Lebensberichte Testbericht

ab 11,77
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von SabineS.

Praktikumsbericht - Apotheke

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Der Betrieb

In der Zeit vom 15.01. – 29.01.2001 absolvierte ich mein Betriebspraktikum in der Bahnhofsapotheke in Bergisch Gladbach. Dieses Einzelunternehmen gehört nicht zu einem Übergeordneten Betrieb. Seit 1969 ist die Anzahl der Mitarbeiter stark gestiegen, genaue Zahlen liegen nicht vor. Derzeit gibt es ca. 14 Beschäftigte, davon drei Apotheker, acht pharmazeutisch- technische- Assistentinnen, eine pharmazeutisch- kaufmännische- Angestellte, zwei Auszubildende für diesen Beruf und eine chemisch- technische- Assistentin. Ca. die Hälfte der Angestellten ist Teilzeitbeschäftigte. Im vorderen Teil der Apotheke befindet sich der Ausstellungs- und Verkaufsbereich, von dort aus gelangt man zum ´Neuschrank`, in dem ein Teil der vorrätigen Medikamente gelagert wird. Durch einen breiteren Gang, in dem sich die Rezeptur, wo Salben und Rezepturen hergestellt werden, zwei Computer, Telefon- und Faxanlage, eine große Ablage für bestellte Arzneimittel und mehre Aktenschränke befinden, erreicht man den hinteren Teil des Gebäudes. Hier liegt das Büro des Dr. von Petersenn, weitere Lagerschränke, das Labor, das gleichzeitig als Aufenthaltsraum fungiert, einen Kellerraum und die Mitarbeiter Toilette.


Die Dienstleistungen

Entgegen der Annahme, Apotheken seien einzig dazu da, den Kunden Arzneimittel auszuhändigen, lässt sich hier ein vielfältiges Tätigkeitsfeld beschreiben. Apotheken leisten in erster Linie Beratung in allen, die Gesundheit betreffenden Bereichen, wie Ernährungsberatung oder Fernreiseimpfberatung. Auch Blutzucker-, Cholesterin- und Blutdruckmessungen kann man in der Apotheke vornehmen lassen, elektrische Milchpumpen und Babywaagen können ausgeliehen, Medikamente und Kompressionsstrümpfe nach Maß
bestellt werden. Diese werden meist von Großhandelsfirmen bezogen. Nach Lieferung ist die Apotheke verpflichtet, sich von der korrekten Zusammensetzung der Stoffe zu Überzeugen, um dem Kunden eine, dem Beipackzettel entsprechende, Wirkung garantieren zu können. Dafür ist die Chemisch- technische Assistentin verantwortlich, deren Arbeitsplatz vorwiegend das Labor darstellt. Für den Warenkreislauf, sprich Bestellung, Bestandaufnahme, Preisauszeichnung, Lagerung und Inventur sind die pharmazeutisch- kaufmännische- Angestellte und die Auszubildenden für diesen Beruf zuständig. Die Aufgabe der übrigen Mitarbeiter besteht darin, die Kunden zu beraten, ihnen Arzneimittel zu verkaufen und Rezepturen herzustellen. Darüber hinaus gehört es zum Aufgabenfeld der Apotheker und ihrer Helferinnen, Gefahrstoffe auszuhändigen und die Personen, die einen solchen Stoff erwerben möchten, bestmöglich zu prüfen und über bestehende Risiken aufzuklären.


Arbeitnehmerlage

Die für die vollzeitbeschäftigten Mitarbeiter geltenden Arbeitszeiten sind von Montag bis Freitag 8:30h – 18:30h und Samstags 8:30h – 14:00h mit jeweils einer Stunde Pause. Die Arbeitszeiten der Teilzeitbeschäftigten variieren. Die Entlohnung erfolgt nach Tarifvertrag (siehe Beiblatt). Die sozialen Leistungen des Betriebes beschränken sich, seiner geringen Mitarbeiteranzahl entsprechend, auf Fahrgelderstattung, Weihnachtsfeier und zur Verfügung stellen eines Aufenthaltsraumes und der Arbeitskleidung.








Berufe im Betrieb

In der Apotheke gibt es drei verschiedene Berufe:
1. Die pharmazeutisch- technische Assistentin: Sie berät den Kunden, stellt Rezepturen her und verkauft Arzneimittel und Kosmetika. Sie muss sich einer zweijährigen Berufsausbildung mit Berufsschule unterziehen, um diesen Beruf ausüben zu können.
2. Der Apotheker: Er bewältigt die gleichen Aufgaben, wie die Assistentinnen, darüber hinaus ist er jedoch dazu befugt, eine Apotheke zu leiten, und seine Mitarbeiter zu überprüfen, da er die Verantwortung für alle erbrachten Leistungen trägt. Die Ausbildung dieses Berufes beruht auf einem Pharmazie-Studium mit anschließender Ausbildungszeit im Betrieb.
3. Die pharmazeutisch- kaufmännische Angestellte: Sie ist für alle Belange des Warenkreislaufes zuständig. Sie macht Bestellungen bei Großfirmen, lagert die Waren und führt eine Inventurliste. Auch ihre Ausbildung findet im Betrieb und in der Berufschule statt und dauert drei Jahre.


Mein Arbeitsplatz während des Betriebspraktikums

Meine Praktikumsstelle orientierte sich vorwiegend am Beruf der pharmazeutisch- kaufmännischen Angestellten. Meine Hauptaufgabe bestand darin, Ankommende Waren in den Computer einzugeben, sie nach ihrem Lager- bzw. Standort zu sortieren sie gegebenenfalls mit einem Preisschild zu versehen und in den Verkaufsraum einzuräumen. Waren Rezepturen oder Salben herzustellen, durfte ich manchmal unter Aufsicht einer pharmazeutisch- technischen Assistentin die Inhaltsstoffe abwiegen und zusammenmischen. Auch das zu schreibende Protokoll war von mir auszufüllen. Natürlich gehörten auch Aufgaben wie Aufräumen der Lagerschränke, Sortieren der Arzneimittel, Wischen des Verkaufsraumes oder Botengänge zu Ärzten und anderen Apotheken zu meiner Tätigkeit. Leider war es nicht möglich, direkten Kontakt zu den Kunden zu haben, oder bedeutendere Aufgaben zu erfüllen, weil die Gefahr eines schwerwiegenden Fehlers zu groß wäre.


Persönliche Einschätzung meiner Tätigkeit

Die Erwartungen, die an mich gestellt wurden waren nicht allzu groß, und so konnte ich den meisten ohne Probleme gerecht werden. Nach dem ersten Gespräch mit Herrn Dr. von Petersen hatte ich eine andere Vorstellung vom Beruf des Apothekers, als die, die ich nach meinem Praktikum habe. Leider habe ich drei Tage der Zeit wegen einer starken Erkältung versäumt, und deshalb nicht alle Bereiche genau kennen lernen können, ich hatte mir den Beruf dennoch etwas abwechslungsreicher vorgestellt. Wahrscheinlich wird jedoch jeder Beruf nach einer gewissen Zeit zum Alltag und verliert dadurch für den subjektiven Betrachter etwas von seiner Faszination und von seinem Abwechslungsreichtum. Die Dauer des Betriebspraktikums halte ich für durchaus angemessen. Es hat zwar Spaß gemacht, etwas anderes als den Schulalltag kennen zulernen, aber man merkt auch, wie anstrengend und eintönig das Berufsleben sein kann.

Fazit

Ich kann jedem nur empfehlen einen Beruf erst zu testen, bevor man mit der Ausbildung oder dem Studium beginnt. So habe ich festgestellt, dass ich niemals Apothekerin werden möchte, sondern Soziologin und soweit ich das bis jetzt überblicken kann, war meine Entscheidung sehr gut! Also, viel Spaß beim Ausprobieren!

14 Bewertungen