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Erfahrungsbericht von Indigo

Diese Meinung bitte nicht beachten!

Pro:

Wissen ist Macht

Kontra:

Irren ist menschlich

Empfehlung:

Ja

Dieser Beitrag behandelt die Begriffsklärung von Kommunikation in Form eines Impulsreferates, basierend auf dem theoretischen Konzept von Paul Watzlavick, „Menschliche Kommunikation“.

Auf eine Gliederung wird bewußt verzichtet, um dem geneigten Leser das eigene denken nicht vorzustrukturieren.

Was ist Kommunikation?

Klassische Bestandteile von Kommunikation sind ein Sender und ein Empfänger. Wenn der Sender über einen Informationskanal eine Botschaft an den Empfänger sendet, so spricht man von Kommunikation.

Eine einzelne Kommunikation heißt Mitteilung, oder, sofern keine Verwechslung möglich ist, eine Kommunikation.

Alle paralingiusitischen Phänomene (z.B. Tonfall, Pausen, Körperhaltung) also Verhalten jder Art ist Kommunikation.
Ein wechselseitiger Ablauf von Mitteilungen zwischen zwei oder merheren Personen wird als Interaktion bezeichnet. Man kann sich nicht nicht verhalten. Also kann man auch nicht nicht kommunizieren.

Jede Kommunikation beinhaltet einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.

Beispiel: Ein Mann wird von zwei Wachen in einem Raum gefangengehalten, der zwei Ausgänge hat. Beide Türen sind geschlossen, aber nur eine ist zugesperrt. Der Gefangene weiß ferner, daß einer seiner Wächter stets die Wahrheit sagt, der andere dagegen immer lügt.

Welcher der beiden aber der Lügner ist, weiß er nicht. Seine Aufgabe, von deren Lösung seine Freilassung abhängt, besteht darin, durch eine einzige Frage an einen der beiden Wächter herauszufinden, welche der beiden Türen nicht versperrt ist.

Lösung: Der Mann deutet auf eine Tür und fragt eine der Wachen (wobei es gleichgültig ist, auf welche Tür er zeigt und welche Wache er fragt): Wenn ich Ihren Kameraden fragen würde, ob diese Tür offen ist, was würde er sagen? Lautet die Antwort Nein, so ist diese Tür offen, wenn Ja, so ist sie zugesperrt.
Der Gefangene besitzt zwei grundsätzlich verschiedene Arten von Information. die eine betrifft unpersönliche Objekte (Türen), die andere eine menschliche Eigenschaft (Wachen). Der Gefangene verwendet also die Objektinformation und Information über diese Information (die für die Wachen typischen zwischenmenschlichen Beziehungsformen).

Bei Information über Information handelt es sich um einen höheren logischen Typus von Daten, es handelt sich um Metakommunikation. Jede Vermischung dieser Art von Information mit den Daten würde sinnlose Resultate ergeben. Der Inhaltsaspekt vermittelt die Daten, der Beziehungsaspekt weist an, wie diese Daten aufzufassen sind. Der Beziehungsaspekt ist somit eine Kommunikation über eine Kommunikation, also eine Metakommunikation.

Metakommunikation ist die Conditio sine qua non aller erfolgreicher Kommunikation.

Der Satz „Glauben Sie, daß das genügt?“ kann fünf verschiedene Bedeutungen haben, je nachdem, welches Wort betont wird. Ein Schild mit der Aufschrift " Bitte, dieses Schild nicht beachten!" beruht auf einer Vermischung von Kommunikation und Metakommunikation und führt somit zu Beziehungsproblemen, die ihrer Struktur nach den Paradoxien der Logik gleichen.

Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, daß letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist.

Dem unvoreingenommenen Beobachter erscheint eine Folge von Kommunikation als ein ununterbrochener Austausch von Mitteilungen. Jeder Teilnehmer an dieser Interaktion muß jedoch unvermeidlich eine Struktur zugrundelegen: die Interpunktion von Ereignisfolgen.

Im Gegensatz zur Reiz-Reaktions -Psychologie, wo die wechselseitige Verhaltenskette so kurz ist, daß ein Ereignis als Reiz, ein anderes als Verstärkung und das, was das Versuchstier zwischen diesen beiden Ereignissen tut, als Reaktion bezeichnet werden kann, sind die Abläufe menschlicher Kommunikation so komplex, daß in ihr jedes Ereignis gleichzeitig Reiz, Reaktion und Verstärkung ist. Es handelt sich also um eine Kette von triadischen Gliedern, von den jedes einzelne eine Folge von Reiz, Reaktion und Verstärkung ist.

Es geht in diesem Kontext auch nicht darum , ob eine Interpunktion gut oder schlecht ist. Beispielsweise bringt die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kulturgruppe auch ganz bestimmte , ihr eigene Interpunktionsweisen mit sich, die zur Regulierung "richtigen" Verhaltens dienen.

Auch Rollenzuweisungen sind relativ, so werden einem bestimmten Führungsstil bestimmte Verhaltensmuster zugeschrieben, gewisse andere dagegen dem Typus der Geführten. Reflexiv dürfte es schwierig sein, zu entscheiden, was hier zuerst kommt und was aus dem einen Typus ohne dem anderen würde.

Diskrepanzen auf dem Gebiet der Interpunktion sind die Wurzeln vieler Beziehungskonflikte.

Die Ehefrau nörgelt, weil sich der Ehemann zurückzieht, der zieht sich zurück, weil die Ehefrau nörgelt, usw. Ehefrau und Ehemann interpunktieren in diesem Beispiel die Kommunikation auf der Basis unterschiedlicher Triaden. Das jeweilige Verhalten wird wechselseitig jeweils nur als Reaktion wahrgenommen, nicht jedoch als Ursache bzw. Reiz.

Auch internationale, gesellschaftliche Bziehungen haben oft dieselbe Struktur wie das Beispiel der Aufrüstung zeigt. (Aufrüstung als friedenerhaltendes Mittel).

Mathematische Analogie am Beispiel einer Reihe, die auf drei verschiedene Arten gegliedert - interpunktiert - werden kann::

R = a-a+a-a+a-a+a-a+a-a+a- ...

1. Gliederung: R = (a-a)+(a-a)+(a-a)+(a-a)+(a-a)+ ...
= 0 + 0 + 0 + 0 + 0 + ...
= 0
2. Gliederung: R = a-(a-a)-(a-a)-(a-a) - ...
= a - 0 - 0 - 0 - 0
= a
3. Gliederung: R = a - (a-a+a-a+a-a+a- ...)

und da die Elemente zwischen den Klammern nichts anderes sind als die Reihe selbst, so scheint daraus zu folgen, daß R = a - R;
2R = a
a = R : 2

Wie man sieht, ergeben sich drei verschieden Werte, - mathematisch eine Katastrophe. Das vorliegende Dilemma entsteht durch die Annahme, daß die Reihe einen Anfang hat. Rein historisch hat sie natürlich einen Anfang, nur kann zumeist niemand der beteiligten Kommunikationspartner diesen Anfang noch erinnern.

Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.

Im Nervensystem werden Signale grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten übermittelt: durch die Neuronen mit dem ihnen eigenen Alles-oder-nichts-Charakter ihrer Entladungen und durch die Aktivität der innersekretorischen drüsen, die Hormone als Informationsträger in den Blutkreislauf einführen. Beide Formen ergänzen sich und durchdringen einander in oft hochkomplexer Form.

Auf dem Gebiet der menschlichen Kommunikation lassen sich Objekte auf zwei Weisen zum Gegenstand von Kommunikation machen, entweder durch eine Analogie (z.B. eine Zeichnung) oder durch einen Namen. Diese beiden Ausdrucksformen entsprechen den analogen und digitalen Kommunikationsformen in natürlichen und künstlichen Organismen.
Namen sind Worte, deren Beziehung zu dem damit ausgedrückten Gegenstand eine rein zufällige oder willkürliche ist ((Bsp.: K A T Z E). Es besteht lediglich eine semantische Übereinkunft für diese Beziehung zwischen Wort und Objekt. So hat die Zahl fünf nichts Fünfartiges oder das Wort Tisch etwas Tischähnliches.

Die meisten, wenn nicht alle, menschlichen Errungenschaften wären ohne die Entwicklung digitaler Kommunikation undenkbar. Dies gilt insbesondere für die Übermittlung von Wissen. Auf dem Gebiet der Beziehung bedienen sich Menschen jedoch fast ausschließlich der analogen Kommunikation.

Wenn jede Kommunikation eine Inhalts- und Beziehungsaspekt hat, so wird deutlich, daß vermutlich der Inhaltsaspekt digital übermittelt wird, der Beziehungsaspekt dagegen vorwiegend analoger Natur ist.

Bsp.: Der Rechenschieber ist ein klassischer Analogierechner und erreicht nur annähernde Resultate, während jeder elektronische Taschenrechner digital arbeitet und genaue Resultate liefert, sofern die Zahlenergebnisse das Maximum der Stellenwerte nicht überschreiten.

Digitale Mitteilungen der menschlichen Kommunikation sind weitaus komplexer, vielseitiger und abstrakter als analoge. Zudem kann analog auch keine einfache Negation übermittelt werden, es fehlt der Ausdruck für „nicht“.

Viele, wenn nicht sogar alle, analogen Informationen haben eine Doppelbedeutung (Bsp.: Tränen des Schmerzes oder der Freude, Lächeln aus Sypathie oder Verachtung etc.) Diese Differenzierung muß der Kommunikationsempfänger bei analogen Mitteilungen mehr oder weniger intuitiv beisteuern, während bei digitaler Kommunikation die Differenzierung vorab enthalten ist. Dafür kann die digitale Kommunikation keine Beziehungen definieren bzw. besitzt kein Vokabular dafür. Jde Übersetzung vom Digitalen ins Analoge bedeutet einen erheblichen Informationsverlust, ebenso wie der umgekehrte Prozeß.

Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Digitale Kommunikationen haben eine komplexe undvielseitige logische Syntax, aber eine auf dem Gebiet der Beziehungen unzulängliche Semantik. Analoge Kommunikationen dagegen besitzendieses semantische Potential, ermangeln aber die für eindeutigeKommunikationen erforderliche logische Syntax.

Viele Beziehungssysteme, die sich aus Individuen oder Gruppen zusammensetzen, haben eine Tendenz zu fortschreitender Veränderung. Es handelt sich in der Regel um eine potentielle Entwicklung. Ist die Veränderung progressiv, so wird sie als komplemetäre Schismogenese bezeichnet. Schismogenese wird hier definiert als ein durch Wechselbeziehungen zwischen Individuen verursachter Differenzierungsprozeß der Normen individuellen Verhaltens.

Symmmetrische Schismogenese bezeichnet die fortschreitende Verhaltensänderung, die den Keim zu progressiver Änderung in sich trägt. Diese beiden Beziehungsformen werden heute allgemein als symmetrische und komplementäre Interaktion bezeichnet.

Beziehungen basieren also entweder auf Gleichheit oder auf Unterschiedlichkeit. Ist das Verhalten der beiden Kommunikationspartner sozusagen spiegelbildlich, so ist die Interaktion symmetrisch. Ergänzt das Verhalten des einen Partner das des anderen, wodurch sich eine grundsätzlich andere Art von Verhalten ergibt, so ist die Interaktion komplementär.

In der komplementären Beziehung gibt es zwei verschiedene Positionen: Ein Partner nimmt die superiore, primäre Stellung ein, der andere die entsprechende inferiore, sekundäre. Komplementäre Beziehungen beruhen auf gesellschaftlichen oder kulturellen Kontexten (Mutter und Kind; Arzt und Patient, Sozialarbeiter und Klient).

Es geht ausdrücklich nicht um gut oder schlecht, stark oder schwach. Es ist auch nicht so, daß ein Partner dem anderen eine komplementäre Beziehung aufzwingt, vielmehr ist das Verhalten des einen stets die Voraussetzung für das Verhalten des anderen Partners, gleichzeitig bedingen sich die Verhaltensmuster aber auch gegenseitig.

Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht.




----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-24 11:58:35 mit dem Titel Was Führungspersönlichkeiten tun und lassen sollten!

Die Führungspersönlichkeit

Machtelemente einer Führungskraft sind:

Die Position (Stellung)
Anweisungskompetenz
Auslegungslegitimation von Rechtsvorschriften
Informationsvorsprung gegenüber Mitarbeitern
(letzte) Entscheidungskompetenz
höhere ökonomische und soziale Sicherheit
Einstellungs- und Entlassungsbefugnis
(Eingriffsrecht in die existentielle Situation der Mitarbeiter)

Die Machtposition ergibt sich nicht so sehr aus der tatsächlichen Ausübung, sondern vielmehr aus der potentiellen Ausübung.
Führungspersönlichkeiten sollen sich davor hüten, Machtvorsprung zu verschleiern oder zu leugnen bzw. Machtvorsprung als Überlegenheitsmerkmal in den Vordergrund zu spielen.
Die Führungskraft tut gut daran, zu ihrem Machtvorsprung zu stehen, ihn transparent zu machen und gesprächsfähig zu bleiben.

Ein offenes Klima ergibt ein positives Gleichgewicht von Macht und Abhängigkeit und bewirkt die Reduzierung von Aggression und Angst.

Führungskräfte sollten transparent machen, daß auch sie im Regelfall auf einer höheren Ebene in ähnlichen objektiven und subjektiven Abhängigkeitssituationen stehen wie ihre Mitarbeiter der eigenen Organisation.

Die Führungsautorität

Autorität - Definition: soziales Ansehen, das ein Mensch bei anderen genießt und das im positiven Falle andere befähigt, der Autorität Vertrauen, Engagement und Motivation entgegenzubringen.

Die Autorität von Führungskräften basiert in der Realität mehr oder minder auf den drei folgenden Merkmalen. Idealtypisch sollten die drei Merkmale in möglichst großer Übereinstimmung stehen. (gedanklich-meditativ vorstellbar und trainierbar)

1. Positionsautorität: Ansehen aus der ihr rechtlich und faktisch zugeordneten Sanktionsgewalt. Tendenziell beruht die Personalautorität auf institutionalisierter Negativmacht und kann Angst produzieren.

2. Fachautorität: Ansehen aus fachlicher Kompetenz. Wirksame argumentative überprüfbare Überzeugung. Angstfreie und kritikoffene Zusammenarbeit mit der Fachautorität.

3. Persönlichkeitsautorität: Ausstrahlungskraft von Gestik, Mimik, Wort und Verhalten produziert Vertrauenswürdigkeit und reißt mit. (Persönlichkeitsautoritäten werden auch in kollegial arbeitenden Arbeitsgruppen wieder informelle Führungspersönlichkeit (primus inter pares)


Die Führungskraft als Rollenträger

Jede Führungskraft hat auch eine bestimmte Rolle wahrzunehmen. Die Rollenzuweisung erfolgt von außen. In verbalisierte und nonverbale Erwartungshaltungen muss sich die Führungskraft wesentlich eher als andere Mitarbeiter in der Organisation einpassen:

 Keine schauspielernde Darstellung, sondern Authentizität

 Eigenständiges Denken, das nicht permanent nach außen abgesichert wird, erhöht die Glaubwürdigkeit

 Formulierungen von konkreten, praxisbezogenen Meinungen machen transparent, daß die Führungskraft auch in Basisbezügen zu denken vermag und nicht im Wolkenkuckucksheim schwebt.

 Zurückhaltung bei Konferenzen und öffentlichen Auftritten sowie Objektivität. Profil muß kalkulierbar sein und Organisationsziele und Individualität begründen.

 Benennung von Organisationszielen nach außen, ohne Innovationsnotwendigkeiten zu tabuisieren

Es können jedoch immer auch Situationen eintreten, wo die Führungskraft aufgrund ihrer eigenen Werterealität ihr Rollenverhalten durchbrechen muss. Es bleibt also eine ständige Gewissensfrage, wann jener Zeitpunkt gekommen ist und auf welche Weise dann der Rollenausbruch erfolgt und wie er anschließend nachvollziehbar begründet wird.

Die Führungskraft im Bewerbergespräch

Bei einem Bewerbungsgespräch sind zunächst Lebenslauf, Bildungsgang, Zeugnisse, Bescheinigung und Photo bekannt.

Zielsetzung: in relativ kurzer Zeit einen möglichst intensiven Eindruck zwischen beiden bzw. beteiligten Gesprächspartner zu erreichen.

Gesprächsleitlinien:

 Behaglich-ungezwungene – allerdings nicht kumpelhafte Atmosphäre
 Offene Fragen und Denkanstöße sollen das Gespräch in Bewegung halten


Der Bewerber soll zwei Chancen erhalten:

1. den – möglicherweise – neuen Chef wenigstens partiell kennenlernen
2. er kann sich offen äußern, eigene Gedanken entwerfen und Antwortschwerpunkte finden


Die Führungskraft und das Motivationsgespräch

Motivation: Anregung und Entfaltung der in dem Mitarbeiter – tatsächlich – vorhandenen Kräfte und Fähigkeiten. Bewegen dieser Kräfte und Fähigkeiten für die Zielerreichung der Organisation, d.h.: Kompetenzbeweis am Arbeitsplatz und Aufgabenerfüllung.

Das Motivationsgespräch stellt auf die positiven Kräfte des Mitarbeiters ab.

 Es muß argumentativ redlich geführt sein
 Es darf sich nicht allein im Wort erschöpfen
 Es muß glaubwürdig sein .

Negativbewertungen bewirken in der Regel das Gegenteil von Motivation

Die Führungskraft als Konfliktregler

Konflikte sind meistens sach- und beziehungsbedingt

Sachbedingte Konfliktmöglichkeiten:
a) Zu bestimmten Sachverhalten ergeben sich unklare Kompetenzregelungen zwischen mehreren Mitarbeitern
b) Es kommt bei einer neuen Situation zu Aufgabenüberschneidungen zwischen zwei Mitarbeitern
c) Ein Mitarbeiter hat fachliche Schwierigkeiten bei der Aufgabenbewältigung

Beziehungsbedingte Konfliktmöglichkeiten:
a) Rivalitätskämpfe zwischen verschiedenen Arbeitsgruppen treten auf
b) Mangelnde Arbeitszufriedenheit in einer Abteilung beginnt sich auf die Gesamtorganisation auszuwirken

Je weniger eindeutig die Sachverhalte geregelt sind, desto leichter werden sich latent vorhandene Spannungen entwickeln können.
Neben der Konfliktoberfläche existiert auch eine Konfliktgrundfläche. Methodisch empfiehlt sich eine Konfliktsituationsanalyse. Danach Konfliktsituationsdiagnose (Ursachenermittlung)
Beziehungsebene korrespondiert mit dem Konfliktminderungspotential.

Regeln für die Führungskraft

 Die Wahl des Führungsstils ist die Entscheidung über
 Den Grund der Beteiligung
 Die Aufgabenbeziehung
 Die persönlichen Beziehungen

 Die Wahl des Führungsstils ist abhängig von
 Organisationsstruktur
 Aufgabenstruktur
 Qualifikation der Mitarbeiter
 Eigenschaften der Führungskraft

Die Anpassung des Führungsstils an die Führungssituation bestimmt die Effektivität der Führung. Der Führungsstil ist den Erwartungen der Mitarbeiter und dem Organisationsklima angepaßt. Bei tendenzieller Erhöhung der Partizipation an Entscheidungen erhöhen die Mitarbeiter ihre positive Einstellung zur Aufgabe. Der Grad der Partizipation bestimmt auch die Aufgabenbeziehungen und die persönlichen Beziehungen zwischen Führungskraft und Mitarbeitern.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-23 11:16:02 mit dem Titel Verhaltenstherapie - Erklärungen und Fragestellungen. zum Thema

Zur Verhaltenstherapie

Das erste Dokument des Behavorismus, das auch für die Verhaltenstherapie bedeutsam ist, stammt aus dem Jahr 1913 (Psychologie wie sie der Behaviorist sieht, in Watson 1968). Das Wort Verhaltenstherapie wird benutzt, seit Skinner und andere 1953 im Auftrag der US-Marine das Modell des operanten Konditionierens auf psychotische Patienten anwandten. Verhaltenstherapie ist weniger als wissenschaftlich abgesicherter Gesetzeskatalog, als ein Bündel von praxisanleitenden Standardregeln zu verstehen. Auf Grund von vielen verschiedenen Techniken und der ständig neu hinzukommenden Varianten und Kombinationen von Techniken empfiehlt es sich von Verhaltenstherapien zu sprechen. Der Begriff Verhaltenstherapie ist ein zusammenfassender Name für mehrere Verfahren, die meist noch eigene Bezeichnungen besitzen.

Die Verhaltenstherapie geht davon aus, daß sich die Persönlichkeit eines Menschen ausschließlich in seinem beobachtbaren Verhalten, welches er in der Auseinandersetzung mit seiner sozialen Umwelt gelernt hat, ausdrückt. Umgebungsbezogene Verhaltensänderungen sind Ergebnisse von Lernprozeßen. Somit sind auch Sörungen als gelerntes Verhalten zu verstehen. Die Behandlung orientiert sich folgerichtig an Prinzipien des Lernens. Die Gründe für Verhaltensabläufe werden in der aktuellen Situation, nicht in "verborgenen" (Unterbewußtsein traumatische Erlebnisse etc.) individuellen Mechanismen gesehen. Der Erfolg einer Behandlung wird an wahrnehmbaren Veränderungen gemessen.

Nach lerntheoretischen Vorstellungen kann Lernen stattfinden:

- durch gedankliches Durchspielen von zuvor erfaßten Gesetzmäßigkeiten ohne reales Handeln
- durch Instruktion und Nachahmung
- durch die Wahrnehmung des Erfolgs - allgemein: der Folgen - einer Handlung [operantes Konditionieren (Veränderung bestimmter Verhatensweisen durch Verknüpfung von Situationsgegebenheiten mit Verhaltensweisen, die Belohnungen oder Bestrafungen nach sich ziehen)]
- durch Zuordnung einer physiologischen Reiz-Reaktionsverknüpfung zu einer neuen, nicht physiologischen Reaktion (klassisches Konditionieren)

Diese Lernprozeße lassen sich in vier verschiedenen Modellen beschreiben.
1. Gegenkonditionierung (Respondentes Konditionieren - Signallernen
Ausbildung bedingter Reaktionen<<
- Systematische Desensibilisierung
- Selbstsicherheitstraining
- Aversives Konditionieren

2. Operantes Konditionieren (Instrumentelles Konditionieren ,Veränderung bestimmter
Verhatensweisen durch Verknüpfung von Situationsgegebenheiten mit Verhaltensweisen, die Belohnungen oder Bestrafungen nach sich ziehen (Bekräftigungslernen, Münzsystem, Biofeedback )

3. Modellerenen (Imitationslernen)
4. Kognitive Umstrukturierung
- Rational-emotive Therapie

Zu 1.) Historisch mit Pawlows Forschung verbunden spiel diese Art der Verhaltenstherapie nur in sofern eine Rolle, als manche komplexe Verhaltensweisen bei der Verhaltensanalyse in ihrem Ursprung auf klassisches Konditionieren zurückgeführt werden können. Bei therapeutischen Interventionen wird dagegen relativ selten auf klassisches Konditonieren zurückgegriffen.
Beim Gegenkonditionieren (das Erlernen von Reaktionen, die mit dem Symptom unvereinbar sind) kommen operante, aber auch andere Prinzipien zur Anwendung.
Beim Gegenkonditionieren wird eine Reaktion auf einen bestimmten Stimulus dadurch beseitigt, daß in Gegenwart dieses Stimulus ein anderes Verhalten ausgelöst wird. Aus experimentellen Belegen wird deutlich, daß dieses Gegenkonditionieren, das Ersetzen einer Reaktion durch eine andere, zur Beseitigung der ersten Reaktion führen kann. [Die Angst eines kleinen Jungen vor Kaninchen wird beseitigt durch die Gabe von Essen in Gegenwart des Kaninchen; positives Gefühl des Essens läßt Angst verdrängen]

Zu 2.) Beobachtbares Verhalten wird durch Belohnung und Bestrafung geformt. Pragmatisch lassen sich drei Verstärkungstypen unterscheiden:
a) Die meisten Handlungen verstärken sich selbst dadurch, daß es angenehm oder befriedigend ist, sie zu beherrschen. Jede neu erworbene Handlung kann sich auf diese Weise bekräftigen. Das gilt auch für unerwünschte Handlungen.
b) soziale Verstärkung [Lob, Blick- und Gesprächskontakt, inhaltliche angemessene oder emotional angenehme Antworten im Gespräch, Lächeln, Zärtlichkeit usw.
c) materielle Belohnungen; für die Analyse des Verhaltensaufbaus besonders bie Erwachsenen spielen diese zusammengesetzten und hoch vermittelten Verstärker, die im Zusammenhang von Geld und Warenkonsumtion angesiedelt sind, eine erhebliche Rolle. In diesem Zusammenhang kann das Gefüge der individuellen Lebenschancen (Ausbildung, sozialer Status, sexuelle Attraktivität usw.) zum Gegenstand der lerntheoretischen Analyse werden.

Terminologisch wird zwischen positiven und negativen Verstärkern unterschieden. Als positiv gilt nach diesem Sprachgebrauch die Verstärkung, bei der etwas hinzugefügt wird - Zuwendung, Geld etc. Als negativ gelten Verstärkungen, die aus der Abwesenheit oder dem Fortfall von etwas Unangenehmen entstehen. Danach werden also Vermeidungsreaktionen negativ verstärkt, weil das Vermiedene durch das Vermeidungsverhalten fortfällt. So wird z.B. die Einnahme von Schmerztabletten negativ dadurch verstärkt, daß der Schmerz nach läßt.

Zu 3.) Es wird ein Modell geboten z.B. auf welche Weise ein schwieriges zwischenmenschliches Problem besser gelöst werden kann, das dann durch wiederholtes Üben und Beobachten von dem Klienten in sein Verhaltensrepertoira aufgenommen werden soll, oft eine Kombination aus Rollenspiel, Modellernen und positiver Verstärkung.

Zu 4.) Es wird versucht direkt Einfluß auf Vorstellungs- und Denkabläufe beim Klienten zu nehmen.


Anfängliche Analyse der problematischen Situation

In vorläufigen Formulierungen wird das aktuelle Verhalten auf eine eventuelle Rangfolge der Berücksichtigung in der Therapie hin geordnet. Das Verhaltensrepertoire wird bestimmt in der Häufigkeit von ungewöhnlichen, als auch gewöhnlichen Verhaltensweisen. Darüber hinaus werden Verhaltensweisen die als ausgesprochene Stärken in qualitativer oder quantitativer Art sich darstellen registriert um evtl. in der Therapie nutzbar aktiviert zu werden.

Obwohl eine solche Klassifikation problematisch ist muß eine Entscheidung über den Anfangspunkt einer Behandlung festgelegt werden. Später wird dieser überprüft und gegebenenfalls modifiziert. Ein Beispiel soll verdeutlichen wie grundsätzlich anders, obgleich die selbe Verhaltensweise, ein Anfangspunkt gewählt werden kann. Das aggressive handgreifliche Verhalten eines Kindes, als Reaktion auf Kritik, kann so beantwortet werden, daß Zwang oder Strafe es vermindern sollen. Zu einer völlig anderen Antwort gelangt man, wenn dieses Verhalten als mangelndes Selbstbewußtsein gewertet wird. Hier wäre das Einüben angemessener Alternativverhaltensweisen angezeigt.

Aus diesem Beispiel heraus wird klar, daß Verhaltensexzeße, Verhaltensmängel und unproblematisches Verhalten definiert werden müssen. Idealtypisch sollte dies in Kooperation mit dem Klienten geschehen.
Unter anderem deshalb empfiehlt es sich die Probleme eines Klienten so zu bestimmen, daß bestimmte Behandlungsschritte und auch umschriebene Verhaltensweisen als Therapiezielte nahegelegt werden. Auch das Ergebnis; es gibt keine Möglichkeit der Behandlung muß im Bereich des Möglichen liegen. Es muß somit ein handlungsorientierter Rahmen (Fragekatalog) entwickelt werden der einen Behandlungsplan aus dieser Art der Analyse ergibt.

Abklärung der problematischen Situation
Zuordnung des problematischen Verhaltens zu den oben beschriebenen Verhalten - Verhaltensexzeße, Verhaltensmängel und unproblematisches Verhalten - je nach Grad des Wissens über den Klienten.

Welche Personen oder Gruppen stören sich an diesen Verhaltensweisen?
Welche Personen oder Gruppen unterstützen sie? Wer hat den Klienten überredet oder gezwungen, zum Helfer zu gehen?
Welche Konsequenzen hat das problematische Verhalten für den Klienten und für wichtige Personen seiner Umgebung? Welche Konsequenzen würde der Fortfall des Problems für ihn und andere haben?
Unter welchen Bedingungen tritt das problematische Verhalten auf (biologisch; sprachlich-gedanklich; sozial; beruflich etc.)?
Welche Befriedigungen bestehen für den Klienten fort, wenn sein problematisches Verhalten andauert? Welche Befriedigungen gewinnt der Klient - als Ergebnis der Therapie - wenn sein problematisches Verhalten geändert würde? Welche positiven oder aversiven (Aversion = Abneigung) Konsequenzen könnten sich für wichtige andere Personen aus der Umgebung des Klienten ergeben, wenn das problematische Verhalten des Klienten verändert würde? Auf welche Art und Weise würde der Klient sein Leben fortsetzen, wenn die Therapie erfolglos verliefe, d.h. wenn sich nichts in seinem Verhalten geändert hätte? Welche neuen Probleme würden sich durch eine erfolgreiche Therapie für den Patienten ergeben?
In welchem Ausmaß ist der Klient als alleiniger Informant in der Lage, bei der Entwicklung eines Therapieprogramms mitzuhelfen?

Die hier entworfenen Fragen implizieren in ihrer Struktur, daß unangepaßtes Verhalten fortlaufend Verstärkung erfährt. Sie dienen somit in erster Linie der Begrenzung von Zielen innerhalb der Therapie.

Motivationale Analyse (Motivation = Gesamtheit der Motive, die nicht unmittelbar aus äußeren Reizen abgeleitet sind)

Wie ist die Prioritätenliste von reizvollen Dingen für den Klienten?
Welche Verstärker (Anerkennung, Sympathie, Freundschaft, Geld, gute Laune, sexuelle Befriedigung, intellektuelle Leistung, gesellschaftliche Anerkennung, Befriedigung bei der Arbeit, Kontrolle über andere, Sicherung von Abhängigkeit etc.) haben die größte Wirksamkeit beim Aufbau oder des Aufrechterhaltens seines Verhaltens?

Wie häufig und regelmäßig waren seine positiven Erfahrungen mit diesen Verstärkern? Welches sind seine gegenwärtigen Erwartungen über die Bedeutsamkeit jedes einzelnen? Unter welchen Umständen kam mit den einzelnen Reizen eine Verstärkung zustande?

Unter welchen genauen Bedingungen hat jeder dieser Verstärker zielgerichtete Verhaltensweisen angeregt - biologisch, sprachlich-gedanklich, sozial beruflich)?

Stimmen seine zielgerichteten Handlungen mit seinen verbalen Äußerungen überein? Wie wirkt sich ein entsprechender Widerspruch auf Ziele und Verfahren der Therapie aus?

Welche Peronen oder Gruppen haben die wirksamste und weitestgestreute Kontrolle über sein momentanes Verhalten?

Kann der Klient Verstärkungskontingenzen auf sein eigenes Verhalten beziehen oder bringt er die Verstärkung mit zufälligen unkontrollierbaren Faktoren ("abergläubisches" Verhalten, Schicksal) zusammen?

Welches sind die hauptsächlichen aversiven Stimulie für den Klienten - im täglichen Leben, in der Zukunft; sind es körperliche Sensationen? Welche Konsequenzen oder Ängste will der Klient vermeiden?

Macht ein Behandlungsprogramm es nötig, daß der Klient Annehmlichkeiten aus dem unangepaßten Verhalten aufgibt?

Welche Ereignisse von bekannt verstärkender Wirkung können genutzt werden, um neue zwischenmenschliche Fähigkeiten oder Einstellungen zur eigenen Person im Laufe der Behandlung zu lernen?

Entwicklungsanalyse

Biologische Veränderungen
Wo liegen die Beschränkungen in der biologischen Ausstattung des Klienten, die eventuell sein derzeitiges Verhalten beeinflussen? Sind diese unter Umständen für den Ausbruch des Verhaltens verantwortlich?

Wie und wann haben sich die biologischen Abweichungen oder Beschränkungen entwickelt? Wie hat der Klient die Konsequenzen verarbeitet? Was und von wem wurde gegen diese Entwicklung oder den Tatbestand unternommen?

Inwieweit werden diese biologischen Abweichungen oder Beschränkungen die Behandlung beschränken?

Soziologische Veränderungen
Welche Eigenschaften kennzeichnen das Milieu des Klienten? Sind die Einstellungen des Klienten dem Milieu angepaßt?
Gab es Veränderungen des Milieus die mit dem Verhalten des Klienten in Beziehung zu setzen sind?
Wie bewertet der Klient die Veränderungen?
Gibt es Rollenkonflikte für den Klienten?
Wie können identifizierte soziologische Einflüsse auf das problematische Verhalten in das therapeutische Programm einbezogen werden?

Veränderungen im Verhalten
Welcher Art sind die abweichenden Verhalten im sozialen Verhalten, in verbalen Äußerungen über die eigenen Person über andere?
Haben biologische, soziale oder soziologische Ereignisse im Leben des Klienten offensichtlich eine Bedeutung für die Verhaltensänderungen?
Sind die Veränderungen grundsätzlicher Art oder lediglich in der Frequenz und Intensität verändert. Besteht die Veränderung in dem Verschwinden von Verhalten?
Unter welchen Bedingungen sind die Veränderungen bemerkt worden?
Gab es Personen die als Verstärker fungierten?

Analyse der Selbstkontrolle
In welchen Situationen kann der Klient das problematische Verhalten kontrollieren? Wer stellt die Kontrolle her - der Klient selbst oder andere?

Gab es aversive Konsequenzen?
Hat der Klient Selbstkontrolle vermieden?
Gibt es Divergenzen in der Selbst- und Fremdwahrnehmung?
Wer oder was kann die Selbstkontrolle verändern?
Wie kann die Selbstkontrolle in der Behandlung genutzt werden?

Analyse der sozialen Beziehungen?
Welches sind die wichtigsten Menschen in der derzeitigen Umgebung des Patienten? Auf welche Menschen oder Gruppen reagiert der Klient am stärksten?
Welche Verstärker beeinflussen die Beziehungen des Klienten?
Wie sind die Erwartungen des Klienten - Welche verbalisiert der Klient?
Wie sind die Erwartungen der Bezugspersonen des Klienten - Welche verbalisiert sie? Wo gibt es Übereinstimmungen?
Welche Personen lassen sich in die Behandlung mit einbeziehen?

Analyse der sozialen, kulturellen und physikalischen Umwelt
Welche Normen beziehen sich auf das problematische Verhalten?
Sind die Normen in verschiedenen Bezugsgruppen gleich?
Wo liegen in der Umwelt Einschränkungen die die Verstärker mindern? Werden dem Klienten durch die Umwelt soziale, intelllektuelle, sexuelle, berufliche, ökonomische, religiöse, moralische oder physikalische Beschränkungen auferlegt?
In welchen Lebensbereichen ist das problematische Verhalten des Klienten am auffälligsten, am störendsten oder am meisten geduldet? Kann die Schnittfläche verschiedener Bereiche vergrößert werden?
Gibt es eine Akzeptanz in dem Milieu für psychologische Maßnahmen? Wird der Klient evtl. gestärkt eine Behandlung einzugehen?

Methoden der Datensammlung für eine fnktionale Analyse
Konventionelle diagnostische Ansätze benutzten als Hauptinformationsquellen den mündlichen Bericht des Klienten, sein nicht-verbales Verhalten während der Exploration und seine Ergebnisse in psychologischen Test.
Diese Beobachtungen reichen aus, wenn man Verhaltenstörungen nur als Eigenschaften der besonderen Assoziationsmuster eines Klienten oder seiner Persönlichkeitsstruktur ansieht.

Wenn man Verhaltensstörungen als Gruppe von Reaktionsmuster ansieht, die unter gewissen Bedingungen gelernt und durch bestimmbare innere und äußere Reize aufrechterhalten werden, dann ist eine Erfassung des Verhaltens eines Klienten mit den üblichen Methoden ungenübend, wenn sie nicht ebenfalls die Bedingungen beschreibt, unter denen es auftritt.
Dies bedingt eine Ausweitung der Beobachtungsmöglichkeiten.
Die Reduktion auf Testergebnisse, Beobachtungen beim Interview in der Sprechstunde oder Überweisungsberichte ist aufzuheben durch z.B. einen Hausbesuch oder ein Telephonat. Eine Exploration, die eine direkte Beobachtung der Interaktionen des Klienten mit einer seiner Bezugspersonen erlaubt, mag vorteilhafter sein als eine ausgedehnte mündliche Beschreibung dieser Beziehung durch den Klienten.

Ein Überblick über seine jetzige soziokulturelle Umgebung kann wertvollere Anhaltspunkte für ein Therapieprogramm liefern als ausgedehntes Befassen mit seinen vergangenen Erlebnissen.
Es sollten somit auch andere Informaten berücksichtigt werden. Wenn es entscheidende Personen wie Eltern, Ehegatten und Arbeitgeber sind erhält der Helfer auch Informationen über die Menschen, mit denen der Klient wiederholt interagieren muß, und wo sich zwischenmenschliche Probleme entwickelt haben können. Die alltägliche Situation, insbesondere die Arbeitssituation des Klienten, sollte, wenn irgend möglich, als Informationsquelle genutzt werden. Hier können auch technische Hilfsmittel eine glänzende Ergänzung sein.


Zur Kritik der Verhaltenstherapie

Wissenschaftstheoretische Kritik:

 die Reduzierung auf beobachtbare Abläufe leugne die Rolle von Denken und Fühlen, Plänen und Motiven beim Klienten.

 die Formulierung der Lerngesetze reduziere den Menschen auf ein quasi-organismisches Reakionsbündel.

Kritik an therapeutischen Grundannahmen:

Die Ablehnung des Krankheitskonzepts zugunsten der Annahme von prinzipiell normalen, situationsbezogenen Lernprozessen. Diese Grundeinstellung führe dazu, daß nur an Symptomen gearbeitet werde und die tieferen Ursachen von Störungen vernachlässigt würde. Auch gesellschaftliche Bedingungen von Störungen würden auf diese Wise technizistisch weggeleugnet.

Kritik an therapeutischen Abläufen:

Der Vorwurf der tendenziellen Gewalt



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-02-06 11:37:31 mit dem Titel YOPI: Positionen und Rollen, Ent-(täuschungen) und Täuschungen

YOPI: Positionen und Rollen, Ent-(täuschungen) und Täuschungen

In diesem Beitrag geht es um YOPI, es geht um Positionen und Rollen der User ebenso wie um Enttäuschungen und Täuschungen.

In diesem Beitrag geht es aber auch darum, wie Menschen den Anforderungen am Arbeitsplatz, in der Schule , der Hochschule oder auch den Anforderungen im Freundes- und Bekanntenkreis gerecht werden. Es geht um Beziehungen und Beziehungskonflikte, die darin enthaltenen Täuschungen und Enttäuschungen.

Der mir bekannteste und wohl auch leistungsfähigste Ansatz zur Erklärung der Anpassungsprozesse von Individuen ist die soziologische Rollentheorie von Dahrendorf (1959). Wenn Dahrendorf das WorldWideWeb hätte erklären dürfen, wir hätten gespannt sein dürfen. Dieser Beitrag hat wieder (erwartungsgemäß) theoretische Anteile, wird aber auch alltagspraktisch (versprochen).

An die geneigten Leser gerichtet, sei angemerkt, dass ich mir Mühe geben werde, dass YOPI nicht zu kurz kommt.

Obwohl Menschen gleich geboren werden, sind manche gleicher als andere. Es gibt unterschiedliche soziale Milieus. Früher sprach man von Schichten, die den Status eines Menschen qua Geburt beeinflussen. Zunehmend wichtiger werden die Aspekte, die sich jeder von uns durch Schule, Ausbildung und eigene Leistung erwirbt. Sehr wichtig ist diesbezüglich die Durchlässigkeit unseres Bildungssystems, damit eine theoretische Chancengleichheit konstruiert werden kann. Zur Illustration sei angeführt, dass vor nicht allzu langer Zeit, die Geburt als Bauernsohn die berufliche Entwicklung definiert hat und heute der amerikanisierte Sinnspruch vom Tellerwäscher zum Millionär die Bandbreite beschreibt.

Heute bestimmen Beruf, Wissen, Alter und Geschlecht den sozialen Status ebenso wie Attraktivität und Schönheit. Egal, wie wir das finden – gerecht oder ungerecht – die blonde 90-60-90 -Betriebswirtin hat deutlich bessere berufliche Chancen wie ihre Mitbewerberinnen mit anderer Haarfarbe und ohne „Idealmaße.“

Schauen wir uns neben der Position des Individuums nun seine Rolle im Kontakt mit anderen Menschen an, so ist diese sogenannte Rollenerwartung sehr vielfältig. Die Familie erwartet ein bestimmtes Rollenverhalten, der Freundeskreis sicherlich ein anderes und der Arbeitgeber, die Schule, die Freundin oder der Sportverein werden ebenso differente Rollenerwartungen an uns richten.

In diesem Interaktionsprozess erhalten wir von den unterschiedlichen Gruppen ganz unterschiedliche Rollenzuweisungen. Es ist also so, dass wir Rollenerwartungen ausgesetzt sind, Rollen zugewiesen bekommen und ein bestimmtes Rollenverhalten zeigen.

Nachvollziehbar ist dieser Zusammenhang vielleicht für alle am besten, wenn wir unsere Beziehungen genauer anschauen. Das Verhältnis von Mann und Frau (ich nehme hier die klassische Beziehungsform) basiert auf gegenseitigen Rollenerwartungen, Rollenzuweisungen und Rollenverhalten. Auch Beziehungskonflikte sind auf diese Weise schön zu erklären.

Ohne weitere Differenzierung sei hier erwähnt, dass Beziehungen umso besser „funktionieren“, je häufiger miteinander gesprochen wird, je attraktiver man den Partner findet, je ausgeprägter der Wettbewerb über soziale Kontakte organisiert wird, gemeinsame Interessen und Ziele formuliert werden können und je größer die Zuweisung von sozialer Anerkennung ausfällt. Wenn ich mich recht erinnere, sagen seriöse repräsentative Umfragen aus, dass Ehepaare durchschnittlich nur noch 10 Minuten am Tag miteinander sprechen und jede dritte Ehe mittlerweile geschieden wird.

Hier bei Yopi habe ich zahlreiche Gedichte und Beiträge gelesen, die dieses Problem dokumentieren. Es geht um Verletzungen, Enttäuschungen, Wünsche und Träume. Am Rande sei erwähnt, das Ent-Täuschung eine vorherige Täuschung impliziert. Insofern hat Enttäuschung vorwiegend positive Aspekte, da sie die Täuschung beendet.

Ein einfaches Instrument zur Beschreibung von zwischenmenschlichen Beziehungen stellt das sogenannte JOHARI-Fenster dar, benannt nach den beiden Vornamen von Joseph Luft und Harry Ingham. Das JOHARI-Fenster erklärt das Beziehungsverhältnis von zwei Personen im Verhältnis ihrer umgebenden Gruppe. Das JOHARI-Fenster besteht aus vier Quadranten, die wie ein Fensterkreuz angeordnet sind.
Die vier Quadranten bilden unterschiedliche Bewusstseinsebenen eines Partners ab und sind hier zur Erklärung zu Beginn einer Beziehung gleich groß gedacht.

Der erste Quadrant steht für die Gedanken und Gefühle, Einstellungen und Werte eines Partners, die ihm selbst bewusst sind und die er auch dem anderen mitteilen möchte.

Der zweite Quadrant beschreibt den Teil des Bewusstseins eines Partners, den er auf jeden Fall verbergen möchte. Dieser Teil kann zu beginn einer Beziehung und vor allem in der Aufbauphase von Gruppen besonders groß sein.

Der dritte Quadrant steht für den Anteil des Partners, der ihm selbst unbewusst ist, den er verdrängt hat, aber den er unbewusst kommuniziert, indem er mit Gesten, dem Klang der Stimme oder seiner Kleidung. Dieser ihm selbst unbewusste Teil wird von den anderen bewusst wahrgenommen.

Der vierte Quadrant steht für den Teil der Person, der weder ihm noch anderen bewusst ist wie unentdeckte Begabungen, verborgene Talente oder stark unterdrückte Bedürfnisse.

Wenn wir uns nun für beide Partner ein eigens JOHARI-Fenster vorstellen, so lassen sich die Interaktionen beider Partner von Fenster zu Fenster, von Quadrant zu Quadrant gut illustrieren.

Die meisten Kommunikationen werden zunächst zwischen den beiden ersten Quadranten stattfinden, Wichtig sind die Kommunikationen zwischen den ersten und dritten Quadranten, bindend wirken Anteile aus den zweiten Quadranten und wachsend die Anteile aus den vierten Quadranten.

Wir alle könnten jetzt gut formulieren, welche der Quadranten an Volumen zunimmt, welcher kleiner wird und daraus resultierend die Intensität oder Qualität unserer Beziehungen einschätzen.

Menschen verfügen (Transaktionsanalyse) zudem über vier Grundeinstellungen zum Leben:

Für diesen Zusammenhang reicht diese Erläuterung:

1. Ich bin O.K., Du bist nicht O.K.
2. Ich bin O.K., Du bist O.K.
3. Ich bin nicht O.K., Du bist nicht O.K.
4. Ich bin nicht O.K., Du bist O.K.

„Ich“ ist in dieser Aufzählung jeweils der Einzelne, „Du“ meint hier den Partner, die Gruppe oder auch die Welt. Versuchsweise können Yopi-User ja einmal unter Gedichten oder Kurzgeschichten nachsehen. Ich glaube eine Kategorisierung der vielen Autoren gelingt nach diesem Schema leicht.

Gerade in diesem Meinungsforum wenden wir alle gewisse stereotype Transaktionsmuster an, die man auch als (Rollen-) Spiele bezeichnen kann. Haben wir eine fremde Bewertung, werden wir zum Verfolger. Wer war das? Wer steckt dahinter? Was ist das für ein Mensch?

Liest man die Kommentare zu den Meinungen, so finden wir Retter, Tröster, Opfer und Schuldige. Ein Eintrag ins Gästebuch provoziert eine Reaktion. Die Kommunikation verläuft zirkulär.

Wir kommunizieren im Kreis, der Eine redet über Dritte mit dem Zweiten. Die Vertrauten trauen sich und trauen sich zu misstrauen. Das Yopi-Prinzip kann diese Spielchen entlarven.

Die Bewertungen machen es möglich. Wenn wir O.K. sein wollen, so müssen wir nur die gesellschaftliche Ordnung akzeptieren, die gewachsene Realität anerkennen oder wir schreiben nur über abstrakte Produkte in Kunststoff- oder Papiertüten. Was wir nicht O.K. finden, brauchen wir nicht lesen und auch nicht zu bewerten. Bewerten wir es trotzdem, eröffnet sich die Frage. Finden es die anderen O.K.? Das bedeutet Risiko. Man schickt sich Emails, aber man schreibt es in die YOPI-Gästebücher, dass man es getan hat. Alle sollen sehen können, dass ich O.K. bin, aber irgend etwas anderes nicht. Erinnern wir uns an das JOHARI-Fenster und vergleichen wir es mit dem Buddy-List-Prinzip. Es gibt so schöne Parallelen..


Die Interaktionen von Gruppen lassen sich auch bei Yopi mit einer Soziometrie visuell darstellen. Wenn ich soweit bin, werde ich diesbezüglich wieder etwas schreiben.

Indigo wünscht weiterhin viel Vergnügen.

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