Referate Testbericht

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Erfahrungsbericht von *fabian*

Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Hallo Yopi-Freunde!

Ich möchte Euch heute einmal etwas über meine nähere
Umgebung erzählen, genauer gesagt über den Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Hierbei möchte ich im Anschluss besonders die Geschichte des Platzes herausheben, was man vielleicht auch mal als Referat halten kann ;-)
Jeder weiß sicherlich, was ein Truppenübungsplatz ist und er ist für unsere nähere Umgebung sehr prägend zum Beispiel in Bezug auf den Schießlärm, an den man sich aber eigentlich schnell gewöhnt.
Außerdem ist ja da ein riesiges Gebiet nicht befahrbar, das heißt man muss immer außen um den Platz herum fahren. Ein weiterer interessanter Aspekt ist natürlich auch, dass in diesem Platz Pflanzen wachsen, die
sonst nirgends mehr zu finden sind und auch Tiere fühlen sich wohl,denn es wird ja nicht überall geschossen.
Für die Umgebung hier allerdings ist der wichtigste Punkt, dass der Truppenübungsplatz der größte Arbeitgeber der Region ist.

Wo ist denn eigentlich Grafenwöhr?
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Falls jemand wissen möchte, wo denn eigentlich dieses Grafenwöhr liegt, der sollte sich mal in der nördlichen Oberpfalz umschauen, genauer gesagt im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Groß ist der Ort nicht, so um die 7000
Einwohner, wobei ich die genaue Zahl leider nicht kenne. Von diesen sind eben sehr viele im Truppenübungsplatz beschäftigt entweder als Soldaten oder als zivile Angestellte bei der Bundeswehr oder Handwerker usw.

Geschichtlicher Überblick
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Platzgründung

Am 9. Dezember 1909 erteilte Prinzregent Luitpold von Bayern die Genehmigung zum Erwerb und zur Errichtung eines Übungsplatzes für das III. Königlich-Bayerische Armeekorps. Das Gebiet um Grafenwöhr schien besonders geeignet zu sein, das bereits 2/3 der Fläche in Staatsbesitz waren und es dünn besiedelt war (ca. 300 Personen). Mit den Leuten, die im künftigen Platz lebten wurden unverzüglich Ablöseverhandlungen aufgenommen, worauf bereits im Sommer 1907 die Räumung begann. Betroffen waren u.a. die Gemeindebereich Pappenberg, Langenbruck, Seugast.
Der Platz hatte nach dem Ankauf von ca. 3000ha Land eine Fläche von ca. 9054ha.

Bau des Lagers

Im Jahr 1907 beauftragte das bayer. Kriegsministerium den Münchner Architekten Sievers mit der Zusammenstellung einer Bauabteilung und mit der Planung und dem Bau des Lagers.
Während der Hauptbauperiode von 1909-1915 entstanden 250 Gebäude für die bodenständigen Dienststellen, das Offizierslager, das Lazarett, Truppenunterkünfte für ca. 8700 Mann und Stalllager. Der vollständige Ausbau wurde durch den 1. Weltkrieg verhindert.
Am 30. Juni 1910 wurde der Truppenübungsplatz „in Betrieb genommen“. Der erste Schuss verfehlte sein Ziel um genau 800m.
In der Anfangszeit wurde der Truppenübungsplatz vorwiegend von der Artillerie genutzt.

Der 1. Weltkrieg

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs im Juli 1914 endete eine verhältnismäßig ruhige Zeit auf dem Truppenübungsplatz. Neue Einheiten wurden aufgestellt und ausgebildet, rückkehrende Truppen aufgefrischt und nachgerüstet. Gefechtsübungen im großen Verband und auch Nachtübungen wurden die Regel. Noch im Dezember 1917 befanden sich 9800 Soldaten auf dem Platz. Während des Krieges war der Platz auch Kriegsgefangenenlager mit bis zu 12000 Kriegsgefangenen, von denen ca. 755 starben.

Die Weimarer Republik

Der Versailler Friedensvertrag legte die Abschaffung der Wehrpflicht fest und beschränkte zudem die Stärke des Landheeres auf 100000 Mann. Die Herstellung und Verwendung von Panzerwagen wurden verboten. Folglich war es auf dem Truppenübungsplatz die nächsten Jahre ruhig. Die Reparationen führten zu einer äußerst angespannten Haushaltslage, weshalb keine größeren Übungen auf dem Truppenübungsplatz durchgeführt wurden.

Der Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg

Nach Hitlers Machtübernahme 1933 begann ein gewaltiger militärischer Aufbau. Ganze Divisionen übten nun geschlossen von April bis Oktober auf dem Platz. Dies hatte einen erhöhten Unterbringungsbedarf zur Folge, weshalb von 1935-1940 die Belegungsfähigkeit des Lagers von 8000 auf 16000 Mann verdoppelt wurde. Auch das Geschäftsleben in Grafenwöhr florierte wieder.
Eine neue bewegliche Panzertruppe, sowie allgemein verbesserte Waffen brauchten mehr Platz zum Üben. Infolgedessen wurde von 1936-1939 der Platz nach Westen hin erweitert. 3500 Menschen in 57 Ortschaften waren von der Erweiterung betroffen und mussten ihre Heimat verlassen. Für die Umsiedlung wurde die RUGES, die Reichsumsiedlungsgesellschaft gegründet. 25 Familien aus Pappenberg gründeten in Wolfskofen bei Regensburg ein neues Dorf, wo sie zusammen weiterlebten. Der Truppenübungsplatz umfasste nun eine Fläche von 23356ha. Außerdem entstanden in den Jahren 1937-39 zwei große Truppenlager: das Süd- und das Westlager.
Im Krieg wurde auf dem Truppenübungsplatz wieder verstärkt geübt, auch Truppen der Verbündeten waren kamen zu Manövern. Kurz vor dem Ende des 2. Weltkriegs, am 5. April 1945 erlebte Grafenwöhr und hauptsächlich das Lager den ersten feindlichen Bombenangriff, wo über 82 Gebäude zerstört wurden. Der zweite Angriff erfolgte zwei Tage später am 7. April 1945.

Der Einmarsch der Amerikaner

Nach der Niederlage im 2. Weltkrieg übernahm die US-Armee das Sagen auf dem Truppenübungsplatz, die am 19. April 1945 auf dem Truppenübungsplatz einmarschierte. Die Amerikaner waren bald Arbeitgeber für zahlreiche deutsche Zivilarbeiter. Ab 1947 begannen sie, den Platz wiederherzustellen und bauten neue Schießbahnen und eine Panzerausbildungsschule. In den 50er Jahren steigerte sich die Übungstätigkeit kontinuierlich und der Platz wurde zu einem der mordernsten und größten Truppenübungsplätze in Europa.

So, puh, das war\'s! Ganz schön lange Geschichte oder?
Aber ich finde sowas voll interessant und habe es deshalb auch hier veröffentlicht.
Bis bald und lest auch mal meine anderen Beiträge!

49 Bewertungen, 10 Kommentare

  • Schnecke_17

    17.09.2002, 21:21 Uhr von Schnecke_17
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sag mal wo kommst du genau her??

  • Gundi1974

    31.08.2002, 02:43 Uhr von Gundi1974
    Bewertung: sehr hilfreich

    wirklich sehr ausführlich beschrieben!

  • Z-E-D

    24.07.2002, 20:20 Uhr von Z-E-D
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Referat!

  • Indigo

    15.06.2002, 11:18 Uhr von Indigo
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut

  • da_sonix

    01.06.2002, 16:06 Uhr von da_sonix
    Bewertung: sehr hilfreich

    kannt ich ja noch gar nicht...wirklich interessant...mfg sonix

  • rapmasterpk

    01.06.2002, 15:10 Uhr von rapmasterpk
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr interessant

  • andrea30b

    01.06.2002, 02:14 Uhr von andrea30b
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht. andrea30b

  • blauersafir

    31.05.2002, 23:14 Uhr von blauersafir
    Bewertung: sehr hilfreich

    mein gott, echt suuuuper bericht... gruss blauersafir

  • roma1

    31.05.2002, 18:20 Uhr von roma1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Bericht. Liebe Gruesse. Joanna

  • BadRussian

    31.05.2002, 16:45 Uhr von BadRussian
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht!