er ging ruhig und langsam auf den Beschwörer zu, dessen Selbstsicherheit langsam begann zu schwinden.
„Warte!“, schrie er ihm entgegen, doch jegliche Worte waren vergebens, denn er kannte genau seinen Weg, sein Ziel war klar. Mit einpaar schnellen Hieben war des Beschwörers Geist fort von dieser Welt und sein Körper lag blutig im Staub. Zufrieden nickend betrachtete er das Blut an seiner Klinge und beschloss das brennende Städtchen nun zu verlassen. Die Jagd konnte weitergehen…
Diese kurze geschichte habe ich irgendwann mal in einem kurzen Wahn von Inspiration geschrieben und weiß nicht genau, ob es sich lohnt sie weiterzuschreiben oder nicht. Was meint ihr?
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-13 20:35:02 mit dem Titel Brief
Vorab möchte ich nur erwähnen, dass dies hier nur eine Geschichte ist, also nichts mit mir persönlich zu tun hat. Auch wenn dies zu erwähnen für die meisten überflüssig ist, so gibt es doch dennoch einige Leute die vergessen, was einem in der Schule dann immer eingeprügelt wird: "Zwischen Autor und Geschichte steht immer ein Erzähler, der nichts mit dem Autoren zu tun hat."
Brief
Ich liebte ihn, ich liebte ihn wirklich. Er war so süß und auch schon neunzehn, wesentlich älter. Alle wollten ihn, aber ich liebte ihn.
Mark stand in der Pause immer bei den Rauchern, rauchte aber selbst nicht mit. Alle dort waren so cool, aber ich durfte nicht hin, war erst fünfzehn.
Er redete meist mit Mädchen, aber Seria versicherte mir, er habe keine feste Freundin. Sie musste es wissen, ihr Bruder war in seinem Jahrgang. Und so stand ich jede Pause da, und nur er war das Ziel meiner Augen.
Dann kam die Sek-II-Fete, und ich durfte zum ersten Mal hin. Seria kam natürlich mit, alleine wär’ ich nie hingegangen. Unter so vielen Großen fühlt man sich dann doch ganz allein. Seria wusste, wie sehr ich Mark liebte und deshalb erzählte sie Tobias, ihrem Bruder, er solle uns Mark vorstellen. Die Vorbereitungen für dieses Treffen starteten schon um achtzehn Uhr bei Seria daheim.
Zuerst mussten die Klamotten sorgfältig gewählt werden. Nichts von dem, was ich von mir zu Seria mitgebracht hatte, passte. Also wurde ihr Kleiderschrank geplündert. Um 19.30 stand mein Outfit nun endlich fest: Das schwarze, bauchfreie Topp mit dem tiefen Dekolleté und dem Glitzeraufdruck „Hexe“, der rotkarierte Schottenrock (Mini) und die schwarzen, kniehohen Schnürstiefel. Ich fühlte mich schon fast erwachsen, als ich mich im Ganzkörperspiegel betrachtete. Meine Mutter hätte mir nie erlaubt, so auszugehen, aber sie war ja nicht hier.
Dann kamen die Haare. Ich konnte mir kaum vorstellen, was man aus halblangen, dunkelblonden Haaren groß machen konnte. Doch Seria hatte die Idee: zwei Zöpfe, links und rechts, mit rotem Haarmascara verfeinert. Das sah wirklich cool aus, aber wir taten noch ein wenig Glitzer dazu. Seria meinte, ich würde nun wie mindestens achtzehn aussehen, das war ein tolles Gefühl.
Das Make-up musste nun aber auch richtig auffallen, meine Augen mussten schließlich betont werden. Also bekam ich grünblauen Lidschatten und den X-tra-strong Mascara. Zusätzlich noch Kayal und leicht-rosametallic Lippenstift. Sowohl auf die Wangen als auch aufs Dekolleté wurde Glitzer aufgetragen. Voilá, ich sah einfach geil aus. Niemals hätte ich gedacht, dass ich so erwachsen aussehen würde.
Wir waren um halb zehn fertig, doch Tobias wollte nicht vor zehn los; laut ihm, würde es sich eh nicht eher lohnen. Also warteten wir unerträgliche Ewigkeiten bis zehn. Danach fuhr Tobias endlich los, und ich glaube, er fuhr zu schnell. Doch richtig sicher bin ich mir nicht, schließlich würde ich meinen Führerschein in frühestens zwei Jahren beginnen.
Die Fete war cool. Total laute Musik, überall Leute, die rauchten und Bier tranken. Kaum waren wir drin, bestellte Tobias Seria und mir schon ein Bier (Becks, glaube ich). Eigentlich hasste ich Bier, doch alle tranken es und so schlang ich das Gebräu in großen Schlücken hinunter.
Mark war noch nicht da, so beschlossen Seria und ich (eigentlich eher Seria als ich) zu tanzen. Den Song kannte ich nicht, und den Takt bekam ich erst recht nicht hin, schließlich war ich doch so aufgeregt. Außerdem tanzten alle anderen sowieso viel besser als ich.
Sechs oder sieben Songs später erblickte ich Mark am Eingang und blieb vor Schreck stehen. Eine Ältere knallte deshalb beim Tanzen gegen mich und ich fiel hin. Das war ja so peinlich! Ich machte mich schnell vom Acker und mischte mich unter die Leute. Hoffentlich hatte das niemand gesehen. Seria war mir gefolgt, erwähnte mein Missgeschick aber mit keinem Wort. Vielleicht hatte es wirklich niemand gesehen.
Wir gingen zu Tobias, der uns dann Mark vorstellte. Es war unglaublich, Mark redete mit mir! Ich konnte nicht viel mehr als kichern oder vereinzelt Wörter von mir geben, aber er redete mit mir! Und er sah so süß aus! Am liebsten hätte ich ihm ja meine Liebe sofort gestanden, aber ich war einfach zu schüchtern.
Nach einer halben Ewigkeit holte Mark eine Flasche Wodka aus der Tasche und fragte, wer gerne draußen mit ihm einen trinken würde. Aber eigentlich sah er nur mich an. Natürlich hab’ ich „ja“ gesagt, als Einzige.
Draußen war es kühl geworden und ich fror. Doch Mark war so süß und gab mir sein Sweatshirt, schließlich hatte er ja noch ein T-Shirt drunter. Er bot mir den ersten Schluck an, direkt aus der Flasche! Natürlich trank ich, aber der Wodka war so ekelig. Dennoch nahm ich jedes Mal einen großen Schluck, bis ein ganzes Stück der Flasche leer war.
Mir wurde so warm, dass ich Marks Sweatshirt wieder auszog. Ich weiß noch, dass ich über jeden Mist gelacht habe.
Irgendwann legte Mark den Arm um mich, und meine einzige Antwort darauf war, zu kichern. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mich ziemlich peinlich benommen habe, aber ich habe ihn doch geliebt!
Mark küsste mich, leidenschaftlich. Mein erster Zungenkuss -und dann noch von meiner großen Liebe!
Wir standen auf und gingen in den Garten des Gasthofes. Es standen viele dunkle Bäume rum und ich konnte kaum was sehen. Doch Mark führte mich. Irgendwo, weit hinten, legten wir uns hin, er auf mich, und fingen an, uns wild zu küssen. Immer mehr, immer doller. Es war so schön, so herrlich schön! Dies war die Erfüllung meiner größten Träume! Seine Hand glitt unter mein Topp, doch ich hielt sie fest und versuchte sie wieder über meine Klamotten zu legen, doch sie wehrte sich.
„Das geht mir zu schnell.“, flüsterte ich ihm ins Ohr. Er hörte auf zu küssen, bevor er dann ein „Wirklich...“ so süß lächelte.. und mich vergewaltigte.
Und das ist der Grund, weshalb ich diesen Scheißkerl so hasse! Ich habe ihn geliebt und er hat mich so derart ausgenutzt! Er hat mich abgefüllt und wollte mich abschleppen!
Es war mir so peinlich, ich fühlte mich so ausgenutzt; ich habe noch nicht mal Seria was davon erzählt. Sie dachte, ich hätte ihm meine Liebe gestanden, er hätte „nein“ gesagt und nun wollte ich unbedingt nach Hause. Erst zu Hause hatte sie von Tobias erfahren, dass Mark mich flachgelegt hatte. Doch ich erzählte nie jemandem, wie es wirklich gewesen war.
Ich duschte fünf, sechs, sieben Mal, doch ich war immer noch schmutzig. Beschmutzt von so einem Arschloch, von so einem Versager, Bastard... ich musste kotzen. Die ganze Nacht durch, der Wodka zeigte seine Wirkung.
Warum hatte Mark mir das angetan? Wie würde ich jetzt noch lieben können, nie wieder könnte mein Herz vor Glück pochen. Er hatte meine Seele aus meinem Körper extrahiert, sie geschändet, auf sie gespuckt und sie mit seinem Schwanz erstochen. Ich war tot, ohne Lebensdrang und innerlich verrottet.
Und wie er mich aus dem Leben riss, so hatte ich auch das Recht, ihn zu töten; und wenn ich ihn so ansehe, so leblos, kalt, mit rotem Zuckerguss bedeckt, so war meine Tat noch viel zu friedlich für dieses Schwein. Ich existierte nur noch, um ihn mit mir zu reißen, denn seit dem Wochenende war ich tot. Endlich kann ich jetzt auch meinem Körper die selige Befriedigung meines Geistes gönnen.
Wer diesen Brief liest, soll wissen, dass wir beide aus Liebe starben. Ich, weil ich eine Liebe lebte, die ihre Energie nur aus Schmerzen zog, und Mark, weil er diese Liebe aufs Brutalste zerschlug.
Ich hoffe, jeder kann meinen Entschluss verstehen, auch wenn Seria wohl als Einzige wahre Tränen vergießen wird. Doch bitte, gedenkt der Toten, statt über sie noch mehr zu lachen, da sie doch nur ihrem Lebensschmerz entkamen, den sie sich selbst angetan.
Karin
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-16 14:40:54 mit dem Titel Das Mädchen
Cassandra war ganz ruhig. Sie hatte keine Angst und die Kälte störte sie auch nicht. Sie saß einfach nur da, den Kopf in die Knie gepresst, und atmete flach ein und aus. Ihr Kopf war leer, sie dachte an nichts; war einfach nur da, in dem nassen dunklen Kerker; existierte vor sich hin. Die grünen Augen waren weit geöffnet, doch sie sah nichts. Sie hätte auch nichts sehen wollen, wenn sie noch einen Willen gehabt hätte. Doch den hatte sie schon längst verloren.
Eine Ratte rannte über den schmutzigen Boden und nagte Cassandras Brot an. Es wäre ihre letzte Mahlzeit gewesen, doch sie hatte keinen Hunger gehabt. Sie konnte einfach nur in der Ecke sitzen und vor sich hin existieren, konnte einfach nur da sein… zum letzten Mal.
Die schwere Kerkertür öffnete sich und ein kleiner Mann trat herein. Er blickte streng auf das junge Mädchen, ein riesiges Kreuz um seinen Hals baumelte bei jedem Schritt.
„Komm!“, sagte er mit verächtlicher Stimme, doch der Tonfall störte sie wenig. Sie erhob sich mit geneigtem Haupt und schritt aus dem Kerker hinaus ins Freie. Dort wartete schon der Scheiterhaufen auf sie. Doch dies schien ihr egal zu sein.
Ein großer Mann packte sie grob am Arm und zerrte sie hinauf wo er sie letztendlich festband. Cassandra wehrte sich nicht.
Dort stand sie nun, auf ihrem hölzernen Grab. Der Kopf war gesengt, die Augen hoffnungslos und leer. An den Armen waren die Male des Verhörs deutlich zu sehen. Gleich würde man sie verbrennen. Doch töten konnte man sie nicht mehr. Dies hatte man schon vorher getan. Denn dort oben auf dem Holz war der verstümmelte Körper einer leblosen Seele festgebunden, und nicht ein Mädchen von vierzehn Jahren.
Anfangs hatte sie noch gekämpft, anfangs hatte sie noch die Kraft dazu gehabt. Sie hatte gewusst, dass sie keine Hexe war. Doch inzwischen würde sie vielleicht selbst dran glauben, wenn sie noch glauben könnte.
Das trockene Holz wurde entzündet. Es brannte schnell, Cassandra spürte schon die heißen Flammen auf ihrer Haut. Doch sie schrie nicht. Sie hatte nicht mehr die Kraft zum Schreien. Sie stand einfach nur da und wartete. Wartete auf das Nichts, unwissend, dass sie sich schon längst im Nichts befand.
Ein paar Männer standen um das brennende Mädchen herum. Alle tatenlos, alle fest überzeugt, dass es richtig so wahr. Nirgends war er, der andre Gedanke, nirgends der Zweifel: Vielleicht war sie ja doch unschuldig… weiterlesen schließen -
Der Clan der Goten
Pro:
--
Kontra:
--
Empfehlung:
Nein
**Vorwort**
In meiner Freizeit habe ich eine Geschichte Geschrieben, es ist meine erste Geschichte, also nicht so gemein :)
**Geschichte**
Das war’s. Mac war durchgefallen. Betrübt von seinem Misserfolg ging er nach hause. Er wusste nicht, was er seinen Eltern sagen sollte, denn er hatte Angst, sie würden zu enttäuscht von ihm sein. Also beschloss er erstmal ein Kober-Hangs zu trinken, was sowas ähnliches, wie eine Cola mit Alkohol ist. Dies tat Mac immer, wenn er in Schwierigkeiten steckte und nicht mehr weiter wusste. Er wollte gerade gehen, als er bemerkte, dass ihn ein unheimlicher Mann die ganze Zeit ansah. Der Mann musterte Mac. Mac war klein und schlank. Er machte keinen sonderlich starken Eindruck, aber dem Mann viel sein Ausdruck auf. Mac sah den Mann an. Er war groß und stark, er sah irgendwie unnormal aus. Seine Haltung war sehr merkwürdig, Mac konnte aber nicht sein Gesicht sehen, denn der Mann trug eine Kapuze. Mac ging mutig auf ihn zu, aber auch von nahem konnte er das Gesicht nicht erkennen. “Du siehst aus, als wenn du was drauf hast, Kleiner.”, sagte der Mann mit einer Rauen stimme, die sich sehr unheimlich anhörte. “Was wollen sie von mir?” “Dir helfen!”. Mac konnte nur noch sehen, wie ein spitzer Gegenstand auf seinen Hals traf, als er in Ohnmacht viel. Als er wieder zu sich kam war er in einer Kneipe. Aber es war nicht die selbe, in der er eben noch war, oder zumindest glaubte Mac, dass er vor einem Moment noch dort war. Seine Ohren dröhnten und wie es aussah, war er alleine. “Gut geschlafen? Dann kannst ja losgehen. Siehst du die Schublade dahinten? Öffne sie. Schnell!”. Mac wusste nicht, wie ihm geschah, aber er griff nach der Schublade öffnete sie und griff, ohne nachzudenken, in sie hinein. Als er seine Hand wieder aus der Schublade raus nahm, hatte er eine Pistole in der Hand. “Wehr dich”, ertönte wieder eine Stimme. Neben Mac brach ein Stück aus der Wand aus. Mac sah etwas, was so groß war wie er, aber auf allen vieren krabbelnd auf sich zukommen. Es war etwas schleimiges und sah sehr gefährlich aus, Mac wusste nicht, was er machen sollte. Doch dann viel ihm die Pistole wieder ein und ohne weiter nachzudenken schoss er drei mal auf das Monster. “Was wird hier gespielt?”, schrie Mac laut in den Raum. Gut gemacht, Mac, sagte wieder die Stimme. Den ersten Test hast du bestanden, es fehlen nur noch zwei. Dann öffnete sich die Tür und der große Mann, der ihn betäubt hatte trat ein. Mac schoss erneut mit der Pistole, aber der Mann ignorierte es einfach und ging weiter auf ihn zu. Mac wollte gerade etwas sagen, als der Mann die Kapuze abnahm. Es war kein Mann, es war auch keine Frau, es war etwas ganz anderes. Es war ein Monster, aber auf zwei Beinen gehend. “Wer sind sie?”, fragte Mac, leicht verängstigt. “Ich bin Kulis, der Anführer der Goten. Wir sind ein Volk von Elite-Soldaten. Wir sorgen für Recht und Ordnung auf der Erde, obwohl niemand weiß, dass wir existieren.”. Mac wusste nicht was er sagen soll, aber dann sagte er: “Was habe ich damit zu tun, ich will hier weg, lassen sie mich in ruhe!”. “Du bist wohl doch nicht so schlau und mutig, wie ich dachte. Du hast die Wahl, du stirbst, denn du weißt von unserer Existenz, oder du trittst uns bei und sorgst für eine reine Welt und bekommst das unendliche Leben geschenkt.”. Wieder mal verschlug es Mac die Worte. “Ich nehme an, Mac, du entscheidest dich richtig.”. “Bleibt mir eine andere Wahl?”. “Nein, also dann mach dich auf die letzten zwie Prüfungen bereit.”. “Und was sollen das für Prüfungen sein?”. “Du wirst sehen.”. Kulis zog eine Waffe, zumindest sah es aus, wie eine Waffe. Er schoss auf Mac und diesem wurde kurz schwarz vor den Augen. Als er wieder sehen konnte, fand er sich in einer art Lagerhalle wieder. “Hier sind irgendwo zwei Menschen versteckt. Sie werden von Griffons, sehr Gefährlichen Lebewesen bewacht. Du musst beide Menschen retten und wieder raus bringen und du hast die Aufgabe bestanden.”. Kulis überreichte Mac ein Gewehr, zwei Granaten und eine Blendgranate. “Die Blendgranaten wirken bei Griffons genauso, wie bei Menschen, aber gebrauche deine Ausrüstung gut, denn falls du keine Magazine mehr hast bist du ausgeliefert. Jetzt mache dich auf den Weg.”. Mac sagte kein wort, das alles war ihm sehr suspekt, aber er wusste, dass er keine andere Wahl hatte. Er hätte nicht so schnell zugesagt, wenn er nicht schon genug über die Goten wusste, denn er und sein Freund, Frigen haben durch verschiedene Informationsquellen einiges über die Goten herausgefunden. Er wusste genau, dass wenn er Kulis erzählen würde, dass Frigen auch über die Goten Bescheid weiß, würde Frigen schon so gut, wie tot sein.
Als Mac sich nach Kulis umschauen wollte, war dieser verschwunden. Mac wusste, wie man mit der M16, die Waffe, die er bekommen hat, umgeht und machte sich bereit. Er ging auf eine Tür zu, die wie es aus sah, verschlossen war. Goten hatte nicht viele Magazine für seine Waffe und wollte sparen, also beschloss er, die Tür einzutreten. Als die Tür daraufhin umfiel, betrat Mac den nächsten Raum. Plötzlich hörte er rechts von sich ein Geräusch, woraufhin er sich klar zum Gefecht machte. Auf einmal sprang ein, auf vier Beinen laufendes Ungeheuer auf ihn, Mac reagierte blitzschnell und gab drei Schüsse auf das Monster, wahrscheinlich ein Griffon, ab. Der Griffon sang zu Boden und Mac ging langsam und vorsichtig auf das, wahrscheinlich tote Monster zu, um es genauer zu betrachten. “Ein seltsames Ding”, dachte sich Mac, denn das Ungeheuer ging, wie es ihm gesagt wurde, auf vier Beinen, aber es hatte auch noch zwei, nahezu menschliche, Arme. “Die Schwachstellen sind wahrscheinlich genau die gleichen, wie beim Menschen.”, überlegte sich Mac. Auf einmal sprang ihm, wie aus dem Nichts von hinten ein weiterer Griffon an. Mac schrie, denn der Griffon hat ihm eine tiefe Wunde in den Rücken gemacht. Unter höllischen Schmerzen drehte sich Mac um und schoss auf den Griffon. Dieser fiel unter lautem Ächzen um. Mac ertrug große Schmerzen, aber er wusste, dass er nicht überleben konnte, wenn er hier liegen bleibe. Also stand er schwerfällig auf und ging auf eine weitere Tür zu. Bei näherem Betrachten viel ihm auf, dass in der Tür ein kleines Fenster war. Er spähte hindurch und erblickte einen Menschen, der wahrscheinlich eine der zwei Geiseln war, die er retten musste. Er wollte gerade die Tür aufbrechen, als ihm zwei Griffons hinter dem Menschen auffielen. Die Griffons hatten ihn noch nicht entdeckt, also sah er sich genauer im Raum um und überlegte sich, wie er die Griffons von hinten erledigen kann, ohne die Geisel zu gefährden. Da fiel ihm der Lüftungsschacht auf und sofort war Mac darin verschwunden. Es war schwer, mit voller Ausrüstung sich durch den Lüftungsschacht zu zwingen und dazu hatte Mac noch den tiefen Schnitt im Rücken. Aber trotz all der Hinderniss kam er an dem Ausgang zu dem Raum mit der Geisel. Leise krabbelte er noch die letzten Meter, um in eine perfekte Schusslage zu kommen. Jetzt muss er schnell beide Griffons hintereinander ausschalten. Er zielte auf den ersten und drückte ab. Blitzschnell zielte er auf den zweiten und drückte erneut ab. Beide waren umgefallen und Mac ging durch den Ausgang des Schachtest zu der Geisel. Diese löste sich aber in Luft auf, als Mac nach ihr griff. “Du bis sehr klug, Mac, aber eine Geisel fehlt noch. Wenn du sie auch rettest, wirst du in den Clan der Goten aufgenommen.”, kam eine Stimme aus dem Raum, aber als Mac sich umsah, war, wie er es sich dachte, niemand zu sehen. “Also weiter.”, dachte sich Mac. Und suchte eine Tür in den nächsten Raum, aber auch nach näherem Betrachten des Raumes fand er nur die Tür, die ihn zurück an den Anfang der Prüfung führte. Mac war kurz vorm Aufgeben, doch dann entdeckte er eine lockere Fliese im Boden. Er schlug mit seinem Gewehr ein paar mal drauf und der Weg in eine untere Etage war frei.
Der Raum, in den er gelangte war aber anders, als die anderen, er war leer und es stand kein Müll in den Ecken, zudem war er gut beleuchtet und Mac konnte gut sehen, dass keine Griffons in der Nähe waren. Er ging vorsichtig zu einer Tür und öffnete diese ebenso vorsichtig. Sie führte wieder in einen Hellen, sauberen Raum. Gerade fing Mac an sich sicher zu fühlen, als ein Geräusch über ihm ihn unsicher machte. Er ging vorsichtig in einen anderen, sehr großen Raum. Dieser Raum war wieder unordentlich, Mac nutzte das aus und versteckte sich hinter einem Karton. Das Geräusch wurde immer lauter. Es hörte sich an wie Gekrabbel. Es wurde immer lauter und auf einmal brach die Decke in der Mitte des Raumes zusammen und 5 Griffons kamen herein. Sie haben Mac noch nicht bemerkt, aber dieser wusste, dass sie ihn früh genug bemerken würden. Mac griff nach einer seiner Granaten und warf eine HE Granate zu den fünf Griffons. Diese sprangen blitzschnell auf die Granate, wahrscheinlich dachten sie, es wäre Mac. Die Erde bebte von der Erschütterung, die durch die Granate verursacht wurden. Mac sah in den Raum. An den Wänden lagen die Griffons von der Wucht der Granate an die Wände geschlagen.
Dann kam wieder die Stimme aus dem Raum: “Gut gemacht, Mac. Viele sind hier umgekommen. Aber du hast es noch nicht geschafft. Das Ende der Prüfung ist nahe, das Ende wartet hinter der nächsten Tür. Aber sei vorsichtig, wenn nur ein Mensch getötet wird, bin ich gezwungen, dich auch zu töten.” Vorsichtig ging Mac auf die Tür zu. Er hörte, dass hinter der Tür etwas war. “Wenn Kulis die Wahrheit sagt, ist die letzte Geisel hinter dieser Tür.”, dachte sich Mac. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spalt weit und sah hindurch. Zehn Griffons hockten neben einer Geisel. Mac lud das Magazin seiner M16 nach und nahm sich eine Blendgranate. Er warf die Blendgranate in den Raum und wartete, biss sie explodierte. Dann rannte er in den raum und schoss auf die geblendeten Griffons. Gerade wollte er zur Geisel gehen, als er ein Griffon auf die Geisel springen sah. Er schoss so schnell er konnte auf den Griffon und traf ihn, kurz bevor er die Geisel erreicht hatte. Jetzt verschwand die Geisel und vor ihm erschien Kulis. “Du hast die Prüfung absolviert, aber freu dich nicht zu früh. Die letzte Prüfung wird jetzt kommen und die ist nur schwer zu schaffen.” Es wurde wieder dunkel vor Macs Augen, aber dieses mal war es länger dunkel, als vorher. Während es dunkel um Mac herum war, redete die Stimme von Kulis zu ihm: “In dieser Prüfung musst du gegen ein Mitglied des Goten Clans kämpfen. Du wirst Magot bezwingen müssen, dann wirst du in den Clan aufgenommen.” Mac konnte nichts sagen. Dann wurde es wieder hell vor Macs Augen. Er fand sich in einem großem Raum wieder. “Kulis? Was ist jetzt?”, rief Mac verzweifelt, aber es kam keine Antwort. Er war alleine in dem großen Raum. Er sah sich um und stellte fest, dass er keine Bewaffnung mehr hatte. Plötzlich fing der Raum an zu beben und vor Mac erschien ein riesiges Monster. Es war ca. Drei mal so groß wie Mac und die Haut war mit schleim bedeckt. An den Händen hatte es scharfe Messer. Mac wusste nicht, was er machen sollte. Er rannte zu der Wand des Raumes und suchte im Gerümpel nach brauchbare Waffen. Das Monster, Magot, kam langsam auf Mac zu. Magot war vor Mac angekommen und holte mit einer Kralle aus. Im letzten Moment sprang Mac zur Seite und legte auf seinen vorherigen Standpunkt eine sehr Harte Platte hin. Mac wusste nicht, was es für eine Platte war, aber als die Kralle von Magot auf sie schlug, zerbrach Magots Kralle und er lies ein lautes Grollen von sich. Mac warf mit ein paar scharfen Gegenständen auf Magot, die er in dem Gerümpel gefunden hatte, aber alle prallten an Magot ab, wahrscheinlich hatte er einen Panzer. Doch als er erneut einen Versuch startete, blieb in Magots Hals ein Messer stecken. “Wahrscheinlich liegt seine Schwachstelle in seinem Hals.”, überlegt Mac und warf erneut auf Magots Hals. Dieser schrie und taumelte hin und her. Magot schlug mit seiner noch heilen Kralle auf Mac und verletzte ihn schwer am Arm. Mac schrie und Magot fiel um. “Bravo, Mac, du hast es geschafft, du wirst in den Clan der Goten aufgenommen. Du wirst unsterblich werden, aber missbrauche nie deine Kräfte. In deiner Welt bist du nie geboren und niemand wird dich wieder erkennen.”, sagte Kulis, der jetzt vor Mac stand. “Ich werde meine neu errungenen Fähigkeiten mit Würde tragen und sie nie missbrauchen.”, sagte Mac. Mac war zwar traurig, dass er seine Eltern nie wieder sehen kann und sich jetzt alles verändern würde, aber es war schon, seit er von den Goten erfahren hatte, sein größter Wunsch, in den Clan aufgenommen zu werden.
ENDE?
**Nachwort**
So, dann gebt mir mal eure Meinungen zu der Geschichte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-16 12:03:38 mit dem Titel Der tote Krieg
**Vorwort**
Ich habe mal wieder eine Geschichte geschrieben. Dieses mal zu einem ernsten Thema. DIe Geschichte soll keine Kriegsverhärlichung sein, sonder eher das Gegenteil.
**Einführung**
Hans Koket hat gerade seine Ausbildung als Arzt hinter sich, aber seine erste geschäftliche Reise hatte er sich wahrlich anders vorgestellt. Der 2. Weltkrieg tobte und er musste an die Front als Sanitäter und Hans hatte nichts gute über das Leben als Sanitäter an der Front gehört.
~~Geschichte~~
Hans Koket wusste nicht, wie seine Kameraden in dieser Situation noch schlafen konnten. Vielleicht lag es dadran, dass fast alle in seiner Abteilung schon ein paar Einsätze hinter sich hatten und es für Hans der erste war. Der Boden des Wagons war hart und unbequem, es lag lediglich ein bisschen Heu auf dem Boden. Hans war in einer kleinen Gruppe von Soldaten der Sanitäter. Franz, ebenfalls in seiner Gruppe war der zweite Sanitäter, aber er hatte schon zwei Einsätze hinter sich und hat außerdem eine Ausbildung als Soldat. Der Zug fuhrt lautstark auf den beschädigten Schienen, was die Fahrt wenig bequem machte.
Nach ein paar Stunden hörte man bereits Bomben und Hans wurde mulmig. Seine Kameraden waren mittlerweile auch wach und bereiteten ihre Waffen vor. “Du solltest deine Waffe auch etwas vorbereiten, wenn ein Russe vor dir steht und deine Waffe klemmt bist du so gut wie tot.”, sagte Franz zu ihm. Erst jetzt fiel Hans auf, dass Franz sehr groß und kräftig aussah. Franz bemerkte, dass Hans nicht sehr vertraut mit Waffen wahr und half ihm. Dann trat der Kommandant der Gruppe auf und sagte mit einer lauten stimme, unter der Hans zitterte: “OK, in fünf Minuten sind wir am Ziel, wir rechnen damit, dass gleich, wenn wir aus dem Zug steigen auf uns geschossen wird. Also machen sie ihre Waffen bereit und suchen sie sofort Deckung.”. Hans wurde schlecht und er musste sich übergeben. Seine Kameraden lachten und murmelten was von Weichei. Dann war es soweit und unter lauten Geräuschen kam der Zug zum stehen. Der Kommandant zog die Tür auf und alle rannten raus. Auch Hans hatte die Angst kurzzeitig überwunden und rannte so schnell es ging in eine Deckung. Neben ihm kamen auch Franz und ein Soldat in die gleiche Lusche. Beide schossen sie auf anstürmende, wahrscheinlich russische Soldaten. Nur Hans hatte Hemmungen. “Willst du uns nicht helfen?”, schrie ihn ein Soldat an. “Du musst schießen!”, schrie jetzt auch Franz. Hans atmete noch einmal durch, stieß mit Kopf und Waffe aus seiner Deckung und schoss. Wieder wurde Hans schlecht, aber diesmal von den vielen Schüssen, die manchmal nur Zentimeter weit an seinem Kopf vorbei zischten. Es wurde immer weniger, bis die Schüsse und die Schreie langsam verstummten. “Du hast zwei erwischt, Koket! Dafür, dass du nur Sani bist, gar nicht mal so schlecht.”, sagte Franz zu ihm. Alle rannten in ein Haus neben der Eisenbahnschiene, aber Hans blieb wie angewurzelt in seiner Deckung liegen. Er war nicht sehr stolz, auf das, was Franz zu ihm gesagt hatte. Er wollte Arzt werden, um Leben zu retten, jetzt hatte er das Gegenteil erreicht.
In dieser Nacht übernachteten sie im Haus neben den Schienen, Hans ist mittlerweile auch im Haus. Aber er konnte es noch immer nicht fassen, dass er zwei Menschen auf dem Gewissen hatte und dachte an ihre Familie. Hans hatte keine, vielleicht hätte er eine, wenn er nicht unbedingt Arzt werden wollte. Langsam wünschte er sich, nie die Ausbildung zum Arzt absolviert zu haben. “Koket, komm und hilf mir mal.”, rief Franz, der mit der Versorgung der Verwundeten zu tun hatte. Hans ging zu ihm und half ihm. Später in der Nacht durfte er schlafen. Er holte sich, wie die anderen, etwas Stroh und lag sich in die Ecke. Noch immer hörte man Schüsse und Granaten. Hans dachte daran, dass durch jeden Schuss und jede Granate, die er hörte vielleicht ein Mensch sein Leben verlor. Nach ein paar Stunden besiegte ihn seine Müdigkeit und er schlief ein.
Eine laute Explosion ries ihn aus dem schlaf. “Los wacht auf und an die Waffen!”, schrie der Kommandant. Hans wartete auch nicht lange und ehe er überhaupt darüber nachdenken konnte, hatte er seine Waffe in der Hand und stürmte mit seinen Kameraden nach draußen. “Ein paar vereinzelte Russen sind aus dem Wald aufgetaucht und haben mit Granaten auf uns geschossen.”, klärte ein Soldat die verwirrten Soldaten auf. “Alle man in den Wald und in Deckung.”, rief der Kommandant. Alle rannten hinter einen Baum, einen Felsen, oder eine andere Deckung. Hans krabbelte in eine art Höhle. Er wollte nicht noch einmal jemanden töten. Aber dann hörte er Schritte seinem Versteck nähren. Er musste sich anstrengen, um die Schritte aus den Schüssen herauszuhören. Hans bekam Angst, er wusste, dass es ein Russe sein musste, denn seine Kameraden waren in einer anderen Richtung. Früher oder später würde er entdeckt werden und dann ist er so gut wie tot, das wusste Hans von einem Kameraden. Hans wusste, was es für ihn bedeuten würde, wenn er jetzt aus seiner Deckung kommt und den Russen niederschoss. Er würde sich vorwürfe machen und sich irgendwann die Kugel geben. Aber er wusste auch, dass die Russen ihn erschießen würden, also entschloss sich Hans, zu versuchen, zu schießen. Er sprang aus seiner Deckung und vor ihm stand jemand. Hans schoss blitzschnell, ohne zu sehen, auf wen, denn dabei schloss er aus Angst seine Augen. Als er sie öffnete, bekam er einen riesigen Schock, denn es war Franz. Als er hinter sich sah, sah er die Leiche eines Russen, den er wohl vorher gehört hatte. Sein Kamerad und mittlerweile auch Freund, hatte Hans gerettet und Hans hatte ihn einfach niedergeschossen. Sein halbes Magazin war in dem Körper seines Kameraden. Hans wollte Franz retten, aber er war schon tot. Die Russen waren mittlerweile auch vertrieben und Hans stand in dem kalten Wind, der durch die Bäume zog, alleine da und hatte gerade seinen Freund getötet. Er nahm Franz und trug ihn zu dem Haus, wo andere bereits auf sie warteten, denn es gab viele verwundete. Als sie sahen, was mit Franz passiert war, bekamen sogar sie einen Schock, denn die Leiche war von den vielen Schüssen verunstaltet. Sogar die Männer, die schon mehrmals in Schlachten verwundet wurden und schon viele Männer getötet hatten, mussten wegsehen. Hans lag die Leiche in einen kleinen Raum, er wollte sie eigentlich vergraben, aber der Boden war gefroren. Er war kaum noch in der Lage, seine Kameraden zu verarzten, aber er musste es, denn jetzt war er der letzte Arzt, der in der Nähe war.
Die Verwundeten wurden getragen. Die Gruppe war um fünf Männer kleiner geworden, sie waren nur noch zu 15. Sie zogen weiter immer mehr in Russisches Gebiet. Die verwundeten starben in der Kälte und es Starben immer mehr. Entweder starben sie an der Kälte, wurden von Russen erschossen, oder verhungerten. Schon seit mehreren Tagen litten sie an Hunger, ab und zu fanden sie eine Hütte, in denen sie Essen fanden, aber die Hütten waren bewacht, darum starben oft welche bei Versuchen, die Hütten zu “säubern”. Mittlerweile hatte Hans Koket schon mehrere Leben auf dem Gewissen, aber hauptsächlich trauerte er um Franz. Er hatte es am wenigstem verdient zu sterben und er war der ein zigste Freund, den Hans hatte. Er hatte erzählt, dass die Russen ihn so zugerichtet hatten, aber er stand unter solch einem Druck, dass er wusste, dass er nicht länger mit der Lüge leben konnte.
Sie waren nur noch zu fünft und Hans hatte ein paar seiner Kameraden beigebracht, wie man Wunden verarztet. Er hatte seinen Dienst getan und war so verzweifelt, dass er in den Wald ging und sich eine Kugel in den Kopf jagte.
ENDE
**Nachwort**
Ich hoffe, die Geschichte gefällt euch und ihr findet sich nicht zu brutal. weiterlesen schließen -
Der perfekte Raub
Pro:
Lehrerin: Spannend, packend
Kontra:
Lehrerin: Nicht alle Regeln der Kurzgeschichte beachtet
Empfehlung:
Nein
Diese Geschichte habe ich vor ca. einem Jahr (als ich 14 Jahre alt war) für die Schule geschrieben. Unser Thema war Kurzgeschichten, aber es war ziemlich am Anfang, wusste also die ganzen Regeln noch nicht, deshalb passt es auch ganz gut zu Krimi, aber es soll halt eigentlich eine Kurzgeschichte sein.
Unsere Lehrerin gab uns die beiden ersten Sätze vor (Reifen quietschten, ein Auto heulte auf. Er kam viel zu langsam voran), den Rest sollten wir selbst schreiben.
Wenn euch die Geschichte gefällt, schreibt es in euren Kommentaren, vielleicht schreib ich noch einen zweiten Teil.
Jetzt aber zur Geschichte:
Der perfekte Raub
Reifen quietschten, ein Auto heulte auf. Er kam viel zu langsam voran. Er musste es schaffen, der Polizei zu entwischen.
Wenn ich erwischt werde wie lange muss ich dann wohl sitzen? 5 Jahre, 6 vielleicht 7 oder sogar acht. Nein viel länger, ich hab ja einen Bankangestellten erschossen. Ach ich muss damit aufhören! Ich darf nicht zu Nervös werden.
Er drückte noch mehr auf das Gaspedal um das letzte aus seinem Wagen zu holen. Er hörte die Sirenen der Polizei immer näher kommen. Plötzlich tauchte vor im ein Wagen der Polizei auf und noch einer. Was sollte er jetzt nur machen? Anhalten? Nein, auf keinen Fall. Er durfte einfach nicht bremsen! Also fuhr er weiter.
Die beiden Polizeiautos vor ihm bildeten eine kleine Straßensperre. Es kam nun noch ein dritter Wagen hinzu. Der schloss die Lücke der Straßensperre in der Mitte.
Aber was sollte er denn jetzt tun. Er kam durch die Straßensperre nicht durch. Es gab nur eine Möglichkeit: Er zog die Handbremse und vollführte eine wunderschöne 180°-Drehung. Ca. 500 Meter vor ihm kam ein Polizeiwagen auf ihn zu gerast. Er beschleunigte seinen Wagen. Als er so 70 km/h schnell war, hatte er zum Polizeiauto noch einen Abstand von höchstens 150 Metern. Aber er fuhr geradeaus weiter. Es dauerte noch ein paar Sekunden bis zum Aufprall, noch 4 Sekunden, 3..., 2... und in letzter Sekunde wich der Polizeiwagen aus.
Der Bankräuber streifte mit der rechten Seite seines Autos den Kofferraum des Polizisten, aber er hatte jetzt freie Fahrt. Er brauste mit 100 Sachen durch die Stadt. Er wurde kaum von anderen Verkehrsteilnehmern gestört. Denn bei so einen heißen Wetter fuhr keiner Auto, alle waren im Freibad, in der Stadt Eis essen oder machten sonstige sportliche Aktivitäten. Er musste schnell irgendwo untertauchen. Auf die Autobahn durfte er nicht, die Polizei würde sonst Straßensperren aufstellen. Aber in der Stadt war es zu eng. Er musste in einen Vorort und dort das Auto verlassen. Zu Fuß könnte er nach Hause. Dafür musste er die nächste Straße links fahren.
Da er über 100 km/h schnell war, zog er die Handbremse an, lenkte scharf nach links um dann gleich nach rechts gegen zu lenken. Dabei stoß er gegen einen anderen Wagen und die Beifahrertür flog fast aus dem Wagen. Nun gab er wieder Vollgas. Er konnte jetzt eine ganze Weile gerade aus fahren.
Doch plötzlich stand vor ihm ein Wagen vor einer roten Ampel und auf der anderen Seite fuhr ein LKW. Als er anhielt konnte er die Umrisse eines Polizistenwagens erkennen. Er hielt rechts an, nahm seine Maskierung ab, stieg aus und rannte zurück. Nach kurzer Zeit kam ihm eine Idee: Er musste sich einen Wagen klauen und damit verschwinden. Er nahm also den nächst besten Wagen: Einen Audi, brach die Fensterscheibe ein und knackte das Zündschloss, er kannte sich ziemlich gut aus mit so etwas. Dann fuhr er mit dem Wagen davon. Er brach noch einzelne Fensterstücke aus dem Fensterrahmen, damit es so aussah, als ob er das Fenster ganz hinunter gekurbelt hätte. Er fuhr nun nach Hause. An Polizeiautos fuhr er ruhig weiter. Auch wenn die Polizisten ihn beobachteten, blieb er ruhig. Das war jetzt die Chance unbemerkt unterzutauchen. Er bog links ein und fuhr weiter. Er stellte das Radio auf Polizeifunk und hörte, dass sein Auto mittlerweile entdeckt wurde, aber vom Raub eines Audi hörte er nichts. Einen Kilometer vor seiner Wohnung blieb er stehen, denn falls der Audi entdeckt würde, wäre seine Wohnung weit genug vom Fundort entfernt. Er ging nicht zu schnell, aber er bog die nächste Kreuzung rechts ein. Er ging nun weiter nach zehn Minuten war er kurz vor seiner Haustür, aber davor stand ein Wagen der Polizei.
„Mist! Wie kamen die bloß auf meine Adresse? Hat mich jemand verraten? Aber wenn, wer? Auf jeden Fall muss ich hier weg“, dachte er.
Er rannte was das Zeug hielt. Durch Vorgärten anderer Leute, sprang über Zäune, rannte durch Büsche und kletterte über Mauern. Er dachte nur eins: „Ich muss hier weg!“
Das schaffte er auch. Als er einige Kilometer entfernt war, blieb er zum ersten mal stehen. Sein Puls raste schneller als er mit dem Auto unterwegs war. Er war mindestens bei 180. Er hechelte. Aber noch etwas anderes hinter ihm hechelte. Es war ein Hund, eine Dogge. Es war wahrscheinlich der Hund, dessen Herrchen der Garten gehörte, in dem er gerade stand. Obwohl er außer Atem war rannte er weiter, sprang über den Gartenzaun rannte um eine Ecke und stand plötzlich vor einer Sackgasse. Er drehte sich um und sah vor ihm den Hund. Der Hund kam langsam näher. Als er direkt vorm Bankräuber stand, ertönte eine laute Hupe. Der Hund rannte davon. Dieses kam von einen Auto das vor der Einfahrt der Sackgasse stand. Zur Erleichterung war es kein Wagen der Polizei, sondern der Wagen von Eddie, seinem Kumpel. Sie kannten sich schon seit der Schulzeit. Mit ihm hatte er schon einige Überfälle begangen.
„Ich hab schon gehört das du Gesucht bist. Vielmehr hab ich von ‘nem Bankraub gehört. Mir war gleich klar das du dahintersteckst!“ kam aus dem Auto.
„Mann Eddie, du hast mich gerettet!“, sagte der Bankräuber.
„Nun komm aber rein!“
Er ging ins Auto. Eddie fuhr los.
„Kann ich bei dir für ‘ne Weile untertauchen, Eddie? Die Polizei hat meine Wohnung entdeckt.“
„Na klar kannst du das!“
„Prima.“
Der Wagen fuhr los. Nach einiger Zeit hielt er aber wieder an. Eine Autopanne. Eddie guckte unter die Motorhaube und erkannte sofort, dass die Lichtmaschine hinüber war.
Beide stiegen aus und sie schoben den Wagen zur nächsten Werkstatt.
In der Werkstatt lief zufälliger Weise Radio. Da gerade Nachrichten waren hörten sie von einen Banküberfall und dass man jetzt wisse, wie der Täter aussehe. Er wurde beschrieben: Schwarze Jeans, schwarze Lederjacke, schwarze Schuhe, ca. 1,83 Meter groß, braune Haare, Grünblaue Augen. Ein Phantomfoto gibt es im Internet der deutschen Polizei und evtl. in der morgigen Tageszeitung. Geholfen wurde der Polizei von einen Bekannten des Bankräubers.
Der Räuber wusste sofort, wer gemeint war. John, ein Ex-Sträfling dem niemals ein Raub gelang. John war immer neidisch auf ihn und Eddie.
Als der Mann aus der Werkstatt die Beschreibung hörte, verschwand er in einen anderen Raum und man konnte hören, dass er telefonierte.
Der Bankräuber verschwand sofort und sagte Eddie Bescheid, sie wollten sich in zwei Stunden in deren Stammkneipe treffen. Eddie war damit einverstanden und der Räuber verschwand.
Nun war er schon wieder allein und war verdammt nah dran, erwischt zu wer- den.
Er zog seine Lederjacke aus und warf sie in einen Mülleimer. Leider hatte er ein schwarzes T-Shirt drunter, so gab es kaum eine Veränderung. In dem nächsten Kleiderladen besorgte er sich ein weißes T-Shirt und eine indigofarbene Jeans, weiße Sportschuhe und eine rote Baseballkappe. All dies bezahlte er mit dem geklauten Geld. Natürlich zog er gleich alles an. Er veränderte sich gleich um einiges. Danach ging er zum Friseur und schnitt die Haare um einiges kürzer als sonst. Auf einer Toilette in einem Gasthaus malte er sich seine Augenbrauen voller und steckte sich Watte in den Mund, damit er dickere Wangen bekam. Er ging nun langsam zur Kneipe, da die zwei Stunden fast vorbei waren.
Als er dort angekommen war, hatte er noch eine viertel Stunde Zeit. Er unter- hielt sich in der Zeit mit dem Barkeeper.
Plötzlich hielt ein Wagen der Polizei vor der Tür. Der Bankräuber flüchtete schnell zur Toilette. Die Polizisten stürmten in die Bar. Sie fragten ob einer diesen Mann gesehen habe und zeigten das Foto von ihm. Erst antwortete keiner, aber nach einigen Augenblicken meinte ein Gast, er wäre gerade hier gewesen und sei jetzt auf Toilette.
Der Räuber öffnete eine kleines Kellerfenster, welches oben an der Wand war. Er kam nur mit sehr viel Mühe hindurch und zog das Fenster von außen zu. Die Polizei war erst ratlos, wo der Räuber wohl sein könnte, bemerkte dann leider, dass ein Fenster offen war. Sie sagten über Funk den anderen Bescheid. Und sofort fuhren alle Wagen los.
Zehn Minuten später auf der Polizeiwache, warteten einige Männer. Plötzlich kamen sechs Polizisten mit einen Mann in Handschellen rein. Sie steckten ihn in einen Raum und verhörten ihn. Sie brachten aber nichts aus ihm heraus. Vor Gericht kam raus, dass sie den falschen geschnappt haben, ihr Geschnappter hatte zwar auch einen Banküberfall begangen, aber er war nicht der gesuchte.
ENDE
Kleine Anmerkung: Ich werde ganz bestimmt einen zweiten Teil dazu schreiben und ihn dann wahrscheinlich auch hier einstellen. weiterlesen schließen -
Die mysteriöse Begegnung
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Als ich in den Bus stieg, fiel mir gleich der nette junge Mann mit der Wildledermütze auf.
Erstand im hinteren Teil des Busses und blätterte in irgendeiner Zeitschrift. Anfangs beeidruckte mich nur sein angenehmes Äußeres, dann aber erinnerte ich mich, ihm irgendwo schon einmal begegnet zu sein.
Ich wußte nur nicht wo und kam einfach nicht drauf.
Da spürte ich, wie auch er mich musterte, dann unverwandt anstarrte.
Heiß durchrieselte es mich.
Verzweifelt kramte ich in meinem Erinnerungsvermögen.
Dieser kluge Blick, diese feingeformte Nase, die Ohren, die intelligente Stirn - allses kam mir irgendwie bekannt vor, sehr bekannt sogar.
Immer wieder musterte ich ihn heimlich.
Plötzlich, als erriet er meine Gedanken, bahnte er sich den Weg durch die anderen Fahrbahngäste und kam auf mich zu.
Zurückhaltend lächenld blichte ich ihn an.
"Ihren Fahrausweis bitte!" sagte er und wies mir dabei seinen Dienstausweis vor.
Wie Schuppen fiel es mir vor die Augen: Ja das war doch dieser ....
...diese Ohren, der stechende Blick und dieser lächerliche Hut....
Er hatte mir im Bus schon mal 30 Euro abgenommen.
DerMelchior
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-10 17:03:33 mit dem Titel Erinnerungen eines Fahrschülers
Mein Fahrlehrer machte von Anfang an einen ungünstigen Eindruck auf mich. Er verfügte meiner ansicht nach nicht über die innere seelicsche Ausgeglichenheit, die man in diesem Beruf braucht.
Dazu gleich ein Beispiel:
Ich sollte ihm zeigen, wo die Bremse ist, ich trat drauf. "Das ist die Kupplung", sagte er. Also trat ich woanders drauf. "Das ist das Gaspedal", erklärte er, beugte sich zu mir herüber faßte den Hebel in der Mitte mit der Hand an, zerrte daran herum und forderte mich auf: "Hier treten!"
Ich trat, das war ihm auch wieder nicht recht. Erwischte sich die Hand ab und blickte mich verägert an.
"Fahren Sie los!" zischte er ...
Ich muß sagen, daß mir die Fahrt bis zur nächsten Straßenkreuzug gut gefiel. Plötzlich stand der Wagen, owohl ich nicht auf die mir schon bekannte Bremse getreten hatte. Ich stieg aus und ging um den Wager herum.
"Nichts zu sehen ", sagte ich zu Fahrlehrer, "weiß der Teufel, warum das Ding stehengeblieben ist."
"Weil ich auf die Bremse getreten bin!", sagte er scharf.
Ich blickte ihn erstaunt an:"Sollte ich bremsen lernen oder Sie?", fragte ich ,"zahle ich meine Gebühren, damit Sie bremsen können, wenn es ihnen Spass macht?"
Da bekam er einen Wutanfall: " Ich lasse mich von Ihnen nicht ermorden!" brüllte er, " Die anderen da vorne haben Vorfahrt, wir müssen warten."
Ich wartete. Nach etwa 5 Minuten erkundigte er sich bei mir, warum ich nicht weiterfahre.
"Ich bin von Natur aus kein Mörder", erklärte ich, "warten wir also."
"Ob Mörder oder nicht", sagte er " einmal müssen wir über die Kreuzung. Los auskuppeln, erster Gang rein, gleichzeitig langsam einkuppel und Gas geben." Ich weiß genau, daß ich alles so machte, wie er es gesagt hatte.
Deshalb ist die Schuldfrage auch völlig klar. Wieso der Wagen rückwärts auf einen Müllkipper auffuhr ist Sache des Fahrlehrers. Er mußt ja schließlich die Gänge kennen.
Die Leute von der Müllabfuhr waren sehr nett und fragten uns, ob sie den Wagen gleich mitnehmen sollten.
Schon nach der sechsundzwanzigsten Fahrstunde luden wir einen Verkehrspoliziten ein.
"Wir machen jetzt die praktische Prüfung", sagte er.
Ich habe diese Prüfung bestanden.
Nun stellen Sie sich mein Gefühl vor, als ich neulich mit meinem neuen nagelneuen Dienstwagen angejagt komme, kommt aus der doch Rathausstraße ein Fahrschulwagen mit meinem Fahrlehrer.
Ich lasse ihn vorbei und winke ihm lässig zu, und dannhabe ich Gas gegeben.
Sein Gesicht hätten sie sehen sollen. Am liebsten hätte er auf meine Bremse getreten. Aber mir alten Hasen kann da keiner reinreden! - Straße frei ,ich komme.
Momentan liege ich im Strckverband im Krankenhaus.
Der Artzt schätzt, noch sechs Wochen.
Es gibt aber auch Idioten auf der Straße, man sollte halt nicht jeden ans Steuer lassen......
DerMelchior
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-11 14:35:21 mit dem Titel Das Spiel der Spiele
Schnaufen betrat er die Wohnzimmerstube und fur seine Frau an: Was vestehst Du unter dem Spiel der Spiele, Luise?"
Erschrocken gragte die Gattin zurück: " Was willst damit sagen, Edi?"
"Dämliche Frage", grunzte er" Muß ich dich erst an Cäsar und Klopatra , an Hero und Leander, Romeo und Julia erinnern?"
Luises Augen weiteten sich."Also das meinst du","Liebesspiele".
"Das meine ich, jawohl !!!! Und das treibt unser fünfzehnjäriger Sohn
mit zwei Mädels aus der Nachbarschaft".
"Um Gottes willen! " rief Luise schon erbleichend, "Gleich mit zweien!"
Aufgebracht schwenkte er ein Heft.
"Ich habe sein Tagebuch gefunden. Die Schamlosigkeit ist nicht zu überbieten. Soll ich dir eine Stelle vorlesen?"
Sie nickte und er las :" Was mir meine Eltern bisher erklärt haben, das bringen mir jetzt Sonja und Franzi bei, die ja schon immer mein Typ waren. Es ist das Spiel der Spiele, und damit wir nicht gestört werden, machen wir es immer Freitags, wenn die Eltern des Bienen im Kino sind".
"Mein Gott", jammerter Luise, "wenn das Folgen hat... ich als doppelte Großmutter..."
"Heute ist Freitag", stellte es er kategorisch fest. "Wo ist der Junge?" - "Zum Kastenrudern,hat er gesagt ... - schönes Kastenrudern", wetterte er und pfefferte den Pfilzpantoffel unters Sofa, " bei seinen Bienen ist er! Mach Dich fertig , wie werden sie überraschen. Die Gartentür ist ja immer auf, und das Kinderzimmer - schöne Kinder - liegt zum Garten raus. Wir werden das Trio aolso in flagranti erwischen!"
Eine Viertelstunde später tauchten über dem Fensterbrett des Zimmers, das den vierzehjährigen Zwillingen Sonja und Franzi gehörte, Gatte und Gattins Stielaugen auf.-
Drinne das Dreigespann mit Spielkarten um den Tisch herum, und eben schrie Uwe: "Grand mit vieren, Spiel fünf, Schneider sechs, ääätsccchhh."
"Kutschespiel erwiederten höhnend die blönd und schwarz getönten Zwillingsbienen.
Mit erleichtertem Aufatmen taucheten die Köpfe am Fenster wieder unter.
"Kurz und gut", resümierte Luise "du hast unseren Jungen völlig umsonst verdächtigt, nun trinken wir esrt mal einen auf den Schreck."
Zur gleichen Zeit führte ihr Sohn im Zimmer der Mädchen schon wieder das große Wort: " Also, daß wir nicht um Geld spielen, sondern um Küsse, war ne prima Idee von Euch."
Er entließ die Blonde von seinem Schß und fuhr for: " aber Aber Franzi küsstt besser, also weiter - Sonja gibt ....
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-13 00:58:46 mit dem Titel Ärger mit dem Sprichwort
Der Lehrer erklätr was Sprichwörter sind. Dann sollen ihm die Schüler Sprichwörter nennen.
Keiner meldet sich, bis endlich Franz aufsagt:" Ein Dummer kann mehr fragen, als 10 Weise beantworten können."
Der Lehrer wurde rot bis hinter die Ohren.
Franz, "Du bist und bleibst der Frechste, weißt du nichts anderes?"
"Doch Herr Lehrer", kommt es promt zurück,"Wem der Schuh passt, der zieht in an."
Zornentbrannt rennt der Lehrer aus der Klasse zum Direktor, wütend kommen beide zurück.
"Hast Du dir nun ein anständiges Sprichwort überlegt?" ruf der Direktor und hatte noch nicht einmal die Tür hinter sich geschlossen:
"Ja, ein Unglück kommt seten allein."
Der Direktor versucht es anders.
"Du siehst doch ein , das es rech war, was du bis dahin gesagt hast." Franz nickte gehorsam.
"Nun gib dem Lehrer die Hand und sag ein ordentliches Sprichwort."
Franz gibt dem Lehrer die Hand uns stottert mit weinerlicher Stimme:
"Pack schlägt sich, Pack verträgt sich."
Der Lehrer versucht sein Letztes.
"Entweder sagst du jetzt ein ordentliches Sprichwort oder es geht ein Brief an deine Eltern."
Franz - "Ja Herr Lehrer - der Klügere gibt nach".
DerMelchior weiterlesen schließen -
Ode ans neue Opel Werk
12.11.2002, 21:36 Uhr von
Sparfux
Nach langer Abwesenheit versuche ich einen Neustart bei Yopi. Ich freue mich hier alte Bekannte a...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Hallo Ihr Lieben, einige von Euch wissen vieleicht das ich bei Opel in Rüsselsheim schaffe. Dort wurde Anfang des Jahres das neue Werk eröffnet. Das modernste Automobilwerk weltweit! Als ich das erste mal im neuen Werk war, war ich echt begeistert. deshalb habe n meine Schwester und ich eine "Ode ans neue Werk" geschrieben. Ich hoffe Sie gefällt Euch.
Oder ans neue Werk :
Ich war drin. Ich habe es gesehen.
Du trittst hinein und das Herz schlägt höher.
Du wirst von der ungewohnten Helligkeit geblendet und kneifst die Augen zusammen.
Du atmest tief durch, spürst eine Atmosphäre, rein wie nach einem Gewitter, und lässt die Gewaltigkeit auf dich einstürzen.
Was ist das??
Ein einzigartiges Kunstwerk?
Teil von einem anderen Stern?
Atemberaubendes Abenteuerland?
Die modernste Autofabrik der Welt!!
Viele blanke Glasflächen, die sich spiegeln und durch die die Sonne fast in jeden Winkel schauen kann.
Du kannst die weißen Wolken am blauen Himmel sehen und am Abend sicherlich Mond und Sterne.
Nüchternheit in akkuraten mathematischen Formen und High Tech in höchster Vollendung, die fasziniert. Aber auch Liebe im Detail, die jedoch keinen Schnickschnack zulässt.
Da ist dieses immer wiederkehrende Gelb, die Sonnenfarbe.
Ihr wird nachgesagt, ein Frohsinn vermittelnder Muntermacher zu sein.
Es herrscht peinlichste Sauberkeit, man könnte getrost vom Fußboden essen.
An den Anlagen siehst du ästhetisch in weiß und grau gekleidete Leute arbeiten.
Das Ganze strahlt Ruhe aus, die man braucht, um einen guten Job zu machen.
Als I-Tüpfelchen fehlt nur noch ferne, leise Musik.
Ihr, die ihr privilegiert seid, diesen Job in einer Wohlfühlatmosphäre bei Sauberkeit , Helligkeit und Ruhe zu machen, könnt stolz auf Euch sein.
Aber nun kommt es auf euch an, Ihr Frauen und Männer in den grau-weißen Uniformen.
Auf euere Haltung zur Qualität.
Auf eueren Zusammenhalt.
Auf euere Verantwortung für das Ganze.
Das braucht viel Kraft, Zuversicht, Selbstvertrauen und Mut.
Ihr seid der Schlüssel zu unser aller Erfolg !!
Ich husche zurück – die alte Romantik umfängt mich.
Plötzlich ein wenig beklemmend und erdrückend. Eine leise Wehmut kommt auf und lässt sich nicht verdrängen.
Durch ein kleines Dachfenster lugt ein Sonnenschein und fällt auf ein Stück alten öligen, mit Schleifstaub bedeckten Holzfußboden.
Das Alte hat seine Schuldigkeit getan.
Jetzt ist das Neue in der Pflicht.
JA – die Zukunft hat begonnen.
MÖGE ES GELINGEN.......
Nun arbeite ich schon fast 1 Jahr im neuen werk und es ist immer noch so wie beschrieben. Da meine Begeisterung keine Grenzen fand, hab ich auch gleich noch ne riesen Homepage über das neue werk und Opel gemacht. Wer mal reinschauen möchte hier die Adresse :
www.neueswerk.de
Also dann viel Spaß und ein Besuch im neuen Werk lohnt sich wirklich.
Danke fürs Lesen und Bewerten
Euer oller " Opel " Sparfux ;-)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-12 20:36:29 mit dem Titel Die alte Holzlehre - Eine wahre Geschichte
Die alte Holzlehre
Es war einmal ein Ehepaar im mittleren Alter, das lebte in Königstätten.
Die beiden hatten eine ältere Nachbarin, welche einen Kamin besaß.
Sie heizte oft und gern, sodass ständig ihr Holz zur Neige ging.
Da die Drei sich prächtig verstanden und in vielen Dingen gegenseitig halfen, bat eines Tages die Nachbarin das Ehepaar, ihr beim Holzholen behilflich zu sein.
So fuhren sie gemeinsam nach Rüsselsheim zu einer alten alleinstehenden Frau.
Die hatte einen ganzen Keller voll mit schönem gehacktem Holz, das sie in ihrem neuen Gasofen nicht mehr verfeuern konnte.
Das Holz hatte ihr lieber fleißiger Mann - Gott habe ihn selig - in den nahe gelegenen Wäldern gesammelt.
Manchmal kam auch ein Fuhrwerk aus der ebenfalls nahe gelegenen großen Fabrik, wo Nähmaschinen, Fahrräder und andere Dinge gebaut wurden.
Es brachte den Fabrikarbeitern Holz, das in der Fabrik nicht mehr gebraucht wurde, zum Heizen ihrer Häuschen und Wohnungen.
Die Vier räumten und räumten mehrere Tage lang das Holz aus dem Keller. Die alte alleinstehende Dame freute sich, dass endlich ihr Keller frei wurde.
Die ältere Nachbarin freute sich noch mehr, dass sie kostenlos so viel schönes, ofen- fertiges Holz bekam.
Das mittelalterliche Ehepaar freute sich, dass es der Nachbarin einen Gefallen tun konnte, aber gleichzeitig hatte es Tränen in den Augen, denn ihr Rücken tat schrecklich weh vom vielen Bücken in dem sehr, sehr niedrigen Keller.
Als die Arbeit fast geschafft war entdeckte der mittelalterliche Mann in der äußersten Ecke unter der kleinen Kellertreppe ein eigenartiges Holzstück.
Es war nicht wie die anderen Holzstücke, denn es hatte ganz glatte Flächen. Es war ganz schmutzig und zerfiel beim Anfassen in mehrere Teile. Diese Teile waren seltsam geformt und mit merkwürdigen Schriftzeichen versehen.
Das mittelalterliche Ehepaar putzte vorsichtig den Staub ab und setzte die Teile wie ein Puzzle wieder zusammen.
Wie ein Wunder passten sie nach so vielen Jahren der Verschüttung wieder auf das Haar genau zusammen.
Nur mühsam war unter dem funzeligem Licht der kleinen Kellerlampe
PITÄN ÜBERWÖL ELL TÜRV LEID zu erkennen.
Vorsichtig, als hätten sie rohe Eier in den Händen, begannen die Vier nun, die Holzteile zu säubern.
Immer mehr Schriftzeichen kamen zum Vorschein, bis schließlich
MODELL. TÜRVERKLEIDUNG KAPITÄN LINKS TEIL NR. 6617 ÜBERWÖLBT
zu lesen war.
Da ahnten sie, dass diese Holzstücke die Teile einer alten Holzlehre sein mussten, die vor vielen Jahren in wunderbarer Weise zum Bauen eines wunderbaren Autos ( Opel Kapitän) benutzt wurde.
Jetzt freuten sich die Vier riesig, dass der Mann der alten Dame immer so fleißig Holz herbeigeschafft hatte, sodass dies nie bis unter die Kellertreppe zur Neige gehen konnte.
So konnte das seltsame Holzstück viele Jahre im Verborgenen schlummern, um eines Tages wie ein kleines Wunder bestaunt, wieder ans Tageslicht zu kommen.
Abspann:
Die Geschichte die ich Euch heute erzählt habe ist wahr. Sie ist meinen Schwiegereltern passiert.
Wir haben das Holzstück längere Zeit sorgfältig auf dem Speicher aufbewahrt. Während ich schreibe, liegt es vor mir auf dem Tisch.
Eigentlich zu schade, um es wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Ich glaube, ich werde es in unser Museum in der Festung tragen.
Ende
Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten
Bis dann Euer ( Geschichtenschreiber ) Sparfux ;-) weiterlesen schließen -
Die Parkbank, noch eine Sicht
11.11.2002, 11:34 Uhr von
Charley
Videoaufzeichnungen von Ereignissen im Umfeld und im Urlaub. Tauchen in tropischen Gewässern. ...Pro:
alles hat eben mehrere Seiten
Kontra:
fällt mir gerade nichts ein
Empfehlung:
Nein
Ich konnte mich an diese Geschichte garnicht mehr erinnern, bis ich auf die Versionen von Indigo und Anachronistin wieder darauf gestoßen wurde.
Vor vielen Jahren, ich weiß gar nicht mehr wie lange es eigentlich her ist, mußte ein alter Schulfreund von mir immer mit seinen Eltern einen Spaziergang machen. Ziel war eine alte Bank im Park, die offensichtlich sehr selten genutzt wurde und daher für meinen Freund immer frei war. Sie stand an einer abgelegenen Stelle im Park und hatte eine wunderschöne Aussicht auf den kleinen See, auf dem sich die Enten tummelten.
Manchmal, wenn ich durch den Park ging, habe ich ihn dort sitzen sehen.
Vielleicht 20 Jahre später habe ich meinen Freund wieder gesehen. Wir unterhielten uns über die Zeit, die wir gemeinsam erlebt haben. Dabei kamen wir auch auf die Parkbank zu sprechen. Er erzählte mir, dass er sie damals manchmal gehasst hat, weil er dort außer seinen Eltern niemand um sich hatte. Und das war oft stink langweilig. Heute hat er dazu eine andere Meinung. Er sagte, dass er die Bank mal wieder aufsuchen wolle, um gedanklich auszuspannen. Erst jetzt kann er abschätzen, was es bedeutet, nur das Rauschen der Blätter im Wind und das Zwitschern der Vögel zu hören und dabei seinen Träumen nachzuhängen.
Als ich ihn kurz darauf noch einmal traf hat er mir erzählt, dass es die Bank noch immer gibt. Es ist nicht mehr die alte Holzbank, die ist wahrscheinlich längst verrottet. Aber an der gleichen Stelle steht eine Bank mit Kunststofflatten. Auch diese haben im Laufe der Zeit schon ihre Farbe verloren und sehen blass graugrün aus. Aber ihren Scharm hat die Bank behalten.
Er erzählte von einem Erlebnis, das sein Leben nachhaltig verändert hat. Als er eines Tages mit einer Zeitung bewaffnet sich auf der Bank niedergelassen hatte, bemerkte er eine Gestalt, die sich langsam seiner Bank näherte. (Er bezeichnete die Bank als seine, weil sie eigentlich nie besetzt war, wenn er dort war.) Als die Gestalt näher kam bemerkte er, dass es sich um eine junge Frau handelte. Sie hielt einen Zweig in ihrer Hand und fragte ob dort noch Platz sei. Sie saßen einige Zeit stumm nebeneinander bis mein Freund sich entschloss, fortzugehen. Als er sich etwa zehn Schritte von der Bank entfernt hatte, sagte die junge Frau: „sie haben ihre Zeitung vergessen“. Er ging zurück und nun kamen die beiden ins Gespräch.
Inzwischen sind wieder einige Jahre vergangen und wir hatten uns wieder aus den Augen verloren. Da ging ich eines Tages durch den Park und sah, dass die Bank noch immer an der gleichen Stelle stand. Es war inzwischen wieder eine Holzbank, aus witterungsbeständigen tropischen Hölzern. Auf der Bank saß ein Paar und daneben spielte ein kleines Mädchen mit ihrem Puppenwagen. Ich erkannte meinen alten Schulfreund wieder. Allerdings hat er mich nicht bemerkt und ich wollte auch das offensichtliche Familienidyll nicht stören.
Ich ging also unbemerkt weiter und denke darüber nach, was so eine abgelegene Bank im Park an einem kleinen Ententeich so alles erzählen könnte.
Ich glaube, das ließe sich auch als unendliche Geschichte fortsetzen. weiterlesen schließen
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