Erfahrungsbericht von NiemandIstPerfekt
Tod ein Thema in meinem Leben
Pro:
siehe Text
Kontra:
siehe text
Empfehlung:
Nein
Dieser Bericht, ist ein Teil meines Lebens, der mich verändert hat und mich auch über Leben und Tod oft zum nachdenken gebracht hat. Die nächsten Zeilen, die ich hier schreibe, denk ich, ist auch zum Teil eine Verarbeitung meines erlebten.
Die Erinnerungen kamen auch wieder hoch, als ich einige Berichte hier über Zivilcourage gelesen habe.
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Erfahrung 1
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich bewusst mit ungefähr 8 Jahren das Thema Tod gesehen/erlebt.
Ich fuhr Sonntagsmorgen mit dem Fahrrad zu einem Mannschaftsschachspiel in einen Nachbarort. Von weitem sah ich vor einer Eisenbahnbrücke, ein an dieser sehr zerdrücktes Auto. Mein Weg führte leider durch diese Brücke. Ich kam dieser immer näher.
Ein Krankenwagen und die Polizei war gerade eingetroffen. Als ich auf Höhe des Unfalls war, sah ich wie ein lebloser Körper halb aus der Frontscheibe hing und in dem Moment als ich vorbei fuhr und auch stehe blieb, die Sanitäter diesen Körper regelrecht aus dem Auto zerrten und auf die Straße legten.
Nach kurzen Wiederbelebungsversuchen, damals wusste ich noch nicht was die da machten, nur noch den Polizisten ein Kopfschütteln zeigten und eine weiße Decke über den leblosen Körper zogen.
So richtige wußte ich damals noch nicht, was eigentlich passiert war.
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Erfahrung 2
Ich muss so ungefähr 13 Jahre alt gewesen sein, als ich die nächste Erfahrung machen musste, die mich aber persönlich betraf. Früher ging sehr gern angeln. An einem See, der nicht weit von meinem Heimatort entfernt war, befand sich in unmittelbarer Nähe eine Art riesiger Schlammteich. Die Größe war um ein vielfaches größer. als der Angelteich.
Dort hatte ich oft, wenn mal wieder nichts gebissen hat beim Angeln, große Steine hinein geworfen. Das platschte immer so schön. Jetzt war nach sehr langer Trockenheit der Schlamm zu ein Art feinen festen Sand geworden und man konnte den Teich betreten. Ich weiß nicht was mich eigentlich geritten hatte dies
auch zu tun. Ich wollte von einem Ufer zum anderen laufen. Als ich schon fast dreiviertel bis zum anderen Ufer geschafft hatte, begann der Boden unter meine Füßen zu schwanken. Also war der Schlammteich nicht völlig ausgetrocknet. Ich bekam Angst und wollte ganz schnell ans rettende Ufer. Ich fing an zu rennen, was mir aber nur zwei drei Schritte gelang. Ich brach dann die Länge lang in den Schlamm ein. Es waren ungefähr noch zwei bis drei Meter zum Ufer. Oh waren die lang. Nachdem ich eingebrochen war, merkte ich, wie es mich langsam nach unten zog. Ich ruderte im wahrstem Sinne um mein Leben. Je näher ich dem Ufer kam um so tiefer versank ich im Schlamm. Ich kann heute nicht mehr sagen wie ich es geschafft habe. Ich weiß nur noch das ich sehr laut um Hilfe rief und als ich allein das Ufer erreicht hatte, ich schon bis Schulter/Halshöhe im Schlamm war.
Viel später habe ich erfahren, das dies kein gewöhnlicher Schlamm war. Es war Schlamm aus einer Uranwäscherei.
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Erfahrung 3
Dies ist eigentlich keine richtige Erfahrung. Ich möchte sie aber hier mit anbringen. Von Beruf bin ich eigentlich gelernter Baumaschinist. In diesem Berufzweig ist/war der Führerschein und der Kranschein zwingende Vorraussetzung zum Facharbeiter. Zum Kranscheinerwerb wurde uns auch die Folgen von Kranunfällen gezeigt.
Uns wurden Fotos darüber gezeigt. Zum Glück waren diese Schwarz/Weiß . Hier wurde mir schon leicht übel, wenn diese noch in Farbe gewesen wären, wäre das Klo für einige Zeit mein Aufenthaltsraum gewesen. Es wurden Bilder gezeigt, wo die Hüfte gleiche Höhe hatte, wie die Schulter, wo bei einem Menschen das eine Auge auf Stirn- und das andere Auge auf Kinnhöhe war. Weiter möchte ich jetzt nicht auf die Bilder eingehen.
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Erfahrung 4
Ich war 19 Jahre alt, da musste ich eine Erfahrung machen, die wünsche ich wirklich niemandem. Es war an einem Karfreitag und ich war mitzwei meiner Kumpels unterwegs. Der eine besaß ein Auto. Mit diesem waren wir auch auf Tour.
Aus nicht erklärbaren Gründen kamen wir ins Schleuder. Dies bekam ich noch mit. Das wir uns dann drei bis viermal überschlugen, erfuhr ich später durch die Polizei.
Ich weiß nur noch, das ich ein schönes, grelles, weißes, aber doch sehr weiches Licht sah. Mir lief mein ganzes Leben vor meine inneren Auge vorbei. Von meiner Geburt bis zum dem Zeitpunkt des Unfalles. Ich sah Dinge, sowohl positive, als auch negative, wirklich vom Babyalter an. Im nachhinein kam mir die Zeit wie Stunden, ja gar wie Tage vor. Ich fühlte mich richtig wohl in diesem Licht und wollte von diesem Ort einfach nicht mehr fort.
Plötzlich bemerkte ich einen Sog, der mich von diesem Licht mit aller Kraft weg zog, nur ich wollte nicht. Der Sog war aber stärker. Das Licht war plötzlich weg und ich machte meine Augen auf. So richtig wusste ich nicht was los war. Ich sah mich eingeklemmt im dem Auto sitzen.
Irgendwo her hatte ich eine scharfen Gegenstand in der Hand, mit dem ich mir dann in den Arm stach. Klingt zwar kurios, aber ich wusste nicht so richtig, ob ich jetzt Tod bin oder noch lebe. Als ich plötzlich den Schmerz spürte, merkte ich das ich noch unter den Lebenden war. Aber bewegen konnte ich mich nicht, War immer noch im Auto eingeklemmt. Ich schaute mich und sah das das Auto im Straßengraben auf dem Dach lag.
Das Auto war halb voll Wasser Beim weiteren umsehen sah ich nur einen meiner beiden Freunde im Auto. Mein Freund war leider auch eingeklemmt und zu allem Unglück mit dem Kopf im Wasser. Er versuchte sich selber heraus zu ziehen. Ich schrie wie am Spieß um Hilfe, man solle doch meinem Freund helfen. Ich sah drei Leute die dies versuchten, drei ganze Leute. Plötzlich bewegte sich mein Kumpel sehr hektisch. Die Beine strampelten und mit den Armen versuchte er sich mit aller Kraft sich von der Einklemmung zu befreien. Er war ja immer noch unter Wasser.
Ich vernahm plötzlich eine Art Schrei unter Wasser. Diese Laute werde ich nie und nimmer vergessen. Danach erschlaffte der Körper meines Freundes. Kurz danach verlor ich wieder das Bewusstsein. Ich kam wieder zu mir, als ich aus dem Auto gezogen wurde. Man wollte mich auf die Straße tragen, ich sagte aber das ich selber hoch gehen möchte. Ich krabbelte als hoch und sah so ungefähr 50 – 80 Gaffer, die Straße war jedenfalls sehr voll von denen. Ich drehte mich zum Auto um und sah aber nur drei Leute die am Auto waren und noch versuchten meinem Kumpel zu helfen. Einer war dabei, der hatte selber einen Kopfverband und ein Arm war bandagiert . Ich merkte wie ich das Bewusstsein wieder verlor und wollte mich deshalb einem Schaulustigen festhalten. Tja wie gesagt wollte, den dieses Arschloch ging einfach zur Seite. Das bekam ich noch mit, das ich dann aber voll auf die Straße knallte, da war ich schon weg. Durch diesen Aufprall zog ich mir dann weitere Verletzungen im Gesichts/Kopfbereich zu. Ich kam wieder zu mir als plötzlich jemand schrie: Halt wollt Ihr den wohl noch Tod fahren. Als ich die Augen aufmachte sah ich eine Stoßstange über mir. Es war die des Krankenwagens.
Als ich auf der Straße lag, mussten mich ja die Gaffer begaffen und der Krankenwagen musste sich ja Platz verschaffen durch die vielen Menschen. Der Fahrer wusste ja nicht wo ich lag. Man fragt mich dann ob ich selber auf die Trage möchte. Nur ging das nicht. Ich konnte, obwohl ich selber aus dem Graben gekrochen bin, meine Beine nicht mehr bewegen. Wie sich später herausstellte war dies durch den Schock entstanden. In dem Moment wusste ich dies aber nicht und dachte jetzt bist Du gelähmt..
Während man mich in den Krankenwagen trug, kümmerte sich eine Ärztin um meinen Kumpel, den man mittlerweile auch aus dem Auto befreit hatte. Von Ihr habe ich noch drei Sätze im Kopf.
Zu dem , der verbunden war und hier half, meinte sie: Was machen sie hier.
Ich sorge dafür das Ihr Krankengeld gekürzt wird.
Im Bezug zu meinem Kumpel meinte sie: Ach ja da können wir auch nichts mehr machen, der ist Tod.
Ich musste miterleben wie ein Mensch stirbt.
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Erfahrung 5
Es war an einem Freitagabend, da sah ich meinem Opa zu letzten Mal aus dem Fenster schauen. Ich fuhr mit dem Motorrad vorbei und winkte Ihm noch.
Sonntagmorgen gegen 7:00 Uhr klopfte es ganz heftig an unsere Wohnungstür. Es war die Lebensgefährtin meine Opas. Sie meint, mein Opa ist letzte Nacht friedlich eingeschlafen und meine Mutter und ich möchten doch mit zu Ihr kommen. Was wir auch taten. Sie führte uns ins Schlafzimmer, wo mein Opa lag. Als ich das sah, spielten meine Gedanken verrückt. Ich wusste nicht was ich machen sollte, wie mich verhalten sollte.
Es kreiselte nur noch in meinem Kopf. Ich weiß noch, als ich in das Gesicht meines Opas sah war es bleich, farblos, aber er hatte ein Lächeln im Gesicht. Auf irgendeine Weise beruhigte mich dies. Ich musste aber aus dem Raum und sagte ich kümmere mich um eine Bestattungsunternehmen. Nach ca. zwei Stunden kam den das Auto mit zwei Leuten. In dieser Zeit betrat ich dieses Zimmer nicht mehr und war im Hof.
Meine Mutter rief mich, ich soll doch hoch kommen. Dort sprach mich einer der Bestatter an, sie können mit dem Sarg nicht durchs Treppenhaus. Es war eine Art Wendeltreppe.
Weiter meinte er, sie können zu zweit meine Opa nicht die Treppe herunter tragen und ob ich da mit anpacken würde. Ich dachte irgendwie, ich bin im falschen Film. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich weiß heute nicht mehr warum ich ja sagte. Sie packten meine Opa in ein Tuch. Ich ging voran, seine Füße im Rücken. Zwei Stockwerke. Sorry, aber die Gefühle kann und will ich heute nicht mehr beschreiben. Ein einziger Gedanke hatte ich jedenfalls damals. Um Himmels Willen, ja nicht meinen Opa fallen lassen. Was aber fast geschah, als mein Opa in den Sarg gelegt wurde, aber nicht durch mich. Sondern einem der Bestatter rutschte das Tuch aus der Hand. Ich griff noch geistesgegenwärtig dem Bestatter unter die Arme, den das konnte ich meinem Opa nicht noch zumuten.
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Im TV/Nachrichten sieht man viel und oft Tode, Leichen usw. und für viele ist das schon fast zum Alltag geworden. Die Menschheit stumpft ab. Man sieht es ja schon bei Unfällen im Straßenverkehr, wie viel Gaffer und
Schaulustige es gibt. Die ja selbst die Rettungsdienste behindern, um nur Blut, Verletzte oder sogar Tode zu sehen und keinen Finger zur Hilfe der Verletzten rühren und dann im Bildniveau bei Verwandten oder im Arbeitskollegenkreis darüber erzählen. Ich verachte und hasse solche Menschen. Ich persönlich würde sehr viel härter gegen diese Idioten vorgehen. Mit mindestens ein Monat Haft ohne Bewährung und einer vierstelligen Geldstrafe.
Alle diese Ereignisse in meinem Leben musste ich allein verarbeiten und zum Teil noch verarbeiten. Es ist nicht einfach. Damals, denk ich, hätte ich einen Seelenklempner gebraucht. Mir wurde aber keinerlei Hilfe in diesen Sachen angeboten.
Alle diese Tatsachen haben mich verändert, aber dadurch geh ich etwas bewußter durch Leben. Seh das Leben aber auch durch etwas andere Augen
Wenns auch schwer fällt, zum Leben gehört auch der Tod und wird oft verdrängt.
Geht offener und bewußter durch Leben. Das habe ich gelernt.
Vielen Dank fürs Lesen und fürs Nachdenken
Die Erinnerungen kamen auch wieder hoch, als ich einige Berichte hier über Zivilcourage gelesen habe.
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Erfahrung 1
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich bewusst mit ungefähr 8 Jahren das Thema Tod gesehen/erlebt.
Ich fuhr Sonntagsmorgen mit dem Fahrrad zu einem Mannschaftsschachspiel in einen Nachbarort. Von weitem sah ich vor einer Eisenbahnbrücke, ein an dieser sehr zerdrücktes Auto. Mein Weg führte leider durch diese Brücke. Ich kam dieser immer näher.
Ein Krankenwagen und die Polizei war gerade eingetroffen. Als ich auf Höhe des Unfalls war, sah ich wie ein lebloser Körper halb aus der Frontscheibe hing und in dem Moment als ich vorbei fuhr und auch stehe blieb, die Sanitäter diesen Körper regelrecht aus dem Auto zerrten und auf die Straße legten.
Nach kurzen Wiederbelebungsversuchen, damals wusste ich noch nicht was die da machten, nur noch den Polizisten ein Kopfschütteln zeigten und eine weiße Decke über den leblosen Körper zogen.
So richtige wußte ich damals noch nicht, was eigentlich passiert war.
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Erfahrung 2
Ich muss so ungefähr 13 Jahre alt gewesen sein, als ich die nächste Erfahrung machen musste, die mich aber persönlich betraf. Früher ging sehr gern angeln. An einem See, der nicht weit von meinem Heimatort entfernt war, befand sich in unmittelbarer Nähe eine Art riesiger Schlammteich. Die Größe war um ein vielfaches größer. als der Angelteich.
Dort hatte ich oft, wenn mal wieder nichts gebissen hat beim Angeln, große Steine hinein geworfen. Das platschte immer so schön. Jetzt war nach sehr langer Trockenheit der Schlamm zu ein Art feinen festen Sand geworden und man konnte den Teich betreten. Ich weiß nicht was mich eigentlich geritten hatte dies
auch zu tun. Ich wollte von einem Ufer zum anderen laufen. Als ich schon fast dreiviertel bis zum anderen Ufer geschafft hatte, begann der Boden unter meine Füßen zu schwanken. Also war der Schlammteich nicht völlig ausgetrocknet. Ich bekam Angst und wollte ganz schnell ans rettende Ufer. Ich fing an zu rennen, was mir aber nur zwei drei Schritte gelang. Ich brach dann die Länge lang in den Schlamm ein. Es waren ungefähr noch zwei bis drei Meter zum Ufer. Oh waren die lang. Nachdem ich eingebrochen war, merkte ich, wie es mich langsam nach unten zog. Ich ruderte im wahrstem Sinne um mein Leben. Je näher ich dem Ufer kam um so tiefer versank ich im Schlamm. Ich kann heute nicht mehr sagen wie ich es geschafft habe. Ich weiß nur noch das ich sehr laut um Hilfe rief und als ich allein das Ufer erreicht hatte, ich schon bis Schulter/Halshöhe im Schlamm war.
Viel später habe ich erfahren, das dies kein gewöhnlicher Schlamm war. Es war Schlamm aus einer Uranwäscherei.
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Erfahrung 3
Dies ist eigentlich keine richtige Erfahrung. Ich möchte sie aber hier mit anbringen. Von Beruf bin ich eigentlich gelernter Baumaschinist. In diesem Berufzweig ist/war der Führerschein und der Kranschein zwingende Vorraussetzung zum Facharbeiter. Zum Kranscheinerwerb wurde uns auch die Folgen von Kranunfällen gezeigt.
Uns wurden Fotos darüber gezeigt. Zum Glück waren diese Schwarz/Weiß . Hier wurde mir schon leicht übel, wenn diese noch in Farbe gewesen wären, wäre das Klo für einige Zeit mein Aufenthaltsraum gewesen. Es wurden Bilder gezeigt, wo die Hüfte gleiche Höhe hatte, wie die Schulter, wo bei einem Menschen das eine Auge auf Stirn- und das andere Auge auf Kinnhöhe war. Weiter möchte ich jetzt nicht auf die Bilder eingehen.
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Erfahrung 4
Ich war 19 Jahre alt, da musste ich eine Erfahrung machen, die wünsche ich wirklich niemandem. Es war an einem Karfreitag und ich war mitzwei meiner Kumpels unterwegs. Der eine besaß ein Auto. Mit diesem waren wir auch auf Tour.
Aus nicht erklärbaren Gründen kamen wir ins Schleuder. Dies bekam ich noch mit. Das wir uns dann drei bis viermal überschlugen, erfuhr ich später durch die Polizei.
Ich weiß nur noch, das ich ein schönes, grelles, weißes, aber doch sehr weiches Licht sah. Mir lief mein ganzes Leben vor meine inneren Auge vorbei. Von meiner Geburt bis zum dem Zeitpunkt des Unfalles. Ich sah Dinge, sowohl positive, als auch negative, wirklich vom Babyalter an. Im nachhinein kam mir die Zeit wie Stunden, ja gar wie Tage vor. Ich fühlte mich richtig wohl in diesem Licht und wollte von diesem Ort einfach nicht mehr fort.
Plötzlich bemerkte ich einen Sog, der mich von diesem Licht mit aller Kraft weg zog, nur ich wollte nicht. Der Sog war aber stärker. Das Licht war plötzlich weg und ich machte meine Augen auf. So richtig wusste ich nicht was los war. Ich sah mich eingeklemmt im dem Auto sitzen.
Irgendwo her hatte ich eine scharfen Gegenstand in der Hand, mit dem ich mir dann in den Arm stach. Klingt zwar kurios, aber ich wusste nicht so richtig, ob ich jetzt Tod bin oder noch lebe. Als ich plötzlich den Schmerz spürte, merkte ich das ich noch unter den Lebenden war. Aber bewegen konnte ich mich nicht, War immer noch im Auto eingeklemmt. Ich schaute mich und sah das das Auto im Straßengraben auf dem Dach lag.
Das Auto war halb voll Wasser Beim weiteren umsehen sah ich nur einen meiner beiden Freunde im Auto. Mein Freund war leider auch eingeklemmt und zu allem Unglück mit dem Kopf im Wasser. Er versuchte sich selber heraus zu ziehen. Ich schrie wie am Spieß um Hilfe, man solle doch meinem Freund helfen. Ich sah drei Leute die dies versuchten, drei ganze Leute. Plötzlich bewegte sich mein Kumpel sehr hektisch. Die Beine strampelten und mit den Armen versuchte er sich mit aller Kraft sich von der Einklemmung zu befreien. Er war ja immer noch unter Wasser.
Ich vernahm plötzlich eine Art Schrei unter Wasser. Diese Laute werde ich nie und nimmer vergessen. Danach erschlaffte der Körper meines Freundes. Kurz danach verlor ich wieder das Bewusstsein. Ich kam wieder zu mir, als ich aus dem Auto gezogen wurde. Man wollte mich auf die Straße tragen, ich sagte aber das ich selber hoch gehen möchte. Ich krabbelte als hoch und sah so ungefähr 50 – 80 Gaffer, die Straße war jedenfalls sehr voll von denen. Ich drehte mich zum Auto um und sah aber nur drei Leute die am Auto waren und noch versuchten meinem Kumpel zu helfen. Einer war dabei, der hatte selber einen Kopfverband und ein Arm war bandagiert . Ich merkte wie ich das Bewusstsein wieder verlor und wollte mich deshalb einem Schaulustigen festhalten. Tja wie gesagt wollte, den dieses Arschloch ging einfach zur Seite. Das bekam ich noch mit, das ich dann aber voll auf die Straße knallte, da war ich schon weg. Durch diesen Aufprall zog ich mir dann weitere Verletzungen im Gesichts/Kopfbereich zu. Ich kam wieder zu mir als plötzlich jemand schrie: Halt wollt Ihr den wohl noch Tod fahren. Als ich die Augen aufmachte sah ich eine Stoßstange über mir. Es war die des Krankenwagens.
Als ich auf der Straße lag, mussten mich ja die Gaffer begaffen und der Krankenwagen musste sich ja Platz verschaffen durch die vielen Menschen. Der Fahrer wusste ja nicht wo ich lag. Man fragt mich dann ob ich selber auf die Trage möchte. Nur ging das nicht. Ich konnte, obwohl ich selber aus dem Graben gekrochen bin, meine Beine nicht mehr bewegen. Wie sich später herausstellte war dies durch den Schock entstanden. In dem Moment wusste ich dies aber nicht und dachte jetzt bist Du gelähmt..
Während man mich in den Krankenwagen trug, kümmerte sich eine Ärztin um meinen Kumpel, den man mittlerweile auch aus dem Auto befreit hatte. Von Ihr habe ich noch drei Sätze im Kopf.
Zu dem , der verbunden war und hier half, meinte sie: Was machen sie hier.
Ich sorge dafür das Ihr Krankengeld gekürzt wird.
Im Bezug zu meinem Kumpel meinte sie: Ach ja da können wir auch nichts mehr machen, der ist Tod.
Ich musste miterleben wie ein Mensch stirbt.
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Erfahrung 5
Es war an einem Freitagabend, da sah ich meinem Opa zu letzten Mal aus dem Fenster schauen. Ich fuhr mit dem Motorrad vorbei und winkte Ihm noch.
Sonntagmorgen gegen 7:00 Uhr klopfte es ganz heftig an unsere Wohnungstür. Es war die Lebensgefährtin meine Opas. Sie meint, mein Opa ist letzte Nacht friedlich eingeschlafen und meine Mutter und ich möchten doch mit zu Ihr kommen. Was wir auch taten. Sie führte uns ins Schlafzimmer, wo mein Opa lag. Als ich das sah, spielten meine Gedanken verrückt. Ich wusste nicht was ich machen sollte, wie mich verhalten sollte.
Es kreiselte nur noch in meinem Kopf. Ich weiß noch, als ich in das Gesicht meines Opas sah war es bleich, farblos, aber er hatte ein Lächeln im Gesicht. Auf irgendeine Weise beruhigte mich dies. Ich musste aber aus dem Raum und sagte ich kümmere mich um eine Bestattungsunternehmen. Nach ca. zwei Stunden kam den das Auto mit zwei Leuten. In dieser Zeit betrat ich dieses Zimmer nicht mehr und war im Hof.
Meine Mutter rief mich, ich soll doch hoch kommen. Dort sprach mich einer der Bestatter an, sie können mit dem Sarg nicht durchs Treppenhaus. Es war eine Art Wendeltreppe.
Weiter meinte er, sie können zu zweit meine Opa nicht die Treppe herunter tragen und ob ich da mit anpacken würde. Ich dachte irgendwie, ich bin im falschen Film. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich weiß heute nicht mehr warum ich ja sagte. Sie packten meine Opa in ein Tuch. Ich ging voran, seine Füße im Rücken. Zwei Stockwerke. Sorry, aber die Gefühle kann und will ich heute nicht mehr beschreiben. Ein einziger Gedanke hatte ich jedenfalls damals. Um Himmels Willen, ja nicht meinen Opa fallen lassen. Was aber fast geschah, als mein Opa in den Sarg gelegt wurde, aber nicht durch mich. Sondern einem der Bestatter rutschte das Tuch aus der Hand. Ich griff noch geistesgegenwärtig dem Bestatter unter die Arme, den das konnte ich meinem Opa nicht noch zumuten.
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Im TV/Nachrichten sieht man viel und oft Tode, Leichen usw. und für viele ist das schon fast zum Alltag geworden. Die Menschheit stumpft ab. Man sieht es ja schon bei Unfällen im Straßenverkehr, wie viel Gaffer und
Schaulustige es gibt. Die ja selbst die Rettungsdienste behindern, um nur Blut, Verletzte oder sogar Tode zu sehen und keinen Finger zur Hilfe der Verletzten rühren und dann im Bildniveau bei Verwandten oder im Arbeitskollegenkreis darüber erzählen. Ich verachte und hasse solche Menschen. Ich persönlich würde sehr viel härter gegen diese Idioten vorgehen. Mit mindestens ein Monat Haft ohne Bewährung und einer vierstelligen Geldstrafe.
Alle diese Ereignisse in meinem Leben musste ich allein verarbeiten und zum Teil noch verarbeiten. Es ist nicht einfach. Damals, denk ich, hätte ich einen Seelenklempner gebraucht. Mir wurde aber keinerlei Hilfe in diesen Sachen angeboten.
Alle diese Tatsachen haben mich verändert, aber dadurch geh ich etwas bewußter durch Leben. Seh das Leben aber auch durch etwas andere Augen
Wenns auch schwer fällt, zum Leben gehört auch der Tod und wird oft verdrängt.
Geht offener und bewußter durch Leben. Das habe ich gelernt.
Vielen Dank fürs Lesen und fürs Nachdenken
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