Au-Pair Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- verstärken von Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Weltoffenheit, Durchsetzungsvermögen, Urteilsvermögen
- Man sieht was von der Welt, man lernt eine Menge fuers Leben, ...
- wieder ein neues Land zum Abhaken, neue Erfahrungen
Nachteile / Kritik
- die Möglichkeit, eine Familie zu bekommen, die den eignenen Ansprüchen nicht gerecht wird
- ...aber man hat viel Stress und man kann immer an die falsche Familie geraten...
- diesmal weniger Freizeit
Tests und Erfahrungsberichte
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Aupair in den USA mit Cultural Care
3Pro:
Unglaubliche Erfahrungen, unvergessliche Momente
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Am 20.August 2007 begann mein großes Abenteuer: Ein Jahr als Aupair in den USA, genauer in Columbus OH.
Ich wollte schon immer im Ausland leben und um April 2007 traf ich die endgültige Entscheidung, trotz vorliegendem Ausbildungsvertrag, für 12 Monate in die USA zu ziehen.
Ich informierte mich gründlich über die unterschiedlichen Möglichkeiten und entschied mich dann für das Aupair-Dasein
Ich orderte im Internet eine Broschüre von Cultural Care und schickte die Kurzbewerbung weg, woraufhin ich kontaktiert wurde und eine Einladung zu einem Informationstreffen erhielt.
Daraufhin find ich an, Referenzen von meinen Lehrern zu sammeln, machte ein Praktikum im Kindergarten und bat meine Babysitterfamilien um Referenzen, um die erforderlichen 200 Stunden Kinderbetreuungserfahrung zusammenzubekommen.
Im April besuchte ich dann ein Vorbereitungstreffen und übergab meine Bewerbungsunterlagen an ein Ex Aupair und Mitarbeiterin bei Cultural Care, die uns ausführlich von ihrem Jahr erzählte und uns noch einige hilfreiche Tipps gab. Danach wurde zum persönlichen Interview gebeten, bei dem auch die Englischkenntnisse getestet wurden.
Von da an ging alles rasend schnell. Anfang Mai habe ich meine Bewerbung abgeschickt und Anfang Juni hatte ich bereits meinen Match: Eine Familie in Columbus, Ohio mit zwei Kids. Ich sollte also ab dem 24.August 2007 auf einen zweijährigen Jungen und ein fünfjähriges Mädchen aufpassen und freute mich total!
Am 20.August ging es los, erst mal zur Aupairschule in New York. Nach fünf spannenden und arbeitsreichen Tagen traf ich dann meine Gastfamilie das erste Mal und startete in "mein" Jahr.
Schon am Flughafen entdeckte ich die ersten Mädels mit rosa Cultural Care Gepäckanhängern und noch bevor es durch den Security Check ging hatten sich erste Freundschaften gebildet.
In der Aupairschule verbrachten wir die ersten vier Tage, bevor es am Freitag zur Gastfamilie gehen sollte.
Die nächsten zwei Tage waren vollgestopft mit Informationen über Kindererziehung, Leben in den USA und Bastelstunden. Donnerstags war es dann endlich soweit: Sightseeingtour New York City stand auf dem Programm!
Im Schnelldurchlauf fuhren wir mit dem Bus durch die Stadt, stiegen aus, machten Fotos und fuhren weiter. Danach blieb trotz allem noch etwas Zeit, das erste Mal auf Shoppingtour zu gehen und wir erforschten Macys, Victorias Secret, Abercrombie und Bergdorf Goodman mit glänzenden Augen.
Freitag morgen ging es dann schon wieder an den Flughafen und wir alle machten uns auf den Weg zu unseren Gastfamilien. Nach einem 1,5-stündigen Flug landete ich in Columbus, Ohio- meinem zukünftigen Zuhause!
Nachdem ich meine Koffer also geholt hatte kam er endlich, der Moment auf den ich seit Juni wartete: Ich sah meine Gastfamilie zum ersten Mal.
Ich wurde unglaublich herzlich begrüsst, die Kinder hatten mir Bilder gemalt und ich bekam Blumen.
In dem Moment in dem ich die beiden Kleinen sah habe ich mich verliebt. Und auch meine Hosteltern Kim und Russel wirkten sehr sehr nett! Außerdem war noch die Omi mitgekommen, wie meine Kids sie nennen. Die Mutter meiner Hostmum, gebürtige Deutsche, lebt allerdings schon seit über 25 Jahren in den USA.
Zuhause erwartete mich dann ein riesiges Zimmer, mein eigenes Bad, ein tolles Haus mitten auf einem Golfplatz, ein Fitnessraum und –das Highlight- mein Auto: Ein Mini Cooper!
Ich fühlte mich sofort beim Eintreten in das Haus wie Zuhause und wusste, dass ich hier glücklich werden sollte. Und so war es auch: Das folgende Jahr war das Schönste in meinem Leben!
Ich fühlte mich sofort wohl bei meiner zweiten Familie und dieser Zustand hält auch heute,9 Monate nach meiner Rückkehr nach Deutschland noch an.
Ich reiste sehr viel während meiner Zeit in den Staaten, besuchte die Ohio State University um meine Credits zu bekommen, lernte Spanisch, machte tolle Erfahrungen, lernte viel über mich selbst, fand Freunde fürs Leben, verliebte mich und habe jetzt ein zweites Zuhause.
Die Betreuung meiner Agentur war genial, von Anfang an. Meine Betreuer in Deutschland und meine LCC in den Staaten waren immer da und obwohl es bei mir keinerlei Probleme gab, konnte ich einige Gastfamilienwechsel bei Freunden miterleben und auch die immer mit Rat und vor allem Tat zur Seite stehenden Betreuer! Auch die monatlichen Aupairmeetings sorgten dafür, dass man neue Leute kennenlernte und waren sehr abwechslungsreich gestaltet.
Ich nutzte jede Sekunde in Ohio und blieb auch noch den 13.Monat um mehr Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen.
Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Schritt zu wagen. Nicht nur macht es sich im Lebenslauf sehr gut, vor allem die persönliche Entwicklung wird gefördert. Dieses Jahr hat mich mutig gemacht: Ich stehe kurz davor ein Studium in Holland auf Englisch zu beginnen und habe gerade erst drei Monate in Mexico verbracht; um mein Spanisch zu verbessern.
Es gibt nichts Besseres als ein Jahr im Ausland. Es wird euch nur Vorteile bringen. Ich kann mich nur bei jedem für die Unterstützung bedanken und empfehle Cultural Care definitiv als Aupair Agentur! Mir hat es an nichts gefehlt, das Büro in Boston und auch das Büro in Berlin waren jederzeit zur Stelle und allen Fragen gegenüber offen.
Ich bereue es nicht, dass ich diesen Schritt gewagt habe und würde es sofort wieder tun! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Gozo-Bernie, 10.06.2009, 12:32 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
bw vor allem wegen der vielen eigenen Erfahrungen - Gruss aus der Heimat von telestrada.it
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gute Erfahrungen als Au Pair
Pro:
verstärken von Selbstständigkeit, Unabhängigkeit, Weltoffenheit, Durchsetzungsvermögen, Urteilsvermögen
Kontra:
die Möglichkeit, eine Familie zu bekommen, die den eignenen Ansprüchen nicht gerecht wird
Empfehlung:
Ja
Hallo, ich bin Melanie und bin 20 Jahre. Ich arbeite seit Juli 2005 als Au Pair und ich habe überwiegend gute Erfahrung gemacht.
Ich habe mich im Dezember 2004 bei AIFS für einen Au Pair Aufenthalt in den USA beworben. Im Februar 2005 bin ich nach Leipzig zu einem Interview eingeladen worden, vor dem ich sehr viel Angst hatte, wie wahrscheinlich die meisten Au Pairs. Es lief dann aber doch ganz gut. Meine Englisch Kenntnisse waren recht gut, da ich den Englisch Leistungskurs belegt hatte und somit hatte ich keine großen Schwierigkeiten. Das Interview bestand aus einem Fragebogen und einem Gespräch, dass zu 50% auf Englisch geführt wurde.
Im April habe ich dann die ersten Anrufe von amerikanischen Familien bekommen. Insgesamt hatte ich mindestens 10 Familien zur Auswahl.ABER: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Zum Glück habe ich die Bewerbungen der Familien alle ziemlich parallel bekommen, sodass ich zwischen den Familien abwägen konnte. Bei anderen Au Pair Organisationen bekommt man beispielsweise eine Familie vorgestellt und wenn einem die nicht zusagt, bekommt man die nächste. Aber nicht parallel, sondern hintereinander. Es kann also sein, wenn man der ersten absagt, dass einem die Folgenden noch weniger zusagen.
Ich habe eine Familie mit 2 Kindern im Alter von 6 und 9 Jahren in Chicago gewählt. Im Mai hat mich mein zuküftiger Gastvater dann jedoch angerufen und mir mitgeteilt, dass sie im August nach San Francisco ziehen und mich gefrat, ob ich trotzdem bei der Familie bleiben will oder mir eine andere Familie suchen will. Natürlich hat mir San Francisco nichts ausgemacht.
Im Juli 2005 ging es dann los. Zuerst bin ich nach New York geflogen, wo ich 4 Tage lang eine EInführung ins amerikanische Leben genießen durfte zusammen mit etwa 150 anderen Au Pairs,die am selben Tag angekommen sind.
Diese Einführung war recht interessant, wenn auch anstrengend für viele Au Pairs, da die meisten unter der Zeitverschiebug leiden und sehr müde in den Sälen sitzen.
Im Allgemeinen wird viel über amerikanische Kultur und Erziehung berichtet. Es ist allerdings auch ein Erste Hilfe Kurs dabei, den ich persönlich als hilfreich empfand.
Nach 4 Tagen hieß es Abschied nehmen von den neu erworbenen Freunden und allein in die Gastfamilie. Jedes Au Pair hat an diesem Tag Angst, weil man natürlich nicht weiß, was einen erwartet.
Meine Familie war jedoch sehr nett. Mein Gastvater hat mich lieb empfangen, da der Rest der Familie noch im Urlaub war und nach 2 Tagen habe ich dann auch die Kinder kennen gelernt, mit denen ich in diesem einen Jahr eine sehr enge Bindung aufbauen konnte.
Mein Jahr verlief sehr gut. Ich habe mich schnell in Amerika eingelebt, doch wie viele Au Pairs konnte ich mich an das amerikanische Essen nicht gewöhnen.
Im August 2006 habe ich mich dann von der Familie verabschiedet und bin für 12 Tage nach Hause geflogen. Danach ging die Reise weiter nach Valence, Frankreich, wo ich nun seit 7 Wochen als Au Pair arbeite. Man braucht für einen Aufenthalt in Frankreich keine Französisch Kentnisse. Ich selbst hatte 7 Jahre in der Schule, was die Grundverständigung ermöglicht. Hier lerne ich jeden Tag neue Vokabeln dazu. Diesmal betreue ich 3 Kinder im Alter von 3, 6 und 10 Jahren. Wieder habe ich eine sehr nette Familie gefunden und bin glücklich in Frankreich. Bis Juni 2007 werde ich hier noch mein Französisch aufpolieren, bevor ich im Oktober mein Studium beginnen werde. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 27.10.2006, 06:41 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
«:::S:::» «:::P:::» «:: I :::» «:::T:::» «:::Z:::» «:::E:::»
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anonym, 26.10.2006, 18:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ein bisschen mehr HIntergrundinfo wäre gut gewesen - ansonsten ein schöner Bericht
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anonym, 26.10.2006, 12:59 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
:O) guter Bericht,lg Bernd
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Cheers folks!!!
Pro:
Man sieht was von der Welt, man lernt eine Menge fuers Leben, ...
Kontra:
...aber man hat viel Stress und man kann immer an die falsche Familie geraten...
Empfehlung:
Ja
Vermutlich werde ich diesen Bericht noch ueberarbeiten, wenn ich wieder zu Hause bin, und noch einiges hinzufuegen. Dennoch habe ich mich dazu entschlossen diesen vorlaeufigen Erfahrungsbericht zu veroeffentlich, da ich wenigstens einige meiner vielen Erlebnisse endlich loswerden moechte.
Vor ungefaehr zwei Monaten machte ich mich auf den Weg in ein mir bis dato unbekanntes Land: England. Vieles hatte ich gehoert ueber die Englaender. Sie sollen ein seltsames Inselvoelkchen sein und komische Essgewohnheiten pflegen. Dies war nur einiges, was man mir als Warnung mit auf den Weg gab, als ich am 29.9.2005 meine Reise antrat. Einiges hat sich bewahrheitet, einiges wiederrum nicht. Ein schoenes Beispiel dafuer, dass einige (harmlose) Vorurteile nicht ganz unberechtigt sind und irgendwo ihren Ursprung haben.
Vorurteile hin oder her, die Englaender sind ein wirklliches nettes, offenes und hoefliches Voelkchen, das so seine kleinen Macken hat. Genau das ist es, was sie so liebenswert macht, einen manchmal aber auch in den schieren Wahnsinn treiben kann. Ich kann natuerlich auch nur fuer die Englaender sprechen, die ich bei meinem Aufenhalt auf der Insel kennen gelernt habe. Aber mehr dazu spaeter.
Fangen wir da an, wo alles angefangen, also hat am Anfang der Geschichte.
Warum gerade Au Pair?
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Warum gerade Au Pair? Das ist die Frage, die sich jeder am Anfang stellen sollte / muss. Laut die Antwort in etwa so: "Tja, ich will nen bisschen Englisch lernen und mal raus aus meinem Dunstkreis.", dann sollte man schleunigst die Finger davon lassen. Sicherlich ist es nicht falsch, wenn man seine Sprachkenntnisse verbessern und mal was anderes sehen moechte, als den uebllichen Aldi um die Ecke und die Stammkneipe drei Strassen weiter, aber das ist bei weitem nicht genug. Auch allein wegen des Geldes sollte man keine Stelle als Au Pair anstreben.
Man sollte sich bewusst machen, was einen erwartet und welche Verantwortung man auf einmal uebertragen bekommt. Das sollte man keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen. Ich fand es wirklich beeindruckend, dass meine Gasteltern mir ihre Kinder und die Fuehrung des Haushaltes ohne weiteres anvertraut haben. Das erfordert eine grosse Mengen an Organisationstalent, Verantwortungsgefuehl und Selbststaendigkeit. Wer der Meinung ist, dass er all das nicht hat, dem lasse gesagt sein, dass er all diese Faehigkeiten in kuerzester Zeit erwerben wird.
Nun aber zurueck zu der Frage, warum man sich als Au Pair bewerben sollte. Natuerlich spielen die oben genannten Gruende ebenfalls eine Rolle...
Welches Land?
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Hat man sich dazu entschlossen, als Au Pair ins Ausland zu gehen, sollte man sich ueberlegen, welchen Teil des grossen Auslands man denn nun gerne bereisen moechte. Dies Auswahl wird natuerlich durch die eigenen Sprachkenntnisse ein wenig eingegrenzt. Da man meines Wissens nirgendwo mehr Latein spricht, hatte ich nur die Auswahl zwischen polnisch- und englischsprachigen Laendern. Da man Polnisch leider nur in Polen spricht, viel diese Moeglichkeit fuer mich schon mal weg, da ich bereits vier Monate als Austauschschuelerin in Polen war und auch sonst den ein oder anderen Verwandten in Polen besucht habe. Mit anderen Worten ich kenne dieses Land schon und ich wollte etwas Neues sehen. Also blieben mir "nur" die englischsprachigen Laender. Ich entschied mich letztendlich fuer England, dem Ursprungsland aller englischsprachigen Laender. Es ist immerhin das Land Shakespeares, Monty Pythons und Charlie Chaplins. Fuer mich schon Grund genug. Ausserdem war die Wetterumstellung nicht allzu gross, was ein grossen Teil zu meiner schnellen Eingewoehnung beigetragen hat.
Weitere Gruende fuer England waren Gruende gegen die USA, Australien und Irland. Das Englisch der Amerikaner und Australierer finde ich einfach grauenhaft an zu hoeren und die Iren verstehe ich nicht. Ausserdem habe ich so viel ueber England im Englischunterricht gesprochen, dass ich den Drang verspuerte mir alles selbst mal an zu schauen.
Auf der Suche nach einer Gastfamilie
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Die Suche nach der richtigen Familie und die Planung und Vorbereitung der Reise kann manchmal Wochen, sogar Monate dauern, habe ich mir sagen lassen. Nun ja, wie dem auch sei, bei mir hat alles nur eine Woche gedauert.
Ich habe meine Gastfamilie ueber die Webseite www.aupair-world.net gefunden und das innerhalb eines Tages!
Frueh am Morgen habe ich mich auf dieser Webseite angemeldet, mein Profil ausgefuellt und ein paar Familien mein Interesse bekundet. Noch am selben Nachmittag bekam ich eine E-Mail von einer der Familien, die mir ein paar Fragen bezueglicher meiner Person und meiner Motivation stellte. Nachdem ich all die Fragen beantwortet habe, bekam ich noch am gleichen Abend das Stellenangebot, was ich sofort annahm. Ueber E-Mail klaerten wir dann alles wichtige, was meine Aufgaben und meine Bezahlung anging.
Die Webseite ist eine private Seite, die nur als Vermittler zwischen Familien und Au Pairs fungiert. Demnach hat man keinerlei Sicherheit oder Anspruch, wenn es nicht ganz so gut klappt. Wer einen wirklichen Vertrag haben moechte, sollte sich besser an eine der vielen Agentueren wenden, die Au Pairs vermitteln. Dies kostet meist jedoch eine Menge Geld, fuers man jedoch einiges bekommt. Oft sind Kurse in der jeweiligen Sprache und / oder Landeskunde im Preis enthalten. Sollte es mit der Familie nicht klappen, hat man auch die Gewissheit, dass man irgendwo unterkommt und schnell eine neue Familie findet, da all dies von der Agentur uebernommen wird. Wer sich aber zutraut alles selbst zu organisieren und ein wenig abenteuerlustig ist, kann getrost auf die Agentueren verzichten. Auf jeden Fall sollte man aber immer einen Notgroschen dabei haben.
Um allerdings jegliche Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollte man keine Chance auslassen, seine zukuenftige Gastfamilie aus zu fragen. Es ist keineswegs unhoeflich nach den Wohn- und Arbeitsbedinungen zu fragen. Immerhin muesst ihr euch auf das vorbereiten, was euch erwartet. Fragt nach eurem Zimmer, euren Aufgaben und Pflichten, eurer Freizeit und eurem Verdienst, nach dem Familienleben und nach allem, was ihr sonst noch als wichtig erachtet.
Die Abreise
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Wie schon geschrieben, verlief die Abreise und ihre Vorbereitung bei mir sehr gehetzt. Innerhalb einer Woche musste ich mich vorbereiten und die Koffer packen. Probleme gab es erst einmal mit der Bahn. Fuer den gewuenschten Abreisetermin waren leider keine Tickets mehr verfuegbar, also musste ich wohl oder ueber einen anderen Termin waehlen. Fliegen fiel fuer mich flach, da ich schlicht und einfach unter Flugangst leide. Ausserdem kann man im Flieger nur 20kg Gepaeck mitnehmen, was ein bisschen wenig ist. Egal ob man nun einen Monat oder ein Jahr bleibt. Wie dem auch sei, ich kann jeden nur waermstens ans Herz legen, sich so frueh wie moeglich um ein Ticket zu bemuehen.
Nachdem ich mein Ticket in der Hand hielt, mussten noch weitere Stationen abgeklappert werden. Zunaechst stattete ich meinem Hausarzt noch einen Besuch ab und liess mich von oben bis unten durchleuchten. Meine Impfungen waren auch noch auf dem neuesten Stand. Nachdem ich meine vollstaendige Gesundheit bescheinigt bekommen habe, ging es weiter zur Krankenkasse, eine Auslandskrankenversicherung abschliessen. Diese war im Endeffekt gar nicht noetig, da man sich als in England lebender EU-Buerger kostenlos beim NHS (National Health Service) anmelden kann und somit das Recht hat einen Arzt aufzusuchen.
Ansonsten war nicht mehr viel zu tun. Ich kaufte noch die wichtigesten Medikamente, packte meine Koffer und kuemmerte mich danach nur noch um die Vorbereitung meiner Abschiedsfeier.
Der erste Tag
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Nach einer langen und ermuedenden Zugfahrt kam ich so gegen 18 Uhr in der Waterloo Station, London an. Die Zu hatte natuerlich, wie es sich fuer einen guten englischen Zug gehoert, eine halbe Stunde Verspaetung. Aufgrund der verabredeten Kleidung fand ich meine Gastmutter auf Anhieb. Gemeinsam ging es weiter nach Whitchurch, einem kleinen Bahnhof in Hampshire. Von dort aus mussten wir noch eine ganze Weile mit dem Auto fahren bis wir in Lambourn, meinem neuen Heimatdoerfchen, angekommen waren. Es war schon ein recht komisches Gefuehl auf der linken Seite im Auto zu sitzen und kein Steuer in der Hand zu haben und es hat noch einige Tage gedauert bis ich mich ans links fahren gewoehnt habe. Im neuen Heim angekommen, wurde ich auch gleich von Rest der Familie begruesst, dem Vater und den beiden Kindern. Nach einer kurzen Hausfuehrung, die Kinder wollten mir unbedingt alles zeigen, gab es ein, extra fuer diesen Anlass, vorbereitetes Abendessen: Indische Spezialitaeten. Entgegen allen Vorurteilen ist das beliebteste Essen in England nicht "Fish & Chips", sondern Indisch. Nach einem gemuetlichen Abendessen und einem langen Kennenlerngespraech, wurde mir mein Zimmer gezeigt und ich nach kurzer Zeit erschoepft ins Bett gefallen.
Meine Zeit als Au Pair
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Schon am zweiten Tag sind wir noch mal alles wichtige durchgegangen. Meine Bezahlung betrug £60 die Woche und ich hatte einen kleinen Corsa zur freien Verfuegung, musste aber fuer alle von mir verursachten Benzinkosten selbst aufkommen.
Meine Aufgaben setzen sich aus einer Reihe von Dingen zusammen: Am wichtigsten war die Betreuung der Kinder, wenn die Eltern nicht zu Hause waren. D.h. den Kinern morgens Fruehstueck machen, sie zur Schule bringen und wieder abholen, sie zu allen moeglichen Freizeitveranstaltungen (Schwimmen, Theater,...) fahren und den ein oder anderen Abend Baby sitten. Zusaetzlich musste ich mich um die zwei Hunde und den Haushalt kuemmern. Zu meinen Aufgaben im Haushalt gehoerten Putzen, Staubsaugen, Wischen, Kochen, Buegeln und Einkaufen. Alles in allem eine nicht zu unterschaetzende Menge an Arbeit, die mehr Koordination und Organisation erfordert, als es zunaechst den Anschein hat. Bevor ich nach England ging konnte ich weder Kochen, noch Buegeln, was mir zu Hause schon ein wenig peinlich wurde. Ich war aber positiv ueberrascht, wie einfach alles ist, wenn man erst einmal gezwungen ist etwas zu tun. Ein weiterer wichtiger Aspekt war wohl auch, dass meine Eltern nicht in der Naehe waren und ich absolut ungestoert ausprobieren konnte.
Mit den Kindern hatte ich leider jedoch einige Probleme, da die beiden absolut verzogene kleine Blagen waren, die gewoehnt waren, dass man alles fuer sie macht. Saetze wie "Warum soll ich mein Zimmer aufraeumen, ich bin doch kein Au Pair." oder aehnliche gehoert fast schon zur Alltaeglichkeit. Es artet genauer gesagt in einen richtigen Machtkampf aus, den ich wohl fuer mich entschieden habe. Sofort als die ersten Probleme auftraten, habe ich mich an die Mutter gewandt und gefragt, was ich in einem Fall kindlichen Ungehorsams tun soll oder darf. Nachdem alles geklaert war, hatte ich eine Basis auf der ich aufbauen konnte und nach wenigen Wochen haben die Kinder endlich eingesehen, dass man mir nicht staendig auf der Nase rumtanzen und tun und lassen kann, was man will. Sollte man an problematische Kinder, wie die meinen geraten, darf mein eines auf keinen Fall tun, aufgeben und sich breitschlagen lassen. Ich habe mit erstaunen festgestellt, wie schnell Kinder die eignen Schwachstellen austesten und gegen einen verwenden koennen. Am beliebsten und erfolgreichsten ist wohl die Heulmethode. Ich kann nur sagen, egal wie lange geheult wird, ob jetzt zehn Minuten oder eine Stunde (Kinder koennen das!!!), Suessigkeiten gibt es trotzdem nicht vor dem Mittagessen. Das mag vielleicht ein wenig streng und hart klingen, aber es erspart einem hinterher eine Menge Stress und Aerger.
Ich kann auch nur empfehlen sich bei jedem Problem gleich an die Gasteltern zu wenden und um Rat zu fragen. Keiner erwartetm, dass er saemtliche Familienprobleme alleine loest. Und Probleme in sich hinein zu fressen ist im uebrigen auch nicht sehr gesund, schon gar nicht, wenn es noch nicht mal die eigenen sind.
Neben all der Arbeit, hatte ich natuerlich auch Zeit fuer mich. Da ich in einem kleinen Dorf wohnte, musste ich, um etwas zu erleben eine Weile durch die Gegend fahren. Zum Glueck hatte ich ja ein Auto zur Verfuegen. Die erste Zeit nutzte ich erst einmal dazu, die Umgebung genauer zu erkunden. Nur wenige Minuten Autofahrt entfernt hatte ich ein Kino und ein riesiges Einkaufszentrum zur Verfuegung, das ich das ein oder andere Mal besuchte. Bekanntschaften konnte ich so schnell leider keine machen. Die meisten Englaender sind zwar aeussert hoeflich und zuvorkommend, aber dennoch sehr resolut und zurueckhaltend. Die meisten Gespraeche, die ich mich Gleichaltrigen gefuehrt habe, waren sehr oberflaechig. Um eine Einladung zu jemanden nach Hause musste ich geradezu kaempfen. Es ist hier nicht ueblich, dass man zu schnell auf Fremde zu geht. Gleucklich sei der, der viel Geduld und Ausdauer hat, ich fand es in meinen zwei Monaten sehr frustrierend, dabei ist es vermutlich nicht einmal boese gemeint. Aufgrund fehlender sozialer Kontakte, habe ich meine Bemuehungen nach kurzer Zeit auf die Erkundung des Landes verschoben. An meinen freien Wochenende habe ich Trips nach London, Oxford, Sailsbury und Stonehenge unternommen und war schier begeistert von dem, was ich gesehen habe. Besonders angetan haben es mir Oxford und Sailsbury, da beide Staedte eine wunderschoene mitteralterlich-anmutende Atmosphaere hatte, unterstuetzt von dem typisch englischen Baustil und den schoenen alten Bauten.
Unerwartete Ereignisse
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Geplant war eigentlich, dass ich ungefaehr ein Jahr bei meiner Gastfamilie verbringen sollte, aber, wie das manchmal so ist, kam alles ganz anderes als geplant. Vor einer Woche habe ich einen Anruf von meiner Mutter erhalten, die mir begeistert mitteilte, ich haetten einen Studienplatz fuer das Wintersemester 2005/06 ueber das Losverfahren erhalten und muesse sofort zurueckkommen. Obwohl es mir ein wenig Leid tat, die Familie so fluchtartig verlassen zu muessen, habe ich mir diese einmalige Chance natuerlich nicht entgehen lassen und den Studienplatz angeboten. Ich habe die Neuigkeiten den Eltern natuerlich sofort mitgeteilt und ihnen angeboten noch eine Woche laenger zu bleiben, damit sie Zeit haben nach einem neuen Au Pair zu suchen. Sie waren zwar ein bisschen enttaeuscht, dass ich sie schon so frueh verlassen muss, aber sie haben sich fuer mich auch gefreut und darauf bestanden, dass ich diese Chance ergreife.
P.S.: Da ich immer noch in England bin, fehlen mir leider alle Umlaute. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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JustOliver, 05.11.2005, 09:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Eigentlich ein besonders hilfreich wert... <br/>Gruß, O.
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Nightmare, 05.11.2005, 09:22 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein Guter Bericht dafür eine Sehr Hilfreich. <br/>kennst du das forum schon?? <br/>Schau doch mal rein und melde dich mict deinem Yopi Namen mit an: <br/>http://www.toolia3.de/sbb/sbb.cgi?b=yopiforum
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Au-Pair in Australien - im Land der Kängurus
Pro:
wieder ein neues Land zum Abhaken, neue Erfahrungen
Kontra:
diesmal weniger Freizeit
Empfehlung:
Ja
... und nun der erste Bericht zu meiner Australien Tour. Während meinen "Working Holidays" in Downunder habe ich ca. sieben Monate in Sydney gelebt (erst im reichen Stadtteil, dann im "Workers Suburb"), habe fuer vier Wochen einen Abstecher nach Singapur gemacht und in den vier Monaten meiner Reise von Sydney bis Cairns unter anderem im Fruit-Packing gearbeitet.
Die Berichte zum Thema
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1. Au-Pair in Sydney
2. Kinder, Malls und Heiligkeiten - Au-Pair in Singapore
3. Australia Zoo- einfach "Crikey"
4. Regenwald, Seen, Duenen und Strand - k'Gari
5. Meine "Wilden" aus Australien
6. Konkurrenzlos - die Great Ocean Road
Entschuldigt die kurze Einleitung, es geht schon los:
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Hallo und einen wunderschoenen guten Tag,
mit 26 Jahren (fast 27) habe ich trotz meinen hohen Alters für fast 8 Wochen als Au-Pair in Rose Bay, einem etwas luxerioeseren Ortsteil Sydney's, gearbeitet.
Eigentlich hatte ich nicht vor, nochmal mit Kindern zu arbeiten, denn dass ging mir nach einiger Zeit in der Kinderanimation doch etwas auf die Nerven. Nichts gegen meine Maxis und Teenies, aber die Kleinsten... na ja.
Jedoch entschloss ich mich im Dezember 2003 recht spontan dazu, fuer ein Jahr mit dem "Working Holiday Maker" Visum nach Australien zu gehen. Da mein Englisch in den 15 Monaten Arbeitslosigkeit etwas eingerostet ist und ich keine Geld fuer einen Sprachkurs ausgeben wollte, entschied ich mich fuer die Variante, einige Zeit als Au-Pair in Sydney zu arbeiten.
Natuerlich bin ich ein sparsames Menschlein und so trug ich mich auf einigen Au-Pair Webseiten ein, um den Agenturkosten aus dem Weg zu gehen.
Relativ schnell meldeten sich mehrere Familien. Die erste hatten zwei Kinder unter 2 Jahren. Die Mom klang sehr nett, aber da ich keine Erfahrungen mit Babys (ein Kid war ein Neugeborenes) habe und meine Zeit nicht mit WIndeln wechseln verbringen wollte, sagte ich der Family ab.
Ein Single Dad meldete sich, dem ich ebenfalls absagte, eben weil er Allein-Erziehender war (ich weiss, das ist gemein).
Ja und dann meldete sich noch Alli, meine jetzige Au-Pair Mom. Wir schrieben uns einige Mails, sie rief mich an, um meine Englischkenntnisse zu testen und sagte mir zu. Einige Referenzen schickte ich ihr noch zu, was aber eher unwichtig war.
Am 14.03.04 landete ich in Sydney, uebernachtete einen Tag in einem YHA und am naechsten Tag fuhr ich zu der Family. "Daddy" ist zur Zeit geschaeftlich in Hong-Kong, was der Grund dafuer ist, dass die Mom etwas Hilfe benoetigt, denn auch sie arbeitet ganztags.
Anfangs kam mir die Freundlichkeit der Mom nahezu unwirklich vor. Ich dachte so etwas koenne es nicht geben: Tut es aber doch!
Ich hatte ein nettes Zimmer mit einem grossem Bett und ein eigenes Badezimmer. Die Mom brachte ab und an mal ihr Laptop mit, damit ich von zuhause aus ins Net kann, ansonsten machte ich mich auf den Weg in ein I-Cafe. Ich durfte mir alles an Lebensmitteln kaufen, was ich mochte und wurde als vollwertiges Familienmitglied behandelt.
Mein "Arbeitstag" sah wie folgt aus:
|||| Vormittags ||||
7:00 Uhr: Aufgestanden
7:30 Uhr: Die Kinder zum Zaehne putzen nach oben geschickt(alles andere hat die Mom schon erledigt), etwas aufgeräumt und die Kinder mit dem BMW X5 zur Privatschule gefahren
ab 8.30 oder 9 Uhr hatte ich frei, je nachdem, ob Waesche zusammenzulegen war oder Betten (der Kinder) zu machen waren
|||| Nachmittags ||||
entweder habe ich die Kleinen um 14.30 Uhr oder um 16 Uhr von der Schule abgeholt, ihnen "Afternoon Tea" (einen Snack) gereicht, sie etwas TV schauen lassen, je nach Zeit habe ich noch etwas mit ihnen gespielt, bevor sie mit den Hauuaufgaben begannen. Das war die einzige Sache, bei denen die Kindern so manches Mal etwas zickten. Ab ca. 17.30 Uhr (manchmal frueher, je nachdem was ich kochte) bereitete ich das Abendessen fuer die Kinder vor.
|||| Abends ||||
18 Uhr: Abendessen
Manchmal habe ich mit den Kids gegessen, meistens aß ich jedoch den Rest am Mittag des darauffolgenden Tages... weil so nen Dinner setzt ja an.
An einem Tag in der Woche scheuchte ich die Kinder abends (ca. um 19 Uhr) in die Badewanne, an den anderen Tagen erledigte das die Mom.
Ab ca. 19 Uhr (manchmal 18.30 Uhr, einen Tag um 20 Uhr) und an den Wochenenden hatte ich frei. Fuer etwa 25 Stunden (meistens weniger) pro Woche bekam ich 180 AUD. Einen Vertrag hatte ich uebrigens nicht. In dem Punkt habe ich auf mein mentale Staerke vertraut: Wenn etwas schief laeuft gehe ich eben!
Gott sei Dank arbeitete ich in einer Super Familie mit gut erzogenen Kids. Klar machten die Luetten mal Aerger, aber das auessert sich nur in einer Art Starrkoepfigkeit, mit der sie bei mir nicht durchkamen. Ich hatte wirklich Glueck und vermisse die Kids immer noch.
Ich werde noch bis Ende Mai bei dieser Familie bleiben und mich anschliessend auf meine wirkliche Reise begeben.
|||| Was man wissen sollte ||||- ein Hin-und Rueckflugticket (ein Jahr Gueltigkeit!) nach Sydney kostet je nach Saison und Alter zwischen 700 und 1200 Euro.
- es sind keine speziellen Impfungen vorgeschrieben, jedoch ist Hepatitis A+B immer von Vorteil.
- Man kann Pech mit seiner Familie haben. Allerdings scheint das hier in Australien nicht so oft vorzukommen, wie in den USA.
- Rein rechtlich gesehen darf man als Working Holiday Maker in Australien nicht laenger als 3 Monate fuer denselben Arbeitgeber arbeiten. Agenturen verlaengern diese Zeitvorgabe, indem sie erst mit dem Vater und dann mit der Mutter einen Vertrag abschliessen.
- Man MUSS vorher ein WHV beantragen, ansonsten wird man von keiner australischen Familie angestellt.
- Von deutschen Organisationen werden meistens nur "Demi-Pairs" nach Australien vermittelt. Das heisst es muss die Schulbank (Sprachkurs) gedrueckt werden. Gearbeitet werden duerfen nur 15 Stunden in der Woche (fuer diese Stundenangabe lege ich aber meine Hand nicht ins Feuer).
- Es gibt in Australien (zumindest in Sydney) massenhaft Au-Pair Agenturen, bei denen man sich vorstellen kann.
- Es gibt von Deutschland aus kein richtiges Au-Pair Programm und Au-Pairs in Australien sind noch lang nicht so "in common" wie in den USA. Darum wird man auch eher selten eine australische Familie finden, die den Flug bezahlt.
>> Erfahrungen im Bereich der Kinderbetreuung (Kindergarten, Praktika, Erziehung, Sozialpaedagogik, Ferienlager,...) sind natuerlich ein Plus und nicht selten ein Muss.
|||| Weiterfuehrende Links* ||||
Beispiel fuer eine Au-Pair Vermittlungsseite: www.greataupair.com (ihr muesst den Beitrag nicht zahlen! Wenn eine Familie euch moechte, zahlt sie!)
Au-Pair Tagebuecher und viele Infos auf www.aupairusa.de
Weitere Links und mein Tagebuch auf www.jennys-walkabout.de
|||| SYDNEY ||||
Gerade als Au-Pair in Sydney hat man genuegend Moeglichkeiten Leute kennenzulernen und Ausfluege zu unternehmen.
Beispiele:- Sydney Aquarium (18$ Eintritt mit YHA Karte)
- Didgeridoo Show im Outback Center/ Darling Harbour (kostenlos)
- viele riesige Shoppingzentren
- Paddys Market (Haymarket)
- Bondi Beach (dort kamen uns dort ein paar Delfine besuchen) und die anderen Straende
- Blue Mountains (2 Stunden entfernt)
- Jervis Bay (2,5 Stunden entfernt)
* Links sind hier angegeben, weil das in diesem Bereich meiner Meinung nach einfach noetig ist
Ich schreibe unter demselben Namen auch auf Ciao
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-05-05 12:53:06 mit dem Titel Kinder, Malls und Heiligkeiten
... und nun der nächste Bericht zu meiner Australien Tour, auch wenn ich diese Erfahrungen nicht in Australien gemacht habe. Während meiner "Working Holidays" in Downunder habe ich ca. sieben Monate in Sydney gelebt (erst im reichen Stadtteil, dann im "Workers Suburb), habe fuer vier Wochen einen Abstecher nach Singapur gemacht und in den vier Monaten meiner Reise von Sydney bis Cairns unter anderem im Fruit-Packing gearbeitet.
Die Berichte zum Thema
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1. Au-Pair in Sydney
2. Kinder, Malls und Heiligkeiten - Au-Pair in Singapore
3. Australia Zoo- einfach "Crikey"
4. Regenwald, Seen, Duenen und Strand - k'Gari
5. Meine "Wilden" aus Australien
6. Konkurrenzlos - die Great Ocean Road
Entschuldigt die kurze Einleitung, es geht schon los:
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Hallo ihr Lieben!
Wie einige vielleicht gelesen haben, arbeitete ich von Maerz bis Ende Mai in Sydney als Au-Pair fuer eine neuseelaendische Familie. Nach Ablauf meiner Zeit mit den gut erzogenen Kids machte ich mich langsam auf in den Norden Australiens.
Als ich mich noch in Airlie Beach befand (exakt 5 Tage nachdem ich ausgeraubt wurde) sprich am 20.07.2004 erreichte mich die folgende Mail (in Ausschnitten):
(((=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=)))
We are moving to Singapore sometime in August or September .
I am still working out how things might work but wondered if you might be interested in coming up on the 4th Sept and having a week overlapping with me and then stay until the 30th Sept and be the au pair? The children would be at school and my husband would be home in the evenings but you would be the afternoon person. There is a school mini bus that would collect and drop off each day .
I would buy the air ticket and pay you the same as in Sydney.
Let me know if you might be interested and also let us know what you have been up to.
(((=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=|=)))
Da konnte ich natuerlich nicht nein sagen. Nach einigen weiteren Mails bekam ich schliesslich das Quantas Flugticket zugeschickt und machte mich am 6. September auf den Weg nach Singapur.
|||| der Flug ||||
Dieser hat -wenn ich mich recht erinnere- etwa sieben Stunden von Brisbane/Australien aus gedauert. Geflogen bin ich mit Qantas: Schlechtes Essen, geringer Sitzabstand, gute Filme. Ich habe mir "Suddenly 30" und noch irgendwas anderes angesehen.
|||| meine Unterkunft ||||
Als Alli mir schrieb, dass ich mit ihnen in einem nicht allzu grossen Apartment wohnen wuerde, dachte ich erst, dass es ein wenig eng werden koennte. Doch sie haben von einem Serviced Apartment Gebaude in ein anderes gewechselt und so vielen mir die Augen aus dem Kopf, als ich das "kleine" Apartment zu sehen bekam: 3 Zimmer, drei Baeder, ein Gaeste WC, Kueche und Lounge mit Essecke und Entertainment Ecke (grosser Fernseher, DVD Player, Musikanlage, Internetanschluss). Natuerlich alle Raeume mit Klimaanlage.
Mein Zimmer war gross genug, mit einem Kingsize Bett, einem grossen Schrank etc. Das Bad ging auch direkt von meinem Zimmer ab.
Serviced Apartments bedeutet, dass die Zimmer 6x in der Woche geputzt werden und man bekommt morgens Fruehstueck, wenn man den vor 10 Uhr nach unten geht.
|||| zum Job ||||
Diesmal sah mein Tag meistens wie folgt aus:
Schlafen bis in die Puppen, nein... natuerlich nicht, denn um
14.15 Uhr wollte Bella von der Bushaltstelle abgeholt werden. Wenn dort niemand steht, wird das Kind auch nicht hinausgelassen. Sicherheitsvorkehrung! Sobald ich mit der Luetten (inzwischen 7) wieder im Apt. war, bekam sie ihren "Afternoon Tea" (meistens Obst und einen Keks) und danach wechselte sie von ihrer Schulunifom in ihre Privatkleidung.
Um 15.20 wurde Matt von derselben Haltestelle abgeholt. Selbes Spiel: Afternoon Tea und Klamottenwechsel.
Um kurz nach 17 Uhr fing ich meistens an, dass Abendessen vorzubereiten, dass kurz vor 18 Uhr aufgetischt wurde. Es gab Wraps, Spaghetti Bolognese, Bratkatoffeln, Wuerstchen mit Kartoffelbrei und Gemuese, Schnizel und aehnliches. Nahrungsmittel sind hier uebrigens sehr teuer, zumindest wenn man sie im Supermarkt kauft. Mir war es imer total unangenehm, wenn ich mal wieder $150 im Supermarkt ausgegeben habe. Alli hat mir ja immer blind vertraut, beim "daddy" war ich mir da nicht so sicher und kam mir manchmal etwas "schief angeguckt" vor, so habe ich nach dem ersten Mal, wo ich den ausgebenen Betrag rechtfertigen musste, ALLE Belege aufgehoben und ein genaue Liste gefuehrt. Alli wollte beispielweise nie die Taxibelege sehen.
Gegen 18.50 Uhr ging es fuer die Kids in die Dusche und um 19.15 Uhr ins Bett, denn hier faengt der Unterricht frueher an. Ab und an gab es noch eine Gute Nacht Geschichte.
Zu meinen Augaben gehoerte natuerlich auch wieder das Waschen der Kleidung (die Klamotten von den Eltern wusch ich freiwillig mit), die Kids mit dem Taxi zu ihren Aktivitaeten zu begleiten (Matt zum Flute Unterricht, Bella zum "Drama"), die Hausaufgaben zu beaufsichtigen, Matt zum Lesen zu ermuntern, rumzutoben, einzukaufen, Abendessen zu kochen und abzuwaschen und mit den Kindern im hauseigenen Pool schwimmen zu gehen (das war so anstrengend *grins*).
Als ich Matt einmal mit Taxi und Bella von der Schule abholte, war ich doch etwas ueberrascht (um es milde auszudruecken). Wo ich noch dachte, dass sie Sicherheitvorkehrungen in der Privatschule in Rose Bay gut waren, ueberzeugte mich Matt's Schule davon, dass es noch heftiger geht. Unser Taxi wurde von 2 Waechtern durchsucht und zwei Meter von Matt entfernt maschierte ein Waechter mit Machinengewehr auf und ab. Ich kam naemlich leider etwas spaet und so waren nur noch Matt und ein weiterer Junge dort. Unangenehm!
Ein Highlight war Bella's Geburtstag, fuer den ich die Spiele organisieren durfte (wo ich doch Animationserfahrung habe). Neben den 3 Freundinnen von Bella befanden sich auch noch alle Muetter im Apt, von denen ich fuer meine Aktionen (die eigentlich ziemlich billig waren) hoch gelobt wurde. Abend sind wir mit mit den Kids zur "Singapore Night Safari" gefahren. Ein ganz nettes Erlebnis, wenn die Kids nicht nach einer halben Studne schon todmuede gewesen waeren.
Ein anderes Mal fuhr ich mit den Kids zu einer Freundin Alli's, die drei Soehne und eine Tochter haben. Die Mom war nach 10 Minuten verschwunden und so unterhielt ich mich ein wenig mit der philippinischen Haushaltshilfe und ich kann nur sagen, ich bin so froh, dass "meine" Kids so wohl erzogen (aber nicht langweilig!) sind.
Eines der Wochenenden, an denen ich durcharbeiten musste, weil Alli sich noch in Sydney befand und "Daddy" auf Geschaeftsreise in Hong-Kong, habe ich zu einem Zoobesuch mit den Kindern genutzt.
|||| Taschengeld ||||
Ich habe 220 Singapore Dollar bekommen, was zu dem Zeitpunkt einem Wert von 105 Euro entsprach. Meine 25 Ueberstunden wurden mit von Alli mit jeweils $16 pro Stunde bezahlt. Wirklich sehr zuvorkommend!
|||| Freizeit ||||
Diesmal hatte ich meistens vormittags frei und ab ca. 19 Uhr abends. Freie Wochenden hatte ich diesmal nur zwei, doch dafuer habe ich in der Wochen frei bekommen.
-- Aktivitaeten --
Zum einen gibt es den bekannten "SINGAPORE ZOO", in dem man auch an einer Night Safari teilnehmen kann. Der Zoo ist sehr empfehlenswert. Es gibt u.a. weisse Tiger, Loewen, Sunbears, Paviane, Schimpansen, jede Menge Reptilien, Elefanten und viele weitere Tierarten zu sehen.
Lohnen tut sich ein Besuch von "LITTLE INDIA" um sich die Tempel dort und drumherum anzusehen.
An der beruehmten ORCHARD ROAD, der Shoppingmeile mit den meisten Einkaufscentern, fuehr sowieso kein Weg vorbei. In der SCOTTS ROAD gibt es auch 1-2 gute Einkaufcenter.
Der CHINESE NIGHT MARKET soll auch sehr gut sein, sowie die FLOHMAERKTE bei Chinatown. Beides habe ich nicht besucht, womit wir zum Klima Singapores kommen...
An einem meiner freien Wochenenden bin ich mit einem Bus nach KUALA LUMPUR/MALAYSIA gefahren. War ganz interessant, doch da die Fahrt ueber 4 Stunden dauerte, hat sich ein Wochenende nicht gelohnt.
|||| Klima ||||
Heiss und feucht, mit ab und an mal "kleinen" Regenschauern. Es ist selten kuehler als 25'C. Wenn man sich hinauswagt, ist sind die Klamotten, sie man am Leibe traegt nach etwa 5 Minuten leicht feucht und nach etwa 30 Minuten "kind of wet". DARUM steigen die hier ansaessigen nur vom Haus oder S-Apt. ins Taxi oder den kostenlosen S-Apt Bus, um damit in "ihren" Club oder zu den Einkaufscentern zu fahren. Ich war einmal fuer 6 Stunden zu Fuss in Singapore unterwegs und danach voellig fertig. Mir wurde erzaehlt, dass man sich an das Klima gewoehnt, doch vier Wochen haben dafuer nicht gereicht. Das Klima war schrecklich!
|||| Was man wissen sollte ||||- ein Hin-und Rueckflugticket (ein Jahr Gueltigkeit!) nach Sydney kostet je nach Saison und Alter zwischen 700 und 1200 Euro.
- es sind keine speziellen Impfungen vorgeschrieben, jedoch ist Hepatitis A+B immer von Vorteil.
- Man kann Pech mit seiner Familie haben.
- ob man hier offziell als Au-Pair arbeiten darf kann ich leider nicht sagen!
- Erfahrungen im Bereich der Kinderbetreuung (Kindergarten, Praktika, Erziehung, Sozialpaedagogik, Ferienlager,...) sind natuerlich ein Plus und nicht selten ein Muss.
||||Wie kommt man an einen Au-Pair Job? ||||
Entweder ueber eine der diversen Organisationen oder man sucht sich mehr oder minder privat eine Stelle. Auf Greataupair.com befinden sich z.B. zur Zeit 2 freie Stellen fuer Singapur und um die 60 fuer Australien.
**** Ich schreibe unter demselben Namen auch für Ciao **** weiterlesen schließen - ein Hin-und Rueckflugticket (ein Jahr Gueltigkeit!) nach Sydney kostet je nach Saison und Alter zwischen 700 und 1200 Euro.
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En Traum ging in Erfüllung
Pro:
verbessern der Fremdsprachenkenntnisse
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Als ich 1996 die Matura machte entschloß ich mich für ein Jahr als Au-pair Girl nach Amerika zu gehen. Über meine Schule wurde mir eine Familie in Los Angeles vermittelt, die mich als Au pair Girl aufnahmen.
Am 1. August 1996 war es dann soweit. Mein Flug nach Amerika war gebucht und es konnte losgehen. Ich war nervös und aufgeregt, denn ich wußte ja nicht was mich dort erwartete. Am Flughafen von Los Angeles wurde ich von "meiner" Familie bereits freudig empfangen. Meine Gasteltern waren wirklich sehr liebe Leute, die es mir vom ersten Tag an halfen, mich dort zurechtzufinden. Sie hatten auch drei Kinder im Alter von 8, 3 und 2 Monaten. Das war nun meine Aufgabe für das eine Jahr.
Meine Aufgabe bestand darin, für die Kinder zu sorgen, da beide Eltern voll berufstätig waren und kaum Zeit hatten. Den großen Sohn, Mike, brachte ich jeden Tag in die nahegelegen Schule, die 3-jährige Juliet, lieferte ich im Kindergarten ab und die 2-monatige Laura brauchte mich fast rund um die Uhr. Zeitweise auch nachts. Ich gab Ihr nachts auch das Fläschchen und umsorgte sie. Es war wirklich eine fabelhafte Aufgabe.
Manchmal war es auch sehr stressig, denn 3 Kinder sind ja kein Kinderspiel. Sprachlich gewöhnte ich mich sehr schnell ein. Am Anfang verstand ich zwar Bahnhof, aber mit der Zeit wurde es immer besser, den amerikanischen Dialekt zu verstehen.
Am Wochenende hatte ich immer frei. Da unternahm ich mit anderen Au-pair-Girl Ausflüge oder relaxte einfach in der Sonne. Die Umgebung ist ja einfach traumhaft dort.
Zweimal in der Woche ging ich auch abends in die Schule, um meine Englischkenntnisse zu verbessern.
So verging das Jahr im Flug, und ehe ich mich versah, mußte ich auch schon wieder heimreisen. Der Abschied tat furchtbar weh, besonders von den Kindern. Ich habe sie in diesem Jahr so in mein Herz geschlossen, als wären es meine eigenen.
Mittlerweile waren sie auch schon bei mir zu Besuch für 2 Wochen, und der Kontakt ist noch immer aufrecht.
Das war wirklich das beste Jahr, das ich erlebt habe. weiterlesen schließen -
manchmal ein TRaum oft ein Albtraum
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
1989 erfüllte ich mir einen Traum, der fasst als Alptraum und Desaster endete. Ich ging für ein Jahr nach Amerika, um dort als au pair zu arbeiten.
Ich bewarb mich bei der G.I J.K in Bonn, die den Aufenthalt für mich organisierten und eine Familie für mich fanden. Dafür bezahlte ich eine Pauschale von DM 150,00, Kautions-Kosten von DM 1.000,00, mein Flug nach New York zum Einführungsseminar mit Hotelkosten und den Weiterflug zur Gastfamilie wurde von der Gastfamilie übernommen, als Taschengeld bekam ich $ 100 und $10 Telefonkosten. Dafür mußte ich 45h wöchentlich auf die Kinder der Familie aufpassen, so hießen die Konditionen. Außerdem übernahm die Gastfamilie $200 für Schulungskosten, egal, welche Schule oder Angebot man annehmen wollte.
Hört sich alles Klasse an, oder?
Von wegen, Klein-Sigruna, fast 21 J. stolz, mit Abi in der Tasche brauchte alleine von Frankfurt nach New York über London 48h und das mit einem RIESEN-Gepäckaufwand, weil der liebe Gott ihr damit zeigen wollte, daß sie dieses Jahr nicht antreten soll. Sigruna aber hörte nicht auf die Zeichen und flog irgendwann einmal los. Fakt war, daß die Maschine erst nicht in London landen konnte, da dort so viel Nebel war, das man erst einmal nicht losflog. Als man dann endlich losflog, konnte man in London nicht landen, weil immer noch Nebel in London war, also landeten wir in Cardiff Wales, und fuhren mit dem Bus weiter und irgendwann, nach 12 h Übernachtung auf dem Londoner Flughafen, kam ich dann auch in New York an. Wenn Ihr nun denkt, daß wäre chaotisch, so muß ich sagen, nein, dies war noch harmlos gegen den Rest des gesamten Jahres.
Ich wohnte in einem Jahr bei 4 Familien und zwischendurch bei 2 Wochen lang bei einer Freundin. Meine erste Familie, die Familie Nie-zu-Haus, hatte 3 Monate Geduld mit mir und tauschte mich dann aus. Grund war die Eifersucht meiner Gastmutter, die es nicht ertrug, daß ich ihren Mann öfter sah als sie und das ich die ersten Schritte ich
res Sohnes sah. Noch dazu war sie erneut schwanger, was man mir allerdings erst bei meiner Ankunft in Boxford , Massachussettes eröffnete. Die Eifersucht war natürlich nicht der offizielle Grund, daß sie mich rauswarfen, sie behaupteten, ich könnte nicht mit dem Kid umgehen, dabei liebte Wesley mich über alles. Gastmutter Nr. 1 jedenfalls verbot mir, mit ihrem Cousin Ski fahren zu gehen, reagierte sehr aggressiv und eifersüchtig, als sie feststellte, daß ich mich mit ihrer kompletten Familie sehr gut verstand und machte mich psychisch so fertig, daß ich sehr oft bei unserer wöchentlichen Diskussion weinend am Küchentisch saß. Für mich persönlich kam noch dazu, daß es ca. 35 Grad Minus waren und Boxford irgendwo in den Wäldern lag und meine Altersklasse irgendwo
auf dem College war, nur nicht in Boxford....
Nun gut, es kam Familie Nr. 2. Er arbeitet bei einer Bank, und sie war in der Rehabilitationsklinik (nur tagsüber), da sie eine schwere Schwangerschaftsvergiftung hatte. Er verlor seinen Job, sie war rehabilitiert und ich konnte nach 4 Monaten gehen. Das war in Salem, New Hamsphire.
Ich mußte kurzfristig zu einer Freundin ziehen, deren Familie nichts dagegen hatte, solange ich nicht mehr Arbeit oder Kosten verursachte. Ich hielt mich vom Familienleben fern, um ihnen nicht so sehr auf die Nerven zu fallen und war froh, endlich eine neue Familie gefunden zu haben.
Dann kam ich zu einer Familie, die zwei kleine Kinder hatten, aber bei unserem Vorstellungsgespräch wurden ganz andere Dinge ausgemacht, als an dem Wochenende, als ich dann einzog. Auf einmal hatte ich kein Recht mehr auf das Auto, die Erhöhung der Wochenstunden blieb bestehen, aber ich sollte nicht mehr Geld dafür bekommen, obwohl es so vereinbart war, folglich wollt eich da wieder weg. außerdem konnte ich die Geschichte nicht glauben, daß die kleine Tochter ein blaues Auge hatte, da sie die Treppe heruntergefallen war. Ich traute dem Vater zu, daß er sie geschlagen hat u
und sagte dies meinem Betreuer. Also suchte man eine neue Familie.
Ach ja die Betreuer...auch so ein Thema. Es gibt pro Bezirk eine Betreuerin, die sich um die Au pairs kümmert, wenn diese Probleme haben, man organisiert Reisen und Kurztrips und trifft sich einmal im Monat, damit die Mädles sich treffen können. Ich wollte nach all diesem Desaster weg von Neu-England, weg von der Region Boston und wollte irgendwie nur noch weit weg.. Weiter als New York jedenfalls, was ja verständlich ist, ich wollte nocheinmal neu anfangen, aber irgendwie schaffte es die Organisation nicht. Ich verlor meinen Anspruch auf Studiengeld und für die Zeit, die ich nicht arbeite, bekam ich natürlich auch kein Taschengeld..........!
Aber sie fanden doch tatsächlich eine Familie in Cambridge, Massassuchettes, mit zwei Kindern, 2 Jahre & 5 Jahre, bei denen ich dann das letzte halbe Jahr blieb. Eigentlich war es schon zu spät für mich , meine innere Einstellung hatte sich schon total verändert, ich wollte die Zeit nur noch hinter mich bringen, mein Traum war ein Alptraum.
Für mich hatte die Organisation jämmerlich versagt, mich alleine zu einer psychisch kranken und labilen Frau zu schicken, war eine Zumutung, dort gehörte eine Krankenschwester hin, aber kein junges Mädel von Anfang 20.
Natürlich habe ich auch schöne Sachen erlebt. Ich habe ganz tolle Freundinnen kennengelernt, ich habe die Ostküste bereist und viel Spaß gehabt. Es war nicht alles schlimm, aber im Endeffekt habe ich vor lauter Frust ca. 25 Kilo zugenommen und habe trotz al der stärke und Selbstbewußtsein, die ich in Amerika erlernt habe, auch viel Misstrauen Menschen gegenüber mitgebracht.
Wenn man als Au pair nach Amerika gehen möchte, dann sollte man sich bewußt sein, daß man dort den ganzen Tag auf Kinderniveau arbeitet, das man mehr oder weniger der Familie und der Organisation ausgeliefert ist und man sehr viel Eigeninitiative zeigen muß, aus sich herausgehen muß, um Menschen kennenzulernen
und um etwas zu erleben.
Mein Tip ist, im Frühjahr oder Sommer in ein Land zu gehen, denn dann fängt das Leben wieder an, im Herbst oder Winter, so wie es bei mir war, ziehen sich die Menschen zurück und man hat Schwierigkeiten, neue Kontakte zu knüpfen.
Man sollte einen Englischkurs besuchen, oder auch eine "VHS-KURS" um Leute kennenzulernen und/oder die Feinheiten der Sprache zu erlernen.
Geht auf Leute zu, informiert Euch über Veranstaltungen in eurer Nachbarschaft und sprecht Mütter auf Kinderspielsplätzen an, organisiert selbst Treffen mit Müttern oder anderen Au pairs. Laßt Euch nicht von Euren Gasteltern einschüchtern, ihr müßt von den Kindern geliebt werden und nicht von den Eltern. Aber wenn ihr tatsächlich nicht mehr durchhalten könnt, fliegt nach Hause und macht nicht den Fehler, durch halten zu können, so wie ich. Ich hatte viele Schwierigkeiten, nach all den Problemen, die ich hatte, wieder Vertrauen in meine Freunde und Familie zu bekommen, ich war ziemlich lange ein Einzelkämpfer, was daraus beruhte, daß ich ja ständig meinen Freundeskreis ändern mußte und irgendwann keine Lust mehr darauf hatte. Aber ich habe sehr viel Stärke aus den Staaten mitgebracht, weil ich weiß, daß ich so einen Alptraum durchgehalten habe und dagegen ist Krach mit dem Chef Kinderkram.
Ich würde es trotzdem immer wieder tun, aber aus meinen eigenen Fehlern lernen und ganz anders meinen Gastfamilien und Betreuern gegenüber treten und mir nicht alles gefallen lassen.
Meine letzte Familie war übrigens ein Traum. Ich hatte nur die zweijährige zu betreuen, aber das hat soviel Spaß gemacht, da wir immer Kompromisse machten, mal einkaufen für mich, am nächsten Tag Spielplatz für sie.... diese 6 Monate haben mich fast wider für die ersten sechs Monate Höllentrip entschädigt, da ich aber schon einen Knacks weg hatte, jedoch nur fast. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Susique84, 10.06.2007, 06:20 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr lieb von dir, dass du Menschen die andere Seite der Goldmedaille eroeffnest. Ich bin auch gerade ein Au Pair in den Staaten. Hier her zu kommen war die schlimmste entscheidung die ich je getroffen habe...
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Au Pair in den USA
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Einleitung:
Wie wahrscheinlich viele andere habe ich nachdem ich 13 lange Jahre zur Schule ging die Nase voll davon gehabt und brauchte eine Abwechslung bevor ich mit dem Studium anfing.
Also entschied ich mich fuer ein Jahr auf kleine "Monster" aufzupassen. Ich habe lange ueberlegt, ob ich nach Schweden gehe, da ich dort die maennlichen Personen so toll finde, oder in die USA. ...was ich nach meinem Jahr sicher die beste Entscheidung war!!!....
Organisation:
Nach langem hin und her, und wirklich vielen Unterhaltungen mit mehreren Organisationen, hatte ich mich entschieden mit EF au APir in die USA gegangen zu sein und habe es nicht bereut.
Die ganze Vorbereitung in Deutschland lief gut und es wurde sich um mich gekümmert, allerdings bin ich froh, dass ich in den Staaten kein Problem hatte, denn ich glaube nicht, dass sie mir ja zur Seite gestanden hätten.
Familie:
Im Juni 2001 habe ich nachdem ich den ersten Gastfamilienvorschlag abgesagt hatte, der 2 Familie zugesagt.
Diese lebt in einem Vorort von Washington DC, hat 2 Jungs um die ich mich kümmern musste, 6 und 10 Jahre. Mein hostdad war Anwalt, also wirklich viel zu hause war er nicht und meine hostmum war bookcritics bei der USA Today (einer bekannten Tageszeitung).
Beginn:
Also der Tag des abfluges immer näher rückte, hatte ich eigentlich gar keinen Elan mehr, die Idee meine Familie und Freunde ein Jahr lang zurückzulassen empfand ich als sehr unangenehm....
und dann ging es los....mit einigen anderen Au Pairs startete mein Jahr...völlig spannend waren die ersten Tage, wo wir so einen Einführungslehrgang hatten und dann ging es endlich zur Familie...wo ich schon erwartet wurde.
Es gab von Anfang an keine Problem mit "meinen" Kindern..
Routine:
...nach ein zwei Monaten wurde dann alles langsam Routine...man hatte seinen geregelten Tagesablauf..
..meistens musste ich die Jungs nur von der Schule abholen und habe dann im Garten mit ihnen gespielt und war dann ab um 19 Uhr wieder off.
ich hatte doch sehr viel Freizeit .....die ich damit verbracht ahbe mcih mit Freunden zu treffen, ins Fitnesstudio zu gehen oder Washington DC unsicher zu machen....eine wunderschoene Stadt.....
..Teil 2 folgt bald.....
ok...hier nun der 2. Teil meines so tollen Jahres.....
Reisen:
Ich habe viel erlebt, dass kann man alles gar nicht hier aufführen....
Da ich ja jedes Wochenende off war, bin ich immer in der gegend rumgefahren mit dem Auto, was meine Familie mir zur Verfügung gestellt hat.
Meine Highlights waren: Bahamas, Alaska und natürlich Westküste, Toronto, Niagara Falls usw......ich kann das echt nicht alles aufführen.
Geld:
Mit dem Geld, was amn von der Gastfamilie bekommt, kommt man das Jahr gut über die Runden.
Ich habe nicht wirklich Geld wieder mit nach Hause genommen, aber das war auch nicht mein Ziel. Viel ging fürs shoppen, denn das ist in den Staaten einfach mal total toll und für das reisen drauf.
Fazit:
Es war das schönste Jahr in meinem bisherigen Leben. Man nimmt so viele Eindrücke mit nach Hause, lernt total tolle Menschen kennen.
Jeder, der die Möglichkeit hat, sollte es machen!!!!!!! weiterlesen schließen -
Au-Pair Teil 2
15.07.2002, 01:37 Uhr von
Sina79
Ich schreibe auch bei ciao/dooyoo und ecomments! ALso nicht wundern, wenn euch meine Beiträge bek...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Hallo, da ich ja vor über einem Jahr über die Vorbereitung berichtet habe, möchte ich nun von meinem Leben in den Staaten erzählen. Da ich eigentlich ein Buch darüber schreiben könnte, hoffe ich, dass der Text hier nicht zu lang (vielleicht zu kurz?) ist. Wenn ihr was vermisst, bzw. euch etwas besonders interessieren würde was ich näher erläutern kann, dann hinterlasst mir eine Nachricht!!
AuPair in: Massachusetts
Jahr: 1999/2000
Kids: Zachary (4.5Jahre), Kathryn (2.5J), Matthew (9months)
Wie fand ich das Jahr? : + + + + +
---> Die Entscheidung:
Eigentlich kann ich mich gar nicht daran erinnern wann ich mich entschieden hatte ein AuPair zu werden. Ich weiß nur, dass ich im Abiturjahr noch nicht 100% wusste, was ich nach dem Abi machen wollte und irgendwie wollte ich etwas machen, was sonst keiner macht. Und so kam ich auf Au Pair. Als älteste von vielen Kindern in meiner Verwandtschaft habe ich schon immer mit Kindern zu tun gehabt und mich mit ihnen auch gerne beschäftigt. Zudem ist der Freundeskreis meiner Eltern auch sehr groß, so dass es da auch nicht mangelte an Kids.
Da man das alles aber nicht unbedingt als Babysitting-Erfahrungen bezeichnen kann, hörte ich mich um wo ich denn babysitten könnte. Freunde meiner Eltern kam das ganz gelegen und ich hatte mir bald eine Referenz erarbeitet. Zweitens tat mir meine Cousine einen Gefallen und bekam ein Kind *ggg*, welches ich von kurz nach der Geburt bis zur Abreise stundenweise betreut habe. So dass ich auch meine Kleinkind – Erfahrungen erfüllt habe. Des Weiteren machte ich noch ein 3wöchiges Kindergartenpraktikum, da man dort viele Ideen bekommt was man so mit den Kids machen kann (Basteln, Outdoor/Indoor-Spiele usw.). Nachdem ich 4 Referenzen zusammen hatte, mir von einer Lehrerin eine Charakterreferenz habe schreiben lassen, war ich soweit und habe die Bewerbung abgeschickt. Natürlich inklusive der ganzen anderen Sachen, wie Fotocollage/FamilyLetter usw. Das Interview mit EF war ja auch OK verlaufen, sodass nix im Weg stand.
Ein paar Tage später hatte EF auch meine Referenzen gecheckt und ich bekam die offizielle Bestätigung dass ich aufgenommen bin im Programm. Juchu, ich habe ernsthaft einen Freudensprung gemacht als ich den Brief gelesen habe. Naja, dachte ich mir, aber mal sehen wie lange es dauert bis sich eine Familie bei mir meldet. Eine Woche später war es soweit, EF teilte mir mit das sich eine Familie für mich interessiert und gab mir die ersten Daten durch: 3 Kinder (4,2 und 9 Monate), Vorstadt von Boston. Als erstes kontaktierte mich ihr damaliges AuPair am WE, da sie selbst verreist waren, und erzählte mir schon mal etwas über die Familie. Alles was ich hörte, klang super und ich freute mich schon drauf mit ihnen selbst zu telefonieren. Am Montag sollte es soweit sein und ich war den ganzen Tag aufgeregt, Fragen hatte ich kaum noch da mir ja meine Vorgängerin fast alles erzählt habe und ich alles gefragt hatte. Aber trotzdem telefonierte ich mit meiner Gastmutter 1 Stunde, zwischendrin auch kurz mit meinem Gastvater und dem ältesten. Der fragte mich „Do you like to dig?“- nur konnte ich damit überhaupt nix anfangen. Aber mein Wörterbuch half mir auch nicht weiter auf die Schnelle, so dass ich einfach „Ja“ sagte und meine Gastmutter danach fragte. Es stellte sich heraus, dass Zach ganz einfach wahnsinnig gerne mit seinem Bagger und sonstigen Baufahrzeugen spielt und fast den ganzen Garten umgräbt. Achso! Na umherbuddeln im Garten bekomme ich auch noch hin.
Zach ging von 8:00-11:30 in die Schule, so dass ich nur die beiden Kleinen hatte. Ich fuhr Zach zur Schule und holte ihn dort auch ab. Zwischendurch hatten die Kleinen an 3 Vormittagen in der Woche entweder Gymnastik-Class oder Beethoven-Class(Musik+Tanz+Basteln). Zach nahm 2x wöchentlich am Karate teil. War halt so typisch amerikanisch! (Ich will jetzt nicht erzählen wie stressig es manchmal war, wenn man Zach abliefern musste, dann zu irgendeiner Class hetzte (dabei einen von den beiden Kleinen beim Babysitting ablieferte für die Stunde) und dann wieder Zach abholte. So richtig toll wurde es als Zach auch noch Schwimm-Kurs hatte und ich ihn beim aus/anziehen helfen musste, wobei ich den Kleinsten ständig auf dem Arm hatte, da er sonst überall und nirgends gewesen wäre. Kat konnte ich mal für ein paar Minuten an die Seite stellen aber Matt?! Nee, das war so ein richtig kleiner Teufel – aber ein Süßer!! *g* Ich gebe ja zu, dass einmal Knuddeln mit ihm mich dafür entschädigt hat.)
---> Und ab geht’s:
Alles in allem war mir die Familie super sympathisch und ich entschied mich für sie. Keine anderthalb Monate später sollte es losgehen. Der Abschied von der Familie und den Freunden fällt natürlich unheimlich schwer aber umso aufgeregter ist man auch auf die Familie und überhaupt. So richtig schlimm war es auf dem Flughafen, da kommen dann so Gedanken wie „Was bist du denn blöd, ein Jahr weg…….“. Aber ich war zum Glück nicht alleine auf dem Flughafen, erkannte gleich „Leidens-„Genossinnen an den EF-Anhängern. Wir hatten dann auch Plätze nebeneinander bekommen, so dass man sich ablenken konnte während des langen Fluges. Am späten Nachmittag sind wir dann in Newark angekommen und nachdem unsere Koffer ankamen, haben wir nach der/dem EF-Verantwortlichen Ausschau gehalten. War dann auch gleich da, so eine typisch „gutbeleibte“ Ami halt, jeder sah sich sofort in sämtlichen Vorurteilen bestätigt. *g* Es ging dann per Bus quer durch NewYork zum C.W.Post College. Das Gefühl war unbeschreiblich, da passierte man mal so eben die 5th Avenue. Gigantisch.
Naja, die Schule war dann OK, irgendwie wie ein Schullandheimaufenthalt. Im Unterricht sprach man Englisch und ansonsten Deutsch. Spitze war natürlich die obligatorische NYC-Tour.
---> Ankunft bei der Familie:
Am Freitag ging es dann per Bus in Richtung Boston. War auch witzig, die AuPairs die nur zum nächsten Airport mussten hatten die tollsten Busse und wir Bostoner hatten so ein abgewracktes Ding. Egal, auf den Zwischenstopps beobachtete man genau wie sich AuPair und Gastfamilie so begrüßten. Und den Rest der Fahrt grübelte man einfach nur noch nach. Auch verstummten so langsam die Gespräche, jeder hing seinen Gedanken nach. Nach knapp 5 Stunden erreichten wir dann unser Endziel und ich sah meine Familie schon draußen stehen.
Als ich alle begrüßt und umarmt hatte, ging es mit dem Auto in Richtung „Heimat für ein Jahr“. Der kleinste weinte die ganze Zeit, ja das ging gut los ;-)) Zach verriet mir, dass mich zuhause ein Geschenk erwartet. Ich war mittlerweile so müde, ich wär am liebsten sofort eingeschlafen. Achso das Geschenk war ein einjähriges Tagebuch, Kalendar wo man Fotos reinkleben konnte (das tat ich auch mit Familie und Freunde), Briefpapier und ein Schreibset!
PS: ein AuPair bekam einen Blumenstrauß von ihrer Gastfamilie an die AuPair-Schule gesandt, während der ersten Woche ---> da waren wir anderen aber neidisch!!!
Ach, was ich auch so richtig typisch amerikanisch fand: als ich mit meiner Gastfamilie bei deren Haus ankam, stand ein Nachbar auf dem Gehsteig und sprang Seil, danach joggte er los: JA, so hatte ich mir die Staaten vorgestellt!! *ggg*
---> Das AuPair-Dasein:
Die ersten paar Tage war meine Gastmutter noch zuhause und zeigt mir alles, wir beantragten eine Social Security Card, eröffneten ein Konto und zeigte mir die wichtigsten Plätze. Den Rest der Woche half mir noch die Großmutter aus, war also recht locker.
Die Kinder mussten sich erst noch an mich gewöhnen und ich musste mir Dinge anhören wie „I don’t like you, go back to Germany!“, „We don’t have to do that!“ --> well, ich habe ihnen klar gemacht, dass ich jetzt ihr AuPair bin und jetzt meine Regeln gelten. Und sie werden mich erst in einem Jahr los! :-)
Es dauerte so ca. 1 Monat bis ich mich eingewöhnt hatte, die Kids mich akzeptierten und ich wusste wo es lang geht – auch auf den Straßen.
Neue Freunde fand ich sehr schnell. Gleich am Abend meiner Ankunft rief mich mein sog. Buddy an; ein AuPair aus meiner Gruppe welches sich um mich kümmern sollte und mir die anderen AuPairs vorstellte. Komisch, dass das nicht das AuPair war, was gleich gegenüber gewohnt hat. Am nächsten Abend gingen wir dann gleich ins Kino (Entrapment – Verlockende Falle) und danach zu Bertucci’s, ein Italiener. Wow, da gab es tatsächlich warme Brötchen. -> eines der Gründe, wieso wir da ziemlich oft waren.
Ich weiß nicht, wie es in anderen Gruppen so ist, bei meiner Gruppe war es so, dass wir von insgesamt 14 Mädels, 9 Deutsche waren, 3 Schwedinnen, 1 Tschechin, 1Polin. Und es bildeten sich immer Ländergruppen. Als es später 5 Schwedinnen waren, waren die immer unter sich und wir Deutschen ebenso. So dass ich relativ viel Deutsch gesprochen habe, schlimmer noch, es wurde ein Mischmasch draus. Jedes Wort was man neu gelernt hatte, wendete man auch an, auch wenn man gerade deutsch sprach. Das lag aber auch daran, dass man tlw. Die Wörter gar nicht übersetzen konnte, man weiß zwar was es bedeutet aber übersetzen? Die Kinder hielten mich ganz schön auf Trab, kein Wunder das ich nicht zugenommen hatte während meines USA Jahres. Der älteste war extrem intelligent, hatte sogar ein fotografisches Gedächtnis, wow so etwas habe ich bis heute nicht mehr erlebt.
Er hat mir mit seinen gerade mal 5 Jahren was über Van Gogh erzählt, ich war baff. Die mittlere, war eine verrückte Gans *g*. Sie war am einfachsten zu beschäftigen und war einfach nur herzig/goldig. Nach einem halben Jahr hatte ich so was die Nase voll (im wahrsten Sinne des Wortes) ihr ständig die Windeln zu wechseln, dass ich sie poty-trained habe. Nach 2 Wochen war sie trocken, man war ich stolz auf mich. Es gab ab und zu mal noch ein Missgeschick aber na ja. Der Kleinste war mit am schwierigsten, als ich angekommen war, war er noch am krabbeln -> man glaubt gar nicht, wie fix so ein kleines Kerlchen ist! Als er dann mit Laufen begann, nahm das Unheil seinen Lauf. Nichts aber auch gar nicht war vor ihm sicher!!! Meine Gastmutter hatte ein paar Bonsai auf einer Blumenbank stehen, kaum stand auch Matt befanden sich die Bonsais eine Etage weiter unten. Glaubt mir, so schnell kann man gar nicht schauen wie der was angestellt hat. Das Schlimme dabei, wenn er sich verletzt hatte, denkt man ja eigentlich dass er das nicht noch mal machen würde, NEIN, Matt machte munter weiter.
Tagesplan:
Wie sah nun ein Tag bei mir aus:
7:15 langsam aufstehen
8:00 Kids übernehmen
8:10 Zach zur Schule fahren
9:00-10:00 Gym-class Kat oder Matt
10:00 back home oder shopping
10:55 losfahren, um Zach wieder abzuholen
11:30 kurz spielen
11:45/12:00 Lunch
12:30 Kat und Matt naptime
12:30-13:00 Zach irgendwie beschäftigen, ich evtl. Wäsche aus Maschine oder Trockner
13:00-13:30 Zach durfte eine Sendung schauen, meistens Madeline, juchu break for me
13:30-14:30 Beschäftigung, Kat wurde meistens gegen 14 wach
14:30 Matt wecken, ggfs. Kleiner Snack, fertigmachen für Karate oder Schwimmen
14:45 losfahren
15:00-16:00 Karate oder Schwimmen, Zach abgeben und mit den Kleinen spazieren gehen
16:00-17:00 back home einen snack (ich lernte in den Staaten, dass Crackers ein snack sind und kein Partyknabbergebäck) -> viel Obst
17:00 off duty, restl Sachen erledigen wie Wäsche wegräumen oder aufräumen, evtl. auch Dinner vorbereiten wenn Gastmami im Stau steckte, war aber kein Aufwand
->>> was man nicht unbedingt zeitlich einordnen kann, sind Dinge wie zwischendurch saubermachen was die Kids beschmutzt haben oder Wäsche, Betten machen o.ä. alles was irgendwie mit den Kids zu tun hatte
18:30 gemeinsames Dinner, helfen beim Abräumen
19:30 Bibliothek – surfen und chatten ohne Ende *g*
21:00 Bib schließt leider, mit Freundin noch zu Dunkin Donuts einen Boston Cream und heiße Schokolade(im Winter)
21:45 TV schauen
22:30 Bettchen ruft schon
23:00 Licht aus
Ich hatte von meiner Familie eine curfew von 23:00 unter der Woche, aber wie ihr seht, wäre die bei mir gar nicht notwendig ;-))) Nee, alles was später gewesen wäre, wäre für mich tödlich gewesen, ich war todmüde am Abend und mein Bett mein bester Freund! Sollte es doch mal später werden, fragte ich meine Gasteltern und es war auch kein Problem.
---> Auto:
Ich nutzte den Van um die Kids zu transportieren, für mich konnte ich den Volvo meiner Gastmutter nutzen. Allerdings war die Nutzung etwas eingeschränkt, ich musste erstens fragen und zweitens durfte ich ihn nicht das ganze Wochenende haben. War aber bei mir auch kein Problem, da meine Freundinnen auch alle ein Auto hatten, haben wir uns immer abgewechselt mit dem fahren. Manchmal sind wir aber auch zum Bahnhof gelaufen um nach Boston zu fahren. Sage und schreibe eine halbe Stunde waren wir unterwegs und regelmäßig von unseren Gasteltern als verrückt erklärt worden. Die kennen so was nicht die Amis, spazieren gehen???????
---> Probleme:
Meine Gasteltern und ich konnten nicht richtig miteinander kommunizieren. Sie fragten mich beispielsweise nicht was ich so am WE gemacht hatte. Mir erschien es aber wichtig, so dass ich so lange selbst davon angefangen habe und es nach ein paar Wochen nicht mehr tat, bis sie mich von sich aus fragten. Auch fiel es uns schwer ein Gesprächsthema zu finden. Ich finde es toll, wenn ich Tagebücher von jetzigen AuPairs lese, wo steht dass man zusammen TV schaut oder über Gott und die Welt. Also ein Rat: wenn sie nicht von sich aus kommen, selber anfangen!! Fällt schwer aber wirkt!
Sie wollten, dass die Kinder mit mehr Kinder spielen. Es wohnte gegenüber eine Familie mit ebenfalls 3 Kindern in dem Alter wie meine, auch dt. AuPair, kein Wunder das die Kids die dicksten Freunde waren und oft miteinander zu spielen. Auch fand ich es total affig, 3 Tage vorher bei einer Mutter anzurufen und ein playdate (Verabredung zum Spielen) zu verabreden. Aber wenn sie das wollen, klemmte ich mich halt ans Telefon („Hi, this is Zachs AuPair calling, he wants to play with xy. Do you have any plans for Thursday? So xy can come over……………….“)Arrgh, ich habe das gehasst. Zumal Zach auch die Angewohnheit hatte, sich anfangs total darauf zu freuen und kurz davor kam ein „Actually, I don’t want to play with xy“ Ich ewig mit ihm diskutiert und letztendlich abgesagt und dann kam wieder ein „I want to“ Es hat mich manches Mal Nerven gekostet.
---> Familie allgemein:
Größere Probleme hatte ich nicht bei meiner Familie. Die oben erwähnten waren auch nicht extrem schlimm, ich kam damit zurecht. Ich halte es sogar für selbstverständlich, dass es zu kleineren Unstimmigkeiten kommt. Schließlich treffen 2 Welten aufeinander.
Bei Geburtstagen, Feiertagen wie Ostern, Weihnachten, Halloween und Thanksgiving war ich immer mit ihnen zusammen. So lernte ich auch den Rest der Familie kennen und war auch da mit eingeladen. Die Wochenenden verbrachte ich fast immer mit meinen Freundinnen und genoss die Zeit ohne die Kids, man muss sich auch erholen. Wenige Male musste ich Samstagabend babysitten aber stellte auch kein Problem dar. Meistens gab es dann Pizza, danach ein Video, kurz in die Badewanne und ab ins Bett.
Die letzten Monate vor meiner Abreise ging es dem Vater meiner Gastmutter sehr schlecht, so dass es immer mal sein konnte, dass sie kurzfristig weg musste, auch wenn ich off duty war. Aber ich habe mir immer gesagt, dass ich Teil der Familie bin und solche Sachen ja nicht planbar sind. Eine Woche lang stand es so schlimm um ihn, dass sie mich gebeten hatten, abends doch bitte zuhause zu sein oder sie wissen zu lassen wo ich bin, da sie mit dem Schlimmsten gerechnet haben und ich dann auf die Kids aufpassen sollte. Zum Glück besserte sich seine Lage und er konnte bald aus dem Hospital entlassen werden aber in solch einer Situation kann ich AuPairs nicht verstehen, die auf ihre 45 Stunden bestehen. Es war für mich selbstverständlich in dieser Situation hilfreich zu sein und es wurde mir mit einem Bonus wie Geld oder mehr Freizeit gedankt. Aber auch ein einfaches „Thanks for all your help around here“
Ich nahm auch immer, außer wenn ich unterwegs war, am Abendessen teil und half bei der Vorbereitung und danach beim abräumen.
Urlaub haben wir getrennt verbracht, denn einerseits brauchte ich Erholung und wollte auch mal für mich sein, genau wie meine Gasteltern die Kids mal ganz für sich haben wollten.
An die ideale Gastfamilie glaube ich nicht, jede meiner Freundinnen hatte in irgendeiner Art mal ein Problem. Wie gesagt halte ich es für selbstverständlich, dass man mal gegensätzlicher Meinung ist. Aber auch dies macht das Jahr aus, man muss Kompromisse finden.
---> Heimweh:
So richtig Heimweh hatte ich nie. Am Geburtstag, Weihnachten und Ostern denkt man natürlich einmal öfter an die Lieben daheim aber dadurch, dass ich immer von Freundinnen umgeben war und wir uns ein wenig deutsche Kultur schufen, hatte ich nie das Bedürfnis nach Hause zu wollen. Sobald nur ein wenig Heimweh aufkam, telefonierte oder traf ich mich mit einer Freundin oder lenkte mich irgendwie ab. Und sobald ich mit den Kids zusammen war, konnte ich mir eh nicht vorstellen sie zu verlassen ;-))
Mein Rat: wenn ihr Heimweh habt, dann ruft oder schreibt euren Lieben daheim, dass ihr sie lieb habt und vermisst aber unternehmt was mit euren Freunden, um euch abzulenken und euch daran zu erinnern warum ihr in den Staaten seid! Ich hatte in meinem Zimmer viele Bilder von meiner Familie und meinen Freunden und sie somit immer bei mir. :-)
---> Reisen:
Ich habe fast alles gesehen! Da Boston nur wenige Kilometer entfernt war, haben meine Freundinnen und ich sehr viel in Boston unternommen. Die Stadt kenne ich wie meine Westentasche und gehört zu meiner absoluten Lieblingsstadt in den Staaten, Boston hat ein wenig einen europäischen Charme und ist zusammen mit Cambridge, wo man die berühmten Unis wie Harvard und das MIT findet, einfach nur traumhaft.
Die erste von meinen beiden Urlaubswochen verbrachte ich mit zwei Freundinnen in Fort Lauderdale (Florida). Neben faul am Strand liegen, besuchten wir noch Miami, Everglades und die Westküste von Florida (Naples) -> der Strand dort ist fantastisch!!
Die zweite Woche kamen mich meine Eltern besuchen. Wir hatten 2 Tage für Boston, fuhren dann per Greyhound nach New York und verbrachten dort 2 Tage und dann ging es mit dem Mietauto zurück nach Boston. 11/2 Tage verbrachten wir vorher noch in Newport(Rhode Island) und dann hieß es schon wieder Abschied nehmen.
New York habe ich mit Freundinnen mehrmals unsicher gemacht, Washington D.C. wurde während eines Wochenend-Trips erkundet ->>> fahrt unbedingt während der Kirschblüte!!
Im September ging es für ein WE zu den Niagara Fällen, mit Visite in Toronto. Für alle unter 21-jährigen: übernachtet auf jeden Fall auf der kanadischen Seite!! Erstmal kann man endlich wieder in die Clubs und zweitens mal wieder einen Cocktail schlürfen :-))))))))
Im November ging es für ein WE nach Montreal, wieder mal Party ohne Ende!!
Meinen 13.Monat habe ich mit Suntrek verbracht. 2 Wochen ging es von San Francisco über Los Angeles, San Diego, Grand Canyon, Death Valley, Las Vegas und Yosemite wieder nach San Fran. Gigantisch, legt unbedingt Geld beiseite und nutzt die Zeit auch um die Staaten kennen zu lernen!!! Ich hätte mir noch wahnsinnig gerne die Südstaaten angeschaut, aber man muss ja auch einen Grund haben wieder zu kommen!
(ich glaube ich könnte da noch einen Reisebericht schreiben*gg*)
---> Abschied:
Ich hatte 3 Monate vor Ende meines Jahres schon mein Rückflugticket, ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie geschockt ich war. Ab da fing ich auch an, meine Kids langsam auf den Abschied vorzubereiten. Besonders Zach tat sich immer schon schwer mit Abschied nehmen, so dass ich ihm ein neues AuPair schon schmackhaft gemacht habe, so schwer es einem als altes AuPair auch fällt. Mir fiel es am schwersten den Kleinen herzugeben, denn ihn habe ich als Baby kennen gelernt und gesehen wie er anfängt mit laufen und reden. War schon cool wenn er einen Hund auf einem Bild sah, „doggy“ gesagt hat.
Kat, meine silly goose, hatte auch sichtlich Probleme zu akzeptieren dass ich bald nicht mehr bei ihr war. Zusammen haben wir oft verkleiden gespielt und geknuddelt.
Manchmal denke ich, dass ich ein strenges AuPair war und fast nichts habe durchgehen lassen, da sie mir sonst auf den Tischen getanzt hätten aber die Kids haben mir so oft gesagt, dass sie mich lieben(oft genug gesagt haben sie ja es und am Ende sollte ich ja auch dableiben, jaja wie war das am Anfang mit dem Heimfahren?! *g*), also kann ich ja so schlimm nicht gewesen sein. ;-)
Von meinen Gasteltern hatte ich auch immer Unterstützung, wenn ich nein gesagt habe und die Kids zu ihnen kamen, wurde nachgefragt und es blieb bei dem nein. Es ist unheimlich wichtig, dass die Gasteltern nicht die Autorität des AuPairs untergraben, wie soll man sich da denn sonst Respekt verschaffen?
Nachdem ich die 2 Wochen an der Westküste umher gereist bin, kam ich abends wieder bei meiner Familie an. Am nächsten Morgen waren nur die Großmutter und Matt da, der Kleine hat mich gleich wieder erkannt und war total happy. Ich hätte heulen können! Ich dachte sie hätten sich schon etwas an meine Abwesenheit gewöhnt.
2 Tage später war der Tag der Abreise da und ich wurde am späten Nachmittag zum Airport gebracht. Die Szene ist sicherlich ähnlich wie ein Jahr zuvor, nur fährt man jetzt nicht ins Unbekannte, sondern in das alte, vertraute. Glaubt mir, dass ist viel schlimmer wenn zuhause alles beim alten ist! Der Abschied fiel uns allen schwer und wir versprachen uns in Kontakt zu bleiben. Bei so vielen Familien ist dies nicht der Fall, aber wir stehen noch ständig in Kontakt. Es kann zwar manchmal ein paar Wochen vergehen aber es kann auch mal täglich sein. Meine Gastfamilie hatte nach mir mit 2 AuPairs ziemliches Pech, so dass sie sich entschlossen haben, nur noch Deutsche zu nehmen. Und sobald sie Bewerbungen erhalten, komme ich wieder ins Spiel, die den AuPairs was von der Familie aus meiner Sicht erzähle und für Fragen zur Verfügung stelle. Natürlich checke ich auch ein wenig, ob sie die richtigen sind ;-). Denn meine Familie will sich sicher sein, dass die Mädels nicht in die USA kommen um Party zu machen. Zu dieser Zeit mailen wir uns fast täglich oder telefonieren. Leider war es mir bis jetzt nicht möglich, sie mal wieder zu besuchen aber ich bin am sparen und hoffe, dass es bald so weit sein wird.
---> Fazit:
Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann tut es!!
Es ist eine einmalige Chance unendlich viele Erfahrungen zu sammeln, die Sprache fließend zu sprechen und ein tolles Land zu bereisen. Die Arbeit mit den Kindern ist nicht immer einfach und man muss auch mal die Zähne zusammenbeißen aber die Zeit kann durch nichts ersetzt werden. Von diesen Erfahrungen zehrt man ein Leben lang und verschafft einem nicht nur persönliche Vorteile, sondern auch im späteren Berufsleben. Man schließt neue Freundschaften und unternimmt wahnsinnig viel zusammen. Da wir alle unter 21 waren, waren wir zwar nicht oft in der Disko (warum soll ich 10$mehr Eintritt zahlen, nur weil ich unter 21 bin?) aber umso öfter im Kino. Meistens schauten wir uns 2 Filme zum Preis von einem an. Wir wurden auch nie erwischt. Aber „pssst“!!! *g* Was kann ich dafür wenn die nur am Eingang kontrollieren und nicht vor den einzelnen Kinos?! weiterlesen schließen -
Au-pair in London
23.04.2002, 20:30 Uhr von
Renana
Hallo! Freut mich, daß du bei mir vorbeischaust und vielleicht den einen oder anderen Beitrag lie...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich war vor einigen Jahren bei einer englischen Gastfamilie Au-pair in einem Außenbezirk von London. Die Familie hatte zwei Kinder, ein Mädchen mit 5 Jahren und einen Jungen, der 9 Jahre alt war. Die Mutter war Hausfrau, der Vater Rechtsanwalt und eigentlich nie zu Hause. Mit dieser Familie hatte ich sehr viel Glück. Damals war ich 20 Jahre und ich möchte die Zeit wirklich nicht missen. Jedoch sollte man als angehendes Au-pair einiges beachten:
Einer Gastfamilie kann man sich entweder über eine Agentur oder privat vermitteln lassen. Bei mir war letzteres der Fall. Eine Freundin, die zu dieser Zeit ebenfalls in London Au-pair war, kannte eine Familie die ein Au-pair suchte und stellte den Kontakt her. Diese Vorgangsweise hat den Vorteil, daß man vorab Informationen über die Gastfamilie aus der Sicht eines Au-pairs bekommt, was oft sehr aufschlußreich sein kann. Bevor ich nach London geflogen bin, habe ich mit der Gastfamilie einige Briefe gewechselt und ich habe über meine und sie über ihre Vorstellungen geschrieben. So wußte ich bereits im vorhinein was so etwa auf mich zukommt.
Bei der Vermittlung über eine Agentur ist dies zumeist nicht möglich. Man füllt zwar einen Fragebogen aus, in dem man persönliche Interessen angibt und wie man sich die Gastfamilie wünscht, aber letztendlich kann es doch anders kommen. Verträgt man sich überhaupt nicht mit seiner Gastfamilie hat man die Möglichkeit zu einer anderen zu wechseln, mit der man sich hoffentlich besser versteht.
Agenturen überprüfen ob ein eigenes Zimmer und Badezimmer für das Au-pair vorhanden ist. Wenn nicht, wird die Familie normalerweise nicht akzeptiert. Bei privater Vermittlung sollte man daher unbedingt nach der Unterbringungsmöglichkeit fragen. Ein Bett im Wohnzimmer (ist einer Freundin passiert) oder ein Zimmer das nicht abgeschlossen werden kann, muß man sich auf keinen Fall gefallen lassen.
Ein Aufenthalt als Au-pair darf nicht mit einem bezahlten Urlaub verwechselt werden. Als Au-pair hat man gewisse Pflichten sowie Verantwortung zu tragen und man muß sich vorher fragen, ob man diesen Anforderungen auch gewachsen ist. Es ist ein Unterschied ob man ein Baby zu betreuen hat oder ein 10-jähriges Kind. Man braucht als Au-pair natürlich kein ausgebildetes Kindermädchen zu sein, aber Liebe zu Kindern und ein wenig Erfahrung mit ihnen sollte man schon haben.
Meine Aufgaben waren den Kindern das Frühstück zu machen, mit ihnen zu Spielen, einkaufen zu gehen und diverse Pflichten im Haushalt wie bügeln, aufsaugen und aufwaschen oder zeitweise kochen. Dafür habe ich bei freier Kost und Unterbringung ATS 500/Woche verdient. Die Höhe meines Lohnes habe ich mit der Familie vereinbart, ansonsten macht das die Agentur.
Es gibt Au-pairs, die den ganzen Tag für die Familie dazusein haben (die verdienen dann auch mehr) und andere - so wie ich - die nur halbtags für die Gastfamilie arbeiten. So streng darf man das natürlich nicht sehen. Es kann durchaus vorkommen, dass man gebeten wird, auf die Kinder manchmal abends oder ausnahmsweise an seinem freien Tag aufzupassen. Ein bißchen flexibel muß man da schon sein. Manche Au-pairs brauchen sich auch gar nicht um die Kinder zu kümmern und erledigen nur den Haushalt, andere wiederum sind nur für die Kinderbetreuung zuständig. Wie man sieht, kann so ein Au-pair-Alltag sehr unterschiedlich sein und man sollte schon vorher festlegen, was man eigentlich machen will, damit es letztendlich keine bösen Überraschungen gibt.
Zumeist hat man einen Tag in der Woche frei (Sonntag), den ich dann mit anderen Au-pairs in der City von London verbracht habe. Es war sehr einfach mit Au-pairs in Kontakt zu kommen, da es bei Engländern weitgehend normals ist ein Au-pair zu haben und man in der Nachbarschaft Mädchen aus allen Nationalitäten trifft (Jungs als Au-pair sind mir nicht bekannt. Eigentlich schade). Wenn man Glück hat, kann man wirkliche Freundschaften knüpfen. Zwei Au-pairs (aus Spanien und Slovenien), die ich in England kennengelernt habe, schreibe ich regelmäßig und wir haben uns schon einige Male getroffen.
Ein Au-pair Aufenthalt hat neben dem Erlernen der Landessprache den Vorteil, daß man seine Umgebung ganz genau kennenlernen kann und nicht von einer Sehenswürdigkeit zur anderen hetzen muß. Außerdem erhält man Einblicke in das tägliche Leben, die man als Tourist niemals bekommen würde. Bei manchen Agenturen ist es Voraussetzung dass die Gastfamilie dem Au-pair z.B. Bahn- oder U-Bahntickets für den Aufenthalt bezahlt, wie in London die Travel Card.
Einen Nachmittag in der Woche sollte man frei haben (wird von der Argentur meistens vorausgesetzt), um einen Sprachkurs zu absolvieren, wenn man möchte. Während seines Aufenthaltes das Cambridge First Certificate (oder andere Kurse) in England zu machen ist sehr anzuraten, da man erstens andere Leute trifft und so gleich Kontakt hat und man sich zweitens natürlich viel leichter tut, da man sowieso den ganzen Tag englisch spricht. Ich habe das leider verabsäumt und als ich schließlich den Kurs später in Wien nachgemacht habe, habe ich gemerkt, dass es in England um einiges einfacher gewesen wäre, da mir die englische Sprache damals viel geläufiger war.
Ich hoffe, ich habe euch einige Einblicke und Tipps geben können und wünsche euch viel Glück, falls ihr euch für einen Au-pair Aufenthalt entscheidet.
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dalia, 23.04.2002, 20:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ich war aupair in Italien und hab auch eigentlich nur positive erfahrungen gemacht - kinder in den keller musste zwar mal sein aber wat soll´s *g*
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Das Leben als Au Pair ist kein Urlaub
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Mein Jahr als Au Pair! Wie war es? Diese Frage habe ich im vergangenen halben Jahr mindestens 50 Mal, wenn nicht öfter zu hören bekommen. Tja aber so einfach ist es gar nicht mal eben in 3 Minuten zusammenzufassen wie das Jahr in den USA so war. Ich möchte nun mal versuchen hier einen kompletten Bericht über das Jahr in den USA und meine Organisation (iSt) zu schreiben.
Angefangen hat im Grunde alles damit, das ich für ein High School Jahr in die USA gehen wollte, doch das klappte aus finanzieller Sicht nicht und so dachte ich damals, na gut, dann machst du jetzt erst mal das Abi und dann kannst du wenn du dann noch willst ja als Au Pair weggehen. Mit Kinder bin ich eigentlich schon immer gut klar gekommen und so verschoben sich meine Pläne dann halt um 3 Jahre.
Ende der 12. Klasse dachte ich zum ersten Mal wieder an meine Idee ein Jahr in den USA zu verbringen und sprach mit meinen Eltern darüber, im Grunde wusste ich ja schon das sie meine Pläne unterstützen würden, war doch das High School Jahr nur am Geldmangel gescheitert. Nachdem ich auch das OK von meinen Eltern hatte begann ich mir von verschiedenen Organisationen Infomaterial zuschicken zu lassen und begann meine Auslese. Zum Schluss blieb iSt über und so bewarb ich mich dort um in das Au Pair Programm aufgenommen zu werden.
Die Bewerbung sah folgendermaßen aus, zum einen füllte ich ein beigelegtes Formblatt aus und zum anderen musste ich noch einen Brief beilegen indem ich mich beschreiben musste und auch angeben sollte wieso ich Au Pair werden wollte.
Nach ca. 2 Wochen bekam ich dann einen Brief mit einem Termin zum Bewerbungsgespräch in Düsseldorf (bei der Bewerbung konnte man unter den Interviewstädten Berlin, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Heidelberg, Kassel, Leipzig, Magdeburg, München, Nürnberg, Rostock, Stuttgart oder Zürich auswählen)
In dem Schreiben war angekündigt worden dass das Gespräch auf englisch stattfinden würde, das bereitete mir die größte Sorge, denn ich war in der Schule nie eine besonders gute Englischschülerin und war immer schon froh wenn ich eine 3 auf dem Zeugnis stehen hatte.
Mit einem recht mulmigen Gefühl fuhr ich also im Sommer 1999 nach Düsseldorf zu meinem Vorstellungsgespräch. Das Gespräch verlief jedoch recht locker. Ich war alleine dort, eigentlich hätten mit mir noch zwei Mädels das Gespräch gehabt, doch die kamen nicht. Mir wurde was zu trinken angeboten und dann ging es los. Zwei verschiedene Test (auf englisch) musste ich machen. Einer ging darüber wie ich in bestimmten Situationen handeln würde (alles auf Situationen mit Kindern bezogen) und der andere war ein Psychotest mit über 200 Fragen. (ob man sich schon mal verfolgt fühlen würde uns so weiter).
Nach den Test unterhielt sich der Interview Mensch mit mir und zwar auf deutsch, er wollte noch mal wissen wieso ich Au Pair werden wollte und ob ich mir so eine große Verantwortung zutrauen würde etc. Zum Schluss spielten wir eine Situation auf englisch durch. Er war ein 2-3 jähriger Junge der beim einkaufen Schokolade haben wollte, ich war aber von den Eltern angewiesen ihm keine Schokolade zu kaufen. Ich versuchte ihm was anderes anzudrehen doch er wollte nicht.... ich blieb dabei das es keine Schokolade gibt. Diese Konversation auf englisch dauerte etwa 5 Minuten.
Nach ungefähr 1 ½ Stunden verließ ich das Büro von der Organisation wieder. Gesagt wurde mir das ich innerhalb von zwei Wochen bescheid bekommen würde ob ich in das Programm aufgenommen werde.
Nach drei Tagen hatte ich meine Unterlagen zur Aufnahme ins Programm im Briefkasten und bis Mitte Dezember Zeit alles auszufüllen.(Die Organisation gibt einem ein festes Datum vor bis zu dem die Unterlagen zurück sein müssen) Reichlich Zeit dachte ich mir und fing langsam an alles benötigte auszufüllen und zu besorgen. Man muss eine ganze Menge an Formalitäten erledigen bevor man alles wieder zurück an die Organisation schicken kann.
Was muss man alles ausfüllen?
- 4 mal den selben Zettel über sich selbst auf dem man sämtliche Angaben über seine Person machen muss
- 3 References (Referenzen) die von Familien bei denen man Babygesittet hat, Vereinen etc ausgefüllt werden müssen
- 1 Health Certificate (Gesundheitszeugnis) das vom Hausarzt ausgefüllt werden muss
- Passfotos
- Kopie des noch lange gültigen Reisepass
- Kopie des Führerscheins
- Führungszeugnis
- Letztes Schulzeugnis
- Einen mindestens 2 Seiten langen Brief an die zukünftige Gastfamilie
- Unterschriebenen Vertrag
- Fotocollage von sich selbst in DIN A3
Ich glaube das war alles und hoffe ich habe nichts vergessen.
Außerdem muss oder sollte man sich auch noch einen Internationalen Führerschein und eventuell eine internationale Geburtsurkunde besorgen.
Man ist also ganz schön beschäftigt um alle erforderlichen Bedingungen zu erfüllen.
Anfang Dezember schickte ich meine komplett ausgefüllten Unterlagen zurück an die Organisation nach Dresden. Diese überprüften alles noch mal und ich erhielt ein Schreiben das ihnen meine Unterlagen gut gefallen würden uns sie, sie jetzt in die USA zu ihrer Partnerorganisation euraupair senden würden. Ich müsse jetzt etwas geduldig sein und auf Anrufe von Familien warten. Da es aber erst Ende Dezember 1999 war und ich als Abflugsmonat Juli bis September 2000 abgeben hatte könnte es sein das sich interessierte Familien erst später melden würden.
Nun hieß es also warten, warten und nochmals warten. Ich wurde langsam nervös als sich bis Ende April immer noch keine Familie bei mir gemeldet hatte. Es tat sich einfach nichts, ich dachte schon das klappt bestimmt nicht, dich will gar keine Familie haben.
Erst am 6.6.2000 kam der erste Anruf aus den USA (ich weiß das nur noch so genau, da ich zwei Tage später meine Abinoten erfahren habe und es noch zu einem Missverständnis mit einer Freundin kam, die glaubte ich sei von der Schule angerufen worden weil ich in eine Nachprüfung müsse, als ich ihr am 7.6. am Telefon sagte „sie haben angerufen!!!“ und sie konnte gar nicht verstehen warum ich mich so freue des ich angerufen wurde, denn sie würde sich nicht freuen wenn sie in eine Nachprüfung müsse. Tja ich hatte nicht darüber nachgedacht das sie mich falsch verstehen könnte, denn ich meinte den Anruf der Organisation)
So aber nun lieber zurück zum Thema ich telefonierte also am 6.6. zum ersten Mal mit meiner zukünftigen Gastfamilie, und einen Tag später kam die Bestätigung von der Organisation das mich die Familie ausgesucht hätte und ob ich mir vorstellen könnte mit ihnen zu leben. Ja das konnte ich.
Nun stand es also fest, am 10.7.2000 würde ich ab Düsseldorf Richtung New York fliegen um dort am 4 Tage langen Workshop für Au Pair’s teilzunehmen. Von dort aus würde es dann am 14.7. weitergehen zu „meiner“ Familie nach Minneapolis im Bundesstaat Minnesota.
Bevor es richtig los ging musste noch einiges geregelt werden, zum Beispiel musste ich das Visum für das Jahr beantragen und ich machte mich auf die Suche nach möglichst passenden Gastgeschenken. Für meine Gasteltern kaufte ich ein Buch über Deutschland und ein Räuchermännchen mit Räucherkerzen. Für Sarah (sie würde 5 sein wenn ich komme) kaufte ich das Kartenspiel Halli Galli junior, für Katie (gerade 3 Jahre) eine Handpuppe und für Mia ( 3 Monate alt) ein Stofftier von Siggikid.
Außerdem war nun die Gebühr für die Organisation von 430DM sowie die Kaution von 500$ fällig. (Die Kaution wird nach erfolgreichem Abschluss des Jahres zurückerstattet.)
Na ja und wenn es dann so weit ist und man sich von allen Leuten die einem sehr wichtig sind verabschieden muss dann ist das schon sehr schwer. Auf der einen Seite freut man sich wahnsinnig und ist total aufgeregt und auf der anderen Seite ist man traurig.
Ich sehe noch heute das Bild wie meine Eltern am Flughafen stehen und meine Mama weint und mir zu winkt so lange ich sie sehen konnte.
Der Flug nach New York kam mir wie eine Ewigkeit vor, obwohl ich ein anderes zukünftiges Au Pair neben mir sitzen hatte und wir uns recht gut unterhalten haben. Endlich in New York angekommen fehlte natürlich einer meiner Koffer (natürlich der in dem die Sommerklamotten steckten und der mit den Wintersachen war dort).Mein Koffer kam erst Donnerstag Abend in New York in dem Hotel an wo der Workshop stattfand und Freitag den 14.7. ging es weiter nach Minneapolis. Der Workshop in New York zog sich elendig lang hin und war meiner Meinung nach auch nicht sonderlich informativ.
Irgendwann ging auch mal die noch so lang erscheinende Zeit in New York um und dann ging es weiter in die Gastfamilien. In meinem Fall (und das ist bei den meisten so) mit dem Flugzeug. Drei Stunden ging der Flug von New York nach Minneapolis, und vorher hatte ich noch vier Stunden Wartezeit am Flughafen. Also eine lange Zeit um sich Gedanken zu machen und so richtig nervös zu werden. Die Nervosität schien sich von Minute zu Minute zu verschlimmern.
Auf dem Weg vom Flugzeug durch den Gate bis in den Terminal wo meine komplette Gastfamilie auf mich wartete dachte ich "Was machst du hier eigentlich, ich muss total bescheuert gewesen sein und ich will das nicht, ich will zu Hause sein, ich kann das nicht, ich schaff das nicht"
Wenn ich genau in der Sekunde die Möglichkeit gehabt hätte umzudrehen und wieder nach Hause zu fliegen, ich glaube ich wäre nicht ausgestiegen. Aber es war wirklich nur ein einziger Moment an dem ich so fest entschlossen gewesen wäre alles hinzuschmeißen, danach gingen mir schon wieder ganz andere Dinge wie "Hoffendlich sind sie da, hoffentlich finde ich sie und oh Gott was mache ich wenn ich sie nicht erkenne" durch den Kopf, doch auch diese Gedanken konnte ich nicht zu Ende denken denn schon war ich raus aus dem Gate und sah meine Gastfamilie vor mir stehen. Nichts anderes habe ich gesehen, nur meine Gastfamilie, die ich zum Glück von Fotos her kannte.
Die Zeit im Flughafen und der Weg "nach Hause" kamen mir auch sehr komisch vor, irgendwie hab ich da jegliches Zeitgefühl verloren gehabt, denn zum Beispiel erschien mir die Fahrt so als ob wir 2-3 Stunden unterwegs gewesen sind, es können aber höchstens 40 Minuten gewesen sein, denn normaler weise brauchte man ca. 20 Minuten von uns aus zum Flughafen.
So da war ich nun also, hier würde ich ein Jahr lang leben. Das Wochenende verlief recht locker, ich konnte ausschlafen und Liz (meine Gastmutter) ging mit mir eine Liste an Regeln für die Kids durch, was ich mit ihnen machen durfte und was lieber nicht. Außerdem war ich mit Liz einkaufen und durfte mir erst mal alles mitnehmen „was ich zum überleben“ brauchte.
Ich versucht möglichst viel Zeit mit den Kindern zu verbringen, damit wir uns aneinander gewöhnen konnten.
So Montags war dann im Grunde der erste Arbeitstag, aber meine Gastmutter blieb noch „zu Hause“ (ihr Büro war das erste halbe Jahr im Keller des Hauses) wenn ich jetzt so darüber nachdenke war das eigentlich ein ziemlich komischer Tag, na ja aber das Gefühl hatte ich damals nicht, wahrscheinlich weil eh alles neu und irgendwie komisch für mich war.
Dass das Büro meiner Gastmutter direkt im Keller war hatte Vor- und Nachteile, denn sie war zwar immer da wenn ich sie gebraucht hätte, aber das ein oder andere Mal kam sie auch hoch wenn ich sie nicht hätte oben haben wollen, nur weil sie was gehört hatte und dachte sie müsse mir helfen.
Man braucht sein Zeit um mit den Kindern klarzukommen, den zum einen versteht man nicht alles was sie sagen und zum anderen kennt man ihre ganze Eigenarten und so weiter sowieso noch nicht. Die ersten Wochen sind sozusagen die "Wir gewöhnen uns aneinander Wochen". Ich fand es gut das ich quasi den Rest der "summer break" dafür Zeit hatte mich and die Kinder (und umgekehrt) zu gewöhnen. Erst im September ging der richtige Alltag, mit Sarah und Katie in die Schule zu fahren und wieder abzuholen, richtig los.
Zu Schulbeginn hatte ich große Probleme mit Sarah die ihre Schuluniform nicht anziehen wollte und fast jeden morgen einen Riesen Aufstand probte, es dauerte fast 3 Monate ehe sie sich komplett damit abgefunden hatte das nun mal kein Weg an der Uniform vorbei führte und wir nicht mehr den ewigen Kampf führen mussten.
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einmal kurz meinen normalen Tagesablauf beschreiben.
- 7 Uhr: Arbeitsbeginn, dass hieß ins Wohnzimmer kommen um zu sehen ob die Kids schon wach waren.
- Gegen 7.15Uhr verließen uns meist Mike (mein Gastvater) und Liz um zur Arbeit zu gehen (mein Gastvater arbeitete übrigens nicht im Haus sonder fuhr zur Arbeit)
- Bis 8:30 musste gefrühstückt, sich angezogen und Zähne geputzt werden, blieb nebenbei noch Zeit über so liefe im Fernsehen verschiedene Kindersendungen.
- Um 8:30 musste ich Sarah zur Schule (sie besuchte den Kindergarten, eine Art Vorschule) fahren, die um 8:50 Uhr begann
- Montags, Mittwochs und Freitags musste Katie zur Preschool die erst um 9:30 Uhr anfing (also ca. 30 Minuten Zeit die man irgendwie überbrücken musste)
- In der Zeit in der Sarah in der Schule war spielte ich mit Katie (an Dienstagen und Donnerstagen) Mia schlief meist morgens noch mal so das ich wenn auch Katie weg war etwas Zeit hatte um Wäsche zu waschen, Briefe zu schreiben Emails zu checken oder einfach selbst noch mal eine Stunde zu schlafen.
- Um 11:30 Uhr musste Sarah wieder abgeholt werden (Katie erst um 12Uhr)
- Wenn wir von der Schule nach Hause kamen kochte ich eine Kleinigkeit zum Mittagessen
- Den Rest des Nachmittags verbrachten wir auf die verschiedensten Arten zum Beispiel in der Mall(Einkaufzentrum), in der Bücherei, spielend zu Hause, oder draußen, auch mal bei Freunden, im Pool und so weiter
- Zwischen 16 und 17 Uhr kamen meine Gasteltern wieder von der Arbeit und dann war meine Arbeitszeit auch beendet.
Ich gehörte zu den Au Pairs die ihre gesamten 45 Stunden die man arbeiten kann oder muss bereits unter der Woche gearbeitet hatte, so dass ich jedes Wochenende frei hatte. Klar hab ich auch am Wochenende mal gebabysittet, aber das hab ich dann immer extra bezahlt bekommen.
Apropos Bezahlung, von der Familie bekommt man 139$ Taschengeld die Woche, sowie Kost und Logie zusätzlich sind die Gasteltern verpflichtet zu Geldern die man für Kurse ausgibt 500$ dazu zuzahlen.
Vor Ort gab es auch noch einen Sogenannten Community Counselor, der jeden Monat Treffen von Au Pairs veranstaltete. Ich muss sagen das ich eine sehr gute Community Counselorin hatte, doch leider sind die meisten nicht so engagiert wie meine und gerade falls jemand Probleme mit der Gastfamilie hat ist es ja wichtig eine gute Betreuerin zu haben.
Weihnachten sind wir dann zu Mikes Eltern nach Arkansas gefahren und haben dort gefeiert, allerdings überraschte und sein Eissturm und so konnten wir fast die gesamte Zeit die wir bei den Großeltern verbrachten nur im Haus verbringen.
Der Winter in Minnesota war lang und hart, denn Temperaturen von –20°C und auch kälter waren an der Tagesordnung, dazu kam noch der Wind der einem alles doppelt so kalt erscheinen ließ. Insgesamt lag über 5 Monate lang Schnee und zwar von Anfang November bis Mitte April.
Nach 9 Monaten machte ich 10 Tage Urlaub, zusammen mit einer Freundin, die ich während des Workshops in New York kennen gelernt hatte in die im Bundesstaat Ohio lebe, unternahm ich eine Städtetour von Washington DC, nach Philadelphia und New York. Ich genoss diese 10 Tage ohne die Kinder sehr, denn auch wenn man mit den Kindern super klar kommt nerven sie doch auch ab und an.
Ja und so verging die Zeit, mal schneller und mal langsamer.
Klar gab es zwischendurch auch mal Meinungsverschiedenheiten zwischen mir und meiner Gastfamilie, doch die waren zum Glück immer entweder durch die berühmte Faust in der Tasche oder ein Gespräch zu klären.
Und so vergeht ein Jahr, zum Glück bin ich nie vom großen Heimweh gepackt worden, sondern hatte immer nur zwischendurch mal einen oder auch mal mehrere Tage an denen es mir nicht so gut ging und ich gerne zu Hause gewesen wäre.
Besonders an bestimmten Tagen wie Geburtstagen, Weihnachten und anderen Familienfeiern ging es mir so.
Am Anfang zählt man die Zeit die vergangen ist und zum Schluss hin zählt man die Zeit die man noch hat. Ich erinnere mich das ich gesagt habe nun sind es nur noch 7 Wochen und dann höre ich mich schon wieder sagen nur noch 2 Wochen. Zum Schuss rast die Zeit wirklich nur noch so dahin.
Ich bin nicht direkt nach den 12 Monaten nach Hause geflogen, sondern habe mit einer Freundin die aus Deutschland gekommen ist noch einen fast 4 wöchigen Urlaub gemacht, der wirklich wunderschön , doch leider auch recht teuer war, so das ich bis auf drei Dollar und ein paar gequetschte Cent kein Geld mit nach Hause gebracht habe.
Nach dem Urlaub mit meiner Freundin war ich noch für einen Tag wieder bei meiner Gastfamilie, die mich auch zum Flughafen gebracht hat. Und dazu kann ich nur sagen, es war die komischste Fahrt die ich in meinem Leben gemacht habe oder mit den Worten meiner Gastmutter "This must be a really strange ride for you" Ich kann es nicht beschreiben, ich habe an so vieles Gedacht, an das ganze letzte Jahr, an zu Hause, daran das ich alles so sehr vermissen werde, an den Flug, einfach an alles.
Klar habe ich mich auf zu Hause gefreut aber irgendwie hatte ich auch Angst wieder nach Hause zu kommen, Angst davor wer und was sich wohl alles verändert haben mag, oder ob ich mich so sehr verändert habe. Außerdem ist der Abschied von der Gastfamilie und den Freunden dort so endgültig, denn man weiß das es nie wieder so werden wird wie es gewesen ist, selbst wenn man in Kontakt bleibt und sich eventuell wiedersieht. Als ich mich dann im Flughafen endgültig verabschiedet habe ich weinen müssen, genau wie beim Start der Flugzeuge (in Minneapolis und New York). Ich weiß nicht kann man das nachvollziehen? Wahrscheinlich nicht oder? Na ja jedenfalls war ich bei der Ankunft in Deutschland genau so nervös wie bei der Ankunft in Minneapolis.
Ich könnte noch viel mehr schreiben, doch schon jetzt ist dieser Bericht so lang das wohl kaum einer wirklich Lust haben wird ihn komplett zu lesen, jedoch falls jemand noch Fragen haben sollte, die beantworte ich gerne!!!
Falls nun noch jemand Lust hat ein paar Fotos zu sehen, der kann sich gerne meine Homepage über das Jahr angucken, leider ist die Homepage noch nicht fertig, aber wer trotzdem Lust hat kann sie sich unter folgender Adresse anschauen.
www.geocities.com/edenprairiemn55346
Abschließend möchte ich noch sagen, das ich mit meiner Organisation hier sehr zufriden war und ich nur jedem der die Möglichkeit hat ein Jahr wegzugehen raten kann dies auch zu tun.
Wer mehr Infos von der Organisation haben möchte kann diese unter www.sprachreisen.de besuchen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Doortjes, 06.11.2002, 10:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hee, es ist doch immer wieder interessant den Bericht von anderen Au Pairs zu lesen, um ihn so mit einem selber zu vergleichen, denn ich war auch für ein Jahr in den USA. Ich fand deinen Bericht echt gut, doch dneke ich, dass immer nur LEute, die
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NadineKipphardt, 04.07.2002, 13:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Da ich Deinen Bericht ja schon bei Ciao gelesen habe und ihn super fand kann ich auch hier nur ein SN geben denn Du hast einen super tollen und sehr sehr ausführlichen Bericht geschrieben.
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blauersafir, 07.05.2002, 17:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Echt klasse Bericht! Kann man glaube ich nicht besser machen! Gruss Blauersafir
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dani___, 30.04.2002, 20:03 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr ausführlich geschrieben, einfach super... ciao die dani *;)
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